TLZ: Rot-Weiß Erfurt landet endlich einen Sieg
Am vierten Spieltag hat es für den FC Rot-Weiß endlich mit dem ersten Saisonsieg geklappt. Doch es war ein hartes Stück Arbeit, ehe Erfurt nach unzähligen Torchancen endlich zum Siegtreffer kam.
Erfurt. Der Bart ist ab. Tino Semmer hatte den sich wachsen lassen und geschworen, ihn erst zu rasieren, wenn der erste Dreier eingefahren ist. Wie der Heilige St. Nikolaus muss Semmer nun nach dem 2:1 gegen Werder Bremen II nicht herumlaufen und darf sich nun nebenbei sogar mit seinen Mitspielern auf drei freie Trainingstage freuen. Die hatte Stefan Emmerling für den Fall versprochen, wenn es klappt mit dem Sieg.
Es war ein Feuerwerk an Offensivspiel, was Rot-Weiß gezündet hatte. Aber es war eines mit zu vielen Rohrkrepierern. "Also für schwache Nerven war das Spiel nicht", wischte sich Klubvize Detlef Goss über die Stirn. Selbst die eingefleischtesten Anhänger dürften sich kaum an eine Partie der letzten Jahre erinnert haben, in der ihre Mannschaft so viele Chancen besaß, und so viele ungenutzt ließ.
"Normalerweise geht so ein Spiel dann 1:1 aus", sinnierte Jens Möckel, der sich wie im falschen Film vorkommen musste, als nach gefühlten 100 eigenen Hochkarätern die jungen Bremer mit ihrem ersten gefährlichen Angriff plötzlich den bis dato beschäftigungslosen Dirk Orlishausen überwanden (76.).
Rot-Weiß wäre nach diesem Gegentor die Lachnummer der Liga gewesen, wenn man nicht hätte zurückschlagen können. Sie konnten! Weil sie an diesem Tage von Anfang an klarstellen wollten, das am vierten Spieltag der erste Saisonsieg fällig ist. Und das trotz acht verletzter Spieler. Das hatten sie sich vor dem Anpfiff im Spielerkreis auf dem Platz geschworen. Elf Freunde wollten sie sein. Nur der Ball wollte nur zwei Mal gehorchen. Erst als Martin Hauswald nach Pass von Fikri el Haj Ali aus 14 Metern einnetzte (14.), dann Martin Pohl aus Nahdistanz nach Zuspiel von Marcel Reichwein (83.).
Jener Reichwein, dem zuvor reihenweise das Tor aus besten Positionen versperrt blieb. Selbst einen an Fabian Stenzel verwirkten Foulstrafstoß brachte der 24-Jährige nicht über die Linie (56.). Viel zu lasch trat er gegen das Streitobjekt. Eine Glanztat war da von Bremens Wiedwald gar nicht einmal nötig. "Vielleicht hatten ihn da die zuvor vergebenen Chancen schon nervenmäßig runtergezogen", mutmaßte Stefan Emmerling, der an seinem Angreifer aber keinerlei Kritik zulassen wollte. "Bei so vielen Chancen", sagt er, "muss ich mit dem Offensivspiel vollstens zufrieden sein." Dennoch will sich Emmerling am Dienstag mit dem Präsidium über mögliche Verstärkungen für die Offensive austauschen.
Zu der Zeit spielte Erfurt schon geraume Zeit in Überzahl, weil Bremens Dominik Schmidt nach wiederholtem Foulspiel vorzeitig duschen durfte (41.).
Rot-Weiß also gut 50 Minuten mit einem Mann mehr auf dem Platz. Doch mitunter hatte man das Gefühl, es wären ein Dutzend Spieler gewesen. Sie rannten und rannten, schossen und schossen - doch entweder hatte ein Bremer Abwehrspieler seinen Fuß dazwischen, oder Werder-Keeper Wiedwald hielt die scheinbar unhaltbaren Bälle der Reichwein, El Haj Ali, Stenzel oder Malura. "Eigentlich", sagt Stefan Emmerling, "hätten wir Bremen mit sieben oder acht Gegentoren nach Hause schicken müssen." Am Ende war es wenigstens ein 2:1, das man so schnell nicht vergessen wird.
Erfurt: Orlishausen - Malura, Pohl, Möckel, Ströhl - Hauswald (Jurascheck), Stenzel, Pfingsten-Reddig, Semmer - Reichwein, El Haj Ali (90. Hillebrand).
Bremen: Wiedwald - Ronneburg (79. Schiller), Dominik Schmidt, Balogun, Gerdes - Stallbaum, Maek, Perthel (46. Krisch), Ayik - Thy (65. Thöle), Testroet.
Schiedsrichter: Christian Schößling (Leipzig) - Zuschauer: 3614 - Tore: 1:0 Hauswald (14.), 1:1 Thöle (75.), 2:1 Pohl (83.).
Thomas Czekalla / 08.08.10 / TLZ
Quelle: http://www.tlz.de
Am vierten Spieltag hat es für den FC Rot-Weiß endlich mit dem ersten Saisonsieg geklappt. Doch es war ein hartes Stück Arbeit, ehe Erfurt nach unzähligen Torchancen endlich zum Siegtreffer kam.
Erfurt. Der Bart ist ab. Tino Semmer hatte den sich wachsen lassen und geschworen, ihn erst zu rasieren, wenn der erste Dreier eingefahren ist. Wie der Heilige St. Nikolaus muss Semmer nun nach dem 2:1 gegen Werder Bremen II nicht herumlaufen und darf sich nun nebenbei sogar mit seinen Mitspielern auf drei freie Trainingstage freuen. Die hatte Stefan Emmerling für den Fall versprochen, wenn es klappt mit dem Sieg.
Es war ein Feuerwerk an Offensivspiel, was Rot-Weiß gezündet hatte. Aber es war eines mit zu vielen Rohrkrepierern. "Also für schwache Nerven war das Spiel nicht", wischte sich Klubvize Detlef Goss über die Stirn. Selbst die eingefleischtesten Anhänger dürften sich kaum an eine Partie der letzten Jahre erinnert haben, in der ihre Mannschaft so viele Chancen besaß, und so viele ungenutzt ließ.
"Normalerweise geht so ein Spiel dann 1:1 aus", sinnierte Jens Möckel, der sich wie im falschen Film vorkommen musste, als nach gefühlten 100 eigenen Hochkarätern die jungen Bremer mit ihrem ersten gefährlichen Angriff plötzlich den bis dato beschäftigungslosen Dirk Orlishausen überwanden (76.).
Rot-Weiß wäre nach diesem Gegentor die Lachnummer der Liga gewesen, wenn man nicht hätte zurückschlagen können. Sie konnten! Weil sie an diesem Tage von Anfang an klarstellen wollten, das am vierten Spieltag der erste Saisonsieg fällig ist. Und das trotz acht verletzter Spieler. Das hatten sie sich vor dem Anpfiff im Spielerkreis auf dem Platz geschworen. Elf Freunde wollten sie sein. Nur der Ball wollte nur zwei Mal gehorchen. Erst als Martin Hauswald nach Pass von Fikri el Haj Ali aus 14 Metern einnetzte (14.), dann Martin Pohl aus Nahdistanz nach Zuspiel von Marcel Reichwein (83.).
Jener Reichwein, dem zuvor reihenweise das Tor aus besten Positionen versperrt blieb. Selbst einen an Fabian Stenzel verwirkten Foulstrafstoß brachte der 24-Jährige nicht über die Linie (56.). Viel zu lasch trat er gegen das Streitobjekt. Eine Glanztat war da von Bremens Wiedwald gar nicht einmal nötig. "Vielleicht hatten ihn da die zuvor vergebenen Chancen schon nervenmäßig runtergezogen", mutmaßte Stefan Emmerling, der an seinem Angreifer aber keinerlei Kritik zulassen wollte. "Bei so vielen Chancen", sagt er, "muss ich mit dem Offensivspiel vollstens zufrieden sein." Dennoch will sich Emmerling am Dienstag mit dem Präsidium über mögliche Verstärkungen für die Offensive austauschen.
Zu der Zeit spielte Erfurt schon geraume Zeit in Überzahl, weil Bremens Dominik Schmidt nach wiederholtem Foulspiel vorzeitig duschen durfte (41.).
Rot-Weiß also gut 50 Minuten mit einem Mann mehr auf dem Platz. Doch mitunter hatte man das Gefühl, es wären ein Dutzend Spieler gewesen. Sie rannten und rannten, schossen und schossen - doch entweder hatte ein Bremer Abwehrspieler seinen Fuß dazwischen, oder Werder-Keeper Wiedwald hielt die scheinbar unhaltbaren Bälle der Reichwein, El Haj Ali, Stenzel oder Malura. "Eigentlich", sagt Stefan Emmerling, "hätten wir Bremen mit sieben oder acht Gegentoren nach Hause schicken müssen." Am Ende war es wenigstens ein 2:1, das man so schnell nicht vergessen wird.
Erfurt: Orlishausen - Malura, Pohl, Möckel, Ströhl - Hauswald (Jurascheck), Stenzel, Pfingsten-Reddig, Semmer - Reichwein, El Haj Ali (90. Hillebrand).
Bremen: Wiedwald - Ronneburg (79. Schiller), Dominik Schmidt, Balogun, Gerdes - Stallbaum, Maek, Perthel (46. Krisch), Ayik - Thy (65. Thöle), Testroet.
Schiedsrichter: Christian Schößling (Leipzig) - Zuschauer: 3614 - Tore: 1:0 Hauswald (14.), 1:1 Thöle (75.), 2:1 Pohl (83.).
Thomas Czekalla / 08.08.10 / TLZ
Quelle: http://www.tlz.de