@GofA und @guerti - ich denke, irgendwo in der Mitte trifft es sich.
Eine Fußball-EM (auch WM oder Olympia) sind eben seit vielen Jahrzehnten nun gesellschaftliche Großereignisse geworden.
Da treffen sich kontinental oder weltweit die besten Ihrer Sportart. Das ist ja irgendwo auch Werbung für den Sport an sich und hat im Nachfolgeeffekt auch eine Auswirkung auf den fußballerischen Nachwuchs weltweit ebenso wie auf das Interesse für Fußball und das Fansein.
Das bei so einem Turnier - und der Beginn dieser Entwicklung 2006 mit der WM im eigenen Land hat ja auch positive Effekte für Infrastruktur, Nachwuchswerbung und Zuschauerzahlen gehabt - die Menschen der eigenen Nationalmannschaft huldigen und ihr Fansein dafür zeigen, sehe ich weniger als das Problem. Sicher sind dann viele dabei, die man wahrscheinlich nach den 4 Wochen Turnier nicht wieder oder nur teilweise in einem Stadion sehen wird.
Klar wird hier Event gelebt - aber wer will bitte den Menschen das verdenken ? Sollen sie sich einmauern ? Ich habe nichts dagegen, wenn bei so einem Event eine fröhliche und aufgeschlossene Atmosphäre herrscht und eigentlich auch gelebt wird, was der Sport ausstrahlen soll - Fairness, Respekt, Anerkennung einer Leistung.
Und nun - da bin ich durchaus bei Dir @guerti - kommt die Kehrseite der Medaille.
Und ich halte es für asbolut legitim, das auch diese genannt wird und darauf hingewiesen wird und man darüber spricht.
Insbesondere bei den Weltmeisterschaften hat letztlich eine FIFA und deren durch und durch korrupte Funktionärsriege dafür gesorgt, das nicht der Sport an sich und die Fans , sondern der Hintergrund dieser Turniere in ein Licht kommt, das es kritisch zu betrachten gilt.
Es gibt vermutlich seit mindestens den 90er Jahren keine WM mehr, bei der nicht der Verdacht von Korruption, Vetternwirtschaft, Selbstbereicherung und Profitstreben des Verbandes auftritt.
Die Vergabe der letzten Turniere insbesondere seit Südafrika werfen Fragen auf über Absprachen, Instinktlosigkeit der Funktionäre zu gesellschaftlichen Verhältnissen in den Austragungsländern und das bewusste Wegschauen zu unglaublichen Dimensionen von gesellschaftlich fundamentierter Gewalt gegen simpelste Menschenrechte.
Das interessiert die FIFA-Bosse alles garnicht - weil diese Verbrecherriege nicht mehr im Sinne von Sport und dessen Werten und der Verbreitung dieses Sportes lebt - sondern nur noch in engen Kasten der Selbstbereicherung, einer Unmoral und eines Schmarotzertums auf Kosten anderer.
Und wie wir erleben müssen - greift das mittlererweile auch in die Strukturen der Kontinentalverbände wie die UEFA ein oder den südamerikanischen oder den nord-/mittelamerikanischen und afrikanischen Verband.
Der Fußball entwickelt sich ähnlich wie die Gesellschaft immer mehr zu einer 2-Klassengesellschaft.
Brot und Spiele - wie bei den alten Römern. Ich weiß nicht, ob den Spielern im oberen Bereich immer klar ist, das sie letztlich moderne Gladiatoren sind auf dem Spielfeld. Deren sportliches Streben nach Titeln genutzt wird zur Entwicklung des Fußballs in eine Unterhaltungsindustrie, die andere Sportarten geradezu erdrückt und teilweise vom öffentlichen Interesse ausschließt.
Und den Funktionären fette Margen für die eigene Tasche beschert.
Ich sehe den Gegensatz zwischen den Werten des Sportes an sich und dem Wettkampf einerseits und einer Maschinerie imperialer Gewinnsucht auf Kosten dieses Sportes andererseits.
Und ich denke schon, das man da auch mal unmißverständlich ansprechen muss, um welchen Preis das geschieht.
Das eben in Brasilien Straßenkinder systematisch umgebracht wurden, damit anschließend die Fans aus der ganzen Welt ein heiles Bild einer WM in einem fußballträchtigen Land zu sehen bekommen. Als nur ein Beispiel.
Oder die Rechtlosigkeit südostasiatischer Wanderarbeiter ( bevorzugt Pakistani,Inder, Phillipinos und so weiter ) in einem Emirat Katar, das beim Stadionbau nicht kleckert, sondern klotzt - damit auch der letzte Europäer einen klimatisierten Sitzplatz hat.
Unter welchen Verhältnissen dabei die Erbauer arbeiten und leben und ob das etwas mit Menschenwürde zu tun hat - who cares?
Viele lassen sich dann lieber beschwichtigen vom deutschen Weichspüler namens "Kaiser " - der ist eben "Kaiser " - wird schon richtig sein, wenn er seine Weisheiten verkündet. Wir haben das den Scheichs gesagt - so schlimm sind die ja nicht, die werden das schon machen. Mehr Schein als Sein wird da vermittelt. Sind eben alles "ehrenwerte Männer der Gesellschaft"....
@GofA - und da muss ich Dir auch widersprechen. Zumindest in diesem Forum wurde sich bereits lange vor der WM 2014 über die Zustände in Brasilien unterhalten und diskutiert genauso wie über das, was derzeit in Katar beim Bau passiert. Also nicht nur 6 Wochen oder so vor Beginn eines Turnieres.
Die Frage ist eher - wen interessiert es ? Ist nicht in Europa oder Deutschland - was geht mich das an ? Mal allgemein festgestellt - ist also nicht persönlich gemeint.
Diese Turniere - und das kritisiert @guerti vollkommen zu Recht - werden immer mehr aufgeblasen zu Hyperevents, bei denen Milliarden verbrannt werden - an Nachhaltigkeit im Sinne des Fußballs, des jeweiligen Landes, seiner Bevölkerung usw denkt da schon lange keiner mehr. Wer bekommt das größte Megaevent hin und kann es beim nächsten mal noch toppen - Geld spielt keine Rolle dabei.
Wer nutzt heute die Stadien in Südafrika, Brasilien oder demnächst in Russland oder Katar noch in dem Ausmaß und Zweck, für den sie gebaut wurden?
Am Ende zählt die Kasse - Profit für die Verbände, für die Großsponsoren, für die Wirtschaft die die Aufträge erhält, für das gesellschaftliche Ansehen der politischen Machthaber und so weiter - unter welchen Bedingungen das zustande kommt - wen interessiert das schon ? Tote beim Bau ? "Kollateralschaden " - heisst das häßliche Wort dafür.
Es beginnt abzustumpfen. Sehe ich ähnlich wie @nummer13......
Eine Fußball-EM (auch WM oder Olympia) sind eben seit vielen Jahrzehnten nun gesellschaftliche Großereignisse geworden.
Da treffen sich kontinental oder weltweit die besten Ihrer Sportart. Das ist ja irgendwo auch Werbung für den Sport an sich und hat im Nachfolgeeffekt auch eine Auswirkung auf den fußballerischen Nachwuchs weltweit ebenso wie auf das Interesse für Fußball und das Fansein.
Das bei so einem Turnier - und der Beginn dieser Entwicklung 2006 mit der WM im eigenen Land hat ja auch positive Effekte für Infrastruktur, Nachwuchswerbung und Zuschauerzahlen gehabt - die Menschen der eigenen Nationalmannschaft huldigen und ihr Fansein dafür zeigen, sehe ich weniger als das Problem. Sicher sind dann viele dabei, die man wahrscheinlich nach den 4 Wochen Turnier nicht wieder oder nur teilweise in einem Stadion sehen wird.
Klar wird hier Event gelebt - aber wer will bitte den Menschen das verdenken ? Sollen sie sich einmauern ? Ich habe nichts dagegen, wenn bei so einem Event eine fröhliche und aufgeschlossene Atmosphäre herrscht und eigentlich auch gelebt wird, was der Sport ausstrahlen soll - Fairness, Respekt, Anerkennung einer Leistung.
Und nun - da bin ich durchaus bei Dir @guerti - kommt die Kehrseite der Medaille.
Und ich halte es für asbolut legitim, das auch diese genannt wird und darauf hingewiesen wird und man darüber spricht.
Insbesondere bei den Weltmeisterschaften hat letztlich eine FIFA und deren durch und durch korrupte Funktionärsriege dafür gesorgt, das nicht der Sport an sich und die Fans , sondern der Hintergrund dieser Turniere in ein Licht kommt, das es kritisch zu betrachten gilt.
Es gibt vermutlich seit mindestens den 90er Jahren keine WM mehr, bei der nicht der Verdacht von Korruption, Vetternwirtschaft, Selbstbereicherung und Profitstreben des Verbandes auftritt.
Die Vergabe der letzten Turniere insbesondere seit Südafrika werfen Fragen auf über Absprachen, Instinktlosigkeit der Funktionäre zu gesellschaftlichen Verhältnissen in den Austragungsländern und das bewusste Wegschauen zu unglaublichen Dimensionen von gesellschaftlich fundamentierter Gewalt gegen simpelste Menschenrechte.
Das interessiert die FIFA-Bosse alles garnicht - weil diese Verbrecherriege nicht mehr im Sinne von Sport und dessen Werten und der Verbreitung dieses Sportes lebt - sondern nur noch in engen Kasten der Selbstbereicherung, einer Unmoral und eines Schmarotzertums auf Kosten anderer.
Und wie wir erleben müssen - greift das mittlererweile auch in die Strukturen der Kontinentalverbände wie die UEFA ein oder den südamerikanischen oder den nord-/mittelamerikanischen und afrikanischen Verband.
Der Fußball entwickelt sich ähnlich wie die Gesellschaft immer mehr zu einer 2-Klassengesellschaft.
Brot und Spiele - wie bei den alten Römern. Ich weiß nicht, ob den Spielern im oberen Bereich immer klar ist, das sie letztlich moderne Gladiatoren sind auf dem Spielfeld. Deren sportliches Streben nach Titeln genutzt wird zur Entwicklung des Fußballs in eine Unterhaltungsindustrie, die andere Sportarten geradezu erdrückt und teilweise vom öffentlichen Interesse ausschließt.
Und den Funktionären fette Margen für die eigene Tasche beschert.
Ich sehe den Gegensatz zwischen den Werten des Sportes an sich und dem Wettkampf einerseits und einer Maschinerie imperialer Gewinnsucht auf Kosten dieses Sportes andererseits.
Und ich denke schon, das man da auch mal unmißverständlich ansprechen muss, um welchen Preis das geschieht.
Das eben in Brasilien Straßenkinder systematisch umgebracht wurden, damit anschließend die Fans aus der ganzen Welt ein heiles Bild einer WM in einem fußballträchtigen Land zu sehen bekommen. Als nur ein Beispiel.
Oder die Rechtlosigkeit südostasiatischer Wanderarbeiter ( bevorzugt Pakistani,Inder, Phillipinos und so weiter ) in einem Emirat Katar, das beim Stadionbau nicht kleckert, sondern klotzt - damit auch der letzte Europäer einen klimatisierten Sitzplatz hat.
Unter welchen Verhältnissen dabei die Erbauer arbeiten und leben und ob das etwas mit Menschenwürde zu tun hat - who cares?
Viele lassen sich dann lieber beschwichtigen vom deutschen Weichspüler namens "Kaiser " - der ist eben "Kaiser " - wird schon richtig sein, wenn er seine Weisheiten verkündet. Wir haben das den Scheichs gesagt - so schlimm sind die ja nicht, die werden das schon machen. Mehr Schein als Sein wird da vermittelt. Sind eben alles "ehrenwerte Männer der Gesellschaft"....
@GofA - und da muss ich Dir auch widersprechen. Zumindest in diesem Forum wurde sich bereits lange vor der WM 2014 über die Zustände in Brasilien unterhalten und diskutiert genauso wie über das, was derzeit in Katar beim Bau passiert. Also nicht nur 6 Wochen oder so vor Beginn eines Turnieres.
Die Frage ist eher - wen interessiert es ? Ist nicht in Europa oder Deutschland - was geht mich das an ? Mal allgemein festgestellt - ist also nicht persönlich gemeint.
Diese Turniere - und das kritisiert @guerti vollkommen zu Recht - werden immer mehr aufgeblasen zu Hyperevents, bei denen Milliarden verbrannt werden - an Nachhaltigkeit im Sinne des Fußballs, des jeweiligen Landes, seiner Bevölkerung usw denkt da schon lange keiner mehr. Wer bekommt das größte Megaevent hin und kann es beim nächsten mal noch toppen - Geld spielt keine Rolle dabei.
Wer nutzt heute die Stadien in Südafrika, Brasilien oder demnächst in Russland oder Katar noch in dem Ausmaß und Zweck, für den sie gebaut wurden?
Am Ende zählt die Kasse - Profit für die Verbände, für die Großsponsoren, für die Wirtschaft die die Aufträge erhält, für das gesellschaftliche Ansehen der politischen Machthaber und so weiter - unter welchen Bedingungen das zustande kommt - wen interessiert das schon ? Tote beim Bau ? "Kollateralschaden " - heisst das häßliche Wort dafür.
Es beginnt abzustumpfen. Sehe ich ähnlich wie @nummer13......