15.07.2011, 16:10
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 15.07.2011, 16:11 von Rosenheimer.)
4. Spieltag
Dresden-HFC 3:2
Zwickau-Jena 0:3
Lok-Riesa 3:0
Frankfurt-BFC 2:1
1. FCM-Böhlen 2:0
Aue-Rostock 1:0
RWE-KMS 3:2
Tabelle:
1. Jena
2. 1. FCM
3. BFC
4. Dresden
5. Lok
6. Aue
7. Frankfurt/O.
8. Rostock
9. Böhlen
10. HFC
11. RWE
12. KMS
13. Riesa
14. Zwickau
Spielbericht
FC Rot-Weiß Erfurt - FC Karl-Marx-Stadt 3:2 (0:2)
Plötzlich verschoben sich die Akzente (von Andreas Baingo)
Aufstellungen
Erfurt: Benkert, Teich, Birke, Sänger, Iffarth, Vogel, (ab 49. Vlay), Schröder, Göpel, Romstedt, Heun, Busse Trainer: Pfeifer (im 1-2-4-3)
KMS: Krahnke, Sorge, Eitemüller, Uhlig, Lettau, Bähringer, Petzold, Killermann, (ab74. Pelz) A. Müller, H. Richter (ab 74. Bemme), Ihle Trainer: Kupferschmied (im 1-3-4-2)
Schiedsrichter:
Heynemann, Herrmann, Stenzel
Zuschauer: 8.500
Tore: 0:1 Uhlig (16.), 0:2 Sorge (37. Elfer) 1:2 Heun (47.) 2:2 Vlay (67.) 3:2 Iffarth (71. Elfer)
Schon außerlich war an seiner Spielkleidung als Träger der "Roten Laterne" zu erkennen. Und lange, sehr lange sah es aus, als müsse er sie auch behalten. Zaghaft, ja ängstlich gingen die Blumenstädter zu Werke. Jeder versuchte die Verantwortung an seinen Nebenmann abzuwälzen. Daß dieser Plan scheitern mußte, lag auf der Hand. Dafür waren die Einheimischen zu unbeweglich, um die schleppend, träge vorgebrachten Aktionen in bessere, schnellere Bahnen zu lenken.
Da war der FCK aus ganz anderen Holz geschnitzt. Das in vielen Kämpfen erprobte Stopperpaar Sorge/Uhlig verstand es, die Abwehr mustergültig zusammenzuschweißen. Und da sorgte der auf dem glitschigen Rasen benachteiligte Bähringer für manchen klugen klugen Zug im Mittelfeld, wo er sich mit Göpel nichts schenkte. Überhaupt erspielten sich die Gäste vorerst deutliche Vorteile, weil sie Übersicht bewahrten, ruhig und gekonnt ein bemerkenswertes Kurzpaßspiel aufzogen, das immer wieder mit raschen Zügen in die Tiefe schlagartig an Gefährlichkeit gewann. "In dieser Phase lief unser Spiel, ging die Marschroute hervorragend auf" kommentierte der mit einem Kopfballtor allererster Güte aufwartende Uhlig.
Urplötzlich aber verschoben sich die Vorzeichen. Erstaunlich, welche Emotionen Heuns Anschlußtreffer beim Platzbesitzer weckte, welche spielerischen Fähigkeiten, teilweise Feinheiten zum Tragen kam, die vorher völlig brachlagen. Nun klappte die Aufgabenteilung im Mittelfeld, kurbelten die Verteidiger die Angriffe mit höherer Effektivität an (Birke). Zudem tat Trainer Pfeifer mit der Hereinnahme von Vlay einen guten Zug. Nicht nur, daß der 21 jährige im Anschluß an den 13. Erfurter Eckball den Ausgleich markierte, er suchte auch verstärkt die Tiefe, brachte so noch einmal Schwung mit. Lastet vorher das unbedingte Siegenmüssen auf den Schultern der Gastgeber wie Blei, so entledigten sie sich später der Last ganz und gar. "Es gab nur ein Entweder-Oder", brachte es Rechtsaußen Romstedt auf einen knappen Nenner. Spielentscheidend aber war nicht nur die gehörige Steigerung der Rot-Weiß-Elf allein, sondern auch im stärkerem Maße der Verlust der spielerischen Linie beim FCK. So ausgezeichnet die Karl-Marx-Städter vor dem Wechsel auch aufspielten, später schienen sie von allen guten Geistern verlassen zu sein. "Fehlende Deckungskonsequenz brachte uns, um den verdienten Lohn", sah es Mannschaftsleiter Peter Müller. Krahnke allein, der mit etlichen hervorrangenden Paraden aufwartete, vermochte den verlorenen Elan nicht mehr aufzupolieren. Mag es für die Gäste auch bitter gewesen zu sein, von der sicher befahrenen Siegerstraße noch verdrängt wurden zu sein, neue Sympathien aber dürften sie sich ob ihrer teilweise erfrischenden und ansehenswerten Spielweise in der Blumenstadt erworben haben.
Zum Schiedsrichterkollektiv:
Heynemann amtierte bei seinem Oberligadebüt teilweise wie ein alter Hase. Laufstark, immer auf Ballhöhe, entschied er auch bei beiden Strafstößen völlig korrekt. Er hatte in Herrmann und Stenzel zwei aufmerksame Assistenten.
Trainermeinung:
Manfred Pfeifer: Wir haben zwei Erfurter Mannschaften gesehen. Beim "Alles oder Nichts" errangen wir zwar noch einen glücklichen Sieg, die Steigerung einiger Spieler war ganz enorm. Auch wurde das vorher vernachlässigte Spiel in die Tiefe besser praktiziert.
Nachwuchsoberliga
RWE-FCK 4:1
Aufstellung RWE: Oevermann, Röder, Geißenhöhner, Berschuk, Nementscheck, Döring, Winter, Fehrenbacher, Babock, Specht (ab 50. Jäger) Hornik Trainer: Menz
Tore: 1:0 Specht (10.) 2:0 Fehrenbacher (20.) 3:0 Döring (47.) 4:0 Winter (76.) 4:1 Wunderlich (89.)
Tabelle: RWE 2.
Das Neueste aus der Oberliga:
Das Kollektiv der Nachwuchsoberliga des FC Rot-Weiß Erfurt wurde als bestes des vergangenen Spieljahres ausgezeichnet. Die mannschaft gewann nicht nur den Meistertitel, sonder arbeitet erfolgreich mit dem Patenkollektiv des Erfurter Wohnungsbaukombinates zusammen und leistet Vorbildliches bei der solidarischen Unterstützung der Opfer imperialistischer Willkür.
quelle: FUWO 38. Ausgabe 1980 im September
Dresden-HFC 3:2
Zwickau-Jena 0:3
Lok-Riesa 3:0
Frankfurt-BFC 2:1
1. FCM-Böhlen 2:0
Aue-Rostock 1:0
RWE-KMS 3:2
Tabelle:
1. Jena
2. 1. FCM
3. BFC
4. Dresden
5. Lok
6. Aue
7. Frankfurt/O.
8. Rostock
9. Böhlen
10. HFC
11. RWE
12. KMS
13. Riesa
14. Zwickau
Spielbericht
FC Rot-Weiß Erfurt - FC Karl-Marx-Stadt 3:2 (0:2)
Plötzlich verschoben sich die Akzente (von Andreas Baingo)
Aufstellungen
Erfurt: Benkert, Teich, Birke, Sänger, Iffarth, Vogel, (ab 49. Vlay), Schröder, Göpel, Romstedt, Heun, Busse Trainer: Pfeifer (im 1-2-4-3)
KMS: Krahnke, Sorge, Eitemüller, Uhlig, Lettau, Bähringer, Petzold, Killermann, (ab74. Pelz) A. Müller, H. Richter (ab 74. Bemme), Ihle Trainer: Kupferschmied (im 1-3-4-2)
Schiedsrichter:
Heynemann, Herrmann, Stenzel
Zuschauer: 8.500
Tore: 0:1 Uhlig (16.), 0:2 Sorge (37. Elfer) 1:2 Heun (47.) 2:2 Vlay (67.) 3:2 Iffarth (71. Elfer)
Schon außerlich war an seiner Spielkleidung als Träger der "Roten Laterne" zu erkennen. Und lange, sehr lange sah es aus, als müsse er sie auch behalten. Zaghaft, ja ängstlich gingen die Blumenstädter zu Werke. Jeder versuchte die Verantwortung an seinen Nebenmann abzuwälzen. Daß dieser Plan scheitern mußte, lag auf der Hand. Dafür waren die Einheimischen zu unbeweglich, um die schleppend, träge vorgebrachten Aktionen in bessere, schnellere Bahnen zu lenken.
Da war der FCK aus ganz anderen Holz geschnitzt. Das in vielen Kämpfen erprobte Stopperpaar Sorge/Uhlig verstand es, die Abwehr mustergültig zusammenzuschweißen. Und da sorgte der auf dem glitschigen Rasen benachteiligte Bähringer für manchen klugen klugen Zug im Mittelfeld, wo er sich mit Göpel nichts schenkte. Überhaupt erspielten sich die Gäste vorerst deutliche Vorteile, weil sie Übersicht bewahrten, ruhig und gekonnt ein bemerkenswertes Kurzpaßspiel aufzogen, das immer wieder mit raschen Zügen in die Tiefe schlagartig an Gefährlichkeit gewann. "In dieser Phase lief unser Spiel, ging die Marschroute hervorragend auf" kommentierte der mit einem Kopfballtor allererster Güte aufwartende Uhlig.
Urplötzlich aber verschoben sich die Vorzeichen. Erstaunlich, welche Emotionen Heuns Anschlußtreffer beim Platzbesitzer weckte, welche spielerischen Fähigkeiten, teilweise Feinheiten zum Tragen kam, die vorher völlig brachlagen. Nun klappte die Aufgabenteilung im Mittelfeld, kurbelten die Verteidiger die Angriffe mit höherer Effektivität an (Birke). Zudem tat Trainer Pfeifer mit der Hereinnahme von Vlay einen guten Zug. Nicht nur, daß der 21 jährige im Anschluß an den 13. Erfurter Eckball den Ausgleich markierte, er suchte auch verstärkt die Tiefe, brachte so noch einmal Schwung mit. Lastet vorher das unbedingte Siegenmüssen auf den Schultern der Gastgeber wie Blei, so entledigten sie sich später der Last ganz und gar. "Es gab nur ein Entweder-Oder", brachte es Rechtsaußen Romstedt auf einen knappen Nenner. Spielentscheidend aber war nicht nur die gehörige Steigerung der Rot-Weiß-Elf allein, sondern auch im stärkerem Maße der Verlust der spielerischen Linie beim FCK. So ausgezeichnet die Karl-Marx-Städter vor dem Wechsel auch aufspielten, später schienen sie von allen guten Geistern verlassen zu sein. "Fehlende Deckungskonsequenz brachte uns, um den verdienten Lohn", sah es Mannschaftsleiter Peter Müller. Krahnke allein, der mit etlichen hervorrangenden Paraden aufwartete, vermochte den verlorenen Elan nicht mehr aufzupolieren. Mag es für die Gäste auch bitter gewesen zu sein, von der sicher befahrenen Siegerstraße noch verdrängt wurden zu sein, neue Sympathien aber dürften sie sich ob ihrer teilweise erfrischenden und ansehenswerten Spielweise in der Blumenstadt erworben haben.
Zum Schiedsrichterkollektiv:
Heynemann amtierte bei seinem Oberligadebüt teilweise wie ein alter Hase. Laufstark, immer auf Ballhöhe, entschied er auch bei beiden Strafstößen völlig korrekt. Er hatte in Herrmann und Stenzel zwei aufmerksame Assistenten.
Trainermeinung:
Manfred Pfeifer: Wir haben zwei Erfurter Mannschaften gesehen. Beim "Alles oder Nichts" errangen wir zwar noch einen glücklichen Sieg, die Steigerung einiger Spieler war ganz enorm. Auch wurde das vorher vernachlässigte Spiel in die Tiefe besser praktiziert.
Nachwuchsoberliga
RWE-FCK 4:1
Aufstellung RWE: Oevermann, Röder, Geißenhöhner, Berschuk, Nementscheck, Döring, Winter, Fehrenbacher, Babock, Specht (ab 50. Jäger) Hornik Trainer: Menz
Tore: 1:0 Specht (10.) 2:0 Fehrenbacher (20.) 3:0 Döring (47.) 4:0 Winter (76.) 4:1 Wunderlich (89.)
Tabelle: RWE 2.
Das Neueste aus der Oberliga:
Das Kollektiv der Nachwuchsoberliga des FC Rot-Weiß Erfurt wurde als bestes des vergangenen Spieljahres ausgezeichnet. Die mannschaft gewann nicht nur den Meistertitel, sonder arbeitet erfolgreich mit dem Patenkollektiv des Erfurter Wohnungsbaukombinates zusammen und leistet Vorbildliches bei der solidarischen Unterstützung der Opfer imperialistischer Willkür.
quelle: FUWO 38. Ausgabe 1980 im September