TA: Torwarttrainer Köhler: Nicht am falschen Ende sparen
Er ist beim FC Rot-Weiß groß geworden, hat in Dresden und Cottbus Bundesliga-Erfahrung gesammelt, ist Fußball-Lehrer und seit seiner Rückkehr nach Erfurt anerkannter Torwarttrainer. TA sprach mit Thomas Köhler (42) über seine Zukunft.
Ihr Vertrag läuft aus. Bleiben Sie dem Verein erhalten?
Das wird sich in dieser Woche zeigen. Dann soll ein Gespräch mit dem Präsidium stattfinden.
Möchten Sie gern bleiben?
Natürlich. Meine Familie und ich fühlen uns nach der Rückkehr in die Heimat sehr wohl. Und auch sportlich ist viel mehr möglich als in dieser Saison. Ich denke, dass ich meinen Beitrag dazu leisten könnte.
Es heißt, der Klub muss sparen. Befürchten Sie, dass es Ihre Position treffen könnte?
Man muss mit allem rechnen. Doch ich kann ruhigen Gewissens behaupten, mit den Torhütern gute Arbeit geleistet zu haben. Nach meiner Statistik hat "Orle" (Dirk Orlishausen/d. R.) der Mannschaft allein vier, fünf Punkte geholt mindestens. Man stelle sich nur mal vor, die würden fehlen. Bei allem Verständnis für die wirtschaftlichen Probleme: Der Verein sollte nicht am falschen Ende sparen.
Hören Sie sich bereits um?
Natürlich muss ich mir Gedanken machen. Aber ich gehe davon aus, dass wir uns einigen. Ein Weggang würde mir sehr leid tun und würde nicht gut für die Entwicklung unserer Torhüter sein.
Sie genießen ein hohes Ansehen unter den Spielern, die Sie nach der Beurlaubung von Rainer Hörgl gar als Chef wollten.
Es steht den Spielern nicht zu, einen bestimmten Trainer zu fordern. Ich habe intern Probleme angesprochen und bei aller Loyalität dem Chef-Trainer gegenüber mit meiner Meinung nicht hinter dem Berg gehalten. Vielleicht haben die Jungs gespürt, dass ich 100 Prozent Erfolg will.
Das Aufstiegsziel wurde verfehlt. Was ist schief gelaufen?
Es fehlte an Typen auf dem Rasen; an Spielern, die sich gegen Niederlagen wehren, den Mund aufmachen und gegenüber dem anderen auch mal harte Worte wählen. Wir brauchen eine Siegermentalität. Aue hat uns vorgemacht, wie es funktioniert. Nur mit "lieben" Jungs hat man auf Dauer keinen Erfolg.
Dennoch gab es mit Kammlott und Orlishausen zwei Gewinner der Saison, oder?
Das sehe ich genauso. Ich habe Piplica, Tremmel, Koch oder Lenz trainiert und daher ja den Vergleich zu "Orle" er hat jetzt absolut das Level, um Bundesliga zu spielen. Auch "Chipper" (Carsten Kammlott/d. R.) bringt alles mit, um diesen Sprung zu schaffen. Doch für seine Entwicklung wäre es besser, noch ein Jahr in der 3. Liga zu reifen.
Das sieht Stefan Emmerling genauso. Wie läuft die Zusammenarbeit mit dem Trainer?
Super. Wir funken auf der gleichen Wellenlänge, halten vor allem die Grundtugenden wie Disziplin, Laufbereitschaft und Wille für unabdingbar. Aue hat keine besseren Fußballer als wir, aber eben diese Dinge verinnerlicht. "Emma" weckt Emotionen auf und neben dem Platz. Das war in der Phase, als die Spieler verunsichert waren, enorm wichtig.
Der als Trainer gescheiterte Rainer Hörgl gibt als sportlicher Geschäftsführer im Verein die Richtung vor. Halten Sie das für eine glückliche Konstellation?
Ich bin Angestellter des Klubs und habe Entscheidungen des Präsidiums nicht zu beurteilen.
Marco Alles / 03.05.10 / TA
Quelle: http://www.thueringer-allgemeine.de
Er ist beim FC Rot-Weiß groß geworden, hat in Dresden und Cottbus Bundesliga-Erfahrung gesammelt, ist Fußball-Lehrer und seit seiner Rückkehr nach Erfurt anerkannter Torwarttrainer. TA sprach mit Thomas Köhler (42) über seine Zukunft.
Ihr Vertrag läuft aus. Bleiben Sie dem Verein erhalten?
Das wird sich in dieser Woche zeigen. Dann soll ein Gespräch mit dem Präsidium stattfinden.
Möchten Sie gern bleiben?
Natürlich. Meine Familie und ich fühlen uns nach der Rückkehr in die Heimat sehr wohl. Und auch sportlich ist viel mehr möglich als in dieser Saison. Ich denke, dass ich meinen Beitrag dazu leisten könnte.
Es heißt, der Klub muss sparen. Befürchten Sie, dass es Ihre Position treffen könnte?
Man muss mit allem rechnen. Doch ich kann ruhigen Gewissens behaupten, mit den Torhütern gute Arbeit geleistet zu haben. Nach meiner Statistik hat "Orle" (Dirk Orlishausen/d. R.) der Mannschaft allein vier, fünf Punkte geholt mindestens. Man stelle sich nur mal vor, die würden fehlen. Bei allem Verständnis für die wirtschaftlichen Probleme: Der Verein sollte nicht am falschen Ende sparen.
Hören Sie sich bereits um?
Natürlich muss ich mir Gedanken machen. Aber ich gehe davon aus, dass wir uns einigen. Ein Weggang würde mir sehr leid tun und würde nicht gut für die Entwicklung unserer Torhüter sein.
Sie genießen ein hohes Ansehen unter den Spielern, die Sie nach der Beurlaubung von Rainer Hörgl gar als Chef wollten.
Es steht den Spielern nicht zu, einen bestimmten Trainer zu fordern. Ich habe intern Probleme angesprochen und bei aller Loyalität dem Chef-Trainer gegenüber mit meiner Meinung nicht hinter dem Berg gehalten. Vielleicht haben die Jungs gespürt, dass ich 100 Prozent Erfolg will.
Das Aufstiegsziel wurde verfehlt. Was ist schief gelaufen?
Es fehlte an Typen auf dem Rasen; an Spielern, die sich gegen Niederlagen wehren, den Mund aufmachen und gegenüber dem anderen auch mal harte Worte wählen. Wir brauchen eine Siegermentalität. Aue hat uns vorgemacht, wie es funktioniert. Nur mit "lieben" Jungs hat man auf Dauer keinen Erfolg.
Dennoch gab es mit Kammlott und Orlishausen zwei Gewinner der Saison, oder?
Das sehe ich genauso. Ich habe Piplica, Tremmel, Koch oder Lenz trainiert und daher ja den Vergleich zu "Orle" er hat jetzt absolut das Level, um Bundesliga zu spielen. Auch "Chipper" (Carsten Kammlott/d. R.) bringt alles mit, um diesen Sprung zu schaffen. Doch für seine Entwicklung wäre es besser, noch ein Jahr in der 3. Liga zu reifen.
Das sieht Stefan Emmerling genauso. Wie läuft die Zusammenarbeit mit dem Trainer?
Super. Wir funken auf der gleichen Wellenlänge, halten vor allem die Grundtugenden wie Disziplin, Laufbereitschaft und Wille für unabdingbar. Aue hat keine besseren Fußballer als wir, aber eben diese Dinge verinnerlicht. "Emma" weckt Emotionen auf und neben dem Platz. Das war in der Phase, als die Spieler verunsichert waren, enorm wichtig.
Der als Trainer gescheiterte Rainer Hörgl gibt als sportlicher Geschäftsführer im Verein die Richtung vor. Halten Sie das für eine glückliche Konstellation?
Ich bin Angestellter des Klubs und habe Entscheidungen des Präsidiums nicht zu beurteilen.
Marco Alles / 03.05.10 / TA
Quelle: http://www.thueringer-allgemeine.de