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13.11.2006
TLZ:

Erfurter Sturmlauf blieb unbelohnt


Punkteteilung: Zwei Zähler vergab der FC Rot-Weiß (hier Alexander Schnetzler im Duell mit Ferhat Cerci/li.) am Sonnabend beim 1:1 gegen Kickers Emden. Foto: Jens-Ulrich Koch Erfurt. (tlz) Es gibt solche Spiele, in denen der Gastgeber 80 Minuten lang das gegnerische Tor berennt und dennoch nicht den Platz als Sieger verlässt. Rot-Weiß blieb beim 1:1 gegen Kickers Emden zwar im neunten Spiel in Folge unbesiegt, doch Freude darüber kam kaum auf.
"Wir hätten auf Grund der zweiten Halbzeit klar gewinnen müssen", fand Abwehrchef Mattias Holst. Ausgerechnet er war es aber, der nach genau zehn Minuten durch seinen Ballverlust die Vorlage zum 0:1 gab. Radovan Vujanovic zog den Nutzen schon in der zehnten Minute gegen Michael Ratajczak, der kurz zuvor mit einem kapitalen Aussetzer für einen Emdener Eckball gesorgt hatte (6.).

Schmerzlich vermisst wurde im Spiel nicht nur Dirk Orlishausen, sondern auch der gesperrte Dominik Kumbela. Der Kongolese hätte in so manchen 1:1-Situationen sicher besser reagiert als Ronny Hebestreit, der wie seine Mitspieler an diesem Tag doch eher wirkungslos blieb. "Der springt ja nicht mal hoch", wetterte Manager Stephan Beutel kurz vor Schluss, als Rot-Weiß alles auf eine Karte gesetzt hatte. Die Emotionen lagen Blank an der Seitenlinie.

In der ersten Halbzeit übertrieb Rot-Weiß sein Kurzpassspiel und hatte Glück, dass Emden nach vorne ostfriesische Zurückhaltung an den Tag legte. "Wir haben das Spiel sehr lethargisch begonnen", war Pavel Dotchev mit der Anfangsphase seiner Mannen überhaupt nicht zufrieden.

Punkte gegen den Abstieg geholt

Erfurt wachte nach dem Rückstand auf, drängte auf den Ausgleich und hatte Pech, dass erst Emdens Mario Neunaber bei einem Rettungsversuch (17.) und später noch Moritz Stoppelkamp (24.) nur den Pfosten trafen. Der Ausgleich fiel dennoch vor der Pause. Albert Bunjaku wurde gefoult und verwandelte selbst - gezielt ins linke untere Eck (44.).

Nach der Pause war es ein reiner Sturmlauf der Gastgeber, der aber trotz Eckballserie kurz vor Schluss nichts mehr bewirkte. Lediglich ein abgefälschter Kopfball Hebestreits nach Ecke von Alexander Schnetzler (69.) sahen die Zuschauer in Tornähe der Emdener. Zu wenig für eine Mannschaft, die den Punkt vom Mittwochabend in Leverkusen vor heimischer Kulisse unbedingt vergolden wollte.

Ein Sieg hätte in der Tabelle vieles nach oben bewirkt. Am Ende rutschte Rot-Weiß aber auf Rang sieben ab. "Wir haben 25 Punkte gegen den Abstieg. Ist das nichts?". Irgendwie hatte Matthias Holst recht.

Erfurt: Ratajczak - Schnetzler, Bertram, Holst, Heller - Brunnemann, Peßolat (79. Görke), Brückner (73. Cornelius) - Stoppelkamp (79. Beck) - Bunjaku, Hebestreit.

Emden: Hoffmeister - Gundelach, Spahic, Neunaber - Altin (62. Nachtigall), Zedi, Schindler (86. Tammen), Grgic, Cerci (69. Ansorge) - Tornieporth, Vujanovic.

Schiedsrichter: Joerend (Lübbecke). Zuschauer: 4413. Tore: 0:1 Vujanovic (10.), 1:1 Bunjaku (44./Foulelfmeter).

12.11.2006 Von Thomas Czekalla

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TLZ:

Wenn die Meinungen auseinander gehen


Erfurt. (tlz) Sie hatten sich nach dem Schlusspfiff schon einiges zu erzählen, Emdens Rudolf Zedi und Erfurts Alexander Schnetzler. Beide hatten sie 2003 mit den Rot-Weißen den Aufstieg in die 2. Liga geschafft. Zusammen sind sie ein Jahr später wieder abgestiegen. Die Wege hatten sich danach getrennt. Schnetzler blieb, Zedi ging.
"Ich hatte zwei sehr schöne Jahre hier und wünsche Erfurt noch immer alles Gute", sagt der Sachse, der nun in Ostfriesland gelandet ist. Natürlich war Zedi mit dem Punkt zufrieden, zumal er nicht unwesentlichen Anteil daran hatte, dass seine Kickers kein Tor aus dem Spielverlauf zugelassen hatten. Der Elfer ging für ihn in Ordnung. "Der Ball war schon weg. Da musste die Aktion nicht sein", gab er zu.

Emden und Rot-Weiß einte vor dem Spiel die Tatsache, dass beide Teams mit je 13 Gegentoren zusammen mit Lübeck die beste Abwehr der Liga hatten. "Schon deshalb", meinte Zedi, "konnte hier niemand an ein Torefestival denken." Schnetzler sah das ganz anders: "Wenn man zu Hause spielt, müssen drei Punkte immer das Ziel sein. Aber wir haben uns nach dem 0:1 das Leben selbst schwer gemacht. Emden stand zu gut. An mangelnder Kraft, weil wir Mittwoch gespielt hatten und die Kickers frei hatten, lag es nicht", sagte Schnetzler. Er rackerte wie immer, doch als Außenverteidiger ist er nicht der Heilsbringer, den der eher formschwache Björn Brunnemann derzeit auf der rechten Seite ist.

12.11.2006 Von Thomas Czekalla

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TLZ:

FC Rot-Weiß II bleibt im Keller


Halberstadt. (tlz/ra) Die Oberliga-Fußballer vom FC Rot-Weiß Erfurt II stecken weiter im Tabellenkeller der Südgruppe fest. Bei Germania Halberstadt unterlag die Elf um Trainer Albert Krebs mit 0:2 (0:0). Mit einem Doppelschlag durch Sommermeyer (61.) und ein Eigentor von Scherer (63.) entschieden die Gastgeber die Partie. Kinne hatte auf Seite des FC Rot-Weiß II etwas Pech, als er nur das Lattenkreuz traf (71.). Zu allem Überfluss sah R. Müller nach einer Tätlichkeit die rote Karte (82.).
FC Rot-Weiß II: Essig - Gauder, Scherer, Nowak, Kühne (77. D. Müller) - R. Müller, Schnuphase (63. Frank), Stark, Weis - Cornelius (74. Heuschkel), Kinne.

Schiedsrichter: Gerber (Chemnitz). Zuschauer: 388. Tore: 1:0 Sommermeyer (61.), 2:0 Scherer (63./Eigentor). Rote Karte: R. Müller (Erfurt, 83./Tätlichkeit).

12.11.2006

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TA:

FC Rot-Weiß: Gegen die Wand


Mit dem Erfolg wachsen die Ansprüche - vor allem die eigenen. Und so fiel die Freude der Rot-Weißen über die Fortsetzung ihrer Ungeschlagen-Serie sehr verhalten aus. Nur einen stellte das 1:1 gegen Kickers Emden zufrieden.
ERFURT. "Ich bin froh über den Punkt", sagte Rolf Rombach und klopfte Pavel Dotchev demonstrativ auf die Schulter. Kein gutes Gefühl hätte er vor dem Anpfiff gehabt, verriet der Klubchef. Und deshalb sei er "mächtig erleichtert", dass die Mannschaft weiterhin ungeschlagen ist - nunmehr seit neun Spielen.

Doch mit Rombach konnte sich so richtig niemand freuen. Trainer Dotchev kritisierte die "lethargische Anfangsphase", in der seinem erwartungsgemäß nur auf einer Position veränderten Team (Hebestreit für den gesperrten Kumbela) die "richtige Spannung" gefehlt habe. Durch das zeitige Stören der Emder produzierten die Erfurter im Spielaufbau einen Fehler nach dem anderen. Folgerichtig gerieten sie in Rückstand. Bertram hatte Holst mit einem Querpass in die Bredouille gebracht. Tornieporth stiebitzte diesem den Ball und legte für Vujanovic auf, der aus abseitsverdächtiger Position ins leere Tor schob (10.).

"Das war ein Rückfall in alte Zeiten, als wir uns die Dinger selber reingetan haben", bekannte Holst, der sich allerdings danach - wie die gesamte Rot-Weiß-Mannschaft - deutlich steigerte. Mit viel Druck, aber häufig auch ohne die nötige Präzision beim finalen Pass drängten die Gastgeber auf den Ausgleich. Bei Neunabers missglückter Rettungsaktion (16.) klatschte der Ball ebenso an den Pfos- ten wie nach einem abgefälschten Stoppelkamp-Schuss (23.). Außerdem wurde Bunjakus Versuch, eine Minute zuvor, im letzten Moment noch abgeblockt.

"Da muss ich eiskalt sein", ärgerte sich der Schweizer später. "Wir gehen einfach zu leichtsinnig mit unseren Chancen um." Kollege Schnetzler vermisste das "letzte Fünkchen Konsequenz" im Abschluss. Und Dotchev bemängelte, "dass wir nicht hungrig genug auf den Sieg waren".

Dass es zumindest zum Unentschieden reichte, lag an Bunjaku. Er geriet im Strafraum mit Altin aneinander und fiel. "Keine Schwalbe", betonte der 22-Jährige nach der Partie. "Ich wurde hinten am Bein getroffen und konnte nicht weiterlaufen." Ohne darüber nachzudenken, dass der Gefoulte nicht zum Elfmeterpunkt schreiten sollte, schnappte er sich den Ball und erzielte sein viertes Saisontor. Das bejubelte der Stürmer mit tollem Salto, den er nicht extra zu üben braucht. "Das ist wie Fahrradfahren, man verlernt es nicht", lachte er und verwies auf seine ersten Versuche mit seinen Brüdern auf der grünen Wiese. "Damals war ich zehn - und seitdem klappt es immer."

Zeitpunkt und Zustandekommen des 1:1 waren sicher glücklich, am Verdienst gab es indes keinen Zweifel. "Erfurts Druckwelle war enorm", erklärte Emdens Trainer Marc Fascher. Da es immer schwer sei, im Steiger-waldstadion zu bestehen, wäre der eine Punkt in Ordnung. Dass es nicht sogar drei geworden sind, verhinderte Ratajczak. Erfurts meist beschäftigungsloser Torhüter kaufte dem entwischten Vujanovic bei der einzigen Großchance der zweiten Halbzeit den Schneid ab (78.).

Die Rot-Weißen befanden sich zwar ständig im Vorwärtsgang (Brunnemann, Bunjaku), fanden aber kein Mittel, die robuste Deckung der Ostfriesen zu knacken. Vor allem aus der Zentrale (Stoppelkamp) kamen kaum Impulse. Und auch Schnetzlers viele Standards beschwörten nur selten Gefahr herauf. Dass sie das ideen- und erfolglose Anrennen gegen die Emder "Abwehr-Wand" nicht auf die nachlassenden Kräfte am Ende der englischen Woche schoben, sprach für die Erfurter. "Man hat doch bis zum Schluss gesehen, dass wir läuferisch überlegen waren", wollte Bunjaku keine Entschuldigung gelten lassen. Spielerisch könne die Mannschaft ohnehin mit jedem Gegner mithalten. Darum wurmte den Ex-Paderborner die verpasste Chance, "uns oben in der Tabelle festzusetzen".

Lediglich Rolf Rombach haderte nicht dem zweiten Remis binnen vier Tagen. Die Lauerstellung, in der Rot-Weiß mit drei Zählern Rückstand auf die Aufstiegsplätze nun liegt, gefällt ihm ohnehin besser.

12.11.2006 Von Marco ALLES

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TA:

KOMMENTAR: Lachen

Erfolge verwöhnen und erhöhen die Erwartungen.
Die Rot-Weißen erleben das nach goldenen Oktoberzeiten in grauen Novembertagen. Das Unentschieden sorgte zwangsläufig nicht für Heiterkeit. Höchstens bei den Kickern von Emden, die dank Blödelkomiker Otto als bekennendem Gönner des Ostfriesen-Vereins vielleicht immer etwas zum Lachen haben.

Das sollte jedoch auch den Erfurtern trotz des verpassten Sieges nun nicht vergangen sein. Denn sie sind immerhin seit neun Spielen ungeschlagen - keine Mannschaft in den drei höchsten deutschen Fußball-Spielklassen kann eine solche Serie aufweisen.

Zudem ist es logisch, dass in der ausgeglichenen Regionalliga-Staffel auch hier und da fest eingeplante Punkte liegen gelassen werden. Noch immer scheint im 19er Feld jeder jeden schlagen zu können. Umso höher ist es zu bewerten, dass das dem FC Rot-Weiß in den vergangenen Monaten mehr als anderen Mannschaften gelungen ist.

Allein das kann man weiterhin genießen. Lachend.

12.11.2006 Von Gerald MÜLLER

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TA:

Fußball-Oberliga: Gegentore aus dem Nichts


Nicht nachzulegen wie nach dem 2:1-Erfolg gegen Dessau erhofft vermochten die Rot-Weißen. Sie erlebten bei den ebenfalls abstiegsgefährdeten Halber-städtern infolge deren Steigerung nach der Pause eine Bauchlandung und verbleiben nach dem 0:2 weiter im Tabellenkeller.

Viel war´s wahrlich nicht, was beide Mannschaften zu bieten hatten. Die Abwehrreihen standen zwar gut organisiert, eine offensive Fortsetzung aber fand auf beiden Seiten kaum statt. Viel zu viele Fehler wurden auch von den Gästen (Weis, Schnuphase) im Spielaufbau produziert. So nahm es nicht wunder, dass es torlos in die Pause ging. Auch nach dem Wechsel glomm das Niveau auf Sparflamme, dominierte der Krampf. Mit einem entscheidenden Unterschied. Während die Rot-Weißen ihre wenigen Chancen durch Stark (Foto) und Kinne, der zudem bei einem Lattenschuss Pech hatte (74.), nicht zu nutzen vermochten, machten die Einheimischen das Optimum aus eigentlichen Nichtchancen. Zunächst veredelte der abstaubende Sommermeyer einen von Essig noch stark entschärften, aber abprallenden Schuss zur Führung (61.). Zwei Minuten später entschied Rot-Weiß-Stopper Scherer per unglücklichem Eigentor die Partie endgültig. Negativer Höhepunkt: Gäste-Akteur Rainer Müller warf Halberstadts Keeper Kischel den Ball ins Gesicht und erhielt zu Recht "Rot" (83.). Rot-Weiß-Trainer Krebs knurrte kurz angebunden: "Ein von beiden Seiten schwaches Spiel, in dem wir die Tore aus dem Nichts kassierten." hö

12.11.2006

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STZ:

Spätes Erwachen der Rot-Weißen gegen die „Ottifanten“


VON WERNER BACHE
Am 16. Spieltag hat Gastgeber Erfurt mit dem mageren 1:1 gegen Emden am Samstag auch die neunte Partie in Serie nicht verloren, aber die Chance verpasst, sich dominanter in der Spitzengruppe anzusiedeln. Rot-Weiß rutschte auf den siebenten Tabellenrang mit drei Punkten Rückstand auf einen Aufstiegsplatz ab.
ERFURT – Eine schon etwas verrückte Tabellensituation sorgte für zusätzliche Brisanz. Denn alle Teams von Rang eins bis sieben hatten Heimspiele und waren nur durch zwei Punkte voneinander getrennt. „Wir wollen die Gunst der Stunde nutzen“, so Erfurts Manager Stephan Beutel vor der Partie. Beim Gast aus Ostfriesland waren die Siegambitionen nicht geringer. „Am Ende lacht der Ottifant sowieso“, sagte Emdens Präsident Engelbert Schmidt. Deutschlands oberster Ostfriese und Spaßvogel Otto Walkes, der größter Fan und Botschafter der Kickers ist, und sein „Ottifant“ zieren den Emder Mannschaftsbus.

Aber Fußball-Spielfilme haben bekanntlich so ihre unerklärliche Regie. Überfallartig starteten die ansonsten als „Mauerer“ bekannten Kickers ins Spiel. Und da die Erfurter wohl noch etwas schliefen, kam, was kommen musste: Bei einem weiteren Sturmlauf der Emder in der zehnten Minute spielte Erfurts Peßolat im Rückwärtsgang einen miserablen Querpass zu seinem Abwehrchef Holst, der bei seiner noch missrateneren Finte patzte und den Ball 20 Meter vor dem eigenen Tor an Emdens Torniepoth verlor. Der schob den Ball zu Vujanovic, und der wiederum schoss mutterseelenallein an Rot-Weiß Torhüter Ratajczak vorbei das 1:0.

Erfurts Coach Pavel Dotchev meinte später: „Die Anfangsphase war miserabel. Aber durch den Rückstand ist meine Mannschaft endlich aufgewacht“. Plötzlich ging bei den Erfurtern auch nach vorn etwas. Doch der rot-weiße Druck endete zweimal am linken Pfosten. Zuerst durch Emdens Kapitän Neunaber bei der Abwehr eines Schnetzler-Freistoßes (15.). Kurz danach hämmerte Stoppelkamp eine Freistoß-Flanke von Schnetzler ebenfalls ans Aluminium.

Das weitere Anrennen der Gastgeber war allerdings erfolglos. Zudem blieb ein Strafstoßpfiff aus, als nach einem Brückner-Dribbling Brunnemann den Ball bekam und kurz vor dem Schuss im Strafraum von den Beinen geholt wurde. Die ausgleichende Gerechtigkeit kam dann in der 44. Minute: Am Trikot von Albert Bunjaku wurde im Strafraum mächtig gezerrt, dann wurde der Erfurter per Body-check gelegt. Der Schweizer schnappte sich die Kugel, haute sie ins linke untere Eck und ließ eine saubere Kombination Flik-Flak-Rückwärtssalto folgen.

Eine komische zweite Halbzeit folgte. Erfurt war klar im Vormarsch. Aber verheißungsvolle Sturmaktionen waren Mangelware. Ronny Hebestreit rackerte in der Spitze unermüdlich, aber bekam kaum einen Kopfball und schaltete bei Zuspielen oft zu spät. Auch Ecken und Freistöße brachten keine Wirkung. Dafür parierte Keeper Ratajczak zwei der wenigen Emder Nadelstiche von Vujanovic bzw. Tornieporth bravourös.

Letztendlich konnten beide Teams mit dem Remis halbwegs leben. Erfurts Björn Brunnemann meinte aber: „Ein Punkt ist eindeutig zu wenig. Leider kam das frühe und unglückliche 0:1“. Die Erfurter haben es versäumt, in ihrer starken Phase vor der Pause zu treffen – den Elfmeter einmal ausgenommen.

Erfurt: Ratajczak – Schnetzler, Bertram, Holst, Heller – Brunnemann, Peßolat (80. Görke), Stoppelkamp (80. Beck), Brückner (72. Cornelius) – Bunjaku, Hebestreit

Emden: Hoffmeister – Spahic – Gundelach, Neunaber, Altin (61. Nachtigall), Zedi – Schindler (86. Tammen), Grgic, Cerci (68. Ansorge), Tornieporth – Vujanovic

Joerend (Lübbecke) – 4413 – 0:1 Vujanovic (10.), 1:1 Bunjaku (44./Foulelfmeter)

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Ostfriesische Nachrichten:

Fußball: Vujanovic nimmt den schwächeren linken Fuß

Regionalliga: Emder Stürmer erzielt beim 1:1 in Erfurt die Führung und vergibt elf Minuten vor Schluss die Siegchance

Radovan Vujanovic hält in dieser Szene Matthias Holst auf Abstand. Der Emder Stürmer erzielte sein viertes Saisontor, vergab dann eine Riesenchance zum Sieg. Foto: Doden
gaw Erfurt. Die Serie hat bei beiden Teams gehalten. Mit dem 1:1 zwischen RW Erfurt und BSV Kickers Emden bleiben die Thüringer zum 9. Mal in Folge, die Ostfriesen fünf Mal nacheinander ungeschlagen. Radovan Vujanovic sorgte mit seinem frühen Tor für den Punktgewinn, der aufgrund des Spielverlaufs in der ersten Halbzeit glücklich zustande kam. Erfurt besaß bis zum Pausenpfiff viele gute Chancen, verzeichnete zwei Pfostenschüsse, kam aber erst durch einen Foulelfmeter in der 44. Minute zum einzigen Tor. Der Schweizer Albert Bunjaku sorgte für den Ausgleich. „Mit dem Auswärtspunkt bin ich zufrieden“, bilanzierte Emdens Trainer Marc Fascher die Partie.

Die Emder begannen in einem 3-4-3-System mit viel Schwung. Vergangene Saison hatten sie durch ein dummes Tor in der 90. Minute in Erfurt verloren. Am Sonnabend nahm die Partie einen anderen Verlauf. Die Gäste gingen in Führung. Das frühe Stören machte sich bezahlt. Als Matthias Holst einen Rückpass nach vorne schlagen wollte, spurtete Dennis Tornieporth dazwischen und bediente Vujanovic, der nur noch einzuschieben brauchte. Es war sein viertes Saisontor. Als „zu lethargisch“ befand RWE-Trainer Pavel Dotchev das Abwehrverhalten seiner Fußballer in der Anfangsphase.

Die Erfurter, seit Wochen auf einer Erfolgswelle, ließen sich von diesem Rückstand nicht beeindrucken. Etwa ab der 20. Minute kamen sie, vom enthusiastischen Publikum nach vorne getrieben, ins Spiel und wirbelten die Emder Defensive gehörig durcheinander. Dass der Ausgleich zunächst nicht fiel, war reines Glück. Beispiele gefällig? Einen Freistoß von Alexander Schnetzler lenkte Kapitän Mario Neunaber an den Pfosten (17.). Torwart Sven Hoffmeister wäre machtlos gewesen. Tom Bertram kam fünf Meter vor dem Tor frei zum Schuss und wurde gerade noch von zwei Emdern geblockt (23.). Moritz Stoppelkamp traf mit einem ebenfalls von Neunaber abgefälschten Schuss aus 16 Metern wieder nur den Pfosten (24.). Schließlich zielte Björn Brunnemann mit einer Direktabnahme aus etwa 20 Metern denkbar knapp am Kickers-Gehäuse vorbei (30.).

Der Ausgleich in der 44. Minute fiel zwar ungünstig für die Gäste, war aber mehr als verdient. Eine Freistoßflanke von Bertram kam am Fünfmeterraum herunter. Bunjako stürmte zum Ball und wurde von Volkan Altin umgerissen. Der Gefoulte trat selbst an und traf.

Im zweiten Spielabschnitt ließen die Turbulenzen im und am Emder Strafraum deutlich nach. Erfurt hatte zwar mehr Spielanteile, Kickers stand aber wesentlich kompakter und ließ aus dem Spiel heraus nichts mehr zu. Wenn es gefährlich wurde, dann durch Standards. Der beste Erfurter, Brunnemann, holte immer wieder Freistöße heraus. Er war von Velimir Grigic zunächst auf der linken, im zweiten Spielabschnitt auf der rechten Außenbahn nicht in den Griff zu bekommen.

Die mit Abstand größte Chance der zweiten Halbzeit besaßen die Gäste. Vujanovic stand nicht im Abseits, als er sich einen langen Ball hinter die aufgerückte Erfurter Abwehr erlief. Allein vor Torwart Michael Ratajczak zeigte er Nerven und schoss seinen Widerpart an, anstatt den Ball an ihm vorbei zu schieben. „Ich habe meinen schwächeren linken Fuß benutzt“, ärgerte sich Vujanovic schwarz.

Rot-Weiß Erfurt: Ratajczak, Schnetzler, Bertram, Holst, Heller, Brunnemann, Peßolat (79. Görke), Brückner (73. Cornelius), Stoppelkamp (79. Beck), Bunjaku, Hebestreit.

BSV Kickers Emden: Hoff- meister, Gundelach, Spahic, Neunaber, Altin, (62. Nach- tigall), Zedi, Schindler (86. Tammen), Grgic, Cerci (69. Ansorge), Tornieporth, Vuja-novic.

Tore: 0:1 Vujanovic (10.), 1:1 Bunjaku (44./FE).

Schiedsrichter: Joerend (Lübbecke).

Zuschauer: 4413.
Ostfriesische Nachrichten
Online-Ausgabe vom 12.11.2006; 22:00:00 Uhr
Bild- Thüringen

RWE 1:1! Hebestreit war ganz schwach


Über das 1:1 ( 1:1 ) gegen Emden konnte sich bei Erfurt keiner freuen. Statt an die Spitze zu klettern rutschte Rot- Weiß auf Platz 7 ab.
Nur ein Elfmeter von Albert Bunjaku ( 44. ) rettete den Punkt. Zuvor traf Vujanovic ( 10. ) für Emden.
Besonders Ronny Hebestreit enttäuschte. Das Erfurter Urgestein spielte von Beginn an, da Dominick Kumbela ( 5 Tore ) gesperrt war. Zwar sagte Trainer Pavel Dotchev: “Ronny hat sich gut präsentiert.” Erklärte aber auch: “Kumbela fehlte uns. Er ist dynamisch und kopfballstark.” Alles das ließ Ronny vermissen.
Seine peinlichste Szene ( 25. Minute ): Moritz Stoppelkamp zieht aus 18 m ab. Hebe reißt schon die Arme hoch, doch der Ball landet am Pfosten und dann vor seinen Füßen. Doch vor lauter Jubeln verzieht Ronny völlig frei aus sieben Metern....
fels




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