Sammer contra Zwanziger
Hennef (sid) - Die Debatte um Frauenfußball-Bundestrainerin Silvia Neid, 47, hat nun sogar die Spitze des Deutschen Fußball-Bundesentzweit: DFB-Sportdirektor Matthias Sammer ist seinem Präsidenten Theo Zwanziger in den Rücken gefallen und hat sich Neids Kritikern angeschlossen. Obwohl Zwanziger nach Ende der WM zu einem Rundumschlag gegen jede Kritik ausgeholt hatte, nahm nun Sammer die Bundestrainerin und die Nationalspielerinnen ins Visier. 'Ich habe sie immer bewundert für ihre Stringenz und Geradlinigkeit. Da war Fußball und nur Fußball. Dann haben sie sich irgendwann beschwert, dass da zu wenig Öffentlichkeit ist', sagte Sammer bei einem Medientermin in der Sportschule Hennef über die deutschen Fußball-Frauen: 'Jetzt haben sie nur noch Öffentlichkeit gehabt und merken plötzlich, dass sie alle Mechanismen der Öffentlichkeit beantworten müssen. Und da ist eine Bundestrainerin, die in der Kritik steht, und sie weiß gar nicht, warum.'
Die deutschen Titelverteidigerinnen und Neid, deren Vertrag kurz vor der WM bis 2016 verlängert worden war, hatten im Viertelfinale überraschend gegen den späteren Weltmeister Japan mit 0:1 nach Verlängerung verloren. Neid, die am 17.September mit ihrem Team in die EM-Qualifikation starten will, schloss kurzzeitig einen Rücktritt nicht aus, entschied sich dann aber doch für einen Verbleib im Amt. Zwanziger wollte am Donnerstag die Aussagen von Matthias Sammer nicht kommentieren.
Zwanziger hatte sich zuletzt vor allem Trainer Bernd Schröder von Meister Turbine Potsdam und Manager Siegfried Dietrich von Pokalsieger 1.FFC Frankfurt verbal zur Brust genommen. In der kommenden Woche will er mit beiden ein klärendes Gespräch führen. 'Es macht überhaupt keinen Sinn, einer äußerst erfolgreichen Trainerin, die ihr Ziel nicht erreicht hat und darüber selbst am meisten enttäuscht ist, etwas nachzuwerfen', hatte Zwanziger gesagt. 'Was gemacht wurde, ist kontraproduktiv. Und es ist respektlos gegenüber einer Trainerin, die so erfolgreich war. Das gehört sich einfach nicht.' Schröder will von einer Entschuldigung, wie sie von Zwanziger gefordert wird, aber nichts wissen und warf Zwanziger 'schlechten Stil' vor. 'Ich sehe derzeit keinen Anlass dafür. Silvia Neid muss selbst die Frage nach Ursache und Wirkung beantworten. Sie hat mich vor Wochen lächerlich gemacht', sagte der Coach. 'Ich bin aber gerne bereit, unter vier Augen mit ihr zu reden.'
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Hennef (sid) - Die Debatte um Frauenfußball-Bundestrainerin Silvia Neid, 47, hat nun sogar die Spitze des Deutschen Fußball-Bundesentzweit: DFB-Sportdirektor Matthias Sammer ist seinem Präsidenten Theo Zwanziger in den Rücken gefallen und hat sich Neids Kritikern angeschlossen. Obwohl Zwanziger nach Ende der WM zu einem Rundumschlag gegen jede Kritik ausgeholt hatte, nahm nun Sammer die Bundestrainerin und die Nationalspielerinnen ins Visier. 'Ich habe sie immer bewundert für ihre Stringenz und Geradlinigkeit. Da war Fußball und nur Fußball. Dann haben sie sich irgendwann beschwert, dass da zu wenig Öffentlichkeit ist', sagte Sammer bei einem Medientermin in der Sportschule Hennef über die deutschen Fußball-Frauen: 'Jetzt haben sie nur noch Öffentlichkeit gehabt und merken plötzlich, dass sie alle Mechanismen der Öffentlichkeit beantworten müssen. Und da ist eine Bundestrainerin, die in der Kritik steht, und sie weiß gar nicht, warum.'
Die deutschen Titelverteidigerinnen und Neid, deren Vertrag kurz vor der WM bis 2016 verlängert worden war, hatten im Viertelfinale überraschend gegen den späteren Weltmeister Japan mit 0:1 nach Verlängerung verloren. Neid, die am 17.September mit ihrem Team in die EM-Qualifikation starten will, schloss kurzzeitig einen Rücktritt nicht aus, entschied sich dann aber doch für einen Verbleib im Amt. Zwanziger wollte am Donnerstag die Aussagen von Matthias Sammer nicht kommentieren.
Zwanziger hatte sich zuletzt vor allem Trainer Bernd Schröder von Meister Turbine Potsdam und Manager Siegfried Dietrich von Pokalsieger 1.FFC Frankfurt verbal zur Brust genommen. In der kommenden Woche will er mit beiden ein klärendes Gespräch führen. 'Es macht überhaupt keinen Sinn, einer äußerst erfolgreichen Trainerin, die ihr Ziel nicht erreicht hat und darüber selbst am meisten enttäuscht ist, etwas nachzuwerfen', hatte Zwanziger gesagt. 'Was gemacht wurde, ist kontraproduktiv. Und es ist respektlos gegenüber einer Trainerin, die so erfolgreich war. Das gehört sich einfach nicht.' Schröder will von einer Entschuldigung, wie sie von Zwanziger gefordert wird, aber nichts wissen und warf Zwanziger 'schlechten Stil' vor. 'Ich sehe derzeit keinen Anlass dafür. Silvia Neid muss selbst die Frage nach Ursache und Wirkung beantworten. Sie hat mich vor Wochen lächerlich gemacht', sagte der Coach. 'Ich bin aber gerne bereit, unter vier Augen mit ihr zu reden.'
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