TLZ: Ein bisschen wie Karl Valentin ...
Erfurt. (tlz) "Sicher is", das nix sicher is", drum bin i" vorsichtshalber misstrauisch." Der berühmte Mundart-Komiker Karl Valentin hatte das einst gesagt. Dessen bayerischer Namensvetter Karl Valentin war am Sonnabend weniger lustig. Vier Minuten ließ der 24-jährige Unparteiische nachspielen. Das Misstrauen, ob Erfurt die knappe 2:1-Führung gegen drängende Braunschweiger über die Zeit bringen würde, war groß. Am Ende war die Erleichterung über drei wertvolle Punkte noch größer.
Da war sie wieder, die kleine Euphorie vor noch kleinerer Kulisse. Gerade einmal 5423 Zuschauer sahen jenes Spiel, zu dem Rainer Hörgl später meinte: "Es hatte alles, was man sich wünscht." Inklussive der für Erfurt bangen Schlussphase, in der die Eintracht noch einmal zeigte, wieso man zuvor in neun Spielen unbesiegt blieb. Dass Hörgls Truppe dennoch den Platz als Sieger verließ, hat etwas mit neuer Qualität am Steigerwald zu tun.
Da war Erfurts Defensive: Seit Wochen in Hochform, ließ sie auch diesmal nichts anbrennen. Braunschweigs Paradesturm mit den beiden neunfachen Saisontorschützen Dennis Kruppke und Kingsley Onuegbu (bis zu seiner Verletzung) rieben sich auf an Martin Pohl und Jens Möckel. Nur einmal nutzte Marco Calamita mit seinem Kopfball zum 1:1 (76.) ein Schäferstündchen der Hintermannschaft, die sonst hellwach war.
Da war das Laufverhalten, der Kampf, der Einsatz: Erfurt steckte nie auf, erlief sich viele Bälle. Vor allem in der ersten Halbzeit dominierte Rot-Weiß den Favoriten. Es sah sich gut an, was bis zum gegnerischen Strafraum vorgetragen wurde, wenn auch der finale Pass nur einmal gefährlich den Mitspieler fand, als Jens Möckel nach Flanke von Thiago Rockenbach da Silva zum Kopfball hochstieg und Marjan Petrovic wie ein Klassetorwart reagierte (34.).
"Wir hätten bis zur Pause ein Tor machen müssen", monierte Hörgl später. Doch seine Mannschaft holte das sofort nach Wiederanpfiff nach, als der erneut alle überragende Rockenbach in seinem 100. Pflichtspiel für Rot-Weiß von links den aus seinem Kasten geeilten Petrovic überflankte und Carsten Kammlott ein leichtes hatte zu vollenden (46.). Danach versäumte es noch Rockenbach nach Flanke von Manuel Bölstler, aus gut zehn Metern den Sack zuzumachen (68.).
Dass die Eintracht danach mächtig Druck machte, musste man einkalkulieren. Dass ihnen der erwähnte Ausgleich gelang, auch. Doch wie Rot-Weiß darauf reagierte, gehörte zum Puzzle des neuen Selbstbewusstseins und der neuen Qualität. "Das haben wir uns in den vergangangenen Wochen auch hart erarbeitet", stellte Martin Hauswald fest. Beim offenen Schlagabtausch behielt Erfurt den Kopf oben und nutzte eine der vielen Konterchancen - eingeleitet über Kammlott, vorbereitet über (wen schon?) Rockenbach von der linken Seite, vollendet von Manuel Bölstler aus Nahdistanz (83.).
Der Rest waren bange Minuten und letztendlich grenzenloser Jubel, als Schiedsrichter Karl Valentin die Pfeife nach langer Nachspielzeit zum Mund geführt und kräftig rein gepustet hatte. Sein Namensvetter hätte Rot-Weiß danach diesen Spruch mit auf den Weg in die Kabinen gegeben: "Ich freue mich (...), dass es mir gelungen ist, den heutigen Tag noch zu erleben."
Erfurt: Orlishausen - Malura, Pohl, Möckel, Hillebrand - Bölstler, Cinaz, Rockenbach, Hauswald - Semmer (82. Smisek), Kammlott (86. Stenzel).
Braunschweig: Petkovic - Brinkmann, Dogan, Henn, Theuerkauf - Morabit, Danneberg, Boland (89. Schanda), Pfitzner (71. Calamita) - Onuegbu (40. Kragl), Kruppke.
Schiedsrichter: Karl Valentin (Taufkirchen) - Zuschauer: 5423 - Tore: 1:0 Kammlott (46.), 1:1 Calamita (76.), 2:1 Bölstler (83.).
06.12.2009 Von Thomas Czekalla
Quelle: http://www.tlz.de
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TLZ: Das verbotene Wort
Erfurt. (tlz) Marjan Petkovic war bedient. "Zwei gravierende Fehler von uns haben uns um den Punkt gebracht", haderte Braunschweigs Keeper mit der ersten Niederlage nach neun Spielen. Kein Wort darüber, dass der Gegner aus Erfurt diesmal die bessere Mannschaft war. Wenigstens dessen Trainer Torsten Lieberknecht fand nach dem Spiel die passenden Worte: "Erfurt gezeigt, dass sie mit aller Macht die drei Punkte wollen."
Ein weiterer Schritt nach oben war für Rot-Weiß-Klubchef Rolf Rombach das 2:1. Dabei gab er aber zu: "Ich hatte nach dem Ausgleich nicht mehr an den Sieg geglaubt." Er gelang trotzdem. Und Martin Hauswald wusste auch wieso: "Wir haben nach dem 1:1 gezeigt, dass wir Selbstbewusstsein und einen kleinen Lauf haben." Der kleine Flügelflitzer zeigte in den 90 Minuten eine hohe Moral, wie alle anderen im Team. Und dennoch ragte in seiner Mannschaft einer heraus, Thiago Rockenbach da Silva. Der Brasilianer läuft seit Wochen in Hochform auf - und bietet sich somit für andere Vereine an. Beim FC Rot-Weiß wird man jede Menge zu tun haben, den zum Saisonende auslaufenden Vertrag mit dem 24-Jährigen irgendwie zu verlängern. Die besten Argumente wären natürlich der Aufstieg in die 2. Bundesliga.
Doch das Wort Aufstieg will derzeit am Steigerwald (offiziell) keiner in den Mund nehmen. Nicht Trainer Rainer Hörgl ("In dieser Liga haben viele Mannschaften ihre Qualitäten.), und auch Manuel Bölstler nicht. Doch der gibt dennoch zu: "Wir wollen am Ende oben stehen." Unbegründet sei dieses Vorhaben schließlich nicht, "denn man sieht von Woche zu Woche", sagt Bölstler, "dass es bei uns vorwärts geht".
Ob Ex-Torjäger Massimo Cannizzaro das Unternehmen Aufstieg nach der Winterpause noch mit angehen wird, scheint fraglich. Wie am Rande des Spiels zu hören war, würde in Rot-Weiß bei einem entsprechenden Angebot wohl ziehen lassen.
06.12.2009 Von Thomas Czekalla
Quelle: http://www.tlz.de
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TLZ: Dem Favoriten ein Bein gestellt
Bautzen. (tlz/ra) Spitzenteams scheinen den Rot-Weißen zu liegen. Letzte Woche knüpften die Schützlinge von Trainer Albert Krebs RB Leipzig ein Remis ab. In Bautzen gelang sogar ein Dreier gegen schwache Gastgeber.
Früh gingen die Thüringer in Führung, als nach einer Eingabe Montabell einen Fehler von Keeper Katzwinkel nutzte und am langen Pfosten aus Nahdistanz einnetzte (13.). Die Gäste spielten danach weiter gut. Bautzen biss sich an der Gästeabwehr die Zähne aus. Auch A-Junioren-Keeper Andre Koob machte seine Sache gut, der für die verletzten Torhüter Heidrich und Bach im Tor stand. In Halbzeit zwei lauerte Erfurt auf Konter. Montabell vergab jedoch noch zwei gute Möglichkeiten zu einem sicheren 2:0. Da jedoch von den Sachsen überhaupt keine Gefahr ausging, sie sich einfach zu umständlich anstellten und kopflos anrannten, konnten die Erfurter clever ihren knappen Vorsprung verwalten bis zum Schlusspfiff. "Wir haben ordentlich gespielt und verdient gewonnen. Von meiner Mannschaft war das eine geschlossene, gute Teamleistung", äußerte sich Trainer Albert Krebs zufrieden nach Spielende, bevor die lange Rückreise im Bus anstand.
Bautzen: Katzwinkel - Fröhlich, van Kolck, Johne (56. Krause), Bachmann - Helcelet (84. Petrick), Wolf (56. Grasse), Töppel, Sentivan - Völker, Kromer.
RWE II: Koob - Handke, Rahn, Eckermann, Mees - Strauß (89. Grohs), Peßolat, Langer, Göbel - Montabell (85. Ziegler), Beck (77. Ernst).
Schiedsrichter: Robert Wessel ( Berlin). Zuschauer: 385. Tor: 0:1 Montabell (13.).
06.12.2009
Quelle: http://www.tlz.de
Erfurt. (tlz) "Sicher is", das nix sicher is", drum bin i" vorsichtshalber misstrauisch." Der berühmte Mundart-Komiker Karl Valentin hatte das einst gesagt. Dessen bayerischer Namensvetter Karl Valentin war am Sonnabend weniger lustig. Vier Minuten ließ der 24-jährige Unparteiische nachspielen. Das Misstrauen, ob Erfurt die knappe 2:1-Führung gegen drängende Braunschweiger über die Zeit bringen würde, war groß. Am Ende war die Erleichterung über drei wertvolle Punkte noch größer.
Da war sie wieder, die kleine Euphorie vor noch kleinerer Kulisse. Gerade einmal 5423 Zuschauer sahen jenes Spiel, zu dem Rainer Hörgl später meinte: "Es hatte alles, was man sich wünscht." Inklussive der für Erfurt bangen Schlussphase, in der die Eintracht noch einmal zeigte, wieso man zuvor in neun Spielen unbesiegt blieb. Dass Hörgls Truppe dennoch den Platz als Sieger verließ, hat etwas mit neuer Qualität am Steigerwald zu tun.
Da war Erfurts Defensive: Seit Wochen in Hochform, ließ sie auch diesmal nichts anbrennen. Braunschweigs Paradesturm mit den beiden neunfachen Saisontorschützen Dennis Kruppke und Kingsley Onuegbu (bis zu seiner Verletzung) rieben sich auf an Martin Pohl und Jens Möckel. Nur einmal nutzte Marco Calamita mit seinem Kopfball zum 1:1 (76.) ein Schäferstündchen der Hintermannschaft, die sonst hellwach war.
Da war das Laufverhalten, der Kampf, der Einsatz: Erfurt steckte nie auf, erlief sich viele Bälle. Vor allem in der ersten Halbzeit dominierte Rot-Weiß den Favoriten. Es sah sich gut an, was bis zum gegnerischen Strafraum vorgetragen wurde, wenn auch der finale Pass nur einmal gefährlich den Mitspieler fand, als Jens Möckel nach Flanke von Thiago Rockenbach da Silva zum Kopfball hochstieg und Marjan Petrovic wie ein Klassetorwart reagierte (34.).
"Wir hätten bis zur Pause ein Tor machen müssen", monierte Hörgl später. Doch seine Mannschaft holte das sofort nach Wiederanpfiff nach, als der erneut alle überragende Rockenbach in seinem 100. Pflichtspiel für Rot-Weiß von links den aus seinem Kasten geeilten Petrovic überflankte und Carsten Kammlott ein leichtes hatte zu vollenden (46.). Danach versäumte es noch Rockenbach nach Flanke von Manuel Bölstler, aus gut zehn Metern den Sack zuzumachen (68.).
Dass die Eintracht danach mächtig Druck machte, musste man einkalkulieren. Dass ihnen der erwähnte Ausgleich gelang, auch. Doch wie Rot-Weiß darauf reagierte, gehörte zum Puzzle des neuen Selbstbewusstseins und der neuen Qualität. "Das haben wir uns in den vergangangenen Wochen auch hart erarbeitet", stellte Martin Hauswald fest. Beim offenen Schlagabtausch behielt Erfurt den Kopf oben und nutzte eine der vielen Konterchancen - eingeleitet über Kammlott, vorbereitet über (wen schon?) Rockenbach von der linken Seite, vollendet von Manuel Bölstler aus Nahdistanz (83.).
Der Rest waren bange Minuten und letztendlich grenzenloser Jubel, als Schiedsrichter Karl Valentin die Pfeife nach langer Nachspielzeit zum Mund geführt und kräftig rein gepustet hatte. Sein Namensvetter hätte Rot-Weiß danach diesen Spruch mit auf den Weg in die Kabinen gegeben: "Ich freue mich (...), dass es mir gelungen ist, den heutigen Tag noch zu erleben."
Erfurt: Orlishausen - Malura, Pohl, Möckel, Hillebrand - Bölstler, Cinaz, Rockenbach, Hauswald - Semmer (82. Smisek), Kammlott (86. Stenzel).
Braunschweig: Petkovic - Brinkmann, Dogan, Henn, Theuerkauf - Morabit, Danneberg, Boland (89. Schanda), Pfitzner (71. Calamita) - Onuegbu (40. Kragl), Kruppke.
Schiedsrichter: Karl Valentin (Taufkirchen) - Zuschauer: 5423 - Tore: 1:0 Kammlott (46.), 1:1 Calamita (76.), 2:1 Bölstler (83.).
06.12.2009 Von Thomas Czekalla
Quelle: http://www.tlz.de
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TLZ: Das verbotene Wort
Erfurt. (tlz) Marjan Petkovic war bedient. "Zwei gravierende Fehler von uns haben uns um den Punkt gebracht", haderte Braunschweigs Keeper mit der ersten Niederlage nach neun Spielen. Kein Wort darüber, dass der Gegner aus Erfurt diesmal die bessere Mannschaft war. Wenigstens dessen Trainer Torsten Lieberknecht fand nach dem Spiel die passenden Worte: "Erfurt gezeigt, dass sie mit aller Macht die drei Punkte wollen."
Ein weiterer Schritt nach oben war für Rot-Weiß-Klubchef Rolf Rombach das 2:1. Dabei gab er aber zu: "Ich hatte nach dem Ausgleich nicht mehr an den Sieg geglaubt." Er gelang trotzdem. Und Martin Hauswald wusste auch wieso: "Wir haben nach dem 1:1 gezeigt, dass wir Selbstbewusstsein und einen kleinen Lauf haben." Der kleine Flügelflitzer zeigte in den 90 Minuten eine hohe Moral, wie alle anderen im Team. Und dennoch ragte in seiner Mannschaft einer heraus, Thiago Rockenbach da Silva. Der Brasilianer läuft seit Wochen in Hochform auf - und bietet sich somit für andere Vereine an. Beim FC Rot-Weiß wird man jede Menge zu tun haben, den zum Saisonende auslaufenden Vertrag mit dem 24-Jährigen irgendwie zu verlängern. Die besten Argumente wären natürlich der Aufstieg in die 2. Bundesliga.
Doch das Wort Aufstieg will derzeit am Steigerwald (offiziell) keiner in den Mund nehmen. Nicht Trainer Rainer Hörgl ("In dieser Liga haben viele Mannschaften ihre Qualitäten.), und auch Manuel Bölstler nicht. Doch der gibt dennoch zu: "Wir wollen am Ende oben stehen." Unbegründet sei dieses Vorhaben schließlich nicht, "denn man sieht von Woche zu Woche", sagt Bölstler, "dass es bei uns vorwärts geht".
Ob Ex-Torjäger Massimo Cannizzaro das Unternehmen Aufstieg nach der Winterpause noch mit angehen wird, scheint fraglich. Wie am Rande des Spiels zu hören war, würde in Rot-Weiß bei einem entsprechenden Angebot wohl ziehen lassen.
06.12.2009 Von Thomas Czekalla
Quelle: http://www.tlz.de
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TLZ: Dem Favoriten ein Bein gestellt
Bautzen. (tlz/ra) Spitzenteams scheinen den Rot-Weißen zu liegen. Letzte Woche knüpften die Schützlinge von Trainer Albert Krebs RB Leipzig ein Remis ab. In Bautzen gelang sogar ein Dreier gegen schwache Gastgeber.
Früh gingen die Thüringer in Führung, als nach einer Eingabe Montabell einen Fehler von Keeper Katzwinkel nutzte und am langen Pfosten aus Nahdistanz einnetzte (13.). Die Gäste spielten danach weiter gut. Bautzen biss sich an der Gästeabwehr die Zähne aus. Auch A-Junioren-Keeper Andre Koob machte seine Sache gut, der für die verletzten Torhüter Heidrich und Bach im Tor stand. In Halbzeit zwei lauerte Erfurt auf Konter. Montabell vergab jedoch noch zwei gute Möglichkeiten zu einem sicheren 2:0. Da jedoch von den Sachsen überhaupt keine Gefahr ausging, sie sich einfach zu umständlich anstellten und kopflos anrannten, konnten die Erfurter clever ihren knappen Vorsprung verwalten bis zum Schlusspfiff. "Wir haben ordentlich gespielt und verdient gewonnen. Von meiner Mannschaft war das eine geschlossene, gute Teamleistung", äußerte sich Trainer Albert Krebs zufrieden nach Spielende, bevor die lange Rückreise im Bus anstand.
Bautzen: Katzwinkel - Fröhlich, van Kolck, Johne (56. Krause), Bachmann - Helcelet (84. Petrick), Wolf (56. Grasse), Töppel, Sentivan - Völker, Kromer.
RWE II: Koob - Handke, Rahn, Eckermann, Mees - Strauß (89. Grohs), Peßolat, Langer, Göbel - Montabell (85. Ziegler), Beck (77. Ernst).
Schiedsrichter: Robert Wessel ( Berlin). Zuschauer: 385. Tor: 0:1 Montabell (13.).
06.12.2009
Quelle: http://www.tlz.de