14.03.2011

[Falk]

TLZ: FC Rot-Weiß Erfurt schlägt den Spitzenreiter

Der FC Rot-Weiß Erfurt hat mit dem 3:1-Sieg über Eintracht Braunschweig für ein Achtungszeichen in Liga drei gesorgt. Zwei Mal Reichwein und Weidlich trafen für den Sieger. Erfurt ist jetzt Fünfter.

Erfurt. Der FC Rot-Weiß Erfurt ist und bleibt in der 3. Fußball-Liga im eigenen Stadion eine Macht. Das musste auch Spitzenreiter Eintracht Braunschweig erkennen. Denn mit einem 3:1 (2:1) schickten die Thüringer die Gäste auf die Heimreise. Es war die erste Niederlage nach zuvor 17 Spielen ohne Negativerlebnis für die Eintracht.

Deren Trainer Torsten Lieberknecht sagte nach Spielschluss: "Wir haben heute hier mit Anstand verloren. Ich denke, wir haben auswärts unser bestes Spiel abgeliefert und waren absolut spielbestimmend. Auch wenn wir verloren haben, macht mich diese Niederlage stolz. Wir werden jetzt den Kopf nicht in den Sand stecken." Stefan Emmerling, der Chef-Trainer der Rot-Weißen, sagte: "Bis zum 0:1 war das Spiel ausgeglichen. Nach dem Rückstand hatte ich die Befürchtung, dass das heute schief gehen könnte. Aber die zwei Tore vor der Pause haben uns zurückgebracht. Meine Mannschaft hat Kampf, Leidenschaft und Aggressivität an den Tag gelegt. Und dann hatten wir auch noch die nötige Portion Glück. In Offenbach ging es uns so, wie den Braunschweigern heute bei uns."

Noch vor dem Anpfiff hatte RWE-Präsident Rolf Rombach in die Steigerwald-Runde gerufen: "Pessimistisch tippe ich auf ein 1:1, hoffe aber auf einen knappen Sieg." Zunächst hatten Karim Bellarabi (8.) und Deniz Dogan (9.) zwei Möglichkeiten, die aber verpufften. Auf der Gegenseite hätte Dennis Malura fast die Führung erzielt, doch sein Kopfball ging nur ans Lattenkreuz (19.). Als Erfurt etwas frecher wurde, stachen die Gäste eiskalt zu. Der frühere Erfurter Dominick Kumbela bekam den Ball, ließ sich nicht davon trennen und spielte auf Bellarabi. Der zog auf der rechten Außenbahn davon und flankte präzise auf Dennis Kruppke. Der Kapitän musste nur noch einschieben (21.). Zwei Minuten später landete ein Kruppke-Schuss an der Latte. Die Gäste beherrschten Gegner und Spiel, machten aber nicht das 2:0. Und so kam der Gastgeber wieder in die Partie. Nach einem von Olivier Caillas getretenen Freistoß war Marcel Reichwein zur Stelle (40.). Sekunden vor der Halbzeit brachte Reichwein den eigenen Anhang zum Kochen, als er volley die Führung besorgte. Das Zuspiel kam von Tino Semmer.

Die Gäste waren früh aus der Kabine gekommen und wollten den schnellen Ausgleich. Zunächst schoss Bellarabi aus spitzem Winkel nur ans Außennetz (49.), dann fanden Marc Pfitzner (60.), und Kruppke (62.) in Erfurts Torwart Dirk Orlishausen ihren Meister. Auf der Gegenseite konnte Nils Pfingsten-Reddig zwei Mal nicht vollenden (82., 86.). Eine Minute später machte es Denis-Danso Weidlich besser, als er straff zum 3:1 abschloss (87.). Kurz vor dem Abpfiff verhinderte Orlishausen ("Unsere zwei Tore fielen zum richtigen Zeitpunkt.") erneut den zweiten Gegentreffer.

Erfurt: Orlishausen - Malura, Bertram, Hillebrand, Stenzel - Weidlich, Zedi, Pfingsten-Reddig, Caillas (87. Ströhl) - Reichwein (87. Lüttmann), Semmer (76. Drexler).

Braunschweig: Petkovic - Kessel (46. Fuchs), Henn (79. Bohl), Dogan, Reichel - Theuerkauf - Bellarabi, Pfitzner (72. Fetsch), Kruppke, Boland - Kumbela.

Schiedsrichter: Florian Steuer (Menden). Tore: 0:1 Kruppke (21.), 1:1 Reichwein (40.), 2:1 Reichwein (45. ), 3:1 Weidlich (87.). Zuschauer: 8074.

Jens Pachmann / 14.03.11 / TLZ

Quelle: http://www.tlz.de

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Newsclick: 3:1 in Erfurt - Eintracht verspielt Sieg

MDR: FC Rot-Weiß Erfurt II - FC Sachsen Leipzig 1:1

[Viva Erfordia]

TA: Erfurt siegt gegen Braunschweig nach Rückstand 3:1

Dank Marcel Reichwein darf der FC Rot-Weiß wieder vom dritten Platz träumen. Zwei Tore steuerte er beim 3:1 über den Ersten Braunschweig bei - und beendete damit die Diskussion um die Abschlussschwäche des Erfurter Angriffsduos.

Erfurt. So schnell kanns gehen. Vierzig Minuten beherrschten die seit 17 Spielen ungeschlagenen Gäste klar das Spielgeschehen, lagen durch Dennis Kruppkes 14. Saisontor verdient in Front (21.) und besaßen auch danach noch genügend Chancen, das Duell für sich zu entscheiden. Unmut, gepaart mit Staunen über die starke Vorstellung Braunschweigs, machte sich im Steigerwaldstadion breit.

Fünf Minuten später war die Rot-Weiß-Welt dank Marcel Reichwein wieder in Ordnung. Zunächst spitzelte er den Ball nach einem Freistoß von Olivier Caillas und Kopfballverlängerung Dennis Hillebrand aus Nahdistanz über die Linie (40.), um dann mit einer herrlichen Direktabnahme sogar für das 2:1 zu sorgen und damit den Spielverlauf auf den Kopf zu stellen (45.). Vorausgegangen war eine tolle Stafette über Caillas, Fabian Stenzel und Tino Semmer. Und ausgerechnet die, die Reichwein zu dieser Zeit am liebsten schon ausgewechselt haben wollten, jubelten ihm nun frenetisch zu. So eng liegen Glück und Pech beieinander. Letzte Woche in Offenbach nach seinem vergebenen "Riesen" noch für viele der Sündenbock, nun gefeierter Spieler des Tages.

Für den Doppeltorschützen waren die Treffer "eine Genugtuung. In der letzten Zeit hat uns das Glück gefehlt, heute haben wir es uns erarbeitet", sagte der 25-Jährige, der mit seinen Saisontoren acht und neun zu Kollege Semmer aufschloss. Zusammen 18 Treffer haben sie bisher schon erzielt und großen Anteil daran, dass der FC Rot-Weiß hinter Braunschweig (64 Tore), Rostock (57) und Heidenheim (49) die viertbeste Offensive besitzt. 47 Mal traf die Elf von Trainer Stefan Emmerling ("wir haben uns den Sieg durch Kampf und Leidenschaft erarbeitet, auch wenn wir ein wenig Glück hatten") bereits ins gegnerische Netz. "So schlecht können wir deshalb ja nicht sein", meinte Reichwein, der sich, auch wenn es wie in den Vorwochen nicht so läuft, nicht aus der Ruhe bringen lässt. Der Unterstützung Emmerlings kann er sich gewiss sein. Dieser nämlich schätzt neben seinen Toren vor allem die mannschaftsdienliche Spielweise. So scheute er auch gegen Braunschweig keinen Zweikampf, half in der Defensive aus.

Dass Erfurt den Sieg gegen den Tabellenführer nun "zwei Tage genießen kann" (Caillas), war zum einen der Tatsache geschuldet, dass die Gäste im zweiten Durchgang nicht mehr an ihre Leistung vor der Pause anknüpfen konnten, und Rot-Weiß besser dagegenhielt. Denis-Danso Weidlich besiegelte mit dem 3:1 (87.) nach einem Konter aus zehn Metern die vierte Niederlage der Niedersachsen, bei denen der frühere Erfurter Dominick Kumbela beim aufmerksamen Innenverteidiger-Duo Tom Bertram und Hillebrand bestens aufgehoben war. In Abwesenheit des gesperrten Jens Möckel machten sie ihre Sache gut und empfahlen sich für einen Einsatz beim kommenden Thüringen-Derby in Jena. Allerdings ist Emmerling wieder gezwungen, umzubauen. Möckel kehrt wohl zurück, Rechtsverteidiger Dennis Malura ist nach seiner fünften Gelben gesperrt - im Gegensatz zu Reichwein, der dem Derby schon jetzt entgegenfiebert.

Thomas Rudolph / 14.03.11 / tag

Quelle: http://www.thueringer-allgemeine.de

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