TLZ: FC Rot-Weiß: Dennis Hillebrand als Pechvogel
An das 1:1 des FC Rot-Weiß beim 1. FC Heidenheim wird Abwehrspieler Dennis Hillebrand nicht gern zurückdenken.
Heidenheim. Es gibt Tage, da bleibt man lieber im Bett. Dennis Hillebrand hatte am Sonnabend solch einen Tag. In der 22. Minute war der Abwehrspieler in den Strafraum der Gastgeber gestürmt, stand fünf Meter vor Heidenheims Keeper Erol Sabanov und zwei Verteidigern.
Beste Schutzposition. Doch Hillebrand semmelt den Ball mit links in die gegnerischen Beine, anstatt auf den besser postierten Tino Semmer abzulegen. Viel mehr Chancen besaß Rot-Weiß danach nicht mehr. Eine Minute vor Ende bekommt der 30-Jährige Einwurf, sieht, dass sein Trainer auf der gegenüberliegenden Seite gerade einwechseln will und wartet bis der Schiedsrichter reagiert. Doch der schaut nur auf Hillebrand, gibt ihm Gelb wegen Verzögerung, und als der Erfurter zu ihm sagt "Das passt" und will Christian Dietz seine Rückennummer zeigen, zückt dieser die Ampelkarte wegen angeblicher Unsportlichkeit.
"Eine fragwürdige Schiedsrichterleistung", wettert Stefan Emmerling später. Der hat mit seiner Mannschaft im baden-württembergischen zwar beim 1:1 völlig verdient einen Punkt geholt, hat nach der Partie aber dennoch einen dicken Hals und ein ganz großes Problem.
Neben Hillebrand fällt für das Derby in 14 Tagen gegen Dresden nämlich auch noch Martin Pohl (fünfte Gelbe) und Dennis Malura (Rot) aus - und damit bis auf Jens Möckel die komplette Viererkette.
Unter besonderer Beobachtung stand Erfurts Defensive in diesem Spiel. Emmerling hatte zuvor personelle Konsequenzen angekündigt, falls man erneut so fahrlässig wie beim 0:4 in Braunschweig agiert. Personell umdenken muss der 44-Jährige nun zwar, doch nur aus dem genannten Grund. Die Rudolf Zedi und Co. standen diesmal von Beginn an sehr kompakt, dominierten die erste Halbzeit klar. Heidenheims gefährliches Sturmduo um den neunfachen Saisontorschützen Partick Mayer und dessen Partner Andreas Spann waren komplett abgemeldet.
Trotzdem hieß es zur Halbzeit 0:1. Pohl hatte einen Heidenheimer 22 Meter vor dem eigenen Tor gelegt, sah dafür Gelb und Marc Schnatterer verwandelte den Freistoß direkt (44.). "Ein blödes Gegentor zum ungünstigsten Zeitpunkt", fand Emmerling, der seinen Spielern in der Kabine predigte, dass hier noch etwas gehen würde.
Rot-Weiß beherzigte das und glich nach gut einer Stunde auch aus, als sich Marcel Reichwein, der trotz Bänderriss im rechten Fuß dick bandagiert spielte, von der linken Seite ein Herz fasste und aus 30 Metern traumhaft in den Winkel traf. "Es war der linke Fuß", berichtete der Torschütze später. So richtig freuen konnte er sich aber nicht. 20 Minuten danach sah Malura nach einem rüden Foul an der Mittelline an Heidenheims Christian Essig völlig zu recht Rot und erntete den Zorn seines Trainer: "So darf man da nicht in diese Aktion gehen."
In Unterzahl hielt Erfurts Defensive weiter den Kopf oben, während nach vorn (wie auch zuvor schon) nichts mehr ging. Am Ende schlugen acht Erfurter Feldspieler in der Nachspielzeit den Ball nur noch nach vorn, um das 1:1 zu retten. Immerhin, es war auf fremden Gefilden mal wieder ein Punkt, "doch wenn wir mehr Mut zum Tor gehabt hätten, könnten es auch drei gewesen sein", fand Emmerling.
Es gibt halt Tage, da passt nicht alles zusammen oder man bleibt wie im Fall Hillebrand lieber im Bett.
Thomas Czekalla / 03.10.10 / TLZ
Quelle: http://www.tlz.de
An das 1:1 des FC Rot-Weiß beim 1. FC Heidenheim wird Abwehrspieler Dennis Hillebrand nicht gern zurückdenken.
Heidenheim. Es gibt Tage, da bleibt man lieber im Bett. Dennis Hillebrand hatte am Sonnabend solch einen Tag. In der 22. Minute war der Abwehrspieler in den Strafraum der Gastgeber gestürmt, stand fünf Meter vor Heidenheims Keeper Erol Sabanov und zwei Verteidigern.
Beste Schutzposition. Doch Hillebrand semmelt den Ball mit links in die gegnerischen Beine, anstatt auf den besser postierten Tino Semmer abzulegen. Viel mehr Chancen besaß Rot-Weiß danach nicht mehr. Eine Minute vor Ende bekommt der 30-Jährige Einwurf, sieht, dass sein Trainer auf der gegenüberliegenden Seite gerade einwechseln will und wartet bis der Schiedsrichter reagiert. Doch der schaut nur auf Hillebrand, gibt ihm Gelb wegen Verzögerung, und als der Erfurter zu ihm sagt "Das passt" und will Christian Dietz seine Rückennummer zeigen, zückt dieser die Ampelkarte wegen angeblicher Unsportlichkeit.
"Eine fragwürdige Schiedsrichterleistung", wettert Stefan Emmerling später. Der hat mit seiner Mannschaft im baden-württembergischen zwar beim 1:1 völlig verdient einen Punkt geholt, hat nach der Partie aber dennoch einen dicken Hals und ein ganz großes Problem.
Neben Hillebrand fällt für das Derby in 14 Tagen gegen Dresden nämlich auch noch Martin Pohl (fünfte Gelbe) und Dennis Malura (Rot) aus - und damit bis auf Jens Möckel die komplette Viererkette.
Unter besonderer Beobachtung stand Erfurts Defensive in diesem Spiel. Emmerling hatte zuvor personelle Konsequenzen angekündigt, falls man erneut so fahrlässig wie beim 0:4 in Braunschweig agiert. Personell umdenken muss der 44-Jährige nun zwar, doch nur aus dem genannten Grund. Die Rudolf Zedi und Co. standen diesmal von Beginn an sehr kompakt, dominierten die erste Halbzeit klar. Heidenheims gefährliches Sturmduo um den neunfachen Saisontorschützen Partick Mayer und dessen Partner Andreas Spann waren komplett abgemeldet.
Trotzdem hieß es zur Halbzeit 0:1. Pohl hatte einen Heidenheimer 22 Meter vor dem eigenen Tor gelegt, sah dafür Gelb und Marc Schnatterer verwandelte den Freistoß direkt (44.). "Ein blödes Gegentor zum ungünstigsten Zeitpunkt", fand Emmerling, der seinen Spielern in der Kabine predigte, dass hier noch etwas gehen würde.
Rot-Weiß beherzigte das und glich nach gut einer Stunde auch aus, als sich Marcel Reichwein, der trotz Bänderriss im rechten Fuß dick bandagiert spielte, von der linken Seite ein Herz fasste und aus 30 Metern traumhaft in den Winkel traf. "Es war der linke Fuß", berichtete der Torschütze später. So richtig freuen konnte er sich aber nicht. 20 Minuten danach sah Malura nach einem rüden Foul an der Mittelline an Heidenheims Christian Essig völlig zu recht Rot und erntete den Zorn seines Trainer: "So darf man da nicht in diese Aktion gehen."
In Unterzahl hielt Erfurts Defensive weiter den Kopf oben, während nach vorn (wie auch zuvor schon) nichts mehr ging. Am Ende schlugen acht Erfurter Feldspieler in der Nachspielzeit den Ball nur noch nach vorn, um das 1:1 zu retten. Immerhin, es war auf fremden Gefilden mal wieder ein Punkt, "doch wenn wir mehr Mut zum Tor gehabt hätten, könnten es auch drei gewesen sein", fand Emmerling.
Es gibt halt Tage, da passt nicht alles zusammen oder man bleibt wie im Fall Hillebrand lieber im Bett.
Thomas Czekalla / 03.10.10 / TLZ
Quelle: http://www.tlz.de