TA: Rot-Weiß: Torwarttrainer Köhler geht, Hörgl soll bleiben
Die Drittliga-Saison ist zu Ende, doch der FC Rot-Weiß kommt einfach nicht zur Ruhe. Das im Verein seit Monaten kräftig drehende Personalkarussell bewegt sich weiter und hat nun auch den Aufsichtsrat erfasst. Dessen neuer Chef heißt Volker Hagenauer.
Erfurt. Dass der Schwung dieses Gremium ebenfalls erreicht, kommt allerdings nicht überraschend. Schon seit längerem gab es zwischen Präsident Rolf Rombach und Wolfgang Nürnberger Differenzen. Als der Aufsichtsratschef in einem Gespräch vom 24. April einige Entscheidungen der vergangenen Monate kritisierte, zudem seine Besorgnis über eine drohende Alleinherrschaft des Vorstands ausdrückte und mehr Mitspracherecht für sein Kontrollorgan einforderte, reagierte der Präsident darauf mit Unverständnis. Und das, obwohl die Hand von Nürnberger im Interview ausgestreckt war, er die "historischen Leistungen" von Rombach würdigte und "mit ihm zusammen den Verein nach vorn" bringen wollte.
Doch jegliche Angebote wurden ignoriert, stattdessen auf Veränderungen im Aufsichtsrat gesetzt. Diese erfolgten bei einer internen Sitzung. Dort wurde Wolfgang Nürnberger mehrheitlich seines Amtes enthoben und wenig später Volker Hagenauer - Geschäftsführer einer Werbeagentur in Erfurt - als Nachfolger gewählt. Anschließende Vermittlungsversuche scheiterten. Wolfgang Nürnberger tritt zum 30. Juni wie Arndt Kolbe aus dem Aufsichtsrat zurück und zugleich als Mitgliederbeauftragter. In das nur noch dreiköpfige Gremium (Volker Hagenauer, Olaf Waldhoff, Ralf Krings) wird mit Bernd Eckert - Geschäftsführer Bildungswerk für berufsbezogene Aus- und Weiterbildung Thüringen - ein neues Mitglied kooptiert. Volker Hagenauer, der beruflich einzelne Aufträge für die Kanzlei von Rolf Rombach erledigt, wünscht sich in seiner neuen ehrenamtlichen Funktion ein "verbessertes Image von Rot-Weiß in der Gesellschaft" sowie, "dass der Fußball erlebbarer wird". Der 43-Jährige versicherte, dass das von ihm geleitete Organ seiner Pflicht zur Kontrolle und Aufsicht "in vollem Umfang nachkommen" würde. Jedoch müsse es für den Erfolg des Clubs ein Miteinander zwischen Aufsichtsrat und Vorstand geben, "gewisse Spannungen" in diesem Verhältnis seien aus seiner Sicht rückblickend "völlig unnötig gewesen".
Stammtorwart Orlishausen fassungslos
Zu den Meinungsverschiedenheiten zwischen Rolf Rombach und Wolfgang Nürnberger zählte unter anderem die Personalie Rainer Hörgl. Der Bayer war im Sommer 2009 als Trainer gekommen, im Januar mit einer zu diesem Zeitpunkt nicht nachvollziehbaren Vertragsverlängerung zum Sportdirektor aufgestiegen und im März auf Grund von Erfolglosigkeit nach dem Thüringenderby beurlaubt worden. Allerdings war er auch danach weiter als Spielbeobachter für den Verein tätig , in Zukunft soll er als eine Art Geschäftsführer tätig sein.
Einer seiner Kritiker, Thomas Köhler, muss gehen. Der auslaufende Vertrag des Torwart-Trainers wurde nicht verlängert, angeblich aus finanziellen Erwägungen. Eine Entscheidung, die allgemeines Bedauern hervorrief, bei Stammtorwart Dirk Orlishausen sogar "Enttäuschung, Wut und Zorn". Er könne nicht verstehen wie ein "so kompetenter Mann" gehen müsse, der fraglos "gute Arbeit geleistet hätte". Auch er hätte in dieser Saison maßgeblich von ihr profitiert. Die Nicht-Weiterbeschäftigung wäre das "völlig falsche Signal" des Clubs, der für sich professionelle Ansprüche hat. "Vielleicht ist die Position des Torwarts ja doch nicht so wichtig", so die fast schon resignierende Feststellung. Und selbst wenn die Gründe finanziell seien "dann darf man nicht an der falschen Stelle sparen". Nein, das alles wäre "unerklärlich".
Um im Spielerkader Platz für Neueinkäufe zu schaffen, sollen in den nächsten Tagen auch einige Akteure den Klub verlassen. Das Problem dabei: Alle Kandidaten haben noch Vertrag, der Verein ist also auf ein Entgegenkommen angewiesen. Nichtsdestotrotz gibt es bereits mögliche Zugänge. Der beim 1. FC Magdeburg stürmende Radovan Vujanovic, den Cheftrainer Stefan Emmerling noch aus gemeinsamen Zeiten in Emden kennt, ist dabei einer von ihnen.
Gerald Müller / 11.05.10 / TA
Quelle:
http://www.thueringer-allgemeine.de
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TA: Hagenauer neuer Aufsichtsrats-Vorsitzender beim FC Rot-Weiß
Das personelle Stühlerücken beim Fußball-Drittligisten Rot-Weiß Erfurt geht auch nach der Saison weiter.
Erfurt. Jetzt hat sich der Aufsichtsrat des Klubs neu formiert. Weil der bisherige Vorsitzende Wolfgang Nürnberger sein Mandat zum 30. Juni ebenso niederlegen wird wie das Ehrenamt des Mitgliederbeauftragten, übernimmt ab sofort Dr. Volker Hagenauer den Vorsitz. Stellvertreter bleibt Olaf Waldhoff. Neu in den Aufsichtsrat kooptiert wird Bernd Eckert, Geschäftsführer des Bildungswerks für berufsbezogene Aus- und Weiterbildung. "Schwerpunkt der Arbeit des Aufsichtsrates wird es in den kommenden Monaten sein, das Image des Vereins zu stärken und in der Stadionfrage eine akzeptable Lösung für alle zu finden", sagte der neue Vorsitzende. Sein Vorgänger entschloss sich zum Rückzug, nachdem seine Kritik am Führungsstil von Präsident Rolf Rombach in dem Kontrollgremium missbilligt wurde.
10.05.10 / TAG
Quelle:
http://www.thueringer-allgemeine.de