TLZ: Engagiert und konzentriert
Erfurt. (tlz) Der Jubel war wohl gestern Abend um 20.17 Uhr bis in die Erfurter Innenstadt zu hören, als Schiedsrichter Bastian Dankert die Partie gegen Ingolstadt abge- pfiffen hatte. Mit 2:1 gewann Rot-Weiß sein erstes Spiel im neuen Jahr, vielleicht am Ende etwas glücklich, aber auch völlig verdient, "weil wir sehr engagiert und konzentriert gespielt haben", wie Rainer Hörgl fand.
Erfurts Sportchef hatte seine Ankündigung, die Startelf in allen Mannschaftsteilen außer beim Torwart zu ändern, wahr gemacht. So spielte für den gesperrten Möckel in der Innenverteidigung nicht wie gedacht Hillebrand, sondern der junge Handke. Hillebrand saß gar nur auf der Bank, wie auch die beiden Stürmer Kammlott und Semmer, für die erstmals Lüttmann und Pagenburg von Beginn an spielten. Für den gesperrten Cinaz spielte Bölstler vor der Abwehr. Auch Humbert war im linken Mittelfeld neu. "Ich bin ja nicht gerade dafür bekannt, Harakiri zu machen. Jeder, der neu gespielt hat, war dran."
Hörgls Signal an die Mannschaft schien zu fruchten, denn Rot-Weiß dominierte die Anfangsphase deutlich, wobei vor allem Becker Dreh- und Angelpunkt der Aktionen war. Erfurt beeindruckte Ingolstadt durch hohe Laufbereitschaft und aggressives Zweikampfverhalten - und ging schon nach zehn Minuten in Führung, als Rockenbach da Silva einen von Fink an Lüttmann verwirkten Strafstoß flach ins linke untere Eck verwandelte. Nachdem Becker aus 15 Metern an Sejna scheiterte (20.), rafften sich die Gäste auf, erspielten sich Gleichwertigkeit und nach dem Ausgleich auch ein leichtes Übergewicht. Pohl hatte vor der Szene den Ball etwas unmotiviert ins Aus befördert, die anschließende Ecke köpfte Metzelder unbedrängt ein (22.). Glück für Rot-Weiß, dass erneut Metzelder Minuten später nicht die Gästeführung gelang, als sein Kopfball von Handke von der Linie geschlagen wurde (33.).
Nach der Pause hatte Erfurt mit dem nun immer glatter und härter werdenden Platz weniger Probleme als Ingolstadt. Hörgls Team fand das richtige Mittel für diese Verhältnisse, kämpfte verbissen und spielte wie Ingolstadts Trainer Michael Wiesinger fand "schnörkelloser". Als Pagenburg zwei gute Möglichkeiten vergab (52., 67.), beide Male war Sejna zur Stelle, schien alles auf ein Remis hinauszulaufen. Bis zur Einwechslung von Kamlott. Erfurts Youngster war keine zwei Minuten auf dem Platz, hatte nach zwei ersten Ballverlusten schon die ersten Nörgler auf der Tribüne hinter sich, als er beim Pass von Bölstler in den Strafraum lief und den Siegtreffer markierte (81.). "Ein dummer Fehler im Mittelfeld von uns, und schon war es passiert", war Gästekeeper Sejna nach dem Schlusspfiff restlos bedient.
Zuvor war er beim Powerplay der Ingolstädter in der Schlussphase noch mit vor das Erfurter Tor gelaufen. Als Orlishausen beim Schuss aus zwölf Metern von Demir eine klare Chance vereitelte (90.), war der erste Sieg im neuen Jahr unter Dach und Fach. Er war verdient, wie nicht nur Gästecoach Wiesinger fand. "Das war die richtige Reaktion von uns auf zuletzt weniger erfolgreiche Auftritte", atmete RWE-Boss Rolf Rombach tief durch.
Erfurt: Orlishausen - Malura, Pohl, Handke, Ströhl - Becker (70. Hauswald/88. Hillebrand), Bölstler, Humbert, Rockenbach - Pagenburg (79. Kammlott), Lüttmann.
Ingolstadt: Sejna - Fink, Metzelder, Wittek, Mölzl - Keidel, Bambara (84. Gerber), Buchner, Leitl - Hartmann, Neuendorf (75. Demir).
Schiedsrichter: Dankert (Rostock). Tore: 1:0 Rockenbach (10., Foulelfmeter), 1:1 Metzelder (22.), 2:1 Kammlott (81.). Zu.: 3289.
09.03.2010 Von Thomas Czekalla
Quelle: http://www.tlz.de
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TLZ: Die passende Antwort gegeben
Erfurt. (tlz/cze) Ein Sieg gegen die beste Mannschaft der Liga, wie Rainer Hörgl der festen Überzeugung meint, wiegt schwer. Und so durften sie gestern Abend alle erleichtert gewesen sein. Mehrere Tonnen Steine seien ihm gleich vom Herzen gefallen, fand Rolf Rombach. "Es war die passende Antwort auf zuletzt weniger erfolgreiche Spieler", freute sich Manuel Bölstler, der die etwas umgekrempelte Mannschaft lobte: "Jeder hat sich auf deutsch gesagt den Hintern aufgerissen. Wir sind als echte Einheit aufgetreten und haben das Spiel am Ende über den Kampf gewonnen."
Immerhin, der Gegner war nicht irgendwer, sondern Aufstiegs-Topfavorit FC Ingolstadt. Dass ausgerechnet Carsten Kammlott, der sich über 80 Minuten auf der Bank wiedergefunden hatte, den Siegtreffer markierte, freute den Youngster am meisten: "Besser kann es doch nicht laufen." Der 20-Jährige war über seine Nichtberücksichtigung nicht sauer. Im Gegenteil: "Im habe zuletzt nicht gut gespielt. Aber jetzt bin ich wieder da. Das Tor wird mir sehr helfen." Nicht nur Kammlott blickt nun wieder nach vorn. Auch in der Tabelle soll es wieder aufwärts gehen. Doch ein Spitzenteam ist Rot-Weiß wohl trotz des 2:1 noch nicht. Zumindest meint das Hörgl: "Wir können wie bei den Erfolgen gegen Osnabrück, Braunschweig oder gegen Ingolstadt tatsächlich jeden Gegner schlagen. Aber dazu braucht es solche Leistungen wie heute Abend."
Und dort hakt es noch. "Uns fehlt noch etwas die Konstanz. Aber das wir eine gewisse Qualität haben, haben wir heute gezeigt. Dennoch stehen wir momentan zu Recht noch auf dem achten Platz." Genug Luft nach oben ist vorhanden. Schon am Dienstag kann mit einem weiteren Erfolg gegen Stuttgart ein weiterer Schritt nach vorn getan werden.
09.03.2010
Quelle: http://www.tlz.de
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TA: Belohntes Risiko
Die Talfahrt ist gestoppt. Ausgerechnet gegen Aufstiegsfavorit Ingolstadt gelang dem FC Rot-Weiß gestern Abend der erste Erfolg nach fünf sieglosen Spielen. Carsten Kammlott war dabei der umjubelte Akteur.
ERFURT. Als der gerade eingewechselte Stürmer nach seiner ersten Aktion zum 2:1 eingeschoben hatte (81.), drehte sich Rainer Hörgl in Richtung Haupttribüne um und ballte demonstrativ die Fäuste. Es war eine verständliche Reaktion auf die Pfiffe einiger Zuschauer, die Kammlotts Einwechslung für den auffälligen, aber ausgepumpten Chhunly Pagenburg kurz zuvor begleitet hatten. Seiner Geste wollte Erfurts Sportchef nach der Partie allerdings keine allzu große Bedeutung beimessen: "Ich war so berauscht von dem Tor, dass ich gar nicht mehr weiß, wie ich gejubelt habe", sagte er.
Nach dem Schlusspfiff nahm ihm dies ohnehin niemand mehr übel. Die Minus-Kulisse von gut 3000 Besuchern feierte den unerwarteten Sieg über den Zweitliga-Absteiger mit stehenden Ovationen. Die Spieler blieben indes auffallend gelassen. "Wir haben die passende Antwort auf unsere schlechten Leistungen gezeigt - und damit meine ich nicht nur das Heidenheim-Spiel", sagte Manuel Bölstler, der im zentralen, defensiven Mittelfeld weit wirkungsvoller war als auf der Außenbahn. Julian Lüttmann meinte nach seinem ersten Einsatz von Beginn an: "Mit den Grundtugenden haben wir dieses Spiel gewonnen - mit Kampf, Wille und Einsatz."
Das erkannte auch Gästetrainer Michael Wiesinger an. Während seine Mannschaft auf dem von Minute zu Minute härter gefrorenen Platz nach dem Wechsel "weiter schön spielen" wollte, seien die schnörkellosen Aktionen der Erfurter das bessere Mittel gewesen. Das sah auch Hörgl so, der seinem Team einen "engagierten, konzentrierten und disziplinierten Auftritt" bescheinigte und froh war, den Fehlstart abgewendet zu haben.
Beide Trainer hatten ihre Startformationen gehörig umgekrempelt. Während bei Ingolstadt mit Torhüter Lutz und Mittelfeldspieler Karl zwei Stammkräfte gar nicht erst mit nach Erfurt gereist waren, setzte Hörgl gleich fünf Neue ein - sowie auf ein verändertes System mit zwei Abräumern vor der Abwehr. Als einzige Spitze fungierte Lüttmann, dessen Einsatz sich schon nach zehn Minuten bezahlt gemacht hat. Ein Foul von Buchner an ihm brachte den Gastgebern einen Elfmeter und den verwandelte Rockenbach in die Führung.
"Er trifft mich klar am Fuß", sagte der Angreifer und freute sich über die "leidenschaftliche Vorstellung" seiner Mannschaft. Zunächst stachelte der Treffer allerdings die Ingolstädter an. Sie präsentierten sich im ersten Abschnitt spielfreudig und kombinationssicher. So bald ihnen die Rot-Weißen Raum ließen, überbrückten sie mit schnellen Kurzpässen das Mittelfeld und tauchten immer mehrmals gefährlich vor Dirk Orlishausen auf. Der Erfurter Torhüter, der die Kapitänsbinde für den gesperrten Samil Cinaz trug, hatte einige Male Glück. Ein Kopfball von Metzelder nach einer Ecke brachte aber das 1:1 (23.).
"In einigen Szenen hat man gesehen, wie gut Ingolstadt Fußball spielen kann", lobte Hörgl. Nach der Pause gingen seine Akteure jedoch aggressiver zu Werke, ließen Ingolstadt kaum zur Entfaltung kommen. Debütant Christopher Handke und Rückkehrer Thomas Ströhl gewannen an Sicherheit. Und Pagenburg taute immer mehr auf. Neben ihnen war auch Hörgl ein Gewinner des Spiels. Mit seiner mutigen Aufstellung war er ein hohes Risiko gegangen - und letztlich dafür belohnt worden. Selbst wollte der 53-Jährige die Veränderungen nicht überbewerten: "Die Jungs hatten sich ihre Chance verdient. Ich wusste, was sie können. Deshalb hatte ich keine Bedenken." Und als es eng wurde, war Orlishausen zur Stelle. In der Nachspielzeit hielt er gegen den frei vor ihm auftauchenden Demir sowie kurz darauf einen Kopfball von Buchner - und damit den Sieg fest.
Pechvogel des Abends war Martin Hauswald: In der Endphase eingewechselt, musste er noch vor dem Abpfiff mit Verdacht auf Nasenbeinbruch wieder raus.
FC Rot-Weiß Erfurt: Orlishausen - Malura, Pohl, Handke, Ströhl - Bölstler, Humbert - Pagenburg (79. Kammlott), Rockenbach, Becker (70. Hauswald/88. Hillebrand) - Lüttmann.
FC Ingolstadt 04: Sejna - Keidel, Metzelder, Wittek, Fink - Bambara (86. Gerber), Leitl, Mölzl, Buchner - Neuendorf (75. Demir), Hartmann.
Sch.: Dankert (Rostock), Z.: 3289, T.: 1:0 Rockenbach (10./Foulstrafstoß), 1:1 Metzelder (23.), 2:1 Kammlott (81.).
09.03.2010 Von Marco Alles
Quelle: http://www.thueringer-allgemeine.de
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Kicker: Joker Kammlott sticht
Kicker: Ingolstadt verliert an Boden - Aue ist dran
Donaukurier: FC Ingolstadt 04 schlittert in die Krise
Donaukurier: FC04 unterliegt 1:2 in Erfurt
MDR: Joker Kammlott erlöst Erfurt
Erfurt. (tlz) Der Jubel war wohl gestern Abend um 20.17 Uhr bis in die Erfurter Innenstadt zu hören, als Schiedsrichter Bastian Dankert die Partie gegen Ingolstadt abge- pfiffen hatte. Mit 2:1 gewann Rot-Weiß sein erstes Spiel im neuen Jahr, vielleicht am Ende etwas glücklich, aber auch völlig verdient, "weil wir sehr engagiert und konzentriert gespielt haben", wie Rainer Hörgl fand.
Erfurts Sportchef hatte seine Ankündigung, die Startelf in allen Mannschaftsteilen außer beim Torwart zu ändern, wahr gemacht. So spielte für den gesperrten Möckel in der Innenverteidigung nicht wie gedacht Hillebrand, sondern der junge Handke. Hillebrand saß gar nur auf der Bank, wie auch die beiden Stürmer Kammlott und Semmer, für die erstmals Lüttmann und Pagenburg von Beginn an spielten. Für den gesperrten Cinaz spielte Bölstler vor der Abwehr. Auch Humbert war im linken Mittelfeld neu. "Ich bin ja nicht gerade dafür bekannt, Harakiri zu machen. Jeder, der neu gespielt hat, war dran."
Hörgls Signal an die Mannschaft schien zu fruchten, denn Rot-Weiß dominierte die Anfangsphase deutlich, wobei vor allem Becker Dreh- und Angelpunkt der Aktionen war. Erfurt beeindruckte Ingolstadt durch hohe Laufbereitschaft und aggressives Zweikampfverhalten - und ging schon nach zehn Minuten in Führung, als Rockenbach da Silva einen von Fink an Lüttmann verwirkten Strafstoß flach ins linke untere Eck verwandelte. Nachdem Becker aus 15 Metern an Sejna scheiterte (20.), rafften sich die Gäste auf, erspielten sich Gleichwertigkeit und nach dem Ausgleich auch ein leichtes Übergewicht. Pohl hatte vor der Szene den Ball etwas unmotiviert ins Aus befördert, die anschließende Ecke köpfte Metzelder unbedrängt ein (22.). Glück für Rot-Weiß, dass erneut Metzelder Minuten später nicht die Gästeführung gelang, als sein Kopfball von Handke von der Linie geschlagen wurde (33.).
Nach der Pause hatte Erfurt mit dem nun immer glatter und härter werdenden Platz weniger Probleme als Ingolstadt. Hörgls Team fand das richtige Mittel für diese Verhältnisse, kämpfte verbissen und spielte wie Ingolstadts Trainer Michael Wiesinger fand "schnörkelloser". Als Pagenburg zwei gute Möglichkeiten vergab (52., 67.), beide Male war Sejna zur Stelle, schien alles auf ein Remis hinauszulaufen. Bis zur Einwechslung von Kamlott. Erfurts Youngster war keine zwei Minuten auf dem Platz, hatte nach zwei ersten Ballverlusten schon die ersten Nörgler auf der Tribüne hinter sich, als er beim Pass von Bölstler in den Strafraum lief und den Siegtreffer markierte (81.). "Ein dummer Fehler im Mittelfeld von uns, und schon war es passiert", war Gästekeeper Sejna nach dem Schlusspfiff restlos bedient.
Zuvor war er beim Powerplay der Ingolstädter in der Schlussphase noch mit vor das Erfurter Tor gelaufen. Als Orlishausen beim Schuss aus zwölf Metern von Demir eine klare Chance vereitelte (90.), war der erste Sieg im neuen Jahr unter Dach und Fach. Er war verdient, wie nicht nur Gästecoach Wiesinger fand. "Das war die richtige Reaktion von uns auf zuletzt weniger erfolgreiche Auftritte", atmete RWE-Boss Rolf Rombach tief durch.
Erfurt: Orlishausen - Malura, Pohl, Handke, Ströhl - Becker (70. Hauswald/88. Hillebrand), Bölstler, Humbert, Rockenbach - Pagenburg (79. Kammlott), Lüttmann.
Ingolstadt: Sejna - Fink, Metzelder, Wittek, Mölzl - Keidel, Bambara (84. Gerber), Buchner, Leitl - Hartmann, Neuendorf (75. Demir).
Schiedsrichter: Dankert (Rostock). Tore: 1:0 Rockenbach (10., Foulelfmeter), 1:1 Metzelder (22.), 2:1 Kammlott (81.). Zu.: 3289.
09.03.2010 Von Thomas Czekalla
Quelle: http://www.tlz.de
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TLZ: Die passende Antwort gegeben
Erfurt. (tlz/cze) Ein Sieg gegen die beste Mannschaft der Liga, wie Rainer Hörgl der festen Überzeugung meint, wiegt schwer. Und so durften sie gestern Abend alle erleichtert gewesen sein. Mehrere Tonnen Steine seien ihm gleich vom Herzen gefallen, fand Rolf Rombach. "Es war die passende Antwort auf zuletzt weniger erfolgreiche Spieler", freute sich Manuel Bölstler, der die etwas umgekrempelte Mannschaft lobte: "Jeder hat sich auf deutsch gesagt den Hintern aufgerissen. Wir sind als echte Einheit aufgetreten und haben das Spiel am Ende über den Kampf gewonnen."
Immerhin, der Gegner war nicht irgendwer, sondern Aufstiegs-Topfavorit FC Ingolstadt. Dass ausgerechnet Carsten Kammlott, der sich über 80 Minuten auf der Bank wiedergefunden hatte, den Siegtreffer markierte, freute den Youngster am meisten: "Besser kann es doch nicht laufen." Der 20-Jährige war über seine Nichtberücksichtigung nicht sauer. Im Gegenteil: "Im habe zuletzt nicht gut gespielt. Aber jetzt bin ich wieder da. Das Tor wird mir sehr helfen." Nicht nur Kammlott blickt nun wieder nach vorn. Auch in der Tabelle soll es wieder aufwärts gehen. Doch ein Spitzenteam ist Rot-Weiß wohl trotz des 2:1 noch nicht. Zumindest meint das Hörgl: "Wir können wie bei den Erfolgen gegen Osnabrück, Braunschweig oder gegen Ingolstadt tatsächlich jeden Gegner schlagen. Aber dazu braucht es solche Leistungen wie heute Abend."
Und dort hakt es noch. "Uns fehlt noch etwas die Konstanz. Aber das wir eine gewisse Qualität haben, haben wir heute gezeigt. Dennoch stehen wir momentan zu Recht noch auf dem achten Platz." Genug Luft nach oben ist vorhanden. Schon am Dienstag kann mit einem weiteren Erfolg gegen Stuttgart ein weiterer Schritt nach vorn getan werden.
09.03.2010
Quelle: http://www.tlz.de
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TA: Belohntes Risiko
Die Talfahrt ist gestoppt. Ausgerechnet gegen Aufstiegsfavorit Ingolstadt gelang dem FC Rot-Weiß gestern Abend der erste Erfolg nach fünf sieglosen Spielen. Carsten Kammlott war dabei der umjubelte Akteur.
ERFURT. Als der gerade eingewechselte Stürmer nach seiner ersten Aktion zum 2:1 eingeschoben hatte (81.), drehte sich Rainer Hörgl in Richtung Haupttribüne um und ballte demonstrativ die Fäuste. Es war eine verständliche Reaktion auf die Pfiffe einiger Zuschauer, die Kammlotts Einwechslung für den auffälligen, aber ausgepumpten Chhunly Pagenburg kurz zuvor begleitet hatten. Seiner Geste wollte Erfurts Sportchef nach der Partie allerdings keine allzu große Bedeutung beimessen: "Ich war so berauscht von dem Tor, dass ich gar nicht mehr weiß, wie ich gejubelt habe", sagte er.
Nach dem Schlusspfiff nahm ihm dies ohnehin niemand mehr übel. Die Minus-Kulisse von gut 3000 Besuchern feierte den unerwarteten Sieg über den Zweitliga-Absteiger mit stehenden Ovationen. Die Spieler blieben indes auffallend gelassen. "Wir haben die passende Antwort auf unsere schlechten Leistungen gezeigt - und damit meine ich nicht nur das Heidenheim-Spiel", sagte Manuel Bölstler, der im zentralen, defensiven Mittelfeld weit wirkungsvoller war als auf der Außenbahn. Julian Lüttmann meinte nach seinem ersten Einsatz von Beginn an: "Mit den Grundtugenden haben wir dieses Spiel gewonnen - mit Kampf, Wille und Einsatz."
Das erkannte auch Gästetrainer Michael Wiesinger an. Während seine Mannschaft auf dem von Minute zu Minute härter gefrorenen Platz nach dem Wechsel "weiter schön spielen" wollte, seien die schnörkellosen Aktionen der Erfurter das bessere Mittel gewesen. Das sah auch Hörgl so, der seinem Team einen "engagierten, konzentrierten und disziplinierten Auftritt" bescheinigte und froh war, den Fehlstart abgewendet zu haben.
Beide Trainer hatten ihre Startformationen gehörig umgekrempelt. Während bei Ingolstadt mit Torhüter Lutz und Mittelfeldspieler Karl zwei Stammkräfte gar nicht erst mit nach Erfurt gereist waren, setzte Hörgl gleich fünf Neue ein - sowie auf ein verändertes System mit zwei Abräumern vor der Abwehr. Als einzige Spitze fungierte Lüttmann, dessen Einsatz sich schon nach zehn Minuten bezahlt gemacht hat. Ein Foul von Buchner an ihm brachte den Gastgebern einen Elfmeter und den verwandelte Rockenbach in die Führung.
"Er trifft mich klar am Fuß", sagte der Angreifer und freute sich über die "leidenschaftliche Vorstellung" seiner Mannschaft. Zunächst stachelte der Treffer allerdings die Ingolstädter an. Sie präsentierten sich im ersten Abschnitt spielfreudig und kombinationssicher. So bald ihnen die Rot-Weißen Raum ließen, überbrückten sie mit schnellen Kurzpässen das Mittelfeld und tauchten immer mehrmals gefährlich vor Dirk Orlishausen auf. Der Erfurter Torhüter, der die Kapitänsbinde für den gesperrten Samil Cinaz trug, hatte einige Male Glück. Ein Kopfball von Metzelder nach einer Ecke brachte aber das 1:1 (23.).
"In einigen Szenen hat man gesehen, wie gut Ingolstadt Fußball spielen kann", lobte Hörgl. Nach der Pause gingen seine Akteure jedoch aggressiver zu Werke, ließen Ingolstadt kaum zur Entfaltung kommen. Debütant Christopher Handke und Rückkehrer Thomas Ströhl gewannen an Sicherheit. Und Pagenburg taute immer mehr auf. Neben ihnen war auch Hörgl ein Gewinner des Spiels. Mit seiner mutigen Aufstellung war er ein hohes Risiko gegangen - und letztlich dafür belohnt worden. Selbst wollte der 53-Jährige die Veränderungen nicht überbewerten: "Die Jungs hatten sich ihre Chance verdient. Ich wusste, was sie können. Deshalb hatte ich keine Bedenken." Und als es eng wurde, war Orlishausen zur Stelle. In der Nachspielzeit hielt er gegen den frei vor ihm auftauchenden Demir sowie kurz darauf einen Kopfball von Buchner - und damit den Sieg fest.
Pechvogel des Abends war Martin Hauswald: In der Endphase eingewechselt, musste er noch vor dem Abpfiff mit Verdacht auf Nasenbeinbruch wieder raus.
FC Rot-Weiß Erfurt: Orlishausen - Malura, Pohl, Handke, Ströhl - Bölstler, Humbert - Pagenburg (79. Kammlott), Rockenbach, Becker (70. Hauswald/88. Hillebrand) - Lüttmann.
FC Ingolstadt 04: Sejna - Keidel, Metzelder, Wittek, Fink - Bambara (86. Gerber), Leitl, Mölzl, Buchner - Neuendorf (75. Demir), Hartmann.
Sch.: Dankert (Rostock), Z.: 3289, T.: 1:0 Rockenbach (10./Foulstrafstoß), 1:1 Metzelder (23.), 2:1 Kammlott (81.).
09.03.2010 Von Marco Alles
Quelle: http://www.thueringer-allgemeine.de
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Kicker: Joker Kammlott sticht
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