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06.05.2011
TLZ: FC Rot-Weiß: Die Mannschaft lebt

Um 10.30 Uhr setzt sich heute Vormittag der Mannschaftsbus Richtung Ahlen in Bewegung. Es soll in dieser Saison nicht die letzte Dienstreise für die Rot-Weißen sein.


Erfurt. Noch ist die Hoffnung da, dass es nach dem 38. Spieltag in die Relegation geht. Stefan Emmerling macht da keinen Hehl draus. "Wir wollen am letzten Spieltag noch etwas erreichen", blickt der 45-Jährige voraus.

Seinen Optimismus hat der Cheftrainer nach der schmerzhaften 0:1-Heimniederlage gegen Regensburg schnell wiedergefunden. Vor allem auch deshalb, weil seine Spieler in den Tagen danach Reaktionen gezeigt haben. "Im Training", hat Emmerling in dieser Woche beobachtet, "gab es Weckrufe untereinander. Die Mannschaft lebt nach wie vor." Viele kritische Sachen seien innerhalb der Mannschaft angesprochen worden, sagt Emmerling.

Abgehakt und analysiert hat man die Heimschlappe, die den gerade erst im Spiel zuvor in Wiesbaden eroberten so wichtigen dritten Tabellenplatz gekostet hatte. "Jetzt", so sagt Emmerling, "hat Dresden die bessere Ausgangsposition. Mal sehen, ob sie dem Druck standhalten." Den will man selbst zusätzlich auf die Konkurrenz erhöhen, natürlich mit einem Auswärtssieg.

"Gegen Regensburg hat sich jeder Spieler auf den anderen verlassen. Das wird sich nicht wiederholen", hofft der Trainer, der die morgigen Gastgeber selbst vor zwei Jahren für sechs Monate in der 2. Bundesliga betreut hatte.

Geht es nach der Statistik, spricht einiges für Erfurt, das in bislang neun Spielen gegen Rot-Weiss Ahlen fünf Partien gewann und vier Mal Unentschieden spielte. Den Westdeutschen steht das Wasser derzeit buchstäblich bis zum Hals. Wirtschaftlich droht ihnen die Insolvenz, sportlich der Abstieg.

"Man muss den Gegner sehr ernst nehmen", warnt Stefan Emmerling vor Ahlen, die vor der Partie gegen seine Mannschaft seit gestern ein Kurztrainingslager absolviert. Zudem hat ein Gönner kurzerhand die Nicht-Abstiegsprämie für die Spieler verdoppelt. Der Verein selbst ruft seine Anhänger auf der vereinseigenen Homepage dazu auf, zum letzten Saisonheimspiel grüne Sachen anzuziehen - die Farbe der Hoffnung.

Die Hoffnung soll auch beim FC Rot-Weiß zuletzt sterben. Stefan Emmerling baut vor allem mit der Rückkehr der zuletzt verletzten Dennis Malura und Tino Semmer darauf, dass der Jonkurrenzkampf erhöht wird. In Ahlen sollen aber zunächst jene Spieler beginnen, die auch gegen Regensburg aufgelaufen waren.

"Sie haben die Chance, es diesmal besser zu machen", sagt der Coach, der bis auf Petr Smisek, Chhunly Pagenburg und Jonas Heidrich alle Spieler mit nach Ahlen nehmen will - auf eine Dienstreise, die hoffentlich noch nicht die letzte in dieser Saison sein wird. Emmerling: "Wir werden alles geben."

Thomas Czekalla / 05.05.11 / TLZ

Quelle: http://www.tlz.de
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TA: Rot-Weiß Erfurt: Nicht nur Statistik lässt auf Aufstieg hoffen

Wenn am Freitag, 10.30 Uhr, Erfurts Mannschaftsbus vom Stadiongelände rollt, soll dies nicht der Auftakt seiner letzten Dienstfahrt in dieser Saison sein. Die Rot-Weißen glauben noch fest an die Relegation und eine damit verbundene Aufstiegschance.


Erfurt. Die Mannschaft lebt. Obwohl der trostlose Auftritt gegen Regensburg (0:1) reichlich Anlass zu gegenteiligen Meinungen geboten hatte, behauptet Stefan Emmerling: "Bei uns ist sich jeder der großen Chance bewusst. Wir haben noch nicht aufgegeben."

Die Reaktionen einzelner Spieler nach dem Verlust des dritten Tabellenplatzes und die Aggressivität während der Trainingseinheiten unter der Woche lassen den Schluss zu: Beim FC Rot-Weiß glaubt man tatsächlich weiterhin an den großen Coup.

"Da gab es schon einige Weckrufe untereinander", beschreibt der Trainer die Ereignisse während der Übungsformen. Er sah es mit Wohlwollen, dass einige verbal auch mal aneinandergerieten, sich die Meinung geigten. "Emotionen sind wichtig - und auch, dass die Führungsspieler Kritik üben, wenn ihnen irgendetwas nicht passt", sagt Emmerling. Er könne nur gut sein, wenn die Mannschaft den Kuschelkurs untereinander verlässt.

Der Trainer selbst setzte ebenfalls Reizpunkte, stellte vor dem vorletzten Endspiel um die Relegation (morgen 13.30 Uhr) "jeden auf den Prüfstand". Da mit Semmer und Malura zwei etablierte Kräfte nach Verletzungen zurückkehrten, konnte Emmerling den Konkurrenzkampf forcieren und damit auch den Druck auf die zuletzt enttäuschenden Stammspieler erhöhen. Wem er in Ahlen das Vertrauen schenkt, ließ der 45-Jährige gestern offen. Es gäbe zwei Varianten: Mehrere personelle Veränderungen als Konsequenz auf die jüngste Darbietung. Oder die Versager vom letzten Sonnabend erhalten die Chance der Rehabilitation.

Fest steht bereits: Nicht zum 18er Kader zählen Smisek, Pagenburg und Humbert. Doch alle anderen dürfen sich Hoffnungen auf einen Einsatz machen. "Es geht ja auch um Sieg- und vielleicht sogar Aufstiegsprämien", frohlockt Emmerling. "Die will sich niemand entgehen lassen." Deshalb erwartet er hundertprozentigen Einsatz allerdings genauso beim Gegner. Für die Ahlener zählt im Kampf um den Klassenerhalt nur ein Sieg. Dafür bezogen sie gestern ein Kurz-Trainingslager und bekamen von einem Sponsor die Verdopplung der Nichtabstiegsprämie in Aussicht gestellt.

Für den Rot-Weiß-Trainer ist die Rückkehr an seine ehemalige Wirkungsstätte "nichts Besonderes". Im September 2009 war er in Ahlen nach nur sechs Zweitliga-Spieltagen entlassen worden. Sein Ärger darüber hat sich gelegt, die Probleme bei den Westfalen scheinen gleich geblieben. "Schon damals", so Emmerling, "gab es immer wieder Schwierigkeiten mit dem Budget." Mittlerweile werden vier bis fünf Millionen Euro benötigt, um die DFB-Lizenzauflagen für die neue Saison erfüllen zu können.

Aber nicht nur die ungewisse Zukunft des Kontrahenten und die eigene Personalvielfalt sprechen morgen für Erfurt. Vor allem die Statistik nährt die Hoffnung auf einen erfolgreichen Ausflug. In den neun Pflichtspielen gegen Ahlen blieben die Rot-Weißen bisher ungeschlagen: Neben vier Unentschieden stehen fünf Siege zu Buche - zwei davon im DFB-Pokal sowie ein 3:2 in der Zweitliga-Saison 2004.

Um im aktuellen Aufstiegsrennen nicht überrascht zu werden, lässt sich Emmerling über die Zwischenstände auf den anderen Plätzen informieren. "Es könnte ja sein, dass wir Hopp oder Top spielen müssen", sagt er.

Muss man das nicht sowieso?

Aufgebot: Orlishausen - Malura, Bertram, Möckel, Stenzel - Weidlich, Pfingsten-Reddig, Zedi, Caillas - Reichwein, Semmer.

Marco Alles / 06.05.11 / TA

Quelle: http://www.thueringer-allgemeine.de
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