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15.06.2007
TA: Unerwünschter Besuch


In Leipzig wurde gerade der erste Randalierer nach den schweren Randalen am Rand des Fußballspiels Lok Leipzig gegen Erzgebirge Aue im Februar verurteilt. Wie in Sachsen gibt es auch in Thüringen immer wieder Vorfälle bei Spielen. Dabei verschwimmen zunehmend die Grenzen zwischen gewaltbereiten Fans und Neonazis, die manches Mal sogar die Ordner stellen. Dieser Vorwurf traf jetzt auch den FC Rot-Weiß Erfurt.

ERFURT. Den 13. Mai wird Frank Schalles so schnell nicht vergessen. Der SV Windischholzhausen 04 hatte ein Auswärtsspiel in Azmannsdorf, zu dem plötzlich 150 Neonazis und Hooligans als Anhang auftauchten. Ausgerüstet mit Feuerwerkskörpern und einem Elektroaggregat feierten sie am Rande des Platzes ihre eigene Party. "Die laute Musik und das Abbrennen der Bengalfeuer haben das Fußballspiel fast unmöglich gemacht", ärgert sich der Chef des Erfurter Vorortvereins bis heute. Die Versuche, mit den Störern zu reden, scheiterten. "Aus der Gruppe wurde mir angedroht, jetzt öfters zu kommen und so unsere Spiele richtig zu behindern", erzählt Schalles.

Der Thüringer Fußballverband erfuhr von dem Vorfall erst über Umwege. Denn im Spielbericht des Schiedsrichters waren die massiven Störungen der bundesweit angereisten Neonazis nicht vermerkt.

Fehlende Einträge kommen leider vor, meint Hans-Günter Hänsel, der Hauptgeschäftsführer des Thüringer Verbands; wie die Spieler würden auch die Schiedsrichter mit den aufsteigenden Ligen besser werden, formuliert er eher positiv. Trotzdem habe es nach den Vorfällen ein ausführliches Gespräch mit dem Vereinsvorsitzenden von Windischholzhausen gegeben; der Verband sei sich sicher, dass zumindest die Vereinsführung alles unternimmt, solche Provokationen künftig zu verhindern.

Hänsel sieht trotzdem Probleme. In den oberen Ligen werde mit immer mehr Sicherheitsaufwand und Druck durch den Deutschen Fußballbund versucht, rechtsextremes und gewaltbereites Klientel aus den Stadien zu verbannen. Dabei entstehe die Gefahr, "dass diese Leute verstärkt zu uns in Kreis- und Ortsvereine kommen, die dann allein kaum eine Chance haben, sich richtig zu wehren."

Der SV Windischholzhausen hat sich nach dem Aufmarsch an die Polizei, den Thüringer Fußballverband, aber auch die Stadt Erfurt und den Staatsschutz gewandt, um Hilfe zu bekommen. "Für die letzten drei Heimspiele der Saison hatten wir Sicherheitspersonal auf dem Platz und die Polizei war im Einsatz", erzählt Frank Schales, der persönlicher Mitarbeiter von Landtagsvizepräsidentin Birgit Pelke (SPD) ist. Derzeit sei Spielpause, meint er und hofft, dass sich mit Zivilcourage die Situation in der nächsten Saison beruhigen lässt.

Abschrecken könnte das Beispiel des SV Gera, der vor anderthalb Jahren nach Randalen einer gewaltbereiten Fangruppe vom Sportgericht dazu verdonnert wurde, Heimspiele auswärts auszutragen. Für Thüringen seien die Vorkommnisse von Windischholzhausen bisher noch immer die Ausnahme, meint Hänsel. Ob das so bleibt, lässt sich aber nicht mit Sicherheit sagen. Er weiß, nicht auf jedem Fußballplatz kann die Polzei stehen, kleinere Vereine können sich auch keinen Sicherheitsdienst leisten.

Die gewaltbereite Fan-Szene in Thüringen geht fließend in rechtsextreme Strukturen über. Sie vernetzt sich zunehmend auch über das Internet. So finden sich auf der Homepage der Gruppe aus Windischholzhau- sen Hinweise zum KEF-Jungsturm - Hooligans im Umfeld des FC Rot-Weiß Erfurt.

Die sind nicht die einzige Sorge, die der Erfurter Regionalliga-Club derzeit hat. Nach dem Punktspiel gegen St. Pauli am 20. Mai hagelte es eine heftige Beschwerde der Hamburger Fan-Betreuer wegen "massiver organisatorischer Mängel". Das dieser Zeitung vorliegende Papier zählt fehlende Toiletten, mangelnde Erreichbarkeit des Sicherheitsbeauftragten und des Fanbeauftragten aber auch ein "rechtlich unzulässiges Vorgehen des Sicherheitsdienstes bei den Einlasskontrollen" auf. Dem Verein wird auch die "Zurschaustellung rechtsextremer Symbole durch Verantwortungsträger im Spielablauf" vorgeworfen.

Eine Anschuldigung, die den Deutsche Fußball-Bund aufhorchen ließ. Der DFB entsandte sofort einen Beobachter nach Erfurt. "Wir haben mit den Verantwortlichen gesprochen", sagt DFB-Sprecher Stephan Brause. Nun sollen zusätzliche Ordner angestellt und eine Videoüberwachung installiert werden.

"Wir waren schon sehr entsetzt, im Gästebereich des FC Rot-Weiß Erfurt einen Ordner zu sehen, der die Lebensrune tätoviert hatte. Ein Symbol, dass klar der rechtsextremen Szene zuzuordnen ist und das auch die SS benutzte", mein Daniela Wurbs. Die Sozialpädagogin betreut bei St. Pauli Fans.

Der FC Rot-Weiß Erfurt räumte Mängel und Versäumnisse ein. "Es gab inzwischen Gespräche mit dem Sicherheitsdienst", so Pressesprecher Andre Stolze. "Das darf nicht wieder vorkommen." Allerdings sei dieses Schreiben das erste mit einer solchen Kritik an den Club.

Mit Erstaunen reagierte die Beigeordnete für Sport der Stadt Erfurt Claudia Nitzpon auf die massive Hamburger Kritik. Die Politikerin der Linkspartei hatte davon bisher nichts gehört - obwohl eine Sicherheitspartnerschaft für das Stadion und rund um die Spiele besteht. Denn der Stadt Erfurt gehört das Stadion und somit ist man für das, was dort passiert, auch immer mit verantwortlich.

Wie eine Lösung aussehen könnte, zeigt gerade Jena. Mit Hilfe des dortigen Fan-Projektes entstand eine Stadionordnung, die auch detailliert vorschreibt, was an Nazi-Symbolen und Kleidung verboten ist. Dem Vorschlag fehlt nur noch die Zustimmung des Stadtrates.

14.06.2007 Von Kai MUDRA

Quelle: http://www.thueringer-allgemeine.de
NNZ: Fussballkost am Sonntag
Bild- Thüringen

Jetzt alles klar!
Kumbela stürmt weiter für Erfurt


Nun bleibt er also doch. Zumindest vorerst. Erfurts Dominick Kumbela (23) wird auch in der kommenden Saison für Regionalligist Rot-Weiß auflaufen.
Der Torjäger (10 Treffer 2006/07) wurde für die letzten drei Spiele von Trainer Pavel Dotchev (41) suspendiert, weil er zuvor zweimal das Training geschwänzt hatte. Dafür gab es auch eine 2000-Euro-Strafe. Die genauen Gründe sind bis heute nicht eindeutig. Vieles deutete aber darauf hin, dass der Kongolese einen Vereinswechsel provozieren wollte.
Doch RWE pochte auf Vertragserfüllung bis Sommer 2008 – und Kumbela bleibt da.
Manager Stephan Beutel (40): „Das Thema ist entgültig vom Tisch. Er hat sich bei den Beteiligten entschuldigt. Wir brauchen ihn für die nächste Saison. Domi gehört zu den besten Stürmern in der Regionalliga.“ mw




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