TA: Rot-Weiß Erfurt trifft auf den Ligaprimus Braunschweig
Sportlich bietet der Heimauftritt des FC Rot-Weiß Erfurt am Samstag gegen Ligaprimus Braunschweig die Chance zur Wiedergutmachung (14 Uhr). Dennis Hillebrand, der eine neue Position gefunden hat, sieht in der Eintracht jedoch mehr als einen Gegner - nämlich ein Vorbild.
Erfurt. "Es sind Begegnungen wie diese, für die man Fußball spielt", sagt Hillebrand voller Vorfreude auf das Duell mit dem Ersten, der so ziemlich jede Statistik der dritten Liga anführt. Souveräner Tabellenführer, 17-mal in Folge nicht verloren, die meisten Tore geschossen, die wenigsten kassiert, seit sechs Spielen ohne Gegentor - die Zahlen ließen sich beliebig erweitern.
In Ehrfurcht erstarren will Rot-Weiß-Trainer Stefan Emmerling jedoch nicht. Und dass, obwohl seine Mannschaft aus den letzten vier Partien nur zwei Punkte holte. Mut macht ihm ausgerechnet die Niederlage vom letzten Freitag in Offenbach. "An die Leistung der ersten Halbzeit müssen wir anknüpfen." Heißt: den Gegner früh stören, keine Räume geben und in der Defensive solide stehen - doch diesmal die sich bietenden Chancen nutzen.
Stabilität in der Verteidigung ist auf jeden Fall ein Muss, soll der torhungrige Angriff der Braunschweiger (schon 63 Treffer) gestoppt werden. "Wir müssen uns gegenseitig helfen und clever spielen", sagt Hillebrand, der mit dem für den gesperrten Jens Möckel ins Team rückenden Tom Bertram die Innenverteidigung stellt. Der 31-Jährige hat unter Emmerling eine neue Rolle gefunden, mit der er sich immer besser arrangiert. Eigentlich als linker Außenverteidiger nach Erfurt gekommen, wurde er zum Innenverteidiger umgeschult - und sah dies zunächst mit Argwohn. "Der Trainer musste mich erst zu meinem Glück zwingen", sagt Hillebrand, der sich auf der neuen Position inzwischen wohlfühlt und lautstark Kommandos an seine Vorderleute gibt. Eine Eigenschaft, die man vom eher ruhigen Hillebrand eigentlich kaum vermutet. "Jens und Tom sind sicherlich die emotionaleren Spieler. Ich hingegen gebe kurze, aber deutliche Anweisungen." Trotz der Tatsache, sich mit Bertram und Möckel um zwei freie Plätze streiten zu müssen, stimmt die Chemie zwischen dem Trio. Als Hillebrand gegen Burghausen etwas überraschend für Bertram in die Anfangself gerutscht war, wünschte ihm dieser als erster viel Erfolg. "Der Konkurrenzkampf ist gesund. Jeder versucht, dass Vertrauen des Trainers zu bestätigen, beständig seine Leistung zu bringen", sagt Hillebrand.
Das gute Verhältnis innerhalb der Mannschaft und das private Glück - mit seiner Familie fühlt sich Hillebrand in Erfurt "richtig wohl" - sind für den Schwaben stichhaltige Argumente, wenn in den kommenden Monaten über eine etwaige Vertragsverlängerung gesprochen wird.
Prinzipiell könne er sich gut vorstellen, länger zu bleiben, was offensichtlich vielen Rot-Weiß-Spielern so geht. Entscheidend sei, wie sich der Verein entwickle. "Ende März wissen wir, wo wir stehen, wohin die Richtung des Klubs tendiert." Als Vorbild dient ausgerechnet der kommende Gegner. "Braunschweig hat seine Mannschaft konstant zusammengehalten und sich punktuell verstärkt. Sie sind ein eingespieltes Team. Ich hoffe, das gelingt uns in den nächsten Jahren auch", so Hillebrand, der sich damit für Kontinuität im Kader und auf der Trainerbank des FC Rot-Weiß stark macht.
Ein Fragezeichen steht indes noch hinter dem Einsatz von Tino Semmer. Der neunfache Torschütze bekam einen Schlag auf die Wade, sein Einsatz entscheidet sich erst heute.
Voraussichtliche Aufstellung: Orlishausen - Malura, Bertram, Hillebrand, Stenzel - Weidlich, Zedi, Pfingsten-Reddig, Caillas - Semmer, Reichwein.
Thomas Rudolph / 11.03.11 / TA
Quelle:
http://www.thueringer-allgemeine.de