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11.10.2010
TA: Der Joker sticht: Rot-Weiß gewinnt 4:0 in Altenburg

Mit vier Toren binnen 13 Minuten löste der FC Rot-Weiß die Pflichtaufgabe im Landespokal-Achtelfinale bei Motor Altenburg. Doch es dauerte lange, bis der Favorit für klare Verhältnisse gesorgt hatte.

Altenburg. Länger als eine Stunde mühten sich die Rot-Weißen mehr schlecht als recht gegen den wacker kämpfenden Verbandsligisten. Dann wechselte Trainer Stefan Emmerling mit Angreifer Fikri El Haj Ali den Sieg ein. Der Deutsch-Marokkaner markierte drei Minuten später das erlösende 1:0 und bereitete kurz darauf das 2:0 von Marcel Reichwein vor. Auch für den 4:0-Endstand zeichnete El Haj Ali verantwortlich und empfahl sich damit für einen Einsatz gegen Dresden.

"Das Karussell dreht sich", sagte Emmerling. "Ich habe mit El Haj Ali, Semmer, Reichwein und Lüttmann vier gute Stürmer." Bewusst heizt er den Konkurrenzkampf vor dem Drittliga-Derby am Samstag (14 Uhr) an. Bislang spielten meist Semmer und Reichwein. Doch sein starker Halbstunden-Auftritt dürfte die Karten von El Haj Ali deutlich verbessert haben.

Seine Teamkollegen hatten in der nostalgisch wirkenden Skatbank-Arena zunächst enttäuscht. Von einem Drei-Klassen-Unterschied war lange nichts zu sehen. Schon nach 25 Minuten schickte der Rot-Weiß-Trainer seine Ersatzspieler als Warnung zum Warmlaufen. Zehn Minuten später bekam Danso Weidlich die Meinung gegeigt: "Entweder du reißt dich jetzt zusammen oder ich muss wechseln", lautete Emmerlings klare Ansage.

Genauso deutlich war der Trainer auch nach der Partie: "So wie wir in der zweiten Halbzeit gespielt haben, hätte ich mir das auch in der ersten gewünscht", sagte Emmerling. Vor allem im Offensivspiel klappte kaum etwas. Eine Möglichkeit durch Olivier Caillas, der frei vergab (41.), war alles. Auch in der Defensive agierten die Erfurter fahrlässig, sodass sich Torhüter Dirk Orlishausen bei Schüssen von Reichel (7./24.) und Daumann (42.) mächtig strecken musste.

"Ich habe in der Halbzeit nicht viel sagen müssen. Die Spieler diskutierten selber heftig in der Kabine", verriet Emmerling. Einer davon war Jens Möckel, der gestand: "Die erste Hälfte lief nicht so, wie wir uns das vorgestellt hatten. Aber mit dem Führungstreffer ging dann alles normal seinen Gang", sagte der Verteidiger und verwies auf das 1:0, als El Haj Ali den Ball nach einer Ecke von Dennis Hillebrand per Kopf verwertete (66.).

Auffällig erfrischend war der vor der Saison aus Burghausen gekommene Stürmer. Er sorgte nach Martin Pohls Zuspiel auch für das 4:0 (79.). Dazwischen lagen zwei Treffer von Reichwein (69./74.), mit denen die Gegenwehr der Altenburger endgültig gebrochen wurde. Erfurt hatte erst jetzt das Spiel im Griff und hätte am Ende höher gewinnen können. Aber Rudi Zedi scheiterte an Teichmann (82.).

Schon zu diesem Zeitpunkt war sein Trainer bereits mit den Gedanken beim Dresden-Spiel, in dem ihm mit Malura, Hillebrand und Pohl drei Stammkräfte aus der Viererkette gesperrt fehlen. "Ich habe mehrere Optionen", sagte Emmerling. Für die Position des zweiten Innenverteidigers kommen Handke, Bertram oder Zedi infrage. Auf der Linksverteidiger-Position tut sich auch was. "Rhys Tyler von den A-Junioren wird mit in den Kader aufrücken für die Partie gegen Dresden", sagt der Coach über das 18-jährige Talent aus England.

Der letzten Abwehr-Mohikaner Möckel nimmt es locker. "Egal wer neben mir spielt: Ich hab volles Vertrauen in meine neuen Nebenleute", sagte er.

René Arand / 11.10.10 / TA

Quelle: http://www.thueringer-allgemeine.de
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OTZ: Fußballfest in Altenburg

Im Achtelfinale des Fußball-Landespokals unterliegt Gastgeber SV Motor Altenburg dem Drittligisten FC Rot-Weiß Erfurt 0:4

Altenburg. Es passte einfach alles an diesem Nachmittag im Stadion von Altenburg. Herrliches Fußballwetter, ein großer Gegner, eine tolle Kulisse und eine Motor- Mannschaft, die dem drei Klassen höher spielendem Profiteam aus der Landeshauptstadt über eine Stunde lang erfolgreich Paroli bot. So gab es trotz der am Ende noch standesgemäßen Niederlage herzlichen Applaus von den 2300 Zuschauern, die für Motor Rekordkulisse seit vielen Jahren waren. Es war schon erstaunlich, über wie viele herzliche Begegnungen nach dem Spiel von den Helfern berichtet wurde. Als man sich nach Spielende mit der Mannschaft den ausführlichen Bericht in der MDR-Sportsendung ansah, wurde deutlich, welch positiven Eindruck dieses Spiel hinterlassen hat.

Natürlich versuchte der Favorit vom Anpfiff weg, mit schnellen Durchspielen die Abwehr der Gastgeber auszuhebeln. Doch die Zeit verrann, und man rieb sich die Augen, dass Norman Teichmann im Altenburger Tor über fast die ganze erste Halbzeit kaum nennenswert geprüft wurde. Die Motor-Mannschaft stand gut, sie ließ sich nicht den Schneid abkaufen. Mit viel Selbstvertrauen wurde der Weg in Richtung Erfurter Strafraum gesucht. Schon nach acht Minuten zog Patrick Reichel aus spitzem Winkel ab und prüfte Dirk Orlishausen, der zur Ecke klärte. Kurz darauf wirkten die Gäste auf ihrer linken Abwehrseite unsortiert, so dass Abwehrspieler Marcus Dornburg im Erfurter Strafraum gefährlich zum Schuss kam. Dann stand Reichel nochmals im Mittelpunkt, als er zwei Freistöße gefährlich in Richtung Gästetor schlug, Orlishausen mit gutem Stellungsspiel aber sicher klären konnte.

Mit fortschreitender Spieldauer wurden die Gastgeber immer frecher. So legte kurz vor dem Pausenpfiff Kapitän Jens Haprich im gegnerischen Strafraum den Ball mit der Hacke ab, und der heranstürmende Matthias Kröber verfehlte die Führung für Motor nur knapp. Kurz zuvor, in der 41. Spielminute, waren die Rot- Weißen zu ihrer ersten Torgelegenheit gekommen.

So gab es zur Pause donnernden Applaus. Mit Fikri El Haj Ali brachte Trainer Stefan Emmerling in der 63. Minute einen neuen Stürmer aufs Feld, dem schon eine Minute später aus einem Gewühl im Altenburger Strafraum der Ball auf den Kopf fiel und er so aus kurzer Distanz abstauben konnte.

In der 68. Minute lief der gleiche Spieler von rechts kommend in den Altenburger Strafraum, passte überlegt vor das Tor, und Marcel Reichwein hatte keine Mühe, den Ball aus wenigen Metern im Altenburger Tor unterzubringen.

Nach dem gleichen Schema fiel eine Viertelstunde vor Schluss auch das 0:3, ebenfalls durch Reichwein. Den Endstand besorgte noch einmal El Haj Ali, der damit ebenfalls zum Doppeltorschützen an diesem Nachmittag avancierte.

Der guten Stimmung im Stadion tat dies keinen Abbruch mehr. Sicher werden sich viele Zuschauer auch 2011 einen solchen Pokalknüller in der Skatstadt herbeisehnen.

Doch jetzt heißt es zunächst für Motor, den Schwung und das Selbstvertrauen aus diesem Spiel in die Verbandsliga zu nehmen.

Thomas Lahr / 11.10.10 / OTZ

Quelle: http://www.otz.de
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