TLZ: Mit Leidenschaft zur Tabellenspitze
Erfurt. (tlz) Und wieder machte im Steigerwaldstadion ein Wort die Runde, das Wolfgang Petry einst zu einem deutschen Mega-Hit gemacht hatte: Wahnsinn. Erfurts Vize Detlef Goss schrie das nach dem 3:0 der Rot-Weißen gegen Kickers Emden freudig heraus und wurde dabei nur noch von den jubeln-den Fans übertroffen, die "Sptzenreiter, Spitzenreiter ..." sangen.
Es ist schon schwer, nach dem zweiten Kantersieg der Erfurter in dieser noch jungen Saison im heimischen Stadion - vor allem nach der Art und Weise, wie dieser Erfolg zustanden kam - auf dem Teppich zu bleiben. Das blieb auch am Sonnabend nur einem vorbehalten, der dafür schließlich auch bezahlt wird, Pavel Dotchev, der meinte: "Der Sieg fiel etwas zu hoch aus."
Warum sollte der Bulgare auch seine Jungs unnötig in den Himmel heben? Er ist lange genug Trainer, um zu wissen, dass man nach solchen Spielen auch tief fallen kann. Und dennoch, die sieben Zähler nimmt den Rot-Weißen auf dem anvisierten Weg in die 3. Bundesliga keiner mehr. Dotchev und seinem Co. ist es perfekt gelungen, zehn neue Spieler innerhalb kürzester Zeit zu integrieren. "Es passt einfach alles", sagt dazu Albert Bunjaku, der am Sonnabend den gesperrten Domi Kumbela vertrat (Dotchev über den Kongolesen: "Heute hat er uns nicht gefehlt.") und in der 55. Minute selbst für das vorentscheidende 2:0 gesorgt hat. Die Führung gelang in Halbzeit eins mit Kopfball nach Schnetzlers Freistoß (27.) gegen starke Emdener einem, der mit Ball am Fuß schneller zu sein scheint, als mancher gelernte Sprinter, Denis Wolf.
Rot-Weiß, bei denen Innenverteidiger Martin Pohl diesmal nicht einmal mehr im Kader stand, begann anders als zuletzt voll konzentriert. Adam Jabiri (7.), Matthias Peßolat (13.), Bunjaku (15.) setzten erste Achtungszeichen, ehe der frühere Erfurter Enrico Neitzel für Emden zur ersten Möglichkeit kam (16.). Es entwickelte sich, wenn auch unspektakulär, ein offener Schlagabtausch. Radovan Vujanovic scheiterte an André Maczkowiak (22.) und deckte nicht nur in dieser Szene noch immer vorhandene Probleme in der Erfurter Viererkette auf.
Bei Rot-Weiß aber werden solche Defizite bislang durch einen ungewohnten Offensivgeist kompensiert, dem auch die Ostfriesen mit zunehmender Spielzeit nichts entgegenzusetzen hatten. Nachdem Vujanovic nach dem Seitenwechsel den Querbalken getroffen hatte (50.) und Regisseur Nermin Celikovic an Maczkowiak scheierte (52.), schaltete Dotchevs Elf den Hebel um. Bunjakus Tor zog Emden endgültig den Nerv. Und spätestens nach dem Platzverweis für Thomas Klasen (76.), der Alexander Schnetzler an der Mittellinie rüde gelegt hatte, nahm der Erfurter "Wahnsinn" seinen Lauf, und wurde durch einen weiteren Treffer gekrönt. Hauptsächlichen Anteil daran hatte Adam Jabiri, der an der Grundlinie mit letztem Einsatz eine Ecke herausholte, die Schnetzler dann nach innen gab, wo der eingewechselte Youngster Christian Beck im strömenden Regen per Kopfball an Ronne-Hebestreit-Zeiten erinnerte (83.).
Ein Wahnsinn! Rot-Weiß spielt derzeit nicht nur Spaß-Fußball, sondern war mit dem dritten Treffer nicht zum ersten Mal in der noch jungen Saison nach einem Standard und mit Kopfball erfolgreich. Es sind Momentaufnahmen, die Freude machen und Hoffnungen schüren. Pavel Dotchev wird das angesichts der aufkommenden Euphorie wohl einzuordnen wissen.
Dia-Show zum Spiel unter:
http://www.tlz.de /sport
12.08.2007 Von Thomas Czekalla
Quelle: http://www.tlz.de
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TLZ: "Die Mitspieler machen mich in Erfurt stark"
Erfurt. (tlz) Die Bayernliga war bis vor kurzem noch sein zu Hause. 50 Tore schoss er dort in zwei Jahren für den früheren Zweitligisten FC Schweinfurt. Seit diesem Sommer spielt Adam Jabiri zwei Klassen höher beim FC Rot-Weiß und hat sich dort auf Anhieb einen Stammplatz erkämpft. Die TLZ sprach mit dem 23-jährigen 1,87 Meter großen Angreifer.
Adam, 3:0 gegen Emden. Wie viel Freude kommt da auf?
Es ist ein schönes Gefühl, denn immerhin ist Emden vor der Saison als einer der Geheimfavoriten gehandelt worden, was sie hier auch phasenweise demonstriert haben. Das wiegt die drei Punkte doppelt auf.
Als Stürmer sehen Sie bei einem Ergebnis sicher zuerst die erste Zahl. Diesmal stand nach vier Gegentoren in den ersten beiden Spielen hinten auch die Null ...
Was sehr wichtig ist, denn das tut unserer Defensive, zu der nicht nur die Abwehrspieler gehören, gut. Die Abwehr hat trotz mancher Kritik gut gestanden zuletzt. Es waren Leichtsinnsfehler, mit denen wir Gegentore kassiert haben. Aber dafür stehen wir am Anfang der Saison. Man darf nicht vergessen, dass Rot-Weiß zehn neue Spieler hat. Das ganze muss noch wachsen.
Sie sind einer der Neuen. Wie spielt es sich zwei Klassen höher bei Rot-Weiß?
Das Tempo ist natürlich in der Regionalliga viel höher, das Zweikampfverhalten und die Technik ist ganz anders.
Sie kommen erstaunlich gut zurecht damit.
Als Neuling habe ich ja noch zehn Mitspieler, die mir da sehr helfen. Es passt einfach für mich alles bei Rot-Weiß. Das Team ist stark, und das macht mich stark, auch wenn ich heute noch einen Tick hätte besser sein können.
Erfurt ist wieder Tabellenführer. Was ist möglich in dieser Saison?
Die Frage kommt zu früh. Das ist jetzt keine Floskel von mir, wenn ich sage: Wir wollen so schnell wie möglich die nötigen Punkte für die 3. Liga, und dann sehen wir weiter, was noch geht.
12.08.2007 Von Thomas Czekalla
Quelle: http://www.tlz.de
Erfurt. (tlz) Und wieder machte im Steigerwaldstadion ein Wort die Runde, das Wolfgang Petry einst zu einem deutschen Mega-Hit gemacht hatte: Wahnsinn. Erfurts Vize Detlef Goss schrie das nach dem 3:0 der Rot-Weißen gegen Kickers Emden freudig heraus und wurde dabei nur noch von den jubeln-den Fans übertroffen, die "Sptzenreiter, Spitzenreiter ..." sangen.
Es ist schon schwer, nach dem zweiten Kantersieg der Erfurter in dieser noch jungen Saison im heimischen Stadion - vor allem nach der Art und Weise, wie dieser Erfolg zustanden kam - auf dem Teppich zu bleiben. Das blieb auch am Sonnabend nur einem vorbehalten, der dafür schließlich auch bezahlt wird, Pavel Dotchev, der meinte: "Der Sieg fiel etwas zu hoch aus."
Warum sollte der Bulgare auch seine Jungs unnötig in den Himmel heben? Er ist lange genug Trainer, um zu wissen, dass man nach solchen Spielen auch tief fallen kann. Und dennoch, die sieben Zähler nimmt den Rot-Weißen auf dem anvisierten Weg in die 3. Bundesliga keiner mehr. Dotchev und seinem Co. ist es perfekt gelungen, zehn neue Spieler innerhalb kürzester Zeit zu integrieren. "Es passt einfach alles", sagt dazu Albert Bunjaku, der am Sonnabend den gesperrten Domi Kumbela vertrat (Dotchev über den Kongolesen: "Heute hat er uns nicht gefehlt.") und in der 55. Minute selbst für das vorentscheidende 2:0 gesorgt hat. Die Führung gelang in Halbzeit eins mit Kopfball nach Schnetzlers Freistoß (27.) gegen starke Emdener einem, der mit Ball am Fuß schneller zu sein scheint, als mancher gelernte Sprinter, Denis Wolf.
Rot-Weiß, bei denen Innenverteidiger Martin Pohl diesmal nicht einmal mehr im Kader stand, begann anders als zuletzt voll konzentriert. Adam Jabiri (7.), Matthias Peßolat (13.), Bunjaku (15.) setzten erste Achtungszeichen, ehe der frühere Erfurter Enrico Neitzel für Emden zur ersten Möglichkeit kam (16.). Es entwickelte sich, wenn auch unspektakulär, ein offener Schlagabtausch. Radovan Vujanovic scheiterte an André Maczkowiak (22.) und deckte nicht nur in dieser Szene noch immer vorhandene Probleme in der Erfurter Viererkette auf.
Bei Rot-Weiß aber werden solche Defizite bislang durch einen ungewohnten Offensivgeist kompensiert, dem auch die Ostfriesen mit zunehmender Spielzeit nichts entgegenzusetzen hatten. Nachdem Vujanovic nach dem Seitenwechsel den Querbalken getroffen hatte (50.) und Regisseur Nermin Celikovic an Maczkowiak scheierte (52.), schaltete Dotchevs Elf den Hebel um. Bunjakus Tor zog Emden endgültig den Nerv. Und spätestens nach dem Platzverweis für Thomas Klasen (76.), der Alexander Schnetzler an der Mittellinie rüde gelegt hatte, nahm der Erfurter "Wahnsinn" seinen Lauf, und wurde durch einen weiteren Treffer gekrönt. Hauptsächlichen Anteil daran hatte Adam Jabiri, der an der Grundlinie mit letztem Einsatz eine Ecke herausholte, die Schnetzler dann nach innen gab, wo der eingewechselte Youngster Christian Beck im strömenden Regen per Kopfball an Ronne-Hebestreit-Zeiten erinnerte (83.).
Ein Wahnsinn! Rot-Weiß spielt derzeit nicht nur Spaß-Fußball, sondern war mit dem dritten Treffer nicht zum ersten Mal in der noch jungen Saison nach einem Standard und mit Kopfball erfolgreich. Es sind Momentaufnahmen, die Freude machen und Hoffnungen schüren. Pavel Dotchev wird das angesichts der aufkommenden Euphorie wohl einzuordnen wissen.
Dia-Show zum Spiel unter:
http://www.tlz.de /sport
12.08.2007 Von Thomas Czekalla
Quelle: http://www.tlz.de
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TLZ: "Die Mitspieler machen mich in Erfurt stark"
Erfurt. (tlz) Die Bayernliga war bis vor kurzem noch sein zu Hause. 50 Tore schoss er dort in zwei Jahren für den früheren Zweitligisten FC Schweinfurt. Seit diesem Sommer spielt Adam Jabiri zwei Klassen höher beim FC Rot-Weiß und hat sich dort auf Anhieb einen Stammplatz erkämpft. Die TLZ sprach mit dem 23-jährigen 1,87 Meter großen Angreifer.
Adam, 3:0 gegen Emden. Wie viel Freude kommt da auf?
Es ist ein schönes Gefühl, denn immerhin ist Emden vor der Saison als einer der Geheimfavoriten gehandelt worden, was sie hier auch phasenweise demonstriert haben. Das wiegt die drei Punkte doppelt auf.
Als Stürmer sehen Sie bei einem Ergebnis sicher zuerst die erste Zahl. Diesmal stand nach vier Gegentoren in den ersten beiden Spielen hinten auch die Null ...
Was sehr wichtig ist, denn das tut unserer Defensive, zu der nicht nur die Abwehrspieler gehören, gut. Die Abwehr hat trotz mancher Kritik gut gestanden zuletzt. Es waren Leichtsinnsfehler, mit denen wir Gegentore kassiert haben. Aber dafür stehen wir am Anfang der Saison. Man darf nicht vergessen, dass Rot-Weiß zehn neue Spieler hat. Das ganze muss noch wachsen.
Sie sind einer der Neuen. Wie spielt es sich zwei Klassen höher bei Rot-Weiß?
Das Tempo ist natürlich in der Regionalliga viel höher, das Zweikampfverhalten und die Technik ist ganz anders.
Sie kommen erstaunlich gut zurecht damit.
Als Neuling habe ich ja noch zehn Mitspieler, die mir da sehr helfen. Es passt einfach für mich alles bei Rot-Weiß. Das Team ist stark, und das macht mich stark, auch wenn ich heute noch einen Tick hätte besser sein können.
Erfurt ist wieder Tabellenführer. Was ist möglich in dieser Saison?
Die Frage kommt zu früh. Das ist jetzt keine Floskel von mir, wenn ich sage: Wir wollen so schnell wie möglich die nötigen Punkte für die 3. Liga, und dann sehen wir weiter, was noch geht.
12.08.2007 Von Thomas Czekalla
Quelle: http://www.tlz.de