08.04.2011
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TLZ: FC Rot-Weiß: Derby-Sieg jetzt vergolden
Fußball-Drittligist FC Rot-Weiß Erfurt hat zuletzt zehn Punkte aus vier Spielen geholt. Die Serie soll am Sonnabend gegen Saarbrücken ausgebaut werden. Erfurt. Die Nacht war kurz. Aber das nahmen die Rot-Weißen nach dem Derby am Mittwochabend in Dresden gern in Kauf. Drei Punkte haben sie mitgebracht und jede Menge gute Laune. "Solche Spiele wie in Dresden", lächelt Olivier Caillas am Tag danach, "könnte ich jede Woche haben." Der 32-Jährige hat die Kulisse der fast 29 000 Zuschauer aufgesaugt wie alle anderen im Team. Und jede Menge Feuerzeuge habe er nach dem Abpfiff vom Spielfeld aufgesammelt, die zuvor aus dem Dynamo-Fanblock geflogen kamen. Natürlich ging es danach auch im Mannschaftsbus ausgelassen zu. Stefan Emmerling erlaubte seinen Profis an einer Tankstelle einen Zwischenstopp. "Eine Flasche Weizenbier durften sich die Jungs gönnen", sagt Erfurts Cheftrainer, der seinen Stolz über den Derby-Dreier nicht verbarg: "In Dresden", sagt er, "haben wir aus den Rostock-Fehlern gelernt und sind dort nicht vor Ehrfurcht erstarrt." Besten Anschauungsunterricht, wie man das macht, erhielten die Erfurter am Abend vor dem Derby im sächsischen Trainingsquartier, wo man am Fernseher gemeinsam den sensationellen Schalker 5:2-Sieg in der Champions League bei Cup-Verteidiger Inter Mailand verfolgt hatte. "Ich habe der Mannschaft gesagt, wir schlüpfen in Dresden gedanklich in die Schalker Trikots und wiederholen die Überraschung für uns." Das hat geklappt. "Das geht auch nur mit dieser Mannschaft", weiß Olivier Caillas, der im Saisonendspurt beim Kampf um den Relegationsplatz den Teamgeist lobt. "Wenn jeder für den anderen kämpft", sagt er, "sind wir in dieser Liga nicht oder nur schwer zu schlagen." So war dem linken Flügelläufer auch nach dem schnellen 0:1 in Dresden nicht bange, "weil ich um die Qualität der Mannschaft weiß". Angst davor, dass mancher nun gedanklich abheben könnte, die muss sich nach seinen Worten keiner machen. Sieben Endspiele stehen jetzt noch vor dem FC Rot-Weiß. Das nächste steigt morgen zu Hause gegen Saarbrücken. Caillas hofft, dass die Fans nun in Scharen kommen werden, sagt: "Wir hätten uns jetzt eine fünfstellige Zahl verdient." Auch Derbysieger wissen, dass das nächste Spiel das schwerste wird. "Wir wissen, was auf uns zukommt. Saarbrücken hat zuletzt drei Mal in Folge gewonnen", weiß Stefan Emmerling, der vor dem Heimspiel aber einige personelle Sorgen hat. Fehlen wird weiter der verletzte Tom Bertram, auch der gelb-gesperrte Marcel Reichwein ist nicht dabei. Fragezeichen stehen gleich hinter vier weiteren Stammkräften (Dennis Hillebrand, Jerns Möckel, Tino Semmer und Dennis Weidlich). Emmerling: "Jammern hilft nicht, denn wir wollen so oder so bis zum Saisonende oben dabei bleiben." Thomas Czekalla / 07.04.11 / TLZ Quelle: http://www.tlz.de
TA: Rot-Weiß-Spieler Caillas lobt den Zusammenhalt
Nach der Kür folgt nun die Pflicht. Beim FC Rot-Weiß ist man sich bewusst, dass der Sieg von Dresden nur etwas wert ist, wenn am Samstag (14 Uhr) auch Saarbrücken bezwungen wird. Ein Gegner, an den die Erfurter nur gute Erinnerungen haben. Erfurt. Der Bierdusche durch Dynamo-Fans ist er in Dresden mehrfach knapp entgangen. Ganz musste Olivier Caillas auf den Gerstensaft aber nicht verzichten. "Wir hatten ja zwei Premieren", sagte Erfurts Mittelfeldspieler und verwies auf die ersten Saisontreffer von Dennis Malura und Fabian Stenzel beim 3:1-Erfolg. Sie gaben der Mannschaft bei der Rast auf der nächtlichen Heimfahrt die obligatorische Runde aus. Trainer Stefan Emmerling hatte nichts einzuwenden. "Gegen zwei Hefeweizen ist ja nichts zu sagen", sagte er. Aber dabei blieb es dann auch. Bei aller Freude über den erst vierten Triumph in der Derby-Historie in Dresden: Zu feiern gäbe es noch nichts, erklärte Caillas: "Wenn wir die drei Punkte am Samstag zu Hause gegen Saarbrücken nicht vergolden, war der Sieg nichts wert." Wer im Rot-Weiß-Trikot auflaufen wird, blieb gestern offen. Der Einsatz von fünf Akteuren ist fraglich: Neben Tino Semmer plagen sich Jens Möckel (Innenband), Dennis Hillebrand (Rücken), Danso Weidlich (Wade) und Julian Lüttmann, der sich im Training am Sprunggelenk verletzte, mit Blessuren. Der gesperrte Marcel Reichwein (fünfte Gelbe Karte) und Tom Bertram (Rippenprellung) fallen ohnehin aus. Doch Routinier Caillas ist nicht bange: "Wir haben immer wieder gezeigt, welche Qualität in unserer Mannschaft steckt und dass wir Ausfälle gut kompensieren können." Die Ausgeglichenheit im Kader ist aus seiner Sicht ebenso ein Vorteil im Kampf um den Relegationsplatz wie der interne Zusammenhalt: "Bei uns gibt es weder Neid noch Missgunst untereinander. Jeder kämpft für den anderen und gönnt ihm auch den persönlichen Erfolg", sagte Caillas. Mit nunmehr 14 verschiedenen Torschützen zählen die Erfurter zu den am wenigsten ausrechenbaren Mannschaften der Liga. Gegner Saarbrücken hat sogar einen Schützen mehr in seinen Reihen. Trotzdem ist Rot-Weiß morgen der Favorit. Der souveräne Auftritt vor der Kulisse in Dresden lässt das Selbstvertrauen weiter wachsen. Zudem verbindet man in Erfurt mit den Saarländern nur gute Erinnerungen: Im Mai 2004 gelang vor 20.000 Fans der umjubelte Aufstieg (2:1). Und auch der Auftakt in die Zweitliga-Saison endete in Saarbrücken siegreich (2:0). Höhepunkte - auch für René Twardzik und Torsten Traub, mittlerweile Torwarttrainer und Sportmanager. Die Parallelen zur Aufstiegssaison sind unverkennbar. Damals wie heute mauserte sich die Erfurter Mannschaft unerwartet zu einem Spitzenteam. 2004 wurde die Euphorie erst in den letzten Spielen entfacht. Eine Zurückhaltung, die Caillas auch im Moment verspürt: "Irgendwie scheinen viele Fans dem Braten noch nicht richtig zu trauen. Dabei hat die Truppe auch zu Hause eine fünfstellige Zuschauerzahl verdient", sagte der 33-Jährige. Der Verein erhöhte den Anreiz für Wankelmütige: Wird gegen Saarbrücken die 8000er Marke geknackt, werden die Preise für die Sitz- und Stehplätze gegen Bayern II um einen Euro gesenkt; kommen 10 000 Fans und mehr sogar um zwei Euro. Getreu dem Motto: Spaß haben und sparen. Aufstellung: Orlishausen - Malura, Möckel (Ströhl), Hillebrand, Stenzel - Weidlich (Hauswald), Pfingsten-Reddig, Zedi, Caillas - Drexler, Semmer (Lüttmann). Marco Alles / 08.04.11 / TA Quelle: http://www.thueringer-allgemeine.de ======================================================================= dfb.de: Erfurts Drexler: "Wenn die Konkurrenz patzt, sind wir da" meinanzeiger.de: Vor dem Spiel: FC Rot-Weiß Erfurt - 1. FC Saarbrücken |
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