TLZ: FC Rot-Weiß: Monat der Wahrheit und Entscheidungen
Sportlich steht der FC Rot-Weiß im März vor schweren Spielen. Auch personell wichtige Entscheidungen stehen in den kommenden Wochen an. Rainer Hörgl äußert sich zu wichtigen Fragen.
Erfurt. Seit Sommer 2009 gehört Rainer Hörgl dem FC Rot-Weiß Erfurt an, zunächst bis März 2010 als verantwortlicher Cheftrainer, seitdem als Geschäftsführer Sport. Die TLZ sprach mit dem früheren Augsburger.
Haben Sie am Montagabend vor dem Fernseher dem FC Augsburg beim 5:2 gegen Düsseldorf die Daumen gedrückt?
Natürlich. Ein wenig schlägt mein Herz ja noch immer für den Verein, für den ich vier Jahre tätig war.
Den Sie als Trainer ja nach 23 Jahren Abwesenheit vom Profifußball damals auch wieder in die 2. Liga geführt haben. Jetzt steht der Klub vor dem Bundesligaaufstieg. Ein wenig auch Ihr Verdienst?
Aber nur ein klein wenig. Seit unserem Aufstieg damals hat die Mannschaft eine stetige Entwicklung genommen, hat heute mit Jos Luhukay einen sehr guten Trainer und neben Hertha BSC sicher auch den besten Kader.
Stehen Sie noch in Kontakt mit den Bayern?
Es gibt noch Kontakte. Auch die Presse von dort fragt mich noch heute manchmal nach meiner Meinung. Es hat damals einfach alles gepasst.
Seit anderthalb Jahren kämpfen Sie nun an einer anderen Fußball-Front. Auch Rot-Weiß roch zuletzt am möglichen Aufstieg ...
Wir waren selbst überrascht, wie sich die Mannschaft im Laufe des Herbstes gefangen hat und nach der Niederlage bei Hansa mit drei Siegen in Folge oben angeklopft hat. Das hat sie sich verdient, weil wir Spieler und Trainer gut arbeiten, weil die Mischung zwischen alt und jung einfach stimmt.
War das 1:2 zuletzt in Offenbach ein Rückschlag?
Ganz und gar nicht. Die Niederlage war äußerst unglücklich, weil wir über weite Strecken das bessere Team waren. Die Spiele gegen Stuttgart II, Babelsberg und Burghausen, in denen es nur zwei Punkte gab, tun da mehr weh. Dort haben wir nicht so gut gespielt.
Nun kommt Tabellenführer Braunschweig nach Erfurt. Ein leichtes Spiel, weil man da nichts zu verlieren hat?
Der Gegner kommt jetzt genau richtig. Da brauchen wir uns mit unserer Heimstärke und hoffentlich vielen begeisterten Fans nicht verstecken.
Der März ist nicht nur in sportlicher Hinsicht ein Monat der Wahrheit. Es laufen im Sommer viele Verträge aus. Ihr Aufgabenbereich?
Was die Spieler angeht, ja. Die Gespräche laufen auch mit allen betreffenden Profis. Sie werden nach dem Spiel in Jena weiter intensiviert. Dann wissen wir, wohin der Weg des FC Rot-Weiß gehen kann.
Also gibt es noch nichts zu vermelden?
Die Vertragsverlängerungen von Thomas Ströhl und Tom Bertram sind bekannt. Nicht verlängern werden wir mit Sebastian Becker und Chhunly Pagenburg. Bei beiden geht es erstmal nur darum, dass sie wieder gesund werden. Alles andere wird sich wohl Ende März entscheiden.
Auch die Trainerfrage? Auch Stefan Emmerlings Vertrag läuft Ende Juni aus.
Der Trainer ist nicht meine Baustelle, sondern Chefsache von Rolf Rombach. Auch hier laufen Gespräche, in die nach dem Jena-Spiel noch mehr Bewegung kommen werden.
Auch bei Ihnen selbst?
Das gilt auch für meinen auslaufenden Vertrag, richtig. Wir sind in Gesprächen.
Würden Sie grundsätzlich bleiben wollen?
Ja, aber wir alle wollen sehen, wo sich die Dinge hin entwickeln. Grundsätzlich hat sich ja einiges im Verein positiv bewegt.
Als Geschäftsführer Sport sind Sie auch für das neue Nachwuchskonzept verantwortlich. Schmerzt der drohende Bundesligaabstieg der B-Junioren?
Natürlich. Aber das Konzept ist auf Langfristigkeit ausgelegt. Und da ist uns die Durchlässigkeit der Spieler nach oben wichtiger.
Ein Beispiel?
Maik Baumgarten ist mit seinen erst 17 Jahren so ein kleiner Ausreißer nach oben. Das er oft im Kader der Ersten steht, ist ein Erfolg. Das trifft auch auf die U19-Spieler zu, die schon in der U23 glänzen.
Apropos, die U23 steht in der Oberliga Süd ganz oben. Was wäre, wenn am Ende gar der Aufstieg gelingen könnte?
Eine schwere Entscheidung, weil die Regionalliga ja mit Kosten verbunden wäre. Aber wir würden hier alle Hebel in Bewegung setzen, dass es klappen könnte. Schließlich sollen die Spieler ja jetzt nicht mit Absicht verlieren.
Thomas Czekalla / 08.03.11 / TLZ
Quelle: http://www.tlz.de
Sportlich steht der FC Rot-Weiß im März vor schweren Spielen. Auch personell wichtige Entscheidungen stehen in den kommenden Wochen an. Rainer Hörgl äußert sich zu wichtigen Fragen.
Erfurt. Seit Sommer 2009 gehört Rainer Hörgl dem FC Rot-Weiß Erfurt an, zunächst bis März 2010 als verantwortlicher Cheftrainer, seitdem als Geschäftsführer Sport. Die TLZ sprach mit dem früheren Augsburger.
Haben Sie am Montagabend vor dem Fernseher dem FC Augsburg beim 5:2 gegen Düsseldorf die Daumen gedrückt?
Natürlich. Ein wenig schlägt mein Herz ja noch immer für den Verein, für den ich vier Jahre tätig war.
Den Sie als Trainer ja nach 23 Jahren Abwesenheit vom Profifußball damals auch wieder in die 2. Liga geführt haben. Jetzt steht der Klub vor dem Bundesligaaufstieg. Ein wenig auch Ihr Verdienst?
Aber nur ein klein wenig. Seit unserem Aufstieg damals hat die Mannschaft eine stetige Entwicklung genommen, hat heute mit Jos Luhukay einen sehr guten Trainer und neben Hertha BSC sicher auch den besten Kader.
Stehen Sie noch in Kontakt mit den Bayern?
Es gibt noch Kontakte. Auch die Presse von dort fragt mich noch heute manchmal nach meiner Meinung. Es hat damals einfach alles gepasst.
Seit anderthalb Jahren kämpfen Sie nun an einer anderen Fußball-Front. Auch Rot-Weiß roch zuletzt am möglichen Aufstieg ...
Wir waren selbst überrascht, wie sich die Mannschaft im Laufe des Herbstes gefangen hat und nach der Niederlage bei Hansa mit drei Siegen in Folge oben angeklopft hat. Das hat sie sich verdient, weil wir Spieler und Trainer gut arbeiten, weil die Mischung zwischen alt und jung einfach stimmt.
War das 1:2 zuletzt in Offenbach ein Rückschlag?
Ganz und gar nicht. Die Niederlage war äußerst unglücklich, weil wir über weite Strecken das bessere Team waren. Die Spiele gegen Stuttgart II, Babelsberg und Burghausen, in denen es nur zwei Punkte gab, tun da mehr weh. Dort haben wir nicht so gut gespielt.
Nun kommt Tabellenführer Braunschweig nach Erfurt. Ein leichtes Spiel, weil man da nichts zu verlieren hat?
Der Gegner kommt jetzt genau richtig. Da brauchen wir uns mit unserer Heimstärke und hoffentlich vielen begeisterten Fans nicht verstecken.
Der März ist nicht nur in sportlicher Hinsicht ein Monat der Wahrheit. Es laufen im Sommer viele Verträge aus. Ihr Aufgabenbereich?
Was die Spieler angeht, ja. Die Gespräche laufen auch mit allen betreffenden Profis. Sie werden nach dem Spiel in Jena weiter intensiviert. Dann wissen wir, wohin der Weg des FC Rot-Weiß gehen kann.
Also gibt es noch nichts zu vermelden?
Die Vertragsverlängerungen von Thomas Ströhl und Tom Bertram sind bekannt. Nicht verlängern werden wir mit Sebastian Becker und Chhunly Pagenburg. Bei beiden geht es erstmal nur darum, dass sie wieder gesund werden. Alles andere wird sich wohl Ende März entscheiden.
Auch die Trainerfrage? Auch Stefan Emmerlings Vertrag läuft Ende Juni aus.
Der Trainer ist nicht meine Baustelle, sondern Chefsache von Rolf Rombach. Auch hier laufen Gespräche, in die nach dem Jena-Spiel noch mehr Bewegung kommen werden.
Auch bei Ihnen selbst?
Das gilt auch für meinen auslaufenden Vertrag, richtig. Wir sind in Gesprächen.
Würden Sie grundsätzlich bleiben wollen?
Ja, aber wir alle wollen sehen, wo sich die Dinge hin entwickeln. Grundsätzlich hat sich ja einiges im Verein positiv bewegt.
Als Geschäftsführer Sport sind Sie auch für das neue Nachwuchskonzept verantwortlich. Schmerzt der drohende Bundesligaabstieg der B-Junioren?
Natürlich. Aber das Konzept ist auf Langfristigkeit ausgelegt. Und da ist uns die Durchlässigkeit der Spieler nach oben wichtiger.
Ein Beispiel?
Maik Baumgarten ist mit seinen erst 17 Jahren so ein kleiner Ausreißer nach oben. Das er oft im Kader der Ersten steht, ist ein Erfolg. Das trifft auch auf die U19-Spieler zu, die schon in der U23 glänzen.
Apropos, die U23 steht in der Oberliga Süd ganz oben. Was wäre, wenn am Ende gar der Aufstieg gelingen könnte?
Eine schwere Entscheidung, weil die Regionalliga ja mit Kosten verbunden wäre. Aber wir würden hier alle Hebel in Bewegung setzen, dass es klappen könnte. Schließlich sollen die Spieler ja jetzt nicht mit Absicht verlieren.
Thomas Czekalla / 08.03.11 / TLZ
Quelle: http://www.tlz.de