TLZ: Die hohe Schule der Diplomatie
Den Sieg verspielt: Erfurts Angreifer Kevin Hampf (re.) duelliert sich in dieser Szene mit Almedin Civa. Kurz vor dem Abpfiff büßten die Rot-Weißen ihrer 1:0-Vorsprung ein. Foto: Bild13 Erfurt. (tlz) Dietmar Demuth muss die hohe Schule der Diplomatie besucht haben. Als Babelsbergs Cheftrainer am Sonnabend nach dem Spiel über die Szene des Tages befragt wurde, in der sein Torwart Sven Roggentin zehn Meter aus seinem Strafraum geeilt war und beim Schuss von Josef Laumann den Ball klar mit der Hand weggefaustet hatte (53.), ohne dafür auch nur verwarnt zu werden, antwortete der mit einem Augenzwinkern: "Ich habe es wie der Schiedsrichter gesehen. Wenn er es sieht, dann zeigt er Rot."
Das tat Marek Preuß zum Entsetzen der Rot-Weißen und der über 6000 Zuschauer aber nicht. Demuth fügte dann noch hinzu: "Zur Not hätten wir aber dann noch einen sehr guten zweiten Torhüter gehabt ..." Den hat Rot-Weiß mit André Maczkowiak auch. Und der wird wohl demnächst auch wieder die Nummer eins sein. Dirk Orlishausen jedenfalls leistete sich nach seinen beiden Patzern in Braunschweig auch gegen Babelsberg einen dicken Klops, als er beim 1:1 den Ball vor die Füße von Aymen Ben-Hatira gefaustet hatte.
Drei Minuten fehlten da den Gastgebern gegen biedere Babelsberger zu den drei Punkten. "Ich denke, ich kenne die Gesetze des Fußballs", ahnte Orlishausen in den Katakomben des Steigerwaldstadions seine nun wohl anstehende Degradierung auf die Bank. Roggentins Handspiel und Orlishausens Fehler waren die Gesprächsthemen nach dem Spiel. Ausschlaggebend aber waren beide Szenen nicht, dass Rot-Weiß den anvisierten Heimsieg vergeigte. Ohne die gesperrten Matthias Holst und Albert Bunjaku lief vor allem in der ersten Halbzeit rein gar nichts zusammen. Babelsberg stand wie erwartet mit zwei Abwehrblöcken vor dem eigenen Tor und provozierte so geradezu Erfurter Ideenlosigkeiten im Offensivspiel. "Wir haben da viel zu wenig Druck entfacht", monierte Karsten Baumann später das müde Gekicke seiner Spieler.
Mit mehr Schwung aus der Kabine Die kamen zumindest nach dem Seitenwechsel mit mehr Schwung aus der Kabine. Das sollte sich schnell auszahlen. Joseph Laumann, der ansonsten in vorderster Front kaum Gefahr ausstrahlte, leitete die Führung in der 51. Minute ein, als er aus dem Mittelfeld auf Daniel Brückner passte, dessen Eingabe vom 1,69 Meter kleinen Martin Hauswald mit einem Kopfballtornado in die Maschen verwandelt wurde. Es war Hauswalds erstes Kopfballtor seiner Karriere. Freuen konnte er - dem in der ersten Halbzeit schon ein reguläres Tor wegen angeblichen Abseits nicht anerkannt wurde - sich später darüber aber nicht: "Wir hätten nach dem 1:0 nachlegen müssen. Aber so ist das alles nur ärgerlich." Chancen, die Führung auszubauen, hatten sie am Sonnabend genug. Doch da bevorzugte der sonst so geniale Brückner einmal frei vor dem Tor stehend lieber ein Abspiel auf Laumann, das beim Gegner landete (56.), oder lupfte später den Ball unglücklich über das Tor (76.). "In dieser Phase musste einem Angst und Bange werden", meinte Dietmar Demuth, der sich nach 30 Minuten Aufregung später beruhigt auf seinen Trainerstuhl setzen konnte, denn in der Schlussphase zog sich Rot-Weiß trotz eines eingewechselten frischen Sturmduos mit Adam Jabiri und Christian Beck wider Erwarten zurück.
Die Führung verwalten wollte man da. Doch das ging nach hinten los. "Das Spiel war der zweite Niederschlag innerhalb einer Woche. Ich habe den Jungs in der Kabine gesagt, dass sie jetzt wieder aufstehen müssen", meinte Karsten Baumann. In Psychologie hatte der an der Sporthochschule Köln eine Eins. 14 Tage bleiben ihm nun Zeit, zu zeigen, dass er darin auch in der Praxis ein Meister ist.
Erfurt: Orlishausen - Stenzel, Pohl, Rrustemi, Kohlmann - Hauswald, Cinaz, Rockenbach da Silva (68. Peßolat), Brückner - Laumann (79. Beck), Hampf (73. Jabiri) .
Babelsberg: Roggentin - Lukac, Laars, Jonelat, Benchenaa - Civa (66. Mutschler) - Hartwig (66. Moritz), Stiefel, Prochnow (80. Ben-Hatira), Rudolph - Frahn.
Schiedsrichter: Preuß (Hamburg). Zuschauer: 6225. Tore: 1:0 Hauswald (50.), 1:1 Ben-Hatira (87.).
09.03.2008 Von Thomas Czekalla
Quelle: http://www.tlz.de
__________________________________________
TLZ: "Ein dreckiges 1:0 hätte uns gereicht"
Erfurt. (tlz) Mittelfeldspieler Daniel Brückner trug gegen Babelsberg die Binde mit dem großen, weißen "C" am Arm. Nach dem Spiel stand er uns Rede und Antwort.
Warum ist es nicht gelungen, nach dem 1:0 den Sieg perfekt zu machen?
Schwer zu sagen. Wir haben nicht nachgelegt, weil wir nicht zielstrebig genug waren.
Hat auch Torjäger Albert Bunjaku gefehlt?
Na klar. Aber wir hatten ja so viele Chancen, dass das auch so hätte reichen müssen. Wir hätten einfach ein dreckiges 1:0 nach Hause bringen müssen. Das hätte uns ja gereicht.
Sie waren heute Kapitän. Ein besonderes Ereignis?
Nun, ich weiß ja zu wem die Binde gehört. Ich habe Matthias Holst ja nur vertreten.
Ein Wort zum Referee...
Ja. Die Aktion in der ersten Halbzeit, als Kevin Hampf durch ist, kann man vielleicht durchgehen lassen. Aber als Roggentin Hand spielt, muss er die Rote Karte zeigen.
Jetzt wird im Landespokal gegen Schott Jenaer Glas Selbstvertrauen getankt...
...und dann hauen wir Union Berlin weg.
09.03.2008 Von Fabian Zacharias
Quelle: http://www.tlz.de
__________________________________________________
TLZ Erfurt: Komplette Einbahnstraße
Erfurt. (tlz/ra) Was für ein Schützenfest! Mit 6:0 fegte die RWE-Reserve die Gäste aus Zeulenroda vom Platz und startete damit optimal in die Rückrunde.
Von Beginn an war es Einbahnstraßenfußball. Erfurt dominierte ab der ersten Sekunde die erste Halbzeit. Von den Gästen war gar nichts zu sehen. Zuerst scheiterten noch Schubert (8.) und Heller (9.) am Gästekeeper Hutter. Doch dann klingelte es bis zum Pausentee dreimal im Kasten der Ostthüringer. Schröder nahm nach Flanke von Ströhl aus 18 Metern Maß zum 1:0 (10.). Sieben Minuten später war es Schönberg, der aus fast identischer Distanz auf 2:0 erhöhte. Und als Beck vom Torwart gefoult wurde, ließ es sich der Stürmer nicht nehmen und verwandelte selbst den Elfmeter zur 3:0-Pausenführung (36.).
Erst in Halbzeit zwei versuchten die Gäste, ein wenig mitzuspielen. Es sprangen auch drei Möglichkeiten für sie heraus. Doch Schiller (54.) und Schulz (60., 70.) scheiterten an RWE-Torwart Bach. Dazwischen schlug es aber immer wieder im Kasten von Motor-Keeper Hutter ein. Beck tanzte im Strafraum den Torwart aus und traf zum 4:0 (57.). Und der eingewechselte Kinne schraubte das Ergebnis noch auf 6:0. Erst versenkte er den Ball nach Flanke von Six ins rechte Eck (62.), dann fast mit dem Schlusspfiff traf er erneut ins Tor (90.). Aber es hätte sogar noch höher ausgehen können. Beck (80.) und auch Sander scheiterten jedoch (89.).
"Der Sieg meiner Mannschaft geht auch in dieser Höhe in Ordnung", zeigte sich Rot-Weiß?-Trainer Albert Krebs sichtlich zufrieden.
09.03.2008
Quelle: http://www.tlz.de
Den Sieg verspielt: Erfurts Angreifer Kevin Hampf (re.) duelliert sich in dieser Szene mit Almedin Civa. Kurz vor dem Abpfiff büßten die Rot-Weißen ihrer 1:0-Vorsprung ein. Foto: Bild13 Erfurt. (tlz) Dietmar Demuth muss die hohe Schule der Diplomatie besucht haben. Als Babelsbergs Cheftrainer am Sonnabend nach dem Spiel über die Szene des Tages befragt wurde, in der sein Torwart Sven Roggentin zehn Meter aus seinem Strafraum geeilt war und beim Schuss von Josef Laumann den Ball klar mit der Hand weggefaustet hatte (53.), ohne dafür auch nur verwarnt zu werden, antwortete der mit einem Augenzwinkern: "Ich habe es wie der Schiedsrichter gesehen. Wenn er es sieht, dann zeigt er Rot."
Das tat Marek Preuß zum Entsetzen der Rot-Weißen und der über 6000 Zuschauer aber nicht. Demuth fügte dann noch hinzu: "Zur Not hätten wir aber dann noch einen sehr guten zweiten Torhüter gehabt ..." Den hat Rot-Weiß mit André Maczkowiak auch. Und der wird wohl demnächst auch wieder die Nummer eins sein. Dirk Orlishausen jedenfalls leistete sich nach seinen beiden Patzern in Braunschweig auch gegen Babelsberg einen dicken Klops, als er beim 1:1 den Ball vor die Füße von Aymen Ben-Hatira gefaustet hatte.
Drei Minuten fehlten da den Gastgebern gegen biedere Babelsberger zu den drei Punkten. "Ich denke, ich kenne die Gesetze des Fußballs", ahnte Orlishausen in den Katakomben des Steigerwaldstadions seine nun wohl anstehende Degradierung auf die Bank. Roggentins Handspiel und Orlishausens Fehler waren die Gesprächsthemen nach dem Spiel. Ausschlaggebend aber waren beide Szenen nicht, dass Rot-Weiß den anvisierten Heimsieg vergeigte. Ohne die gesperrten Matthias Holst und Albert Bunjaku lief vor allem in der ersten Halbzeit rein gar nichts zusammen. Babelsberg stand wie erwartet mit zwei Abwehrblöcken vor dem eigenen Tor und provozierte so geradezu Erfurter Ideenlosigkeiten im Offensivspiel. "Wir haben da viel zu wenig Druck entfacht", monierte Karsten Baumann später das müde Gekicke seiner Spieler.
Mit mehr Schwung aus der Kabine Die kamen zumindest nach dem Seitenwechsel mit mehr Schwung aus der Kabine. Das sollte sich schnell auszahlen. Joseph Laumann, der ansonsten in vorderster Front kaum Gefahr ausstrahlte, leitete die Führung in der 51. Minute ein, als er aus dem Mittelfeld auf Daniel Brückner passte, dessen Eingabe vom 1,69 Meter kleinen Martin Hauswald mit einem Kopfballtornado in die Maschen verwandelt wurde. Es war Hauswalds erstes Kopfballtor seiner Karriere. Freuen konnte er - dem in der ersten Halbzeit schon ein reguläres Tor wegen angeblichen Abseits nicht anerkannt wurde - sich später darüber aber nicht: "Wir hätten nach dem 1:0 nachlegen müssen. Aber so ist das alles nur ärgerlich." Chancen, die Führung auszubauen, hatten sie am Sonnabend genug. Doch da bevorzugte der sonst so geniale Brückner einmal frei vor dem Tor stehend lieber ein Abspiel auf Laumann, das beim Gegner landete (56.), oder lupfte später den Ball unglücklich über das Tor (76.). "In dieser Phase musste einem Angst und Bange werden", meinte Dietmar Demuth, der sich nach 30 Minuten Aufregung später beruhigt auf seinen Trainerstuhl setzen konnte, denn in der Schlussphase zog sich Rot-Weiß trotz eines eingewechselten frischen Sturmduos mit Adam Jabiri und Christian Beck wider Erwarten zurück.
Die Führung verwalten wollte man da. Doch das ging nach hinten los. "Das Spiel war der zweite Niederschlag innerhalb einer Woche. Ich habe den Jungs in der Kabine gesagt, dass sie jetzt wieder aufstehen müssen", meinte Karsten Baumann. In Psychologie hatte der an der Sporthochschule Köln eine Eins. 14 Tage bleiben ihm nun Zeit, zu zeigen, dass er darin auch in der Praxis ein Meister ist.
Erfurt: Orlishausen - Stenzel, Pohl, Rrustemi, Kohlmann - Hauswald, Cinaz, Rockenbach da Silva (68. Peßolat), Brückner - Laumann (79. Beck), Hampf (73. Jabiri) .
Babelsberg: Roggentin - Lukac, Laars, Jonelat, Benchenaa - Civa (66. Mutschler) - Hartwig (66. Moritz), Stiefel, Prochnow (80. Ben-Hatira), Rudolph - Frahn.
Schiedsrichter: Preuß (Hamburg). Zuschauer: 6225. Tore: 1:0 Hauswald (50.), 1:1 Ben-Hatira (87.).
09.03.2008 Von Thomas Czekalla
Quelle: http://www.tlz.de
__________________________________________
TLZ: "Ein dreckiges 1:0 hätte uns gereicht"
Erfurt. (tlz) Mittelfeldspieler Daniel Brückner trug gegen Babelsberg die Binde mit dem großen, weißen "C" am Arm. Nach dem Spiel stand er uns Rede und Antwort.
Warum ist es nicht gelungen, nach dem 1:0 den Sieg perfekt zu machen?
Schwer zu sagen. Wir haben nicht nachgelegt, weil wir nicht zielstrebig genug waren.
Hat auch Torjäger Albert Bunjaku gefehlt?
Na klar. Aber wir hatten ja so viele Chancen, dass das auch so hätte reichen müssen. Wir hätten einfach ein dreckiges 1:0 nach Hause bringen müssen. Das hätte uns ja gereicht.
Sie waren heute Kapitän. Ein besonderes Ereignis?
Nun, ich weiß ja zu wem die Binde gehört. Ich habe Matthias Holst ja nur vertreten.
Ein Wort zum Referee...
Ja. Die Aktion in der ersten Halbzeit, als Kevin Hampf durch ist, kann man vielleicht durchgehen lassen. Aber als Roggentin Hand spielt, muss er die Rote Karte zeigen.
Jetzt wird im Landespokal gegen Schott Jenaer Glas Selbstvertrauen getankt...
...und dann hauen wir Union Berlin weg.
09.03.2008 Von Fabian Zacharias
Quelle: http://www.tlz.de
__________________________________________________
TLZ Erfurt: Komplette Einbahnstraße
Erfurt. (tlz/ra) Was für ein Schützenfest! Mit 6:0 fegte die RWE-Reserve die Gäste aus Zeulenroda vom Platz und startete damit optimal in die Rückrunde.
Von Beginn an war es Einbahnstraßenfußball. Erfurt dominierte ab der ersten Sekunde die erste Halbzeit. Von den Gästen war gar nichts zu sehen. Zuerst scheiterten noch Schubert (8.) und Heller (9.) am Gästekeeper Hutter. Doch dann klingelte es bis zum Pausentee dreimal im Kasten der Ostthüringer. Schröder nahm nach Flanke von Ströhl aus 18 Metern Maß zum 1:0 (10.). Sieben Minuten später war es Schönberg, der aus fast identischer Distanz auf 2:0 erhöhte. Und als Beck vom Torwart gefoult wurde, ließ es sich der Stürmer nicht nehmen und verwandelte selbst den Elfmeter zur 3:0-Pausenführung (36.).
Erst in Halbzeit zwei versuchten die Gäste, ein wenig mitzuspielen. Es sprangen auch drei Möglichkeiten für sie heraus. Doch Schiller (54.) und Schulz (60., 70.) scheiterten an RWE-Torwart Bach. Dazwischen schlug es aber immer wieder im Kasten von Motor-Keeper Hutter ein. Beck tanzte im Strafraum den Torwart aus und traf zum 4:0 (57.). Und der eingewechselte Kinne schraubte das Ergebnis noch auf 6:0. Erst versenkte er den Ball nach Flanke von Six ins rechte Eck (62.), dann fast mit dem Schlusspfiff traf er erneut ins Tor (90.). Aber es hätte sogar noch höher ausgehen können. Beck (80.) und auch Sander scheiterten jedoch (89.).
"Der Sieg meiner Mannschaft geht auch in dieser Höhe in Ordnung", zeigte sich Rot-Weiß?-Trainer Albert Krebs sichtlich zufrieden.
09.03.2008
Quelle: http://www.tlz.de