Rasenball Leipzig verleiht Flügel
Es scheint so, als hätten die Verantwortlichen des Klubs Rasenball Leipzig zu viele Schlucke des Brausegetränks ihres Hauptsponsors intus. Anders sind die personellen aktuellen Entscheidungen nicht zu erklären. Trotz des Aufstiegs wurde das komplette Trainerteam des Klubs vor die Tür gesetzt.
Der Verein erklärt das auf seiner Webseite mit folgenden süffisanten Worten: "Der Fußball-Regionalligist RB Leipzig hat die Weichen für die kommende Saison gestellt: Nach einer gründlichen Analyse der abgelaufenen Spielzeit und einem intensiven Gespräch mit Sportdirektor Joachim Krug sind die RB-Verantwortlichen um Vorstandsvorsitzenden Dietmar Beiersdorfer zu dem Entschluss gekommen, sich einvernehmlich zu trennen."
Einvernehmlich scheint hier ein wenig die falsche Wortwahl. Falsches Taktgefühl würde es eher treffen. Die Entlassung erhielt Trainer Tino Vogel, der insgesamt 80 von 90 möglichen Punkten holte, an seinem 41. Geburtstag. Nach Angaben des Vereins wurden dem Trainergespann Tino Vogel und Lars Weißenberger andere Aufgabenbereiche angeboten. Auf dem Papier heißt das: Sie hätten die Ehre die Reservemannschaft von RB zu trainieren, was einem Abstieg gleichkommt, denn die Mannschaft spielt in der Bezirksliga.
Red Bull Leipzig ging im vergangenen Sommer aus dem sächsischen Oberligisten SSV Markranstädt hervor (turus|Magazin berichtete). Red Bull schon in Salzburg, Brasilien und in New York im Fußballgeschäft aktiv, suchte schon seit Jahren nach einem Klub in deutschen Gefilden. Da es aber in Deutschland verboten ist, einen Verein komplett nach seinem Sponsor zu benennen wurde kurzerhand aus dem sächsischen Oberligisten SSV Markranstädt der neue Verein Rasenball Leipzig - oder auch RB Leipzig - (oder auch RB für Red Bull). Der Brausehersteller plant in den kommenden zehn Jahren rund 100 Millionen in den Verein zu pumpen, denn sie haben großes vor: In nicht weniger als acht Jahren soll der Verein Rasenball Leipzig in der Bundesliga spielen – unterstützt vom österreichischen Brausehersteller Red Bull (RB).
Dementsprechend zielstrebig agiert der Klub, wie jetzt an der Trainerentlassung sichtbar. Taktgefühl muss dabei hinten anstehen.
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