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02.11.2009
TLZ: Nach der Pause früh belohnt

Erfurt. (tlz) Der FC Rot-Weiß Erfurt hat in seinem 1500. Pflichtspiel mit 2:0 (0:0) gewonnen und gleichzeitig die Negativserie gegen den VfL Osnabrück beendet. Denn mit dem Erfolg am vergangenen Sonnabend im Steigerwaldstadion gelang den Thüringern der erste Sieg im vierten Spiel gegen den Kontrahenten aus Norddeutschland. Und der war vor 5521 Zuschauern völlig verdient gegen eine Mannschaft, der man die Strapazen vom Pokal-Dienstag noch anmerkte.

"Das hatten wir uns heute ganz anders vorgestellt. Ich kann mir das auch nicht erklären. Körperlich waren wir gut drauf. Aber es ist eben wohl doch eine Kopfsache. Aber so haben wir RWE mit ins Boot geholt, wenn es um den Kampf um die Spitze geht", sagte Alexander Schnetzler, der frühere Kapitän der Erfurter. Auch sein Trainer Karsten Baumann schaute an seiner früheren Wirkungsstätte etwas traurig drein und sagte auf der Pressekonferenz: "Im ersten Abschnitt hätte es Elfmeter für uns geben müssen, da wäre das Spiel vielleicht anders gelaufen. In der zweiten Halbzeit waren wir einfach nicht gut genug. Glückwunsch an Erfurt, der Sieg geht völlig in Ordnung." Erfurts Chef-Trainer Rainer Hörgl sagte: "Heute sind wir für unsere Arbeit belohnt worden. Das Tor hat eine Zentnerlast von den Spielern genommen."

Das erste Mal hatten die Zuschauer in der 8. Minute den Torschrei auf den Lippen, aber der Schrägschuss vom Brasilianer Thiago Rockenbach da Silva verfehlte das vom ehemaligen Jenaer Tino Berbig gehütete Gästegehäuse knapp. Dann hämmerte der stark spielende Carsten Kammlott das Leder aus fünf Metern in die Wolken (16.). Auf Seiten der Gäste sorgte der Schuss von Michael Lejan für Gefahr für das Tor von Dirk Orlishausen. Der parierte jedoch (23.). Dann verstummte der Torschrei der Massen nach dem Treffer von Kammlott schnell wegen einer Abseitsstellung des Youngsters (27.). Kurz vor dem Pausentee wurde Orlishausen von Benjamin Siegert ohne Absicht am Kopf getroffen. Der Keeper erlitt eine klaffende Platzwunde und musste lange behandelt und schließlich ausgewechselt werden. Andreas Sponsel nahm seinen Platz ein und machte seine Sache sehr gut. Zum Beispiel beim Kopfball des Ex-Jenaers Niels Hansen in der Nachspielzeit von Hälfte eins.

Nach dem Wechsel drückte Rot-Weiß auf das Tempo - und wurde früh belohnt. Tino Semmer mogelte sich über rechts durch und gab das Leder in die Mitte. Dort schoss Kammlott aus Nahdistanz zum umjubelten 1:0 ein (54.). Bei weiteren Chancen (58., 67.) hatte Kammlott das 2:0 auf Kopf und Fuß. Und Rockenbach da Silva traf zwei Mal nur das Gebälk (61., 68.). Das machte Semmer später besser, als er trocken zum 2:0 einschoss (75.). RWE ließ nichts mehr anbrennen, obwohl die Gäste nun aggressiver wurden, aber zu spät.

Erfurt: Orlishausen (44. Sponsel) - Malura (87. Stenzel), Pohl (51. Ströhl), Möckel, Hillebrand - Bölstler, Cinaz, Rockenbach da Silva, Humbert - Kammlott, Semmer.

Osnabrück: Berbig - Schnetzler, Barletta, Nickenig, Krük - Matthias Heidrich (65. Keseroglu), Hansen - Siegert, Lejan (56. Schmidt), Lindemann (75. Reichen-berger) - Bencik.

Schiedsrichter: Martin Petersen (Filderstadt). Tore: 1:0 Kammlott (54.), 2:0 Semmer (75.). Zuschauer: 5521.

Dia-Show zum Spiel unter:

http://www.tlz.de /sport
01.11.2009 Von Jens Pachmann



TLZ: Zwei Mal mit Köpfchen

Jena. (tlz) Patrick Kühn setzt das Lächeln des Siegers auf. Mit 2:1 haben er und seine Mannschaftskameraden den FC Rot-Weiß Erfurt II besiegt. Obwohl "niedergekämpft" es wohl besser treffen würde.

Es war kein ansehnliches Spiel, was die beiden Mannschaften da den 326 Besuchern am Samstag boten. Echte Torgelegenheiten waren lange Zeit Mangelware. "Ich bin deshalb auch in der Halbzeitpause in der Kabine laut geworden. Ich war nicht einverstanden mit dem, was die Jungs da machten", sagt Jenas Trainer Michael Junker. Seine Mannschaft fand in der Tat kein Mittel gegen die "auf Verhindern" (Junker) ausgerichtete RWE-Reserve. Zu allem Überfluss gingen die Gäste dann auch nach 56 Minuten in Führung. Montabell konnte nach einem Freistoß einköpfen, weil FCC-Torsteher Martin Dwars auf der Linie kleben blieb. "Er kriegt dann die Arme nicht mehr hoch, ich hätte mir eben gewünscht, dass er da raus kommt ...", sagt Junker.

Doch seine Mannschaft schlug zurück. "Obwohl wir aus dem Spiel heraus wohl an diesem Tag kein Tor gemacht hätten", sagt der Zeiss-Coach. Und so waren es zwei Freistöße von Alexander Griebsch, beide scharf von der rechten Seite getreten mit dem linken Fuß - beide per Kopf verwandelt von Jenas Verteidiger Patrick Kühn. Der erste geht vom Innenpfosten ins Tor, der andere kracht ins Triangel. "Nur mit fußballerischen Mitteln funktioniert es nicht", sagt Junker.

Jena II: Dwars - Kühn, Petersen (46. Rödiger), Osadchenko, Röppnack - Häring, Eismann, Kolitsch (59. Bosse) - Griebsch (89. Grabinski), Hauser - Ullmann.

Erfurt II: Bach - Menz, Rahn, Eckermann (75. Ziegler), Mees - Walter, Langer, Ernst (86. Brandau), Göbel - Montabell, Beck.

Schiedsrichter: Tino Wenkel (Mühlhausen). Zuschauer: 326. Tore: 0:1 Montabell (56.), 1:1, 2:1 Kühn (71./84.).


01.11.2009 Von Michael Ulbrich



TA vom 02.11.2009

FC Rot-Weiß: Glücksmomente


Dank einer starken zweiten Halbzeit gab es am Verdienst des 2:0 über Osnabrück keine Zweifel. Doch der FC Rot-Weiß hatte auch mehrfach Glück, selbst nach dem Spiel.
ERFURT. Martin Pohl gab erleichtert Entwarnung: "Es ist nichts gebrochen", sagte Erfurts Abwehrchef gestern. Gegen Osnabrück war er nach 52 Minuten mit Verdacht auf Zehenbruch ausgewechselt und das Ende der Hinrunde befürchtet worden. Doch bei der Röntgen-Untersuchung am späten Samstagabend stellte sich heraus, dass der große Zeh nur stark geprellt ist. Gestern hatten die Beschwerden schon deutlich nachgelassen. "Vielleicht kann ich in Dortmund sogar mit einer schmerzstillenden Spritze spielen", sagte Pohl. Damit besteht zumindest die Hoffnung, dass die gegen Osnabrück erneut stabile Innendeckung nicht komplett ersetzt werden muss. Jens Möckel darf nach seiner fünften Gelben Karte bei der BVB-Reserve am Samstag nicht mitwirken.
Glück hatte auch Dirk Orlishausen. Erfurts nahezu beschäftigungsloser Torwart brachte in der 42. Minute den durchgebrochenen Siegert zu Fall. Der Elfmeterpfiff blieb allerdings aus. Zum Leidwesen von Gäste-Trainer Karsten Baumann, der einen "klaren Strafstoß" gesehen hatte und zu Recht mutmaßte: "Wer weiß, wie das Spiel dann gelaufen wäre." Für Orlishausen war es indes beendet. Bei dem Zusammenprall mit Siegert zog er sich zwei Risswunden und eine Prellung oberhalb des rechten Auges zu. Die starke Schwellung ließ ein Weiterspielen nicht zu. Und so kam Ersatzmann Andreas Sponsel zum Drittliga-Debüt.
Mehr dazu lesen Sie in der Thüringer Allgemeine.

01.11.2009 Von Marco ALLES


TA vom 02.11.2009

Kommentar: Einstellung

Was dem Hamburger SV und Borussia Dortmund nicht gelungen ist, hat der FC Rot-Weiß geschafft: den VfL Osnabrück bezwungen. Nun sollten die Erfurter deshalb keine Freikarte für die erste Bundesliga erhalten. Trotzdem hat das Spiel gezeigt, welches Potenzial sie durchaus besitzen.
Es hat aber auch bewiesen, wie sich eine Mannschaft vom Pokalerfolg blenden lassen kann. Es ist kaum zu glauben, dass diese harmlose VfL-Truppe dem HSV und dem BVB zusammen sechs Tore eingeschenkt hat. So ein Auftritt wie im Steigerwaldstadion kann dann nur mit einer mangelnden Einstellung zu tun haben.

Das ist aber nicht das Problem des FC Rot-Weiß, sondern muss Gäste-Trainer Karsten Baumann intensiv beschäftigen. Nachfolger Rainer Hörgl lobte zu Recht das unbedingte Wollen seiner Mannschaft, das nach dem Wechsel sogar in sehr ansehnlichen Fußball mündete. Und so etwas ist ja auch eine Frage der Einstellung. Einer diesmal sehr positiven.
01.11.2009
Von Gerald MÜLLER
BILD: Das ging ins Auge
Orlishausen in Klinik - zwei Risse im Lid
Von MICHAEL WINDISCH

Als seine Mannschaftskameraden den 2:0-Sieg (Tore: Kammlott, Semmer) über Osnabrück feierten, war Dirk Orlishausen (27) schon auf dem Weg ins Krankenhaus! Erfurts Torhüter wurde in der 36. Minute, bei einem Zweikampf mit Benjamin Siegert (28), schwer am Auge verletzt, wurde minutenlang auf dem Rasen behandelt und musste ausgewechselt werden. Orlishausen: "Ich habe zwei Risse im Augenlid. Auf dem Platz wurde es noch mit Klebepflaster versorgt, aber es hörte nicht auf zu bluten..." Im Krankenhaus wurden die ein und 0,5 Zentimeter langen Wunden genäht. Orlishausen: "Ich bekam eine Spritze direkt ins Augenlid, damit es nicht so weh tut. Die Schmerzen sind mittlerweile weniger geworden. Aber ich muss immer noch kühlen." Übrigens: "Täter" Siegert hat sich nicht bei Orlishausen entschuldigt. "Er hat sich nur bei mir beschwert, dass es ein Elfmeter bei der Aktion war..." Samstag, beim Auswärtsspiel in Dortmund, will "Orle" wieder dabei sein. Der Publikumsliebling: "Das ist schon ein besonderes Spiel im Signal Iduna Park - auch wenn er wahrscheinlich leer ist. Da freut man sich ja drauf."

Gefreut haben sich auch die Fans - auf einen Osna-brücker! Ex-Kapitän und Pokalheld Alexander Schnetzler (30) wurde nach dem Spiel von den Fans gefeiert. Schnetzler war den Tränen nahe: "Das war schon ein emotionaler Moment. Das war kein leichtes Spiel für mich."
Erfurts Ex-Trainer Karsten Baumann (40) dagegen stolzierte wie ein eitler
Gockel durch das Stadion, sprach nur das Nötigste und war nach der Niederlage ganz schnell wieder verschwunden...
TA: 02.11.2009

Fußball-Oberliga: Kopflos nach ruhenden Bällen

Unverzeihliche, weil konzentrationsbedingte Zuordnungsschwächen nach Standards brachen der Rot-Weiß-Zweiten trotz zumeist überlegen geführten Spiels beim 1:2 in Jena das Genick.

JENA (hö). Das ist umso bitterer, weil die Gäste die Einheimischen im "kleinen Thüringen-Derby" lange vollständig im Griff hatten.

Vor allem vor der Pause kontrollierten die Rot-Weißen über Ballverteiler Langer die Partie und ließen dank aufmerksamen Defensivverhaltens, aus dem sie immer wieder geschickte Nadelstiche nach vorn setzten, nicht eine Torchance der Jenenser zu. Nachdem Montabell per Kopf (20.) und Beck durch zu kurze Fußspitze nach Walter-Eingabe (35.) die Führung vor dem Seitenwechsel noch knapp verpasst hatten, holte Montabell diese mit präzisem Kopfstoß auf Mees-Flanke (56.) verdientermaßen nach einer runden Stunde nach. Nichts, aber auch rein garnichts deutete zu diesem Zeitpunkt darauf hin, dass die Gäste noch verlieren könnten.

Den kompletten Beitrag lesen Sie in der gedruckten TA vom 2. November (Montagausgabe).

01.11.2009

Freies Wort: Bärenstarke zweite Halbzeit

OTZ: Starke zweite Hälfte




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