TLZ: Der Abpfiff war wie eine Erlösung
Erfurt. (tlz) Nach 88 Minuten klatschten am Sonnabend Erfurts Anhänger just in dem Moment, als Ronny Hebestreit nach 329 Pflichtspielen seinen letzten Gang als aktiver Rot-Weiß-Spieler zur Seitenlinie antrat, Beifall. Viel mehr Grund hatten die meisten der 3692 Zuschauer im Steigerwaldstadion auch nicht, sich über irgendetwas zu freuen.
Es war eine erbärmliche Vorstellung, die die Gastgeber beim 0:1 gegen Holstein Kiel, denen der Sieg im Kampf um den Klassenerhalt auch nichts mehr nützte, abgeliefert hatten. "Man muss sich schämen für das, was die Mannschaft den Fans gezeigt hat", war Vorstandsvize Detlef Goss nach Ende der Partie fassungslos.
Da zählte es auch nicht, das Pavel Dotchev insgesamt auf acht Spieler verzichten musste. "Ich hatte das Gefühl, heute wollten einige das Spiel nur über die Zeit bringen", haderte der Bulgare mit seinen Mannen. Ausnahmen gab es da nur sehr wenige. Lars Heller war eine davon, auch Kapitän Alexander Schnetzler, vor allem aber der erst 19-jährige Philip Schubert. Ihm machte das Spielen auf der rechten Seite der Viererkette sichtlich Vergnügen.
Kiels knapper Sieg war aufgrund der ersten Halbzeit verdient, auch wenn das goldene Tor nur durch ein Elfmetergeschenk des schwachen und einseitig pfeifenden Braunschweiger Schiedsrichter Holger Henschel fiel (22.). Der zeigte nach Michael Ratajczaks zweifelhafter Notbremse gegen Dimitrijus Guscinas sofort auf den Punkt. Pavel Dobry ließ sich vor den mitgereisten 250 Kieler Fans das Tor nicht nehmen (22.). Vor der Pause hätten noch Guscinas (25.) und Henning Grieneisen (41.) - jeweils völlig frei stehend - erhöhen können.
Eine lautstarke Kabinenpredigt hatte Dotchev zur Halbzeit noch gegeben und an die Ehre der Rot-Weißen appelliert. Geholfen hatte das nichts, auch wenn die Gastgeber nun optisch das bessere Team waren, sich im zweiten Durchgang auch 8:0 Ecken (Endstand 9:1) erarbeiteten. Chancen aber zählte man vergeblich. Die gab es erst in der Schlussphase, jeweils durch Hebestreit. Erst köpfte der 32-Jährige knapp über das Tor (73.), später fand er aus 14 Metern in Adrian Horn seinen Meister (84.).
"Das Spiel war bezeichnend für diese Saison. Wir haben ohne Leidenschaft zu keiner klaren Linie gefunden und die wenigen Möglichkeiten nicht genutzt", zuckte Pavel Dotchev hinterher fast schon ratlos mit den Schultern. Für Erfurts Anhang war der Abpfiff fast eine Erlösung.
Erfurt: Ratajczak (GK) - Schubert, Nowak (GK), Heller, Kühne (59. Stark) - Brunnemann (GK/86. Schnuphase), Peßolat, Pätz, Schnetzler (GK) - Ivanov (GK) , Hebestreit (88. Beck).
Kiel: Horn - Sandmann (78. Spasskov), Petersen, Boy, Rohwer - Breitenreiter, Hasse (GK), Grieneisen (GK/66. Bartels), Mikolajczak (64. Jürgensen) - Dobry, Guscinas.
Schiedsrichter: Henschel (Braunschweig) - Zuschauer: 3692 - Tor: 0:1 Dobry (23./Foulelfmeter).
Verabschiedung in der Südkurve: Erfurts Anhänger feiern ihren scheidenden Fußballgott Ronny Hebestreit.
03.06.2007 Von Thomas Czekalla
Quelle: http://www.tlz.de
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TLZ: Neun Neue sollen Herz zeigen
Erfurt. (tlz) Gestern starteten die Rot-Weißen ihre Tingeltour, die sie bis zum Urlaubsbeginn am Donnerstag auf Einladung des Hauptsponsors E.ON in fünf kleinere Thüringer Vereine führt. Mit 9:0 gewann man dabei einen Tag nach dem enttäuschenden 0:1 gegen Holstein Kiel beim SV Hermsdorf. Zum Team gehörte auch der für die abgelaufene Regionalligasaison suspendierte Dominik Kumbela, der ein Tor erzielte.
Torehungrig zeigte sich dabei auch mit zwei Treffern Henri Fuchs, bis vor einigen Jahren noch selbst in Erfurt aktiv und jetzt im Trainer- und Scoutingstab des Vereines tätig. "Er wird aber keiner unserer Neuzugänge werden", scherzt Stephan Beutel.
Erfurts Manager sieht der Frage einer schlagkräftigen Mannschaft für die kommende Saison in diesen Tagen gang gelassen entgegen. Torwart André Maczkowiak von Zweitligaabsteiger Rot-Weiss Essen hat schon unterschrieben und ersetzt künftig Michael Ratajczak. Bei acht weiteren Spielern liegen bereits mündliche Zusagen vor.
Beutel will dabei bewusst noch keine Namen nennen: "Wir gehen erst dann an die Öffentlichkeit, wenn die Verträge unterschrieben sind." Verstärken wollen sich die Erfurter für die linke Seite der Viererkette, ein Innenverteidiger soll kommen, zwei defensive Mittelfeldspieler, ein zentraler Mittelfeldspieler, ein offensiver Mann für die rechte Seite und zwei Stürmer. Neben Maczkowiak kündigt Beutel auf TLZ-Anfrage einen weiteren Zweitligaspieler an. Zwei sollen aus der Oberliga (der Leipziger Catalin Racanel kommt aber nun definitiv doch nicht) kommen, der Rest aus der Regionalliga.
Dass aus dieser Liga auch der Kieler Pavel Dobry, der am Sonnabend das 0:1 besorgt hatte, ein ernsthaftes Thema beim FC Rot-Weiß ist, verneint Beutel nicht. Gesprochen aber haben beide Seite nach Spielschluss am Sonnabend nicht miteinander. "Das gehört sich nicht unmittelbar nach einem Abstieg", sagt Erfurts Manager. "Spieler mit Herz", will Pavel Dotchev in der so wichtigen neuen Saison sehen.
Neben den bekannten Abgängen wie Ratajczak, Stephan Essig, Tom Bertram, Ronny Hebestreit, Toni Schnuphase, Thorsten Görke, Björn Brunnemann, Moritz Stoppelkamp und Rico Kühne wird auch Viktor Pekrul den Verein verlassen müssen. Noch nicht entschieden wurde dagegen die Zukunft von Silvio Pätz. "Hier gibt es noch Fragezeichen", sagt Beutel, der anders als die Rot-Weiß-Profis in diesem Sommer auf seinen Urlaub verzichten muss. "Dafür", so sagt er, "bleibt keine Zeit. Wir haben 2007/2008 einiges vor."
03.06.2007 Von Thomas Czekalla
Quelle: http://www.tlz.de
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TLZ: "Ein wahnsinnig schönes Gefühl"
Erfurt. (tlz) Er musste sich am Sonnabend fast wie ein Teeny-Idol vorgekommen sein, so sehr bedrängten ihn Mädels wie Jungs, um irgendwie an ein Autogramm von ihm zu kommen. Philip Schubert ertrug das mit stoischer Ruhe, strahlte übers ganze Gesicht und ließ sich immer wieder mit Anhängern fotografieren. "Das ist ein Wahnsinnsgefühl", beschreibt der 19-Jährige seine Gemütslage der letzten 14 Tage, in denen er vom A-Junior ins Regionalligateam aufstieg.
Gegen Hamburgs Zweite und nun gegen Kiel hatte ihn Pavel Dotchev durchspielen lassen. Und Schubert tat das auf der rechten Seite der Viererkette wie ein alter Hase. Gegen Kiel zählte er neben Lars Heller zu den Besten im Team. "Hut ab vor seiner Leistung", lonte Vorstandsvize Detlef Goss.
Bei Rot-Weiß weiß man, was man nach dem Weggang von Tom Bertram am nunmehr größten Talent des Vereines hat. Schubert erhält jetzt seinen ersten Profivertrag und sagt: "Das macht mich richtig stolz. Fußball wird jetzt mein Beruf und dem werde ich alles unterordnen." Sein Leben hat sich in nur wenigen Wochen kräftig verändert. Das Abitur am Sportgymnasium hat er seit kurzem in der Tasche. Seit letzter Woche hat er im Süden Erfurts auch seine erste eigene Wohnung.
Angefangen hatte bei ihm alles mit fünf Jahren. 1993 rannte er in Steinach erstmals dem Ball hinterher, damals noch im Mittelfeld. 2002 ging es zum FC Rot-Weiß. Seitdem ging alles rasant. Zwei Länderspiele für die U16-Auswahl des DFB hat Philip Schubert schon gemacht und sich in der A-Junioren-Bundesliga bei Pavel Dotchev aufgedrängt. Dass er jetzt nicht von wenigen mit Tom Bertram verglichen wird, ehrt den sympathischen Verteidiger. "Klar will ich ihm nacheifern und irgendwann einmal wie er in den bezahlten Fußball gehen. Möglichst mit Rot-Weiß", sagt Schubert, der lange über eine Antwort auf die Frage überlegen muss, ob er ein fußballerisches Vorbild hat. "Eigentlich fällt mir da spontan keiner ein."
Lieber geht er ohnehin seinen eigenen Weg. Wo er sich verbessern muss, dass weiß Philip Schubert selbst am besten: "Das Tore schießen ist noch meine Schwäche." Und seine Stärken liegen wo? "Einsatz und Zweikampf", sagt der junge Mann, der demnächst bei Rot-Weiß seinen einjährigen Zivildienst absolvieren wird. Und noch etwas fiel am Sonnabend an seinem Spiel auf, sein guter Blick für den Mitspieler.
Hätten den an diesem Tage auch die anderen Rot-Weißen gehabt, man hätte nach Spielschluss nicht mit leeren Händen dagestanden. An Philip Schubert lag das nicht. Seine junge Fangemeinde sah das nicht anders.
03.06.2007 Von Thomas Czekalla
Quelle: http://www.tlz.de
Erfurt. (tlz) Nach 88 Minuten klatschten am Sonnabend Erfurts Anhänger just in dem Moment, als Ronny Hebestreit nach 329 Pflichtspielen seinen letzten Gang als aktiver Rot-Weiß-Spieler zur Seitenlinie antrat, Beifall. Viel mehr Grund hatten die meisten der 3692 Zuschauer im Steigerwaldstadion auch nicht, sich über irgendetwas zu freuen.
Es war eine erbärmliche Vorstellung, die die Gastgeber beim 0:1 gegen Holstein Kiel, denen der Sieg im Kampf um den Klassenerhalt auch nichts mehr nützte, abgeliefert hatten. "Man muss sich schämen für das, was die Mannschaft den Fans gezeigt hat", war Vorstandsvize Detlef Goss nach Ende der Partie fassungslos.
Da zählte es auch nicht, das Pavel Dotchev insgesamt auf acht Spieler verzichten musste. "Ich hatte das Gefühl, heute wollten einige das Spiel nur über die Zeit bringen", haderte der Bulgare mit seinen Mannen. Ausnahmen gab es da nur sehr wenige. Lars Heller war eine davon, auch Kapitän Alexander Schnetzler, vor allem aber der erst 19-jährige Philip Schubert. Ihm machte das Spielen auf der rechten Seite der Viererkette sichtlich Vergnügen.
Kiels knapper Sieg war aufgrund der ersten Halbzeit verdient, auch wenn das goldene Tor nur durch ein Elfmetergeschenk des schwachen und einseitig pfeifenden Braunschweiger Schiedsrichter Holger Henschel fiel (22.). Der zeigte nach Michael Ratajczaks zweifelhafter Notbremse gegen Dimitrijus Guscinas sofort auf den Punkt. Pavel Dobry ließ sich vor den mitgereisten 250 Kieler Fans das Tor nicht nehmen (22.). Vor der Pause hätten noch Guscinas (25.) und Henning Grieneisen (41.) - jeweils völlig frei stehend - erhöhen können.
Eine lautstarke Kabinenpredigt hatte Dotchev zur Halbzeit noch gegeben und an die Ehre der Rot-Weißen appelliert. Geholfen hatte das nichts, auch wenn die Gastgeber nun optisch das bessere Team waren, sich im zweiten Durchgang auch 8:0 Ecken (Endstand 9:1) erarbeiteten. Chancen aber zählte man vergeblich. Die gab es erst in der Schlussphase, jeweils durch Hebestreit. Erst köpfte der 32-Jährige knapp über das Tor (73.), später fand er aus 14 Metern in Adrian Horn seinen Meister (84.).
"Das Spiel war bezeichnend für diese Saison. Wir haben ohne Leidenschaft zu keiner klaren Linie gefunden und die wenigen Möglichkeiten nicht genutzt", zuckte Pavel Dotchev hinterher fast schon ratlos mit den Schultern. Für Erfurts Anhang war der Abpfiff fast eine Erlösung.
Erfurt: Ratajczak (GK) - Schubert, Nowak (GK), Heller, Kühne (59. Stark) - Brunnemann (GK/86. Schnuphase), Peßolat, Pätz, Schnetzler (GK) - Ivanov (GK) , Hebestreit (88. Beck).
Kiel: Horn - Sandmann (78. Spasskov), Petersen, Boy, Rohwer - Breitenreiter, Hasse (GK), Grieneisen (GK/66. Bartels), Mikolajczak (64. Jürgensen) - Dobry, Guscinas.
Schiedsrichter: Henschel (Braunschweig) - Zuschauer: 3692 - Tor: 0:1 Dobry (23./Foulelfmeter).
Verabschiedung in der Südkurve: Erfurts Anhänger feiern ihren scheidenden Fußballgott Ronny Hebestreit.
03.06.2007 Von Thomas Czekalla
Quelle: http://www.tlz.de
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TLZ: Neun Neue sollen Herz zeigen
Erfurt. (tlz) Gestern starteten die Rot-Weißen ihre Tingeltour, die sie bis zum Urlaubsbeginn am Donnerstag auf Einladung des Hauptsponsors E.ON in fünf kleinere Thüringer Vereine führt. Mit 9:0 gewann man dabei einen Tag nach dem enttäuschenden 0:1 gegen Holstein Kiel beim SV Hermsdorf. Zum Team gehörte auch der für die abgelaufene Regionalligasaison suspendierte Dominik Kumbela, der ein Tor erzielte.
Torehungrig zeigte sich dabei auch mit zwei Treffern Henri Fuchs, bis vor einigen Jahren noch selbst in Erfurt aktiv und jetzt im Trainer- und Scoutingstab des Vereines tätig. "Er wird aber keiner unserer Neuzugänge werden", scherzt Stephan Beutel.
Erfurts Manager sieht der Frage einer schlagkräftigen Mannschaft für die kommende Saison in diesen Tagen gang gelassen entgegen. Torwart André Maczkowiak von Zweitligaabsteiger Rot-Weiss Essen hat schon unterschrieben und ersetzt künftig Michael Ratajczak. Bei acht weiteren Spielern liegen bereits mündliche Zusagen vor.
Beutel will dabei bewusst noch keine Namen nennen: "Wir gehen erst dann an die Öffentlichkeit, wenn die Verträge unterschrieben sind." Verstärken wollen sich die Erfurter für die linke Seite der Viererkette, ein Innenverteidiger soll kommen, zwei defensive Mittelfeldspieler, ein zentraler Mittelfeldspieler, ein offensiver Mann für die rechte Seite und zwei Stürmer. Neben Maczkowiak kündigt Beutel auf TLZ-Anfrage einen weiteren Zweitligaspieler an. Zwei sollen aus der Oberliga (der Leipziger Catalin Racanel kommt aber nun definitiv doch nicht) kommen, der Rest aus der Regionalliga.
Dass aus dieser Liga auch der Kieler Pavel Dobry, der am Sonnabend das 0:1 besorgt hatte, ein ernsthaftes Thema beim FC Rot-Weiß ist, verneint Beutel nicht. Gesprochen aber haben beide Seite nach Spielschluss am Sonnabend nicht miteinander. "Das gehört sich nicht unmittelbar nach einem Abstieg", sagt Erfurts Manager. "Spieler mit Herz", will Pavel Dotchev in der so wichtigen neuen Saison sehen.
Neben den bekannten Abgängen wie Ratajczak, Stephan Essig, Tom Bertram, Ronny Hebestreit, Toni Schnuphase, Thorsten Görke, Björn Brunnemann, Moritz Stoppelkamp und Rico Kühne wird auch Viktor Pekrul den Verein verlassen müssen. Noch nicht entschieden wurde dagegen die Zukunft von Silvio Pätz. "Hier gibt es noch Fragezeichen", sagt Beutel, der anders als die Rot-Weiß-Profis in diesem Sommer auf seinen Urlaub verzichten muss. "Dafür", so sagt er, "bleibt keine Zeit. Wir haben 2007/2008 einiges vor."
03.06.2007 Von Thomas Czekalla
Quelle: http://www.tlz.de
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TLZ: "Ein wahnsinnig schönes Gefühl"
Erfurt. (tlz) Er musste sich am Sonnabend fast wie ein Teeny-Idol vorgekommen sein, so sehr bedrängten ihn Mädels wie Jungs, um irgendwie an ein Autogramm von ihm zu kommen. Philip Schubert ertrug das mit stoischer Ruhe, strahlte übers ganze Gesicht und ließ sich immer wieder mit Anhängern fotografieren. "Das ist ein Wahnsinnsgefühl", beschreibt der 19-Jährige seine Gemütslage der letzten 14 Tage, in denen er vom A-Junior ins Regionalligateam aufstieg.
Gegen Hamburgs Zweite und nun gegen Kiel hatte ihn Pavel Dotchev durchspielen lassen. Und Schubert tat das auf der rechten Seite der Viererkette wie ein alter Hase. Gegen Kiel zählte er neben Lars Heller zu den Besten im Team. "Hut ab vor seiner Leistung", lonte Vorstandsvize Detlef Goss.
Bei Rot-Weiß weiß man, was man nach dem Weggang von Tom Bertram am nunmehr größten Talent des Vereines hat. Schubert erhält jetzt seinen ersten Profivertrag und sagt: "Das macht mich richtig stolz. Fußball wird jetzt mein Beruf und dem werde ich alles unterordnen." Sein Leben hat sich in nur wenigen Wochen kräftig verändert. Das Abitur am Sportgymnasium hat er seit kurzem in der Tasche. Seit letzter Woche hat er im Süden Erfurts auch seine erste eigene Wohnung.
Angefangen hatte bei ihm alles mit fünf Jahren. 1993 rannte er in Steinach erstmals dem Ball hinterher, damals noch im Mittelfeld. 2002 ging es zum FC Rot-Weiß. Seitdem ging alles rasant. Zwei Länderspiele für die U16-Auswahl des DFB hat Philip Schubert schon gemacht und sich in der A-Junioren-Bundesliga bei Pavel Dotchev aufgedrängt. Dass er jetzt nicht von wenigen mit Tom Bertram verglichen wird, ehrt den sympathischen Verteidiger. "Klar will ich ihm nacheifern und irgendwann einmal wie er in den bezahlten Fußball gehen. Möglichst mit Rot-Weiß", sagt Schubert, der lange über eine Antwort auf die Frage überlegen muss, ob er ein fußballerisches Vorbild hat. "Eigentlich fällt mir da spontan keiner ein."
Lieber geht er ohnehin seinen eigenen Weg. Wo er sich verbessern muss, dass weiß Philip Schubert selbst am besten: "Das Tore schießen ist noch meine Schwäche." Und seine Stärken liegen wo? "Einsatz und Zweikampf", sagt der junge Mann, der demnächst bei Rot-Weiß seinen einjährigen Zivildienst absolvieren wird. Und noch etwas fiel am Sonnabend an seinem Spiel auf, sein guter Blick für den Mitspieler.
Hätten den an diesem Tage auch die anderen Rot-Weißen gehabt, man hätte nach Spielschluss nicht mit leeren Händen dagestanden. An Philip Schubert lag das nicht. Seine junge Fangemeinde sah das nicht anders.
03.06.2007 Von Thomas Czekalla
Quelle: http://www.tlz.de