TLZ: Hörgl: "Man wird immer belohnt"
Erfurt. (tlz) "Dieses Tor widme ich meiner Familie", sagte Massimo Cannizzaro kurz nach dem 1:0-Sieg seines FC Rot-Weiß Erfurt über den Wuppertaler SV. Dabei war es dem Italiener in diesem Moment egal, dass seine Mannschaft einen sehr schmeichelhaften Sieg über den Tabellenletzten gelandet hatte. Schwamm drüber, der Regen im Steigerwaldstadion hat es schnell weggewischt. Und spätestens heute fragt keiner mehr nach dem Zustandekommen des Sieges über die Westfalen.
Das weiß auch Erfurts Chef-Trainer Rainer Hörgl, dessen Pflicht es jedoch ist, das Geschehene zu analysieren. "Die Stärke der Wuppertaler hat uns schon überrascht. das muss man ganz klar sagen. Aber meine Mannschaft hat nie den Kopf verloren. Wir sind stabil geblieben und belohnt worden. Wie sagt man so schön: Mund abputzen und weitermachen." Für seinen Stürmer, der lange auf ein Erfolgserlebnis warten musste, freut sich Hörgl besonders. "Man wird immer belohnt, wenn man dran bleibt, habe ich ihm gesagt", so Hörgl gegenüber TLZ.
Einen entscheidenden Anteil daran, dass RWE am vergangenen Freitag mit drei Punkten beschenkt wurde, hatte Torwart Dirk Orlishausen. Der Mann aus Sömmerda bewahrte seine Mannschaft mehrfach vor einem Rückstand. Hinzu kam natürlich auch eine gehörige Portion Unvermögen der Wuppertaler Offensivabteilung. Dabei wurde Orlishausen nach dem 2:2 in Heidenheim von seinem Trainer gehörig kritisiert. "Sein Problem ist seine passive Herangehensweise. Er muss lauter und aggressiver werden", nahm Hörgel kein Blatt vor den Mund. Orlishausen hatte jedenfalls gegen Wuppertal die richtige Antwort parat und hielt seinen Kasten sauber.
Am Sonnabend will der FC Rot-Weiß auch bei der Reserve des Fußball-Bundesligisten VfB Stuttgart bestehen. "Ich war in Aue und habe das Spiel gegen Stuttgart gesehen. Uns erwartet eine schwere Aufgabe bei den Schwaben", sagte Hörgl. Doch davor steht heute ein Laktattest und am Mittwoch das Landespokalspiel bei Wacker Nordhausen auf dem Programm. Dabei will man dem einen oder anderen Akteur aus der zweiten Reihe eine Chance geben.
06.09.2009 Von Jens Pachmann
Quelle: http://www.tlz.de
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TA: Das aufgebrauchte Glück
Der FC Rot-Weiß als Spätzünder. Wie schon drei Tage zuvor in Hildesheim (2:2) gelang den Erfurtern auch gegen Wuppertal (1:0) ein entscheidendes Last-Minute-Tor. Zwei Treffer, die drei Punkte mehr auf dem Konto bedeuten und die Tabellen-Spitzengruppe in Sichtweite gebracht haben.
ERFURT. Schnellen Schrittes eilte Präsident Rolf Rombach durch die Katakomben des Steigerwald-stadions. Freudetrunken reichte er fast jedem die Hand, der ihm entgegenkam. So richtig schien auch er nicht fassen zu können, dass das Spiel noch mit einem Sieg geendet hatte. Zu stark waren die Wuppertaler, zu schwach die eigene Mannschaft, für die selbst ein Remis ein Erfolg gewesen wäre. Doch die Gäste machten mit ihrer ungenutzten Überlegenheit zugleich deutlich, warum sie Tabellenletzter sind.Der FC Rot-Weiß nutzte eine von drei Chancen: Glück? Cleverness? Können? Vielleicht von jedem etwas, doch an diesem Abend dominierte mit Sicherheit das Glück, "auch wenn das nur der Tüchtige hat", so Manager Stephan Beutel. Rolf Rombach befand allerdings: "Unser Glück für dieses Jahr dürfte aufgebraucht sein." Trainer Rainer Hörgl, der nach dem Abpfiff in Kabinennähe sofort tröstende Worte für Kollege Uwe Fuchs parat hatte, versuchte das Glück mit einer "neuen Qualität" seiner Mannschaft zu erklären. Aber auch er erkannte an: "Wuppertal war über weite Strecken klar besser."Dass sich das nicht entsprechend in Zahlen ausdrückte, war fast einzig und allein das Verdienst von Dirk Orlishausen, den er zwei Tage zuvor noch heftig kritisiert hatte. Mehrere Male reagierte der Rot-Weiß-Torwart glänzend. Hörgl attestierte ihm "die richtige Antwort auf dem Platz", die er sogar als "eine perfekte Leistung" wertete.
Mehr dazu lesen Sie in der Thüringer Allgemeine.
06.09.2009 Von Gerald MÜLLER
Quelle: http://www.thueringer-allgemeine.de
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OTZ: Oberliga-Elf dominiert in Bad Blankenburg
Fußball, Testspiele: VfL 06 Saalfeld verliert beim Bezirksligisten SV Hermsdorf
SG Blankenburg/Unterw. - FC Rot-Weiß Erfurt II 1:6 (0:4) Von Enrico Just Am Samstag testete die SG Bad Blankenburg/ U. gegen die Oberliga-Elf des FC Rot-Weiß Erfurt. Das höherklassige Team gewann standesgemäß mit 6:1. Der Gastgeber hielt das Spiel in Rahmen seiner Möglichkeiten offen und verdiente sich das Ehrentor durch Mike Thorz redlich (53.). Unter dem Strich zeigten sich die Gäste vor dem Tor abgeklärter.
Die ersten Möglichkeit besaß die Platzelf. Behrendts Kopfball (1.) als auch Rupprechts knapper Schussversuch (2.) landeten im Fangnetz. Effektiver waren hingegen die Gäste. Zwei Gegentreffer musste die Platzelf in der flotten Anfangsphase hinnehmen. Fabian Marschall köpfte eine gut getimte Flanke von links zum 0:1 ein (3.). Nach einer Viertelstunde wurde der gut aufgelegte Michael Schoke bezwungen, als sein Mitspieler bei einer flachen Eingabe ins eigene Tor "rettete (0:2-16.). Petr Smisek nutzte seine Körpergröße derart aus, indem er sich nach einem Eckstoß aufs kurze Eck hochschraubte und eiskalt zum 0:3 verwandelte. Danach besaßen der auf links freigespielte Behrendt (35.) und der etwas unentschlossene Rupprecht (37.) gute Schusspositionen, um auf 1:3 verkürzen zu können. Das stachelte nun wieder die Gäste an. Tobias Ernsts Pfostenschuss war der Vorbote zum 0:4-Halbzeitstand, den Fabian Montabell mit Flachschuss ins rechte Eck erzielte (45.).
Beide Teams machten nach Wiederanpfiff des guten Schiedsrichters Silvio Fehn (Kromsdorf) rege von ihren Wechselmöglichkeiten Gebrauch. Im zweiten Durchgang erspielte sich die SG eine Hand voll bester Einschussgelegenheiten. Als Mike Thorz von Schulze und Rupprecht in der Spitze frei gespielt wurde, stand es nur noch 1:4 (53.). Ein numerisch besseres Resultat wäre drin gewesen, hätten Röser (58.), Rupprecht (65.) und Hammer als auch Leopold im Nachschuss (70.), jeweils allein vor dem Torhüter auftauchend, mehr Kaltschnäutzigkeit besessen. Die Gäste nutzten in der Schlussphase noch zwei Mal Fehler im Vorwärtsgang der Grün-Weißen aus. Tobias Ernst verwandelte dabei zum 1:5 (76.). Am Ende einer intensiven "Trainingseinheit hieß es in einem fairen Spiel 1:6, da Petr Smisek nach gutem Kombinationsspiel sein zweiter Treffer gelang (86.).
SG Blankenburg/U.: Schoke, Schmidhofer, Botz, Scholz, Leopold, P. Schulz, Schulze, Behrendt, Thorz, Müller, Rupprecht (N. Schulz, Röser, Hammer, von der Sahle, Rinke).
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06.09.2009
Quelle: http://www.otz.de
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TA: Dann vergisst man alles
THÜRINGEN KONKRET (375): Im Leben eines echten Fans gibt das Hobby den Takt an
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Ralf Polack (46) ist den Fußballern des FC Rot-Weiß Erfurt seit 27 Jahren auf den Fersen:
1982: Es war ein lauer Sommerabend, als alles begann. Ralf Polack saß mit Freunden zusammen. Es wurde getrunken, gefeiert und viel geredet. Auch über Fußball, den der damals 19-jährige nur aus der Ferne verfolgte. Auf dem Heimweg sagte er spontan für den nächsten Tag zu, für ein Spiel des BFC Dynamo in Erfurt. In Oppershausen, dem kleinen Dorf bei Mühlhausen, war ohnehin nicht viel los. Und wann bekommt man den DDR-Serienmeister schon zu sehen? Es war der Beginn einer langen Reise. Nach dem Spiel war Polack mit dem Rot-Weiß-Virus infiziert. Fortan verpasste er kaum eine Partie, reiste seiner Mannschaft tausende Kilometer hinterher, jubelte und trauerte mit ihr. Mittlerweile gehört der Mann mit der Weste, auf der bunte bunte Klub-Aufnäher prangen, zum Inventar im Stehplatz-Block 3. Jeder kennt ihn, jeder grüßt ihn. Vor zwölf Jahren hat er letztmals ein Spiel nicht mitverfolgt. Eine schwere Hüftoperation ließ das nicht zu. In seiner Schrankwand sammeln sich Erinnerungsstücke aus unzähligen Begegnungen. "Die Eintrittskarte kommt immer ins Programm" – und sämtliche Zeitungsartikel zum Spiel. "Ich schneide alles aus", sagt Polack und lacht. Wenn er über Rot-Weiß spricht, wirkt er glücklich. Dann sind die Sorgen des Alltags vergessen. Das Hüftleiden hat ihn zum Frührentner – nach vielen Jahren der Arbeitslosigkeit. Jetzt trägt er die Zeitung aus. "Damit ich nicht einroste", sagt er. Und um die neuesten Informationen über seinen Lieblingsverein als Erster zu erfahren.
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Erfurt. (tlz) "Dieses Tor widme ich meiner Familie", sagte Massimo Cannizzaro kurz nach dem 1:0-Sieg seines FC Rot-Weiß Erfurt über den Wuppertaler SV. Dabei war es dem Italiener in diesem Moment egal, dass seine Mannschaft einen sehr schmeichelhaften Sieg über den Tabellenletzten gelandet hatte. Schwamm drüber, der Regen im Steigerwaldstadion hat es schnell weggewischt. Und spätestens heute fragt keiner mehr nach dem Zustandekommen des Sieges über die Westfalen.
Das weiß auch Erfurts Chef-Trainer Rainer Hörgl, dessen Pflicht es jedoch ist, das Geschehene zu analysieren. "Die Stärke der Wuppertaler hat uns schon überrascht. das muss man ganz klar sagen. Aber meine Mannschaft hat nie den Kopf verloren. Wir sind stabil geblieben und belohnt worden. Wie sagt man so schön: Mund abputzen und weitermachen." Für seinen Stürmer, der lange auf ein Erfolgserlebnis warten musste, freut sich Hörgl besonders. "Man wird immer belohnt, wenn man dran bleibt, habe ich ihm gesagt", so Hörgl gegenüber TLZ.
Einen entscheidenden Anteil daran, dass RWE am vergangenen Freitag mit drei Punkten beschenkt wurde, hatte Torwart Dirk Orlishausen. Der Mann aus Sömmerda bewahrte seine Mannschaft mehrfach vor einem Rückstand. Hinzu kam natürlich auch eine gehörige Portion Unvermögen der Wuppertaler Offensivabteilung. Dabei wurde Orlishausen nach dem 2:2 in Heidenheim von seinem Trainer gehörig kritisiert. "Sein Problem ist seine passive Herangehensweise. Er muss lauter und aggressiver werden", nahm Hörgel kein Blatt vor den Mund. Orlishausen hatte jedenfalls gegen Wuppertal die richtige Antwort parat und hielt seinen Kasten sauber.
Am Sonnabend will der FC Rot-Weiß auch bei der Reserve des Fußball-Bundesligisten VfB Stuttgart bestehen. "Ich war in Aue und habe das Spiel gegen Stuttgart gesehen. Uns erwartet eine schwere Aufgabe bei den Schwaben", sagte Hörgl. Doch davor steht heute ein Laktattest und am Mittwoch das Landespokalspiel bei Wacker Nordhausen auf dem Programm. Dabei will man dem einen oder anderen Akteur aus der zweiten Reihe eine Chance geben.
06.09.2009 Von Jens Pachmann
Quelle: http://www.tlz.de
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TA: Das aufgebrauchte Glück
Der FC Rot-Weiß als Spätzünder. Wie schon drei Tage zuvor in Hildesheim (2:2) gelang den Erfurtern auch gegen Wuppertal (1:0) ein entscheidendes Last-Minute-Tor. Zwei Treffer, die drei Punkte mehr auf dem Konto bedeuten und die Tabellen-Spitzengruppe in Sichtweite gebracht haben.
ERFURT. Schnellen Schrittes eilte Präsident Rolf Rombach durch die Katakomben des Steigerwald-stadions. Freudetrunken reichte er fast jedem die Hand, der ihm entgegenkam. So richtig schien auch er nicht fassen zu können, dass das Spiel noch mit einem Sieg geendet hatte. Zu stark waren die Wuppertaler, zu schwach die eigene Mannschaft, für die selbst ein Remis ein Erfolg gewesen wäre. Doch die Gäste machten mit ihrer ungenutzten Überlegenheit zugleich deutlich, warum sie Tabellenletzter sind.Der FC Rot-Weiß nutzte eine von drei Chancen: Glück? Cleverness? Können? Vielleicht von jedem etwas, doch an diesem Abend dominierte mit Sicherheit das Glück, "auch wenn das nur der Tüchtige hat", so Manager Stephan Beutel. Rolf Rombach befand allerdings: "Unser Glück für dieses Jahr dürfte aufgebraucht sein." Trainer Rainer Hörgl, der nach dem Abpfiff in Kabinennähe sofort tröstende Worte für Kollege Uwe Fuchs parat hatte, versuchte das Glück mit einer "neuen Qualität" seiner Mannschaft zu erklären. Aber auch er erkannte an: "Wuppertal war über weite Strecken klar besser."Dass sich das nicht entsprechend in Zahlen ausdrückte, war fast einzig und allein das Verdienst von Dirk Orlishausen, den er zwei Tage zuvor noch heftig kritisiert hatte. Mehrere Male reagierte der Rot-Weiß-Torwart glänzend. Hörgl attestierte ihm "die richtige Antwort auf dem Platz", die er sogar als "eine perfekte Leistung" wertete.
Mehr dazu lesen Sie in der Thüringer Allgemeine.
06.09.2009 Von Gerald MÜLLER
Quelle: http://www.thueringer-allgemeine.de
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OTZ: Oberliga-Elf dominiert in Bad Blankenburg
Fußball, Testspiele: VfL 06 Saalfeld verliert beim Bezirksligisten SV Hermsdorf
SG Blankenburg/Unterw. - FC Rot-Weiß Erfurt II 1:6 (0:4) Von Enrico Just Am Samstag testete die SG Bad Blankenburg/ U. gegen die Oberliga-Elf des FC Rot-Weiß Erfurt. Das höherklassige Team gewann standesgemäß mit 6:1. Der Gastgeber hielt das Spiel in Rahmen seiner Möglichkeiten offen und verdiente sich das Ehrentor durch Mike Thorz redlich (53.). Unter dem Strich zeigten sich die Gäste vor dem Tor abgeklärter.
Die ersten Möglichkeit besaß die Platzelf. Behrendts Kopfball (1.) als auch Rupprechts knapper Schussversuch (2.) landeten im Fangnetz. Effektiver waren hingegen die Gäste. Zwei Gegentreffer musste die Platzelf in der flotten Anfangsphase hinnehmen. Fabian Marschall köpfte eine gut getimte Flanke von links zum 0:1 ein (3.). Nach einer Viertelstunde wurde der gut aufgelegte Michael Schoke bezwungen, als sein Mitspieler bei einer flachen Eingabe ins eigene Tor "rettete (0:2-16.). Petr Smisek nutzte seine Körpergröße derart aus, indem er sich nach einem Eckstoß aufs kurze Eck hochschraubte und eiskalt zum 0:3 verwandelte. Danach besaßen der auf links freigespielte Behrendt (35.) und der etwas unentschlossene Rupprecht (37.) gute Schusspositionen, um auf 1:3 verkürzen zu können. Das stachelte nun wieder die Gäste an. Tobias Ernsts Pfostenschuss war der Vorbote zum 0:4-Halbzeitstand, den Fabian Montabell mit Flachschuss ins rechte Eck erzielte (45.).
Beide Teams machten nach Wiederanpfiff des guten Schiedsrichters Silvio Fehn (Kromsdorf) rege von ihren Wechselmöglichkeiten Gebrauch. Im zweiten Durchgang erspielte sich die SG eine Hand voll bester Einschussgelegenheiten. Als Mike Thorz von Schulze und Rupprecht in der Spitze frei gespielt wurde, stand es nur noch 1:4 (53.). Ein numerisch besseres Resultat wäre drin gewesen, hätten Röser (58.), Rupprecht (65.) und Hammer als auch Leopold im Nachschuss (70.), jeweils allein vor dem Torhüter auftauchend, mehr Kaltschnäutzigkeit besessen. Die Gäste nutzten in der Schlussphase noch zwei Mal Fehler im Vorwärtsgang der Grün-Weißen aus. Tobias Ernst verwandelte dabei zum 1:5 (76.). Am Ende einer intensiven "Trainingseinheit hieß es in einem fairen Spiel 1:6, da Petr Smisek nach gutem Kombinationsspiel sein zweiter Treffer gelang (86.).
SG Blankenburg/U.: Schoke, Schmidhofer, Botz, Scholz, Leopold, P. Schulz, Schulze, Behrendt, Thorz, Müller, Rupprecht (N. Schulz, Röser, Hammer, von der Sahle, Rinke).
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06.09.2009
Quelle: http://www.otz.de
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TA: Dann vergisst man alles
THÜRINGEN KONKRET (375): Im Leben eines echten Fans gibt das Hobby den Takt an
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Ralf Polack (46) ist den Fußballern des FC Rot-Weiß Erfurt seit 27 Jahren auf den Fersen:
1982: Es war ein lauer Sommerabend, als alles begann. Ralf Polack saß mit Freunden zusammen. Es wurde getrunken, gefeiert und viel geredet. Auch über Fußball, den der damals 19-jährige nur aus der Ferne verfolgte. Auf dem Heimweg sagte er spontan für den nächsten Tag zu, für ein Spiel des BFC Dynamo in Erfurt. In Oppershausen, dem kleinen Dorf bei Mühlhausen, war ohnehin nicht viel los. Und wann bekommt man den DDR-Serienmeister schon zu sehen? Es war der Beginn einer langen Reise. Nach dem Spiel war Polack mit dem Rot-Weiß-Virus infiziert. Fortan verpasste er kaum eine Partie, reiste seiner Mannschaft tausende Kilometer hinterher, jubelte und trauerte mit ihr. Mittlerweile gehört der Mann mit der Weste, auf der bunte bunte Klub-Aufnäher prangen, zum Inventar im Stehplatz-Block 3. Jeder kennt ihn, jeder grüßt ihn. Vor zwölf Jahren hat er letztmals ein Spiel nicht mitverfolgt. Eine schwere Hüftoperation ließ das nicht zu. In seiner Schrankwand sammeln sich Erinnerungsstücke aus unzähligen Begegnungen. "Die Eintrittskarte kommt immer ins Programm" – und sämtliche Zeitungsartikel zum Spiel. "Ich schneide alles aus", sagt Polack und lacht. Wenn er über Rot-Weiß spricht, wirkt er glücklich. Dann sind die Sorgen des Alltags vergessen. Das Hüftleiden hat ihn zum Frührentner – nach vielen Jahren der Arbeitslosigkeit. Jetzt trägt er die Zeitung aus. "Damit ich nicht einroste", sagt er. Und um die neuesten Informationen über seinen Lieblingsverein als Erster zu erfahren.
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