Beutezug an der Küste ?
Eine der längsten Ausfahrten für den FC Rot-Weiß Erfurt führt uns in Ostseenähe an den Greifswalder Bodden.
Am Samstag um 13 Uhr betritt RWE das Greifswalder Volksstadion zum nächsten Punktspiel.
Von der Tabelle her gesehen DAS Spitzenspiel des 10.Spieltages.
Der Tabellenvierte RWE tritt beim bisher ungeschlagenen Spitzenreiter Greifswalder FC an.
Zweite Saison der Norddeutschen im überregionalen Fußball überhaupt seit der Wende. Bekanntlich war der ostdeutsche Norden immer bekannt durch den FC Hansa.
Nun schickt sich der Greifswalder FC allerdings an, die in den letzten Jahren gewohnte Ordnung der Regionalliga Nordost deutlich aufzumischen.
Der Aufstieg des GFC letzte Saison war schon nicht unbedingt zu erwarten. Mit prominenten Verpflichtungen war die Premierensaison in Liga 4 am Ende mit wenig Ertrag versehen. Platz 14 mit 37 Punkten - dafür jedoch 10 Punkte Vorsprung auf einen Abstiegsplatz - wurde es am Ende.
Roland Kroos führte die Mannschaft solide durch die Runde bis ins Frühjahr, in dem er überraschend vorzeitg seinen Trainerposten aufgab. Geplant war zum Sommer 2023.
Neutrainer Roland Vrabec sollte das fortsetzen, coachte die Mannschaft jedoch nur 7 Spieltage und wurde dann beurlaubt.
Die Ergebnisse waren eher unterdurchschnittlich
Seitdem ist Lars Fuchs Trainer der Vorpommerschen, der unlängst in einem Kicker-Interview klar vom Ziel dauerhafter Profifussball in Liga 3 sprach.
In Greifswald sind Leute am Werk, die ein klares Ziel verfolgen in der Entwicklung im sportlichen, strukturellen (Stadionbau) und finanziellen Bereich. Nach dem FC Hansa die Etablierung als Nummer 2 an der ostdeutschen Küste.
Der Kader der Norddeutschene erfuhr dann noch einmal im Sommer deutliche Veränderungen.
Als Rentenstation für alternde Fußballer wollte man sich dann doch nicht sehen.
Es erfolgte eine Kaderverschlankung auf 27 Spieler ( von ehemals 34 Spielern letzte Saison), der Altersdurchschnitt im Kader von 25,9 auf 25,1 Jahre gesenkt. Damit ist der GFC nach Babelsberg, dem BFC und Cottbus die viertälteste Mannschaft der Liga.
RWE hat einen Schnitt von 22,8 Jahren zum Vergleich und ist das fünftjüngste Team (nach Hertha II, Hansa II, Viktoria und den BAK).
Joe Joe Richardson erregte Aufmerksamkeit und landete beim SV Sandhausen in Liga 3.
Andere bekannte Spieler - deren Verpflichtung durchaus überraschte - gingen wieder. Anthony Syhre zur SpVgg Bayreuth, Matti Kamenz zum SC Freital, Robert Müller in die Verbandsliga, Lukas Knechtel ebenfalls, Krolikowski landete in der RL Nord bei Jeddeloh II. Spieler wie Nico Granatowski, Luca Jensen und Maxim Kowal sind heute noch vereinslos. Insgesamt gab es 17 Abgänge.
Die Neuzugänge sind in aller Regel keine heurigen Hasen, haben meist mindestens Erfahrung in der Regionalliga, oft auch in Liga 3.
Da wäre Ex-RWE-Talent Davod Vogt als zentraler MF-Spieler, der vom SV Meppen kam.
Ins Tor holte man sich mit Jakub Jakubov vom Chemnitzer FC einen routinierten Torwart.
Can Coskun als LV kam vom FSV Zwickau.
Mit Niklas Brandt /DMF vom BFC, Jorik Wullf/OMF vom Nordligisten Drochtersen/Assel, Mike Eglseder/IV von Lok Leipzig, Elias Kratzer/RMF von Fürth II und Manasse Eshele /MS von Chemie Leipzig kamen weitere routinierte Leute. Der GFC lieh weiterhin den jungen Stürmer Jonas Marx aus Halle vom HFC aus.
Der in Bogota/Kolumbien geborene US-Nachwuchsspieler Wilmer Cabrera wechselte vom kolumbianischen Zweitligisten Real Cartagena an die Küste. Sozusagen ein Sprungbrett für eine eventuelle Karriere in Europa nach ersten Erfahrungen in der zweiten US-Liga.
Dazu kommen die verbliebenen und erfahrenen Spieler der letzten Saison wie Kapitän Tom Weilandt mit seiner Bundesligaerfahrung oder der "Wandervogel" Soufian Benyamina, der reichlich Erfahrungen aus unterschiedlichsten Vereinen in Deutschland und Polen von der Bundesliga bis zur Regionalliga und polnischen ersten Liga hat.
Der Kader der Greifswalder ist qualitativ gut besetzt, auch in der Breite.
Da kaschiert man bisher erfolgreich die Ausfälle erfahrener Spieler, die aktuell fehlen.
Dazu gehören die Stürmer Guido Kocer und Abu Kargbo, im Mittelfeld die beiden zentralen Spieler David Vogt und Moritz Rosenberg sowie LV Janik Bandowski, der von Can Coskun ersetzt wird.
Der 41-jährige Trainer Lars Fuchs lässt nach anfänglich 4-4-2 mit Doppelsechs durch die Ausfälle von Spielern inzwischen häufig ein sehr offensives 4-1-3-2 spielen.
Da liegen die Ex-Profis Lars Fuchs und Fabian Gerber in ihren taktischen Vorstellungen und Spielsystemen nicht weit auseinander.
Trainer Lars Fuchs begann seine Profikarriere 2000 bei Eintracht Braunschweig. Über den VfL Osnabrück, FCC, 1.FC Magdeburg und Hannover 96 II kam er zurück zum 1.FCM, wo er zur Aufstiegsmannschaft von 2015 gehörte.
Die Taktik und die Matchpläne von Lars Fuchs gingen bisher ausgezeichnet auf.
9 Spiele, 6 Siege, 3 remis - 20:8 Tore ergeben 21 Punkte , Platz 1 in der Tabelle. Zweitbeste Offensive nach Hertha II, viertbeste Defensive nach Viktoria Berlin, dem BFC und gleichauf mit RWE.
Es ist stürmisch am Greifswalder Bodden bei deren Heimspielen. Von bisher 4 waren 3 siegreich, einmal teilte man die Punkte mit dem BFC.
3:1 Eilenburg/H, FCC 1:1/A und CFC 2:1/A, Babelsberg 1:0/H, Lok 1:0/A, BFC 0:0/H, Luckenwalde 5:1/A, Hertha BSC II 5:2/H lief bisher die Saison.
Am letzten Wochenende endete die Partie bei Viktoria Berlin mit einem 2:2.
Dort sah es kurze Zeit nach der ersten Niederlage des GFC aus, mit dem Ausgleich zum 2:2 noch vor der Pause fuhr Greifswald den Punkt dann jedoch routiniert nach Hause.
Benyamina (6 Tore, 2 Vorlagen), Eshele (4 Tore), Weilandt (2 Tore, 4 Vorlagen), Kratzer (2 Tore, 3 Vorlagen), Coskun (2 Tore, 2 Vorlagen) - die Torgefahr kommt asu ziemlich allen Mannschaftsteilen. Vorrangig von den offensiven Leuten im Angriff , Mittelfeld und den beiden Außenverteidigern Coskun und Kratzer.
Diese Greifswalder haben nicht mehr viel mit jener Mannchaft zu tun, bei denen der RWE letztes Jahr Oktober im Volksstadion nach einer schmucklosen Vorstellung mit 2:0 gewann durch Tore von Seidemann und Hajrulla.
Auch aus der Formation vom Rückspiel im April in Erfurt mit 4:0 für RWE - 2x Seidemann, Ciccarelli und Mergel - ist aktuell kein Einziger mehr in Greifswald dabei im Kader.
Wir sprachen bereits in der Spielvorschau vor der Partie in Eilenburg von Wochen der Wahrheit für RWE bis Anfang November.
Denn nach Eilenburg, dem Derby und Greifswald geht das mit Mansnchaften von oben wie Babelsberg, Lok und dem BFC weiter.
Seit dem 4:1 gegen den FSV Zwickau mangelt es bei RWE nicht nur an den Ergebnissen.
1:1 in Altglienicke, jenes schwache 1:2 daheim gegen Meuselwitz, das ebenfalls unnötige 0:0 von Eilenburg und das eben noch gerettete Derby mit dem 1:1 vom Sonntag zeigen diverse Probleme der aktuellen Rot-Weiß-Elf auf.
Gegner nutzen einfachste defensive Fehler zu unnötigen Gegentoren. Exklusives Beispiel des 0:1 im Derby ebenso wie die Gegentore gegen den ZFC.
In der sicher risikoreichen Spielweise von RWE nach vorn ist Fehlerpotential. Keine Frage.
Was allerdings gehäuft auffällt ist die Tatsache, das die Mannschaft aktuell nicht voll umfänglich defensiv gegen den Ball arbeitet bzw nicht mit der nötigen Konsequenz gegen Ball und Gegner arbeitet.
Das frühere " Einer für alle, alle für einen" fehlt meiner Meinung nach aktuell in der Mannschaft so ein wenig.
Das gegenseitige Helfen und Ausbügeln bei Fehlern, die immer vorkommen werden.
Es gibt da immer wieder Situationen, wo dann einzelne Spieler nach Ballverlust stehenbleiben und nicht sofort umschalten und nach hinten mitarbeiten.
Auch ist die Analyse von Fabian Gerber zur Frage "Unterschiedsspieler" absolut berechtigt, weil die vermeintlichen "Unterschiedsspieler" das leider bisher nicht so zeigten bzw ihr Potential nicht vollständig abrufen.
Man wird das Gefühl nicht los, das sich Spieler der Mannschaft auf das fraglos vorhandene spielerische Vermögen verlassen und am Ende des Tages dabei jedoch Grundtugenden wie Annahme von Zweikämpfen, Durchsetzungsvermögen, eine gewisse Mentalität und den letzten Willen etwas vermissen lassen.
Wenn selbst etablierte und geschätzte Spieler nach dem Derby einschätzen, dass das eine gute Vorstellung gewesen sei, bleibt der Fan etwas ratlos zurück. Weil die überwiegende Mehrheit in der Masse dieses Derbys eher ein wenig Not gegen Elend im Fußballerischen gesehen hat und wenig Strukturiertes von beiden Mannschaften. Kampf und Emotionen waren da auf jeden Fall drin.
Das es am Ende vielleicht noch 2, 3 Situationen für RWE gab nach dem Ausgleich gab, täuscht allerdings über viel Leerlauf in den 60-70 Minuten vorher hinweg.
Tritt man ähnlich lethargisch in verschiedenen Spielphasen in Greifswald an, wird es dort eine Niederlage geben.
Es ist für viele auch schwer verständlich, warum die Mannschaft seit dem Spiel gegen Altglienicke entweder gut anfängt und dann abbaut oder lethargisch beginnt und erst "Hallo- Wach?" - Momente benötigt, um langsam auf Touren zu kommen. Und das meist leider sehr spät.
Personell bleibt es ja bei den Ausfällen von Hajrulla, Simic, Muteba und Moritz.
Möglicherweise kommt nun Felßberg leider auch noch dazu.
Das kann aber bei dem breiten Kader keine Entschuldigung oder Ausrede sein.
Man muss zwar defensiv etwas basteln an der Aufstellung. Jedoch eröffnet die Rückkehr von Samuel Biek durchaus Optionen.
Offensiv ist genügend Potential da, um erfolgreich spielen zu können. Dazu gehört jedoch auch, das man deutlich bissiger vorn wird und die Laufbereitschaft steigen muss.
Für mich ganz persönlich ist Maximilain Pronischew zB zu oft ein Fremdkörper in der Mannschaft, der sich auf sein spielerisches Vermögen verlässt, welches er zweifellos hat.
Es fehlt mMn jemand, der geordnete Strukturen ins Offensivspiel bringt. Sozusagen der Tempomat des FC RWE.
Auch die Besetzung und Bewegung in den Räumen, der Blick fürs tiefe Spiel unserer schnellen Leute, mit denen man eine Abwehr aufreißen kann, ist nicht mehr so durchgängig da wie in anderen Spielen gezeigt.
Ich hoffe, das es dem Trainerteam insgesamt gelingt, bei der Mannschaft Effekte und Reize zu setzen, die zurück zu alten, bereits gesehenen Tugenden führt.
Ich würde der Mannschaft im Sinne eigener Erweckung wünschen, das man ohne Druck - eher als Jäger denn als Gejagter - sich in Greifswald ein Erfolgserlebnis verschafft und wieder seine Selbstsicherheit findet ohne Schlafwageneinlagen, mit Konzentration, mit Biss und mit Mentalität.
Ein remis in Greifswald - ähnlich dem BFC dort - würde ich als Erfolg ansehen.
Vorstellungen wie in den letzten 4 Spielen werden wahrscheinlich eher zu einer Niederlage führen.
Trotz weiter und ungünstiger Anreise - 350 RWE-Fans sind im Norden dabei.
Eine der längsten Ausfahrten für den FC Rot-Weiß Erfurt führt uns in Ostseenähe an den Greifswalder Bodden.
Am Samstag um 13 Uhr betritt RWE das Greifswalder Volksstadion zum nächsten Punktspiel.
Von der Tabelle her gesehen DAS Spitzenspiel des 10.Spieltages.
Der Tabellenvierte RWE tritt beim bisher ungeschlagenen Spitzenreiter Greifswalder FC an.
Zweite Saison der Norddeutschen im überregionalen Fußball überhaupt seit der Wende. Bekanntlich war der ostdeutsche Norden immer bekannt durch den FC Hansa.
Nun schickt sich der Greifswalder FC allerdings an, die in den letzten Jahren gewohnte Ordnung der Regionalliga Nordost deutlich aufzumischen.
Der Aufstieg des GFC letzte Saison war schon nicht unbedingt zu erwarten. Mit prominenten Verpflichtungen war die Premierensaison in Liga 4 am Ende mit wenig Ertrag versehen. Platz 14 mit 37 Punkten - dafür jedoch 10 Punkte Vorsprung auf einen Abstiegsplatz - wurde es am Ende.
Roland Kroos führte die Mannschaft solide durch die Runde bis ins Frühjahr, in dem er überraschend vorzeitg seinen Trainerposten aufgab. Geplant war zum Sommer 2023.
Neutrainer Roland Vrabec sollte das fortsetzen, coachte die Mannschaft jedoch nur 7 Spieltage und wurde dann beurlaubt.
Die Ergebnisse waren eher unterdurchschnittlich
Seitdem ist Lars Fuchs Trainer der Vorpommerschen, der unlängst in einem Kicker-Interview klar vom Ziel dauerhafter Profifussball in Liga 3 sprach.
In Greifswald sind Leute am Werk, die ein klares Ziel verfolgen in der Entwicklung im sportlichen, strukturellen (Stadionbau) und finanziellen Bereich. Nach dem FC Hansa die Etablierung als Nummer 2 an der ostdeutschen Küste.
Der Kader der Norddeutschene erfuhr dann noch einmal im Sommer deutliche Veränderungen.
Als Rentenstation für alternde Fußballer wollte man sich dann doch nicht sehen.
Es erfolgte eine Kaderverschlankung auf 27 Spieler ( von ehemals 34 Spielern letzte Saison), der Altersdurchschnitt im Kader von 25,9 auf 25,1 Jahre gesenkt. Damit ist der GFC nach Babelsberg, dem BFC und Cottbus die viertälteste Mannschaft der Liga.
RWE hat einen Schnitt von 22,8 Jahren zum Vergleich und ist das fünftjüngste Team (nach Hertha II, Hansa II, Viktoria und den BAK).
Joe Joe Richardson erregte Aufmerksamkeit und landete beim SV Sandhausen in Liga 3.
Andere bekannte Spieler - deren Verpflichtung durchaus überraschte - gingen wieder. Anthony Syhre zur SpVgg Bayreuth, Matti Kamenz zum SC Freital, Robert Müller in die Verbandsliga, Lukas Knechtel ebenfalls, Krolikowski landete in der RL Nord bei Jeddeloh II. Spieler wie Nico Granatowski, Luca Jensen und Maxim Kowal sind heute noch vereinslos. Insgesamt gab es 17 Abgänge.
Die Neuzugänge sind in aller Regel keine heurigen Hasen, haben meist mindestens Erfahrung in der Regionalliga, oft auch in Liga 3.
Da wäre Ex-RWE-Talent Davod Vogt als zentraler MF-Spieler, der vom SV Meppen kam.
Ins Tor holte man sich mit Jakub Jakubov vom Chemnitzer FC einen routinierten Torwart.
Can Coskun als LV kam vom FSV Zwickau.
Mit Niklas Brandt /DMF vom BFC, Jorik Wullf/OMF vom Nordligisten Drochtersen/Assel, Mike Eglseder/IV von Lok Leipzig, Elias Kratzer/RMF von Fürth II und Manasse Eshele /MS von Chemie Leipzig kamen weitere routinierte Leute. Der GFC lieh weiterhin den jungen Stürmer Jonas Marx aus Halle vom HFC aus.
Der in Bogota/Kolumbien geborene US-Nachwuchsspieler Wilmer Cabrera wechselte vom kolumbianischen Zweitligisten Real Cartagena an die Küste. Sozusagen ein Sprungbrett für eine eventuelle Karriere in Europa nach ersten Erfahrungen in der zweiten US-Liga.
Dazu kommen die verbliebenen und erfahrenen Spieler der letzten Saison wie Kapitän Tom Weilandt mit seiner Bundesligaerfahrung oder der "Wandervogel" Soufian Benyamina, der reichlich Erfahrungen aus unterschiedlichsten Vereinen in Deutschland und Polen von der Bundesliga bis zur Regionalliga und polnischen ersten Liga hat.
Der Kader der Greifswalder ist qualitativ gut besetzt, auch in der Breite.
Da kaschiert man bisher erfolgreich die Ausfälle erfahrener Spieler, die aktuell fehlen.
Dazu gehören die Stürmer Guido Kocer und Abu Kargbo, im Mittelfeld die beiden zentralen Spieler David Vogt und Moritz Rosenberg sowie LV Janik Bandowski, der von Can Coskun ersetzt wird.
Der 41-jährige Trainer Lars Fuchs lässt nach anfänglich 4-4-2 mit Doppelsechs durch die Ausfälle von Spielern inzwischen häufig ein sehr offensives 4-1-3-2 spielen.
Da liegen die Ex-Profis Lars Fuchs und Fabian Gerber in ihren taktischen Vorstellungen und Spielsystemen nicht weit auseinander.
Trainer Lars Fuchs begann seine Profikarriere 2000 bei Eintracht Braunschweig. Über den VfL Osnabrück, FCC, 1.FC Magdeburg und Hannover 96 II kam er zurück zum 1.FCM, wo er zur Aufstiegsmannschaft von 2015 gehörte.
Die Taktik und die Matchpläne von Lars Fuchs gingen bisher ausgezeichnet auf.
9 Spiele, 6 Siege, 3 remis - 20:8 Tore ergeben 21 Punkte , Platz 1 in der Tabelle. Zweitbeste Offensive nach Hertha II, viertbeste Defensive nach Viktoria Berlin, dem BFC und gleichauf mit RWE.
Es ist stürmisch am Greifswalder Bodden bei deren Heimspielen. Von bisher 4 waren 3 siegreich, einmal teilte man die Punkte mit dem BFC.
3:1 Eilenburg/H, FCC 1:1/A und CFC 2:1/A, Babelsberg 1:0/H, Lok 1:0/A, BFC 0:0/H, Luckenwalde 5:1/A, Hertha BSC II 5:2/H lief bisher die Saison.
Am letzten Wochenende endete die Partie bei Viktoria Berlin mit einem 2:2.
Dort sah es kurze Zeit nach der ersten Niederlage des GFC aus, mit dem Ausgleich zum 2:2 noch vor der Pause fuhr Greifswald den Punkt dann jedoch routiniert nach Hause.
Benyamina (6 Tore, 2 Vorlagen), Eshele (4 Tore), Weilandt (2 Tore, 4 Vorlagen), Kratzer (2 Tore, 3 Vorlagen), Coskun (2 Tore, 2 Vorlagen) - die Torgefahr kommt asu ziemlich allen Mannschaftsteilen. Vorrangig von den offensiven Leuten im Angriff , Mittelfeld und den beiden Außenverteidigern Coskun und Kratzer.
Diese Greifswalder haben nicht mehr viel mit jener Mannchaft zu tun, bei denen der RWE letztes Jahr Oktober im Volksstadion nach einer schmucklosen Vorstellung mit 2:0 gewann durch Tore von Seidemann und Hajrulla.
Auch aus der Formation vom Rückspiel im April in Erfurt mit 4:0 für RWE - 2x Seidemann, Ciccarelli und Mergel - ist aktuell kein Einziger mehr in Greifswald dabei im Kader.
Wir sprachen bereits in der Spielvorschau vor der Partie in Eilenburg von Wochen der Wahrheit für RWE bis Anfang November.
Denn nach Eilenburg, dem Derby und Greifswald geht das mit Mansnchaften von oben wie Babelsberg, Lok und dem BFC weiter.
Seit dem 4:1 gegen den FSV Zwickau mangelt es bei RWE nicht nur an den Ergebnissen.
1:1 in Altglienicke, jenes schwache 1:2 daheim gegen Meuselwitz, das ebenfalls unnötige 0:0 von Eilenburg und das eben noch gerettete Derby mit dem 1:1 vom Sonntag zeigen diverse Probleme der aktuellen Rot-Weiß-Elf auf.
Gegner nutzen einfachste defensive Fehler zu unnötigen Gegentoren. Exklusives Beispiel des 0:1 im Derby ebenso wie die Gegentore gegen den ZFC.
In der sicher risikoreichen Spielweise von RWE nach vorn ist Fehlerpotential. Keine Frage.
Was allerdings gehäuft auffällt ist die Tatsache, das die Mannschaft aktuell nicht voll umfänglich defensiv gegen den Ball arbeitet bzw nicht mit der nötigen Konsequenz gegen Ball und Gegner arbeitet.
Das frühere " Einer für alle, alle für einen" fehlt meiner Meinung nach aktuell in der Mannschaft so ein wenig.
Das gegenseitige Helfen und Ausbügeln bei Fehlern, die immer vorkommen werden.
Es gibt da immer wieder Situationen, wo dann einzelne Spieler nach Ballverlust stehenbleiben und nicht sofort umschalten und nach hinten mitarbeiten.
Auch ist die Analyse von Fabian Gerber zur Frage "Unterschiedsspieler" absolut berechtigt, weil die vermeintlichen "Unterschiedsspieler" das leider bisher nicht so zeigten bzw ihr Potential nicht vollständig abrufen.
Man wird das Gefühl nicht los, das sich Spieler der Mannschaft auf das fraglos vorhandene spielerische Vermögen verlassen und am Ende des Tages dabei jedoch Grundtugenden wie Annahme von Zweikämpfen, Durchsetzungsvermögen, eine gewisse Mentalität und den letzten Willen etwas vermissen lassen.
Wenn selbst etablierte und geschätzte Spieler nach dem Derby einschätzen, dass das eine gute Vorstellung gewesen sei, bleibt der Fan etwas ratlos zurück. Weil die überwiegende Mehrheit in der Masse dieses Derbys eher ein wenig Not gegen Elend im Fußballerischen gesehen hat und wenig Strukturiertes von beiden Mannschaften. Kampf und Emotionen waren da auf jeden Fall drin.
Das es am Ende vielleicht noch 2, 3 Situationen für RWE gab nach dem Ausgleich gab, täuscht allerdings über viel Leerlauf in den 60-70 Minuten vorher hinweg.
Tritt man ähnlich lethargisch in verschiedenen Spielphasen in Greifswald an, wird es dort eine Niederlage geben.
Es ist für viele auch schwer verständlich, warum die Mannschaft seit dem Spiel gegen Altglienicke entweder gut anfängt und dann abbaut oder lethargisch beginnt und erst "Hallo- Wach?" - Momente benötigt, um langsam auf Touren zu kommen. Und das meist leider sehr spät.
Personell bleibt es ja bei den Ausfällen von Hajrulla, Simic, Muteba und Moritz.
Möglicherweise kommt nun Felßberg leider auch noch dazu.
Das kann aber bei dem breiten Kader keine Entschuldigung oder Ausrede sein.
Man muss zwar defensiv etwas basteln an der Aufstellung. Jedoch eröffnet die Rückkehr von Samuel Biek durchaus Optionen.
Offensiv ist genügend Potential da, um erfolgreich spielen zu können. Dazu gehört jedoch auch, das man deutlich bissiger vorn wird und die Laufbereitschaft steigen muss.
Für mich ganz persönlich ist Maximilain Pronischew zB zu oft ein Fremdkörper in der Mannschaft, der sich auf sein spielerisches Vermögen verlässt, welches er zweifellos hat.
Es fehlt mMn jemand, der geordnete Strukturen ins Offensivspiel bringt. Sozusagen der Tempomat des FC RWE.
Auch die Besetzung und Bewegung in den Räumen, der Blick fürs tiefe Spiel unserer schnellen Leute, mit denen man eine Abwehr aufreißen kann, ist nicht mehr so durchgängig da wie in anderen Spielen gezeigt.
Ich hoffe, das es dem Trainerteam insgesamt gelingt, bei der Mannschaft Effekte und Reize zu setzen, die zurück zu alten, bereits gesehenen Tugenden führt.
Ich würde der Mannschaft im Sinne eigener Erweckung wünschen, das man ohne Druck - eher als Jäger denn als Gejagter - sich in Greifswald ein Erfolgserlebnis verschafft und wieder seine Selbstsicherheit findet ohne Schlafwageneinlagen, mit Konzentration, mit Biss und mit Mentalität.
Ein remis in Greifswald - ähnlich dem BFC dort - würde ich als Erfolg ansehen.
Vorstellungen wie in den letzten 4 Spielen werden wahrscheinlich eher zu einer Niederlage führen.
Trotz weiter und ungünstiger Anreise - 350 RWE-Fans sind im Norden dabei.