(21.10.2023, 10:47)Guerti schrieb: Das Spiel wird noch nachhallen. In der Halbzeit gab es wohl einen tätlichen Angriff auf unsere Physiotherapeutin von einem Babelsberger Offiziellen.
Yes.
Da hat es im Spielertunnel noch gerumpelt schon zur HZ und fast dort schon Tumult gegeben.
Insgesamt gesehen - bei Spielen gegen Babelsberg geht es immer noch hochemotional zu.
Entweder kriegen die von uns auf dem Platz eine Naht ( letztes Jahr 6:2) oder auf dem Spielfeld oder drumherum geht es hocherhitzt zu.
So auch gestern. Der Unsportlichkeiten gab es etliche. Auch das Beifallklatschen von 03ern auf dem Feld gegenüber Biek bei seinem Abgang nach der roten Karte gehört dazu wie andere Szenen ebenfalls. Zb das theatralische Theater von Bürger, das zur roten Karte führte ( unabhängig davon, das Biek sich da besser zurückhält).
Auch mit diversen Gesten Richtung Zuschauer beim Abgang zur HZ und später macht man sich halt nicht beliebter.
Für mich ist und bleibt das eine Unsympathentruppe ähnlich wie Preußen Münster ehemals in Liga 3.
Insgesamt hat Schiri Näther sich auch selbst in vielen Szenen keinen Gefallen getan, eine teilweise sehr unterschiedliche Zweikampfbeurteilung abzugeben und sich selbst das Leben schwer gemacht, damit auch emotionale Szenen gefördert.
Denn auch die Verteilung verschiedenster Karten und deren Gründe sind teilweise aus den Spielszenen heraus fragwürdig gewesen.
Sportlich.
Babelsberg
In seinem gewohnten, funktionierenden 4-3-3.
Eine eingespielte Formation, in der die Mechanismen funktionieren und jeder weiß, was er zu machen hat. Geprägt auch davon, das Babelsberg Langzeitverletzte hat, die seit dem Sommer bereits keinen Einfluß auf den Kader hatten.
Ein einfaches, funktionierendes Spielsystem nach vorn. Und wenns hinten mal brennt, spielt man es eben absolut rustikal und kompromißlos. Da werden Bälle zur Not eben einfach rausgedroschen wie dann mehrfach in HZ 2.
RWE.
Der These, das Fabian Gerber mit seinem Interview zur Nichtaufstiegsreife ein Alibi gegeben habe bzw der Mannschaft den Stecker gezogen habe, widerspreche ich ganz klar.
Wenn das so wäre, hätte die Mannschaft zb nicht das sehr gute Spiel in Greifswald abgeliefert.
Die Probleme sehe ich eher in der Mannschaft selbst. Der neue Kader hat aktuell wohl noch keine feste Struktur.
Meiner Ansicht nach gehören aktuell Spieler wie Mergel, Kapitän Startsev mal auf die Bank und mit einer Pause bedacht.
Beide Leistunsgträger spielen schon unter ihrer Form.
Ich habe zb von Startsev selten so viele Fehlpässe, Querschläger und falsche Entscheidungen gesehen wie im gestrigen Spiel.
Er war nicht in der Lage, unserem Spiel im Mittelfeld eine Struktur zu geben.
Mergel kämpft jedes Spiel. Passen tut es jedoch aktuell nicht.
Die Startelf von Fabian Gerber wirft für mich Fragen auf.
Zeller ist kein RV. Auch wenn das aus der Not geboren wurde. Zeller - in Greifswald als Abwehrchef noch bockstark - haderte sichtlich mit seiner Rolle. Dementsprechend nervös und ungewohnt fehlerbehaftet war sein Spiel gestern.
Die Umstellung zur Hz als Abwehrchef folgerichtig, brachte ihm wieder Sicherheit.
Adesida neben Startsev - war richtig für dessen Startelfeinsatz.
Da der Kapitän jedoch selbst dermaßen fehelerhaft spielte und keine Struktur ins Spiel brachte, macht er es für Adesida auch nicht gerade leicht.
Dementsprechend völlig ungeordnet und oft ohne Zugriff spielte unser defensives Mittelfeld.
Wir waren nicht in der Lage, in HZ1 zweite Bälle zu gewinnen bzw zu verhindern, das Babelsberg diese bekam.
Fast jeder abgewehrte Ball landete wieder bei denen.
Das hatte zur Folge, das Babelsberg sich oft einfach und gut durchkombinieren konnte und wir eigentlich in HZ 1 permanent unter Druck gerieten. Kaum für Entlastung sorgen konnten und das 0:1 - auch wenns ein Kacktor vor dem Herrn war - insgesamt folgerichtig und verdient war.
Wir waren in HZ 1 nur in wenigen Momenten in der Lage, mal für eigene Offensivaktionen zu sorgen.
Wenn, liefen diese meist über dieselben Spieler.
Elva, Seaton, Lopes Cabral, manchmal Mergel.
Das schön herausgespielte vermeintliche 1:1 fast mit dem Pausenpfiff würde ich gern nochmal irgendwo sehen. Der Abseitspfiff an der Stelle für mich mindestens fragwürdig.
Aber auch im Offensivspiel eben viel Stückwerk bei RWE.
In Folge ständiger Umbesetzungen von Spielern, was am Ende fehlende Automatismen brachte.
Merhmals zu sehen an Missverständnissen im Zuspiel nach vorn. Entweder Abspiel zu spät oder in den falschen Raum oder falscher Laufweg des Angespielten.
Symptomatisch eine Szene aus HZ 1 mit Kombination RWE bis an den Strafraum. Mergel steckt für Seaton durch in den Strafraum - der allerdings damit garnicht rechnet und 5m neben Mergel stehen bleibt in der Annahme, Mergel geht selbst in den Strafraum.
Solche Szenen gab es einige.
Die Umstellungen zur HZ 2 von Fabian Gerber defesniv folgerichtig.
Zeller wieder IV, Adesida als RV, Biel als DMF vor die Abwehr.
Das wurde dann etwas stabiler insgesamt, wir gewannen endlich mal zweite Bälle und verhinderten diese jetzt öfter für die Babelsberger.
Defensiv arbeitete durchaus die ganze Mannschaft jetzt mit.
Sichtbar vor allem bei Standards - eine Schwäche von uns sonst.
Von den vielen Eckbällen der Babelsberger kam fast nichts an, weil Spieler wie Seaton, Elva und auch Mergel da aushalfen.
Trotzdem hatten wir nach vorn Probleme, weil wir zu oft den langen Ball auf Langner suchten. Der konnte mit Ansage keinen festmachen, weil er permanent dann 2-3 Gegenspieler auf den Füßen hatte und weit und breit keinen, den er anspielen konnte.
Gefährlich wurde es in unserem Spiel immer dann, wenn Lopes Cabral auf links wie eine Dampfwalze das Feld aufrollte.
Ich ziehe vor dem Jungen absolut den Hut, der für mich gestern der beste im RWE-Dress gewesen ist. Der selbst krampfgeschüttelt weiter spielte und kämpfte.
Mit dem Platzverweis gegen Biek kam für mich auch endlich sichtbar eine Trotzreaktion der Mannschaft auf den Platz, die dann um den Ausgleich kämpfte, der ihr nicht vergönnt war.
Dort gelangen dann auch einmal spielerische Züge.
Inklusive, das Schellenberg uns mit einer Wahnsinnsparade gegen den Freistoß von Cakmak im Spiel hält. Das kann nicht jeder Torhüter, dieses Geschoß aus dem Dreieck zu holen.
Letztlich scheitern wir ergebnistechnisch und spielerisch im Moment daran, das die ständigen Ausfälle von Spielern durch Verletzungen, Krankheiten und Sperren von Spieltag zu Spieltag zu immer anderen Formationen führen, denen das spielerische Selbstverständnis fehlt und denen die Automatismen abgehen.
Mag sein, das Hajrulla da eine wichtige Rolle spielt und fehlt. Er ist aber nicht der Heilsbringer allein.
Wir haben genug Qualität im Kader, die sich aktuell nciht auf dem Platz widerspiegelt.
Wir haben jetzt Zeit bis nächsten Sonntag, die Wunden zu lecken vor dem Lok-Spiel ( die bisher übrigens auch keine überragende Saison spielen).
Und das Trainerteam auch Zeit, nochmal zu analysieren und sich Gedanken zu machen.
Manche Spieler sind dann hoffentlich eine Woche weiter und wieder ensatzfähig.
Letztlich hat im Ligaspielbetrieb jede Mannschaft ihre kritischen Phasen. Ob die Cottbus oder FCC heißen usw.
Wir haben halt aktuell unsere.
Da sind dann Trainerteam und Mannschaft gefordert, den Weg heraus zu finden.
Ich würde es übrigens auch befürworten, wenn die Mannschaft sich mal untereinander auskotzt. Gelegentlich hat man den Eindruck, das da auch mal Dinge geklärt werden müssen.