TA: Rombach: Sechs neue Spieler für Rot-Weiß Erfurt verpflichtet
Die fußballlose Zeit ist für Rot-Weiß-Präsident Rolf Rombach keine Urlaubszeit. Gerald Müller sprach mit dem 57-jährigen Rechtsanwalt, der seit 2005 an der Spitze des Vereins steht.
Mit Torwart Marcus Rickert, den Verteidigern Phil Ofosu-Ayeh, Bernd Rauw, Joan Oumari, Igor Jovanovic und Stürmer Serge Yohoua wurden bisher sechs Spieler verpflichtet. Wie viel kommen noch?
Erst einmal niemand.
Ist damit der Kader für die am 22. Juli beginnende neue Saison etwa schon komplett?
Die Tür ist nicht zu. 1, 2 Spieler könnten noch dazu stoßen, vor allem sind wir noch an einem Stürmer interessiert.
Mit Orlishausen, Malura, Möckel, Stenzel und Semmer sind fünf Akteure weg, die zum Stamm zählten. Wen hätten Sie am liebsten gehalten?
Eigentlich alle. Und wir haben ja auch entsprechende Angebote unterbreitet. Doch die fallen bei einem Verein wie uns finanziell begrenzt aus.
Aber immerhin hat der FC Rot-Weiß die Lizenz im ersten Anlauf erhalten.
Darauf sind wir auch stolz. Doch es ist jedes Mal eine unheimliche Kraftanstrengung.
Ahlen und Koblenz sind finanziell gescheitert. Empfindet man da Schadenfreude.
Überhaupt nicht, man fühlt mit, es könnte uns ja auch so gehen.
Die vor drei Jahren eingeführte 3. Liga wird vom DFB sehr gern als Erfolgsmodell verkauft. Stimmen Sie in den Jubelchor mit ein?
Sportlich ist sie zweifellos attraktiv. Aber es kann doch nicht sein, dass über den Abstieg letztlich nicht die Leistung auf dem Rasen entscheidet.
Burghausen und Bremen II müssten normalerweise in die Regionalliga, bleiben nun jedoch drin, weil andere Vereine finanziell am Ende sind.
Nein, da muss sich etwas ändern.
Was denn?
Es ist ja kein Zufall, dass sich die Präsidenten der Drittliga-Vereine schon getroffen haben und wirtschaftliche Lösungen suchen. Der DFB sollte sich zumindest mal die Staffelung der Fernsehgelder überlegen.
Wie sieht die derzeit aus?
Ein Verein in der 2. Liga bekommt etwa 4 Millionen Euro, ein Drittliga-Klub 700.000 - obwohl der Aufwand eigentlich fast identisch ist.
Mit welchem Etat plant der FC Rot-Weiß kommende Saison?
Der Gesamtetat wird 3,6 Millionen Euro betragen, der für die erste Mannschaft einschließlich des Funktionsteams etwa 2,3 Millionen.
Also rund 300.000 Euro weniger als letzte Saison.
Ja, Geld, das wir bei den Personalkosten rund um die erste Mannschaft einsparen müssen.
Co-Trainer Henri Fuchs soll noch keinen neun Vertrag haben. Erhält er einen?
Es laufen Gespräche, auf jeden Fall wird Stefan Emmerling weiterhin einen Co-Trainer an seiner Seite haben.
Einige Irritationen gab es um die Tribüne, die von Offenbach gekauft und nun angeblich doch nicht aufgestellt wird. Ist da so?
Es gab keinen Kaufpreis. Und da voraussichtlich schon im Frühjahr 2012 mit den Umbauten begonnen wird, lohnt sich ein Aufbau im Steigerwaldstadion nicht. Wahrscheinlich wird sie im Gebreite aufgestellt - die Stadt hat entsprechende Überlegungen.
Wie lautet nach Platz fünf diesmal das Saisonziel?
Erneut ein einstelliger Tabellenplatz. Mehr wäre vermessen, es wird ja wieder eine neuformierte Mannschaft antreten.
Gerald Müller / 10.06.11 / TA
Quelle:
http://www.thueringer-allgemeine.de