TA: Marco Engelhardt hält sich bei Rot-Weiß Erfurt fit
Der vertragslose Ex-Nationalspieler Marco Engelhardt kehrt in der kommenden Woche zum FC Rot-Weiß zurück - um sich fit zu halten. Im Gespräch mit Marco Alles äußert er sich zur überwundenen Tuberkulose, Karlsruhe und seiner Zukunft.
Vor sechs Jahren wurden Sie unter Jürgen Klinsmann Fußball-Nationalspieler, jetzt sind Sie vereinslos. Was ist passiert?
Schönes, wie der Pokalsieg mit Nürnberg 2007; aber auch weniger Schönes, wie mein Kreuzbandriss sowie die Abstiege mit Kaiserslautern und Nürnberg.
Auch in Karlsruhe lief es in der vergangenen Saison nicht wie gewünscht. Wurde deshalb Ihr Vertrag zum 30. Juni aufgelöst?
Das war keine sportliche, sondern eine politische Entscheidung des Präsidenten. Ich sage eben immer, was mir stinkt. Und das war einiges beim KSC. Das hat nicht allen gefallen.
Haben Sie überhaupt noch den Ex-Rot-Weiß-Torwart Dirk Orlishausen begrüßen können?
Doch, doch. Ich habe ihm eine kurze Einweisung gegeben und geholfen, für seine Freundin einen Job zu finden. Ich bin sicher, er wird die neue Nummer eins.
Gemeinsam mit Clemens Fritz hatten Sie vor zehn Jahren in Karlsruhe Ihre Profikarriere begonnen. Wie schwer fiel Ihnen dieser zweite Abschied?
Das war schon emotional, zumal die Familie meiner Freundin von hier kommt und meine Schwester mittlerweile auch in Karlsruhe lebt. Aber ich bin trotz aller menschlicher Enttäuschung jemand, der nach vorne schaut.
Hat Ihnen diese positive Einstellung auch geholfen, Ihre im Januar festgestellte Tuberkulose-Erkrankung zu überwinden?
Es war nicht so schlimm, wie es sich anhört. Ich hatte nie irgendwelche Schmerzen oder Beeinträchtigungen. Am Ende der Saison habe ich schon wieder voll trainiert und bin jetzt topfit.
Und damit bereit für einen neuen Arbeitgeber?
Absolut. Ich habe ja beim KSC zweieinhalb Wochen der Vorbereitung mitgemacht und jetzt bis Dienstag noch ein individuelles einwöchiges Schnellkraft-Training bei dem ehemaligen Zehnkämpfer Torsten Voss in Düsseldorf absolviert. Das war ziemlich hart, hat aber viel gebracht.
Ist noch kein Verein in Sicht?
Nachdem ich den Vertrag beim KSC aufgelöst hatte, haben sich sofort 15, 20 Berater gemeldet, die mir einen Klub vermitteln wollten. Die Angebote habe ich erst einmal sondiert und für mich entschieden, was ich will.
Und das wäre?
Das Ausland reizt mich, speziell England. Dort wird der Fußball gelebt, die Strukturen sind ähnlich wie in Deutschland, man ist nicht aus der Welt und kann die Sprache richtig lernen. Es gibt Signale von dortigen Zweitligisten, die sehr interessant sind.
Also ist eine Rückkehr zu Rot-Weiß, wo Sie fußballerisch groß geworden sind, kein Thema?
Doch. Ich komme wahrscheinlich nächste Woche nach Erfurt.
Wie bitte?
Ich habe mit Henri Fuchs telefoniert und ihn gefragt, ob ich mich bei Rot-Weiß so lange fithalten kann, bis ich etwas Neues habe.
Aber der neunte Erfurter Neuzugang werden Sie nicht, oder?
Eher nicht. Aber ich bin dankbar dafür, mittrainieren zu können.
Clemens Fritz plant, nach der Karriere nach Erfurt zurückzukehren. Ist Ihre Heimatstadt Bad Langensalza Ihr Ziel?
Ich bin jetzt 30 und will schon noch ein paar Jahre spielen. Danach sehe meine Zukunft eher in Karlsruhe. Aber man weiß ja nie.
Marco Alles / 07.07.11 / TA
Quelle: http://www.thueringer-allgemeine.de
Der vertragslose Ex-Nationalspieler Marco Engelhardt kehrt in der kommenden Woche zum FC Rot-Weiß zurück - um sich fit zu halten. Im Gespräch mit Marco Alles äußert er sich zur überwundenen Tuberkulose, Karlsruhe und seiner Zukunft.
Vor sechs Jahren wurden Sie unter Jürgen Klinsmann Fußball-Nationalspieler, jetzt sind Sie vereinslos. Was ist passiert?
Schönes, wie der Pokalsieg mit Nürnberg 2007; aber auch weniger Schönes, wie mein Kreuzbandriss sowie die Abstiege mit Kaiserslautern und Nürnberg.
Auch in Karlsruhe lief es in der vergangenen Saison nicht wie gewünscht. Wurde deshalb Ihr Vertrag zum 30. Juni aufgelöst?
Das war keine sportliche, sondern eine politische Entscheidung des Präsidenten. Ich sage eben immer, was mir stinkt. Und das war einiges beim KSC. Das hat nicht allen gefallen.
Haben Sie überhaupt noch den Ex-Rot-Weiß-Torwart Dirk Orlishausen begrüßen können?
Doch, doch. Ich habe ihm eine kurze Einweisung gegeben und geholfen, für seine Freundin einen Job zu finden. Ich bin sicher, er wird die neue Nummer eins.
Gemeinsam mit Clemens Fritz hatten Sie vor zehn Jahren in Karlsruhe Ihre Profikarriere begonnen. Wie schwer fiel Ihnen dieser zweite Abschied?
Das war schon emotional, zumal die Familie meiner Freundin von hier kommt und meine Schwester mittlerweile auch in Karlsruhe lebt. Aber ich bin trotz aller menschlicher Enttäuschung jemand, der nach vorne schaut.
Hat Ihnen diese positive Einstellung auch geholfen, Ihre im Januar festgestellte Tuberkulose-Erkrankung zu überwinden?
Es war nicht so schlimm, wie es sich anhört. Ich hatte nie irgendwelche Schmerzen oder Beeinträchtigungen. Am Ende der Saison habe ich schon wieder voll trainiert und bin jetzt topfit.
Und damit bereit für einen neuen Arbeitgeber?
Absolut. Ich habe ja beim KSC zweieinhalb Wochen der Vorbereitung mitgemacht und jetzt bis Dienstag noch ein individuelles einwöchiges Schnellkraft-Training bei dem ehemaligen Zehnkämpfer Torsten Voss in Düsseldorf absolviert. Das war ziemlich hart, hat aber viel gebracht.
Ist noch kein Verein in Sicht?
Nachdem ich den Vertrag beim KSC aufgelöst hatte, haben sich sofort 15, 20 Berater gemeldet, die mir einen Klub vermitteln wollten. Die Angebote habe ich erst einmal sondiert und für mich entschieden, was ich will.
Und das wäre?
Das Ausland reizt mich, speziell England. Dort wird der Fußball gelebt, die Strukturen sind ähnlich wie in Deutschland, man ist nicht aus der Welt und kann die Sprache richtig lernen. Es gibt Signale von dortigen Zweitligisten, die sehr interessant sind.
Also ist eine Rückkehr zu Rot-Weiß, wo Sie fußballerisch groß geworden sind, kein Thema?
Doch. Ich komme wahrscheinlich nächste Woche nach Erfurt.
Wie bitte?
Ich habe mit Henri Fuchs telefoniert und ihn gefragt, ob ich mich bei Rot-Weiß so lange fithalten kann, bis ich etwas Neues habe.
Aber der neunte Erfurter Neuzugang werden Sie nicht, oder?
Eher nicht. Aber ich bin dankbar dafür, mittrainieren zu können.
Clemens Fritz plant, nach der Karriere nach Erfurt zurückzukehren. Ist Ihre Heimatstadt Bad Langensalza Ihr Ziel?
Ich bin jetzt 30 und will schon noch ein paar Jahre spielen. Danach sehe meine Zukunft eher in Karlsruhe. Aber man weiß ja nie.
Marco Alles / 07.07.11 / TA
Quelle: http://www.thueringer-allgemeine.de