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07.12.2009
TLZ: Ein bisschen wie Karl Valentin ...


Erfurt. (tlz) "Sicher is", das nix sicher is", drum bin i" vorsichtshalber misstrauisch." Der berühmte Mundart-Komiker Karl Valentin hatte das einst gesagt. Dessen bayerischer Namensvetter Karl Valentin war am Sonnabend weniger lustig. Vier Minuten ließ der 24-jährige Unparteiische nachspielen. Das Misstrauen, ob Erfurt die knappe 2:1-Führung gegen drängende Braunschweiger über die Zeit bringen würde, war groß. Am Ende war die Erleichterung über drei wertvolle Punkte noch größer.

Da war sie wieder, die kleine Euphorie vor noch kleinerer Kulisse. Gerade einmal 5423 Zuschauer sahen jenes Spiel, zu dem Rainer Hörgl später meinte: "Es hatte alles, was man sich wünscht." Inklussive der für Erfurt bangen Schlussphase, in der die Eintracht noch einmal zeigte, wieso man zuvor in neun Spielen unbesiegt blieb. Dass Hörgls Truppe dennoch den Platz als Sieger verließ, hat etwas mit neuer Qualität am Steigerwald zu tun.

Da war Erfurts Defensive: Seit Wochen in Hochform, ließ sie auch diesmal nichts anbrennen. Braunschweigs Paradesturm mit den beiden neunfachen Saisontorschützen Dennis Kruppke und Kingsley Onuegbu (bis zu seiner Verletzung) rieben sich auf an Martin Pohl und Jens Möckel. Nur einmal nutzte Marco Calamita mit seinem Kopfball zum 1:1 (76.) ein Schäferstündchen der Hintermannschaft, die sonst hellwach war.

Da war das Laufverhalten, der Kampf, der Einsatz: Erfurt steckte nie auf, erlief sich viele Bälle. Vor allem in der ersten Halbzeit dominierte Rot-Weiß den Favoriten. Es sah sich gut an, was bis zum gegnerischen Strafraum vorgetragen wurde, wenn auch der finale Pass nur einmal gefährlich den Mitspieler fand, als Jens Möckel nach Flanke von Thiago Rockenbach da Silva zum Kopfball hochstieg und Marjan Petrovic wie ein Klassetorwart reagierte (34.).

"Wir hätten bis zur Pause ein Tor machen müssen", monierte Hörgl später. Doch seine Mannschaft holte das sofort nach Wiederanpfiff nach, als der erneut alle überragende Rockenbach in seinem 100. Pflichtspiel für Rot-Weiß von links den aus seinem Kasten geeilten Petrovic überflankte und Carsten Kammlott ein leichtes hatte zu vollenden (46.). Danach versäumte es noch Rockenbach nach Flanke von Manuel Bölstler, aus gut zehn Metern den Sack zuzumachen (68.).

Dass die Eintracht danach mächtig Druck machte, musste man einkalkulieren. Dass ihnen der erwähnte Ausgleich gelang, auch. Doch wie Rot-Weiß darauf reagierte, gehörte zum Puzzle des neuen Selbstbewusstseins und der neuen Qualität. "Das haben wir uns in den vergangangenen Wochen auch hart erarbeitet", stellte Martin Hauswald fest. Beim offenen Schlagabtausch behielt Erfurt den Kopf oben und nutzte eine der vielen Konterchancen - eingeleitet über Kammlott, vorbereitet über (wen schon?) Rockenbach von der linken Seite, vollendet von Manuel Bölstler aus Nahdistanz (83.).

Der Rest waren bange Minuten und letztendlich grenzenloser Jubel, als Schiedsrichter Karl Valentin die Pfeife nach langer Nachspielzeit zum Mund geführt und kräftig rein gepustet hatte. Sein Namensvetter hätte Rot-Weiß danach diesen Spruch mit auf den Weg in die Kabinen gegeben: "Ich freue mich (...), dass es mir gelungen ist, den heutigen Tag noch zu erleben."

Erfurt: Orlishausen - Malura, Pohl, Möckel, Hillebrand - Bölstler, Cinaz, Rockenbach, Hauswald - Semmer (82. Smisek), Kammlott (86. Stenzel).

Braunschweig: Petkovic - Brinkmann, Dogan, Henn, Theuerkauf - Morabit, Danneberg, Boland (89. Schanda), Pfitzner (71. Calamita) - Onuegbu (40. Kragl), Kruppke.

Schiedsrichter: Karl Valentin (Taufkirchen) - Zuschauer: 5423 - Tore: 1:0 Kammlott (46.), 1:1 Calamita (76.), 2:1 Bölstler (83.).

06.12.2009 Von Thomas Czekalla

Quelle: http://www.tlz.de

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TLZ: Das verbotene Wort


Erfurt. (tlz) Marjan Petkovic war bedient. "Zwei gravierende Fehler von uns haben uns um den Punkt gebracht", haderte Braunschweigs Keeper mit der ersten Niederlage nach neun Spielen. Kein Wort darüber, dass der Gegner aus Erfurt diesmal die bessere Mannschaft war. Wenigstens dessen Trainer Torsten Lieberknecht fand nach dem Spiel die passenden Worte: "Erfurt gezeigt, dass sie mit aller Macht die drei Punkte wollen."

Ein weiterer Schritt nach oben war für Rot-Weiß-Klubchef Rolf Rombach das 2:1. Dabei gab er aber zu: "Ich hatte nach dem Ausgleich nicht mehr an den Sieg geglaubt." Er gelang trotzdem. Und Martin Hauswald wusste auch wieso: "Wir haben nach dem 1:1 gezeigt, dass wir Selbstbewusstsein und einen kleinen Lauf haben." Der kleine Flügelflitzer zeigte in den 90 Minuten eine hohe Moral, wie alle anderen im Team. Und dennoch ragte in seiner Mannschaft einer heraus, Thiago Rockenbach da Silva. Der Brasilianer läuft seit Wochen in Hochform auf - und bietet sich somit für andere Vereine an. Beim FC Rot-Weiß wird man jede Menge zu tun haben, den zum Saisonende auslaufenden Vertrag mit dem 24-Jährigen irgendwie zu verlängern. Die besten Argumente wären natürlich der Aufstieg in die 2. Bundesliga.

Doch das Wort Aufstieg will derzeit am Steigerwald (offiziell) keiner in den Mund nehmen. Nicht Trainer Rainer Hörgl ("In dieser Liga haben viele Mannschaften ihre Qualitäten.), und auch Manuel Bölstler nicht. Doch der gibt dennoch zu: "Wir wollen am Ende oben stehen." Unbegründet sei dieses Vorhaben schließlich nicht, "denn man sieht von Woche zu Woche", sagt Bölstler, "dass es bei uns vorwärts geht".

Ob Ex-Torjäger Massimo Cannizzaro das Unternehmen Aufstieg nach der Winterpause noch mit angehen wird, scheint fraglich. Wie am Rande des Spiels zu hören war, würde in Rot-Weiß bei einem entsprechenden Angebot wohl ziehen lassen.

06.12.2009 Von Thomas Czekalla

Quelle: http://www.tlz.de

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TLZ: Dem Favoriten ein Bein gestellt


Bautzen. (tlz/ra) Spitzenteams scheinen den Rot-Weißen zu liegen. Letzte Woche knüpften die Schützlinge von Trainer Albert Krebs RB Leipzig ein Remis ab. In Bautzen gelang sogar ein Dreier gegen schwache Gastgeber.

Früh gingen die Thüringer in Führung, als nach einer Eingabe Montabell einen Fehler von Keeper Katzwinkel nutzte und am langen Pfosten aus Nahdistanz einnetzte (13.). Die Gäste spielten danach weiter gut. Bautzen biss sich an der Gästeabwehr die Zähne aus. Auch A-Junioren-Keeper Andre Koob machte seine Sache gut, der für die verletzten Torhüter Heidrich und Bach im Tor stand. In Halbzeit zwei lauerte Erfurt auf Konter. Montabell vergab jedoch noch zwei gute Möglichkeiten zu einem sicheren 2:0. Da jedoch von den Sachsen überhaupt keine Gefahr ausging, sie sich einfach zu umständlich anstellten und kopflos anrannten, konnten die Erfurter clever ihren knappen Vorsprung verwalten bis zum Schlusspfiff. "Wir haben ordentlich gespielt und verdient gewonnen. Von meiner Mannschaft war das eine geschlossene, gute Teamleistung", äußerte sich Trainer Albert Krebs zufrieden nach Spielende, bevor die lange Rückreise im Bus anstand.

Bautzen: Katzwinkel - Fröhlich, van Kolck, Johne (56. Krause), Bachmann - Helcelet (84. Petrick), Wolf (56. Grasse), Töppel, Sentivan - Völker, Kromer.

RWE II: Koob - Handke, Rahn, Eckermann, Mees - Strauß (89. Grohs), Peßolat, Langer, Göbel - Montabell (85. Ziegler), Beck (77. Ernst).

Schiedsrichter: Robert Wessel ( Berlin). Zuschauer: 385. Tor: 0:1 Montabell (13.).

06.12.2009

Quelle: http://www.tlz.de
Braunschweiger Zeitung: Lieberknecht: Es war nicht der Tag der Eintracht

Braunschweiger Zeitung: Eintracht bringt sich um den verdienten Lohn

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TA: Die innere Gelassenheit


Von Marco ALLES
ERFURT. Es hat seinen Grund, dass er ein guter Pokerspieler ist. Sein Mienenspiel gibt wenig preis über sein Innenleben. Natürlich lachte Martin Hauswald nach dem Sieg über Braunschweig, feierte mit Teamkollegen und Fans. Zu emotionalen Ausbrüchen neigt er allerdings nicht. Große Gesten sind nicht die Sache des kleinen Mittelfeldmannes - trotz der Bedeutung des Erfolges über den bisherigen Tabellendritten schon gar nicht. "Ich hatte eine Superzeit bei der Eintracht. Das ist ein toller Klub mit herzlichen Menschen", schwärmt Hauswald über jene 18 Monate, in denen er blau-gelb trug. Von Juli 2005 bis Januar 2007 brachte es der Sachse in Braunschweig auf 25 Zweitliga-Einsätze (kein Tor). Und der Kontakt ist nie ganz abgerissen.

Wie es der Zufall wollte, traf er nun ausgerechnet auf seinen besten Kumpel aus der damaligen Zeit, Eintracht-Kapitän Brinkmann - für beide kein Problem. "Wir konnten das in den 90 Minuten ausblenden", sagt Hauswald. Dass er letztlich als Sieger den Platz verließ, lag nicht daran, dass er sonderlich groß auftrumpfte. Es war vielmehr ein Erfolg der Gemeinschaft. In dem Erfurter Team gab es keinen Ausfall. Weil auch die Niedersachsen vor allem im zweiten Durchgang ihre Qualitäten demonstrierten, ähnelte die Partie einem verbissenen Tauziehen. Es wogte hin und her. Jeder noch so kleine Vorteil war hart umkämpft, jeder Zweikampf geriet zu einem Finalduell. Diese Intensität sorgte dafür, dass die wenigen Torchancen gar nicht störten. Gästetrainer Torsten Lieberknecht sprach später von einem "rassigen und gutklassigen Duell", Erfurts Coach Rainer Hörgl sogar von einem "absoluten Topspiel für Drittliga-Verhältnisse".

Dominiert wurde es beiderseits von den Defensivreihen. Es wurde wenig Zwingendes zugelassen. Die Rot-Weißen mit einem überragenden Abwehrchef Martin Pohl schafften es sogar, keine Großchance aus dem Spiel heraus zuzulassen. Nur beim zwischenzeitlichen Ausgleich durch den erst fünf Minuten zuvor eingewechselten Calamita ließen sie sich überrumpeln (76.). Ansonsten war Braunschweig nur durch Standards gefährlich. Wohl auch, weil das beste Sturmduo der Liga nach 40 Minuten gesprengt wurde. Da schied Onuegbu, der wie Kruppke schon neun Mal getroffen hatte, verletzt aus.

Hauswald wollte nicht spekulieren, ob es ohne das Pech des Gegners anders gelaufen wäre. Er verwies unterdessen auf die "gewachsene Stabilität" und den "kleinen Lauf", den die Mannschaft derzeit habe. Erst Carsten Kammlott per Kopf ins leere Tor (47.) und später Manuel Bölstler nach Thiago Rockenbachs Klasse-Vorarbeit (83.) sorgten für die Treffer gegen die Braunschweiger. Nach dem 3:1 in Burghausen war es der zweite Sieg binnen einer Woche gegen ein Spitzenteam. Ob die Wende zum Guten mit ihm kam, ließ Hauswald schmunzelnd offen. "Ich freue mich einfach, dass ich wieder in der Stammelf stehe", sagt er. Dabei sah es zwischenzeitlich alles andere als gut aus für den Blondschopf. Häufig saß er nur auf der Bank, musste sogar in der zweiten Mannschaft aushelfen. "Natürlich sieht man es nicht immer so wie der Trainer", sagt er. Es komme jedoch darauf an, wie man mit der Situation umgeht. Und da blieb das "Pokerface" gelassen, beklagte sich nicht und trainierte engagiert. "Ich tue mich vielleicht etwas leichter damit, weil ich ja auch schon einiges erlebt habe", sagt der Mann, der vor seinem Wechsel 2007 nach Erfurt in acht Jahren für sieben Vereine gespielt hatte. "Da weiß man, dass es im Fußball schnell geht - in die eine und die andere Richtung."

Ob Rot-Weiß tatsächlich oben angreifen kann, wird das nächste Heimspiel am Samstag gegen Bremen II zeigen. Nur wer auch gegen die "Kleinen" keine Punkte liegen lässt, darf träumen.

Erfurt: Orlishausen - Malura, Pohl, Möckel, Hillebrand - Bölstler, Cinaz, Rockenbach, Hauswald - Semmer (82. Smisek), Kammlott (86. Stenzel).

Braunschweig: Petkovic - Brinkmann, Dogan, Henn, Theuerkauf - Pfitzner (71. Calamita), Danneberg, Boland (88. Schanda), Morabit - Onuegbu (40. Kragl), Kruppke.

Sch.: Valentin (Taufkirchen), Z.: 5423, T.: 1:0 Kammlott (47.), 1:1 Calamita (76.), 2:1 Bölstler (83.).

Quelle: http://www.thueringer-allgemeine.de

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TA Erfurt: Fußball-Oberliga: Bestätigter Aufwärtstrend


BAUTZEN. Wer den Liga-Souverän RB Leipzig an den Rand einer Niederlage bringt, durfte sich auch beim Bis-dato-Vize Bautzen eine Siegchance ausrechnen. Gedacht, getan - Rot-Weiß II siegte mit 1:0.

Und der Erfolg kam nicht von ungefähr. Die Rot-Weißen mit breiter Brust bestimmten von Anfang an die Partie, ließen Ball und Gegner laufen und brachten sich oft in erfolgverheißende Situationen. Ausgangspunkt ihres frühen Führungstreffers war nicht zufällig der überragende Matthias Peßolat, der jeden Zweikampf gewann und als Schaltzentrale im Mittelfeld beruhigend, stets präsent, den Rhythmus der Gäste bestimmte. Sein präziser Diagonalball wurde von Christoph Göbel per Kopf in den Lauf des anstürmenden Fabian Montabell gelegt. Der Offensivmann hinter der Spitze Christian Beck bedankte sich mit dem 1:0 aus Nahdistanz (13.).

Beck hätte kurz darauf vorentscheidend nachlegen können. Sein Schuss aber wurde in höchster Not von einem Bautzener Abwehrbein noch ans Außennetz gelenkt (17.).

Der Gastgeber besaß - bezeichnend für seine Verunsicherung - nur eine klare Torchance. Völker zog aus spitzem Winkel vehement ab, aber Rot-Weiß-Schlussmann André Koob, als A-Junior erstmals überhaupt im "Erwachsenen"-Kasten, entschärfte den Schuss bravourös (40.). Der Youngster bekannte nach der Partie strahlend: "Ich war schon mächtig nervös vor meinem ersten Einsatz bei der Zweiten. Prima, dass alles auch mit mir so gut geklappt hat."

Dass die Einheimischen nach der Pause um einiges kampfbereiter aus der Kabine kommen würden, war den Erfurtern klar. Entsprechend aufmerksam mussten sie im Defensivverbund bleiben. Das gelang ihnen gegen das Bautzener Alles-oder-Nichts. Noch einen Tick beschwerdefreier wär´s gewesen, hätte Montabell seinen "Riesen" aus Nahdistanz nicht auf den Körper des Bautzener Keepers geknallt (82.).

Aber es reichte auch so. Verdientermaßen. Was blieb Rot-Weiß-Trainer Albert Krebs auch anderes als zu formulieren: "Ich bin absolut zufrieden."

Manfred HÖNER

06.12.2009


Quelle: http://www.thueringer-allgemeine.de

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OTZ: Erfurt hält Anschluss zur Spitze


Rot-Weiß besiegt Eintracht Braunschweig mit 2:1 - Kamlott Aufsteiger des Jahres
Erfurt (OTZ/uli). Je länger die Saison dauert, umso runder läuft der Motor beim FC Rot-Weiß Erfurt.

Mit bemerkenswerter Moral und einem Kraftakt in der Schlussphase haben die Thüringer das Spitzenspiel der 3. Liga gegen Eintracht Braunschweig für sich entschieden.

Bis zum Führungstrio beträgt der Rückstand nur noch vier Punkte. Damit hätte Trainer Rainer Hörgl vor ein paar Wochen nur in seinen kühnsten Träumen gerechnet, denn RWE schien die Aufstiegshoffnungen frühzeitig zu den Akten legen zu müssen. Nun ist wieder alles möglich, nachdem Carsten Kammlott (47.) und Manuel Bölstler (83.) gegen Braunschweig trafen. Für die Gäste, die zuletzt neunmal in Folge unbesiegt blieben, konnte Calamita zwischenzeitlich ausgleichen (76.). "Das war ein echtes Topspiel, denn wir hatten diesmal einen Gegner, der auch Fußball gespielt hat", sagte Hörgl nach der nervenaufreibenden Begegnung.

Die erste Hälfte riss zunächst niemanden der 5423 Zuschauer von den Sitzen. Beide Teams egalisierten sich und scheuten das volle Risiko. Wenn es Chancen gab, waren sie allerdings hochkarätig. So in der 33. Minute, als Verteidiger Jens Möckel mit einem Kopfball an Gästetorwart Petkovic scheiterte. Auf der Gegenseite ging Möckel unmittelbar vor der Pause seiner eigentlichen Tätigkeit nach und klärte gegen den einschussbereiten Pfitzner.

Alles andere als schleppend begann dann der zweite Durchgang. Die erste Möglichkeit führte zum 1:0, als Tino Semmer den Ball am herauseilenden Braunschweiger Torhüter vorbeilupfte und damit Carsten Kammlott optimal bediente. Der junge Angreifer, den man ohne Übertreibung als Erfurts Aufsteiger des Jahres bezeichnen kann, köpfte aus zehn Metern mühelos in das verwaiste Gehäuse ein (47.). Nun nahm das Spiel Fahrt auf - und hätte spätestens in der 68. Minute entschieden sein müssen, als Thiago Rockenbach da Silva freie Schussbahn hatte. Dem Brasilianer war die Krönung seines 100. Punktspiels für den FC Rot-Weiß jedoch nicht vergönnt, denn Petkovic bekam noch den Fuß dazwischen. Nur wenig später rächte sich die unzureichende Chancenverwertung, als Theuerkauf von der linken Strafraumgrenze flankte und der gerade erst eingewechselte Calamita (76.) per Kopf den Ausgleich besorgte.

"Danach haben wir gezeigt, dass wir stabiler geworden sind", lobte Hörgl sein Team, das sich vom Gegentreffer nicht beeindrucken ließ und durch Manuel Bölstler (83.) zum 2:1 kam. Der Mittelfeldspieler nahm eine Flanke des agilen Rockenbach da Silva auf und tunnelte Torwart Petkovic aus acht Metern. "Wir wollten bis zur Winterpause den Anschluss zur Spitze herstellen, um in der Rückrunde endgültig oben anzugreifen", berichtete der Siegtorschütze, "durch den Erfolg gegen Braunschweig und das 3:1 in Burghausen haben wir den Weg geebnet".

06.12.2009

Quelle: http://www.otz.de
Bild Thüringen

Diese Blondine hat Köpfchen

Diese Blondine ist hart im Nehmen. Kuriose Szene am Spielfeld-Rand (v.li.n.re.): Erfurts Martin Pohl (28) klärte einen Ball per Vollspann ins Seitenaus. Die Kugel krachte ungebremst ins Gesicht von Eintracht-Pressesprecherin Denise Schäfer (25). Die sackte am Spielfeldrand zusammen, musste behandelt werden. Schäfer nach dem Spiel cool: "Das kann passieren..."


BÖLSTLER
"Ich will so schnell wie möglich in die 2. Liga"
Von THORSTEN FELSKE


Sein Tor zum 2:1 schoss RWE wieder mitten ins Aufstiegsrennen. Manuel Bölstler (26) danach selbstbewusst im MDR-Interview: "Wir wollen am Ende unter den ersten beiden stehen."
Bölstler ist ein Kämpfer, musste schon früh lernen, sich durchzusetzen: "Meine Eltern hatten sich getrennt. Als ich 15 Jahre alt war, wurde meine Mutter krank, musste für ein Jahr ins Krankenhaus. Da war ich plötzlich auf mich alleine gestellt. Ich ging alleine zur Schule, brachte mir kochen bei, Wäsche waschen und putzen. Dazu fuhr ich jeden Tag mit Bus und Bahn 50 km zum Training vom VfB Stuttgart."
2000 unterschrieb er einen Profi-Vertrag beim VfB. Doch dann kam Trainer Felix Magath. Manuel: "Der wollte nichts von mir wissen." Bölstler wechselte mit 19 in die 2. holländische Liga nach Leeuwarden: "Ich habe in Stuttgart gutes Geld verdient, aber ich wollte höher spielen. In Holland bekam ich 300 Euro im Monat, ein Zimmer in einer Dreier-WG, Auto, Telefon." Bald hatte er auch Angebote von holländischen Erstligisten vorliegen. Doch dann verletzte er sich am Knie: "Man stellte nichts richtig fest, ließ mich sogar wieder mittrainieren." Erst 5 Monate später kam raus, dass es ein Kreuzbandriss war. Manuel: "Das war mein Karriere-Knick, ich musste mich nach langer Pause wieder rankämpfen."
Jetzt sagt er: "Ich will so schnell wie möglich in die 2. Liga." Am liebsten mit RWE.


Andreas Sponsel
Ersatz-Torwart hat die Schweinegrippe


Jetzt hat der H1N1-Virus auch RWE erreicht: Andreas Sponsel (23) ist an der Schweinegrippe erkrankt! Erfurts Ersatztorhüter liegt im Bett, ist bis Donnerstag krankgeschrieben. Für ihn rückte A-Jugend-Keeper Benedikt Kaiser (18) vor dem Braunschweig-Spiel in den Kader. RWE-Manager Stephan Beutel (43): "Ich denke, es ist nicht so dramatisch. Er wird bald wieder im Training sein."


Ganz Erfurt jubelt mit Rot-Weiss
Nur Cannizzaro motzt gegen Trainer Hörgl
Von MICHAEL WINDISCH


Dieser Sieg war sooo wichtig! Nach dem 2:1 gegen Braunschweig hat Erfurt nun 29 Punkte (4 Punkte Rückstand nach oben) und darf wieder von der 2. Liga träumen.
Das ganze Stadion feierte - nur einer verschwand traurig durch den
Hinterausgang: Massimo Cannizzaro (28). Der Stürmer bekam vom Verein die Freigabe für den Winter, kann sich einen neuen Klub suchen. Der Italiener: "Ich bin mir für die Bank zu schade. Ich muss niemanden in dieser Liga etwas beweisen. Für mich sprechen meine Tore."
In dieser Saison machte er aber nur noch eins, weil sein Trainer Rainer Hörgl (52) nicht mehr auf ihn setzt. Cannizzaro: "Seit er da ist, haben wir vielleicht ein-, zweimal fünf Minuten gesprochen. Länger nicht. Mehr als Hallo und Tschüss kam da nicht. Ich habe in meinen Vereinen immer eine wichtige Rolle gespielt, da ist mir jetzt eigentlich egal, ob der auf mich steht oder nicht. Das ist kein Weltuntergang. Ganz im Gegenteil."
Liga-Konkurrent Kiel hat schon die Fühler ausgestreckt: "Ich muss mir keine Gedanken machen. Ich hatte im letzten Winter schon ein Angebot aus der 2. Liga, da hat mich der Verein nicht gehen lassen. Und jetzt soll ich plötzlich weg!" Cannizzaro kann seinen Frust gegen Hörgl nicht verbergen: "Ich habe überall Respekt bekommen. Von jedem. Egal wo ich war. Aber hier war von Anfang an kein Verhältnis - seit er da ist..."
Freies Wort: Kurzweilig, sehenswert, erfolgreich
Mitteldeutsche Zeitung: Mit Schützenfest in die Feiertagspause




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