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Miteinander und Gegeneinander....
Es ist stets so im Leben, das sich fast täglich Reibungspunkte ergeben - weil das Leben und seine Gegebenheiten nun einmal kein glatter Strom sind.
Wenn man derzeit an seinen FC Rot-Weiß Erfurt denkt, verspürt man zur Zeit viele Reibungspunkte, zu denen einen Reihe klare Antworten fehlen. Man steht irgendwie etwas orientierungs - und ratlos daneben.

Leider auch mit dem Effekt, das immer häufiger - nicht nur altgediente, aber diese ganz besonders - Fans äußern - ich komme nur noch zum Fußball schauen, alles andere interessiert mich nicht mehr. Es herrscht die Empfindung - der Verein entfernt sich zu sehr von der Basis. Weniger Engagement rund um den Verein, kein aktives Leben der Mitgliedschaft, kein Mitmachen mehr, keine Unterstützung mehr.
Ist das noch Miteinander ?

Seit Januar des Jahres ist es zumindest im Sportlichen so, das man mit den Ergebnissen leben kann - bis auf Pokalendspiele. Man hat die Liga gehalten, schifft sich auch in der Hinrunde der neuen Saison trotz teilweise widrigster Umstände ganz passabel durch die Flutwellen. Es geht mal hoch, mal herunter - man läuft jedoch nicht auf Grund.
Offensichtlich ist da einer, der seinen Leitspruch : "Ich habe immer nur Bock auf Fußball. Es gibt nichts Besseres." allen vorlebt und diesen auch lebt - mit einer Energie und einer Mitnahme der Leute, die man bisher nicht kannte am Steigerwald.

Ist das nicht eine tolle Chance für den Verein auf der emotionalen Seite, ein Miteinander zu erzeugen ?

Da redet einer nicht drumherum wie die Katze um den heißen Brei. Das war in Ordnung - das war nichts. Punkt. Klarer geht es nicht in der Ansage.
Das wünscht man sich generell im ganzen Verein auf allen Ebenen.
Läuft - ganz offensichtlich wird im sportlichen Bereich Miteinander gearbeitet als Team um des Erfolges Willen für den Verein und für jeden Einzelnen.

Man sollte jedoch aufpassen, das die positiven Emotionen und Energien des Trainers Stefan Krämer nicht verbrannt werden und dieser als einziges Aushängeschild des Vereines bei jeder Gelegenheit dient - auch wenn er das gern macht. In erster Linie ist er Cheftrainer und für die sportliche Entwicklung des Teams zuständig.

Die "Marke RWE " zu offerieren haben andere zu leisten, wenn sie ihrem Abteilungsbegriff "Marketing " gerecht werden möchten.
Es stimmt einen nachdenklich, wenn immer wieder mal ehemalige sowie aktuelle Geldgeber sich unter vier Augen und fern der Öffentlichkeit teilweise nicht sonderlich positiv über Personen aus diesem Segment äußern. Deren Auftreten gegenüber Geldgebern des Vereines wird als stellenweise arrogant und überheblich empfunden und bezeichnet. Das spricht sich auch herum.
Wenn solche Meinungen aufkommen, ist ein Miteinander schnell verbraucht. Kann der Verein sich das leisten ?
Sollte man nicht auch wieder alte, abhanden gekommene Kontakte pflegen und offen fragen - warum bist Du / seid Ihr nicht mehr bei uns - was können wir ändern, damit Ihr wieder mitmacht?

Für den Sommer hatte man die offizielle Stadioneinweihung angedacht - der Bau im Glanze einer neuen Arena sollte den würdigen Rahmen bekommen in Form einer Einweihung. Nicht ganz unclever übernahm RWE die Führung bei der Veranstaltung an sich - die Einnahmen werden dringend benötigt in einem wirtschaftlich seit fast 15 Jahren gebeutelten Verein mit erheblichen Schulden. Das sollte auch den allgewalltigen DFB und seine Lizenzordnung beruhigen.

Erste Zweifel beschlichen jedoch viele beim Gegner - die Partnerstadt Mainz. Zwar Bundesligist, jedoch kein Verein, der vor Ort ein Stadion füllt. Und auch das gesellschaftliche und sportliche Leben der Stadt Erfurt als buntes Drumherum im Programm hätte da nicht wirklich ganze Heerscharen ins Stadion geholt.
Leider ist die Kommerzialisierung des deutschen Fußballes soweit geprägt worden, das im Bewusstsein der Leute nur noch 3 bis 4 große Vereine in Liga 1 vorkommen und der Rest alles "unter ferner liefen " exisitiert - wer bitte ist Mainz?

Dann passierte allerdings so etwas wie die "Unendliche Geschichte " -" Phantasien " wurde vom allgegenwärtigen "Nichts" aufgefressen.

In einer für Außenstehende sich unerfreulich darstellenden Allianz aus Inkompetenz, Ignoranz, Gleichgültigkeit, Starrsinnigkeit, jeglicher fehlender Kommunikation, fehlender Koordination und einfach wohl auch Unfähigkeit vergeigten andere Hauptdarsteller diesen Start in eine vermeintlich bessere Zukunft des FC Rot-Weiß Erfurt gründlich. Die permanent durch Stadt und Land gejagten Negativmeldungen über fehlenden Fortschritt an der Arena und immer neue auftauchende Probleme rund um die Arena dürften wohl mögliche Neugierige gekostet haben - wie viele, werden wir nie erfahren.
Die daraus abgeleiteten Provisorien rund um die ersten Spieltage des RWE haben sicher auch nicht dazu beigetragen, noch mehr Leute ins Stadion zu holen.
Zuviel Gegeneinander fand statt als Miteinander im Interesse von Stadt und eines seiner Werbeträger - dem Verein.

Die öffentlich per Medien ausgetragenen Zänkereien um Schuld, Zuständigkeiten und Fehler wegen der immer wieder verschobenen Übernahme der Arena durch die Stadt , der abgesagten Einweihungsfeier, einer wochenlang nicht sichtbaren Bautätigkeit, dem Sanierungsbedarf der Westtribüne, einem fehlende Mietvertrag des Hauptmieters RWE - der Verein geriet hier zwischen alle Fronten.
Von einem Miteinander zwischen Stadt als Bauherr, dem Generalunternehmer als Erbauer und dem Verein als Hauptmieter kann man wohl schwerlich reden. Was ein Traum sein sollte, zerplatzte ganz schnell wie eine Seifenblase. Der Start in die neue Arena - die den Verein wettbewerbsfähiger machen sollte - ging eher daneben.

Die Frage darf trotzdem erlaubt sein, ob man bei sich abzeichnenden sichtbaren erheblichen Verzögerungen sowie den vielen Querelen der Stadtpolitik rund um den Bau im Juli/August nicht mißtrauisch wurde und keinen Plan B in der Tasche hatte - wie man sich aufstellt und für den Verein aus der Situation das Beste macht vom 1.Spieltag an in der neuen Arena.
Man begann mit Marketingmaßnahmen gegenzusteuern - dies teilweise zum Verdruß jener Fans, die vorher mit "Arenapaket" und gekauften Dauerkarten dem Verein bereits Geld überlassen hatten. Und sich nun von einer Welle Ticketaktionen überrollt sehen, die den Vorteil einer Dauerkarte schnell ad absurdum führt. Es ist auch nicht sicher, das dauerhaft etwas hängenbleibt an Zuschauern. Man hatte insbesondere beim Spiel gegen den Chemnitzer FC den Eindruck, das sich der geneigte RWE-Zuschauer mal zum Probieren statt westseitig jetzt ostseitig bewegte beim Blick auf beide Tribünen anstatt deutlich mehr neue Zuschauer ins Stadion zu holen.

Das der Businessbereich in einem derartigen Ausmaß gebaut wurde - ist nicht Sache des RWE. Sondern der Planer gewesen. Allerdings möchte man dem Verein schon dringend anraten, seine Preisstruktur im Stadion zur neuen Saison noch einmal zu überdenken - wenn man neue Zuschauer platzieren möchte und manchen altgedienten Fan bewegen möchte, etwas mehr auszugeben. Ansonsten bleibt die neue Osttribüne auf Dauer wohl von fast vollständigem Leerstand gekennzeichnet.

Finanziell scheint man mit dem neuen Termin der Einweihungsfeier und dem Gegner Borussia Dortmund noch einiges zu retten, was zu Saisonbeginn aus dem Ruder lief ob der geschilderten Umstände.
Das kann nicht darüber hinwegtäuschen, das größere Teile an Zuschauern aus dem Eröffnungsspiel auch zukünftig das Steigerwaldstadion bei Spielen des FC Rot-Weiß Erfurt eher nicht besuchen werden. Eine erhebliche Anzahl der Zuseher werden "Eventfans" sein.
Die aktive Fanszene wird sich wohl traditionell eher nicht sehen lassen zu diesem Spiel.

Da wären wir dann beim nächsten Punkt - das Verhältnis von aktiver Fanszene, allen anderen Fans und dem Verein - Annäherungen und Hoffnungen auf mehr Miteinander in den letzten Monaten und teilweise Jahren folgen immer wieder polarisierende Aktionen, die mehr spalten und Gegeneinander erzeugen.

Ja - die jugendliche Fußballsubkultur namens "Ultra " steht auf Pyro. Das ist an und für sich nicht das Problem - nur haben die Mädels und Jungs stellenweise ein echtes Problem der Akzeptanz, das es sowohl gesetzliche Bestimmungen dazu gibt als auch Vorgaben des Veranstalters namens RWE für alle seine Besucher ( die stehen auf dem Ticket ). Nicht jeder im Stadion möchte auf seinem Platz ungefragt eingenebelt werden. Abgesehen davon, das es auch Leute geben soll, die das gesundheitlich nicht vertragen und auch nicht die Chance haben, sich dagegen zu wehren.

Insofern steht der Vorwurf im Raum, das die aktive Fanszene sich als eine zahlenmäßige Minderheit egoistisch gegenüber einer zahlenmäßigen Mehrheit im Stadion verhält.
Und so machen sie eben das, was wir früher in jungen Jahren auch gemacht haben - sich einen "Dr..." um Verbote und sonstige Befindlichkeiten scheren.

So polarisiert man allerdings schnell - reißt sich hinten mit dem Allerwertesten ein, was man vorne aufgebaut hat.
Alle Fans gehen mit, wenn Stimmung erzeugt wird, tolle Choreos kommen, etwas gemacht wird. Alle hätten mit Sicherheit auch das 20-Jährige Bestehen der "Erfordia Ultras" gewürdigt und mitgefeiert.
Auf den Rest kann die Mehrheit gut verzichten.

Von der aktiven Fanszene unclever - der Verein steht unter Bewährung. Schädigend - es kostet den Verein Geld, das er nicht hat. Egoistisch - weil die Rechnung die Mehrheit der Fans mit ihren Geldern und Beiträgen sowie Sponsoren und Geldgeber mit ihren Geldgaben bezahlen.

Es war allerdings der Geburtstag der "Ultras " - nicht der der anderen Fans.
Mit welchem Recht zahlen jetzt eigentlich andere die Zeche und greift die aktive Fanszene eigenmächtig in das negative Vermögen des Vereines ein ?

Der größte anzunehmende Schaden ist darüber hinaus zerstörtes Vertrauen zueinander, das mühselig in den letzten Jahren aufgebaut wurde. Ist man sich dessen bewusst?

Leider hat man bisher aus der aktiven Fanszene nichts gehört, wo man ein Signal gibt und zeigt, das man "Ei..." hat  - mit der Ansage : "Wir haben den Mist gebaut - wir zahlen die Zeche dafür."

Da kommt nichts - außer Verwunderung darüber, das man Ablehnung erfährt und das überhaupt nicht verstehen kann und anderen persönliche Befindlichkeit unterstellt. Dazu ein paar Leute, die sich dafür öffentlich noch feiern.
Das bringt eher Gegeneinander und kein Miteinander für Positionen.
Denn viele teilen durchaus viele Positionen der aktiven Fanszene - scheinen jedoch nicht bereit zu sein, diese Art des Agierens anzuerkennen.

Denn die ständig neu schwingende Keule namens "Kampf gegen einen undemokratischen DFB " mittels Bengalo ist dabei genauso ermüdend und ohne Resultate wie die ständige Keule undifferenzierten Betrachtens, künstlicher Erregung und inhaltslosem Gegacker.
Das trifft auch insbesondere auf die hiesige Boulevardauflage zu. Mittlererweile 10 Tage am Stück bekommt man aufgeregt Sportspalten präsentiert, in der das Thema permanent am Kochen gehalten wird und der Erfurter Bevölkerung beständig vermittelt wird - bei RWE alles nur "Pyrochaoten".

Presse hat auf jeden Fall die Aufgabe zu berichten - sachlich, neutral, ausgewogen, alle Seiten betrachtend. Zur Meinungsbildung soll beigetragen werden.

Der Auftrag der Presse ist es wohl eher nicht, Stimmungen zu erzeugen und Meinungen vorzugeben.
Das scheinen andere hiesige Medien besser verstanden zu haben - die unaufgeregt berichtet haben zur Pyroaktion.

Wer dazu als Journalist in sozialen Medien auch noch bestimmte Maßnahmen fordert vom Verein, die dann tatsächlich eintreten - der muss sich nicht wundern, wenn er Spott und Häme erntet und als ein Medium da steht, das die Menschen manipuliert und diesem Medium mindestens Ablehnung entgegenschlägt.

Man würde sich da auch vom Verein wünschen - bei aller nachvollziehbaren Verärgerung und den teuren Konsequenzen aus der Pyroaktion - das man unaufgeregter agiert und unter anderem dieser Art "Journalismus" nicht noch Brot gibt.
Wenn fast im Jahrestakt nach solchen Aktionen immer wieder dieselben Ankündigungen fallen aus dem Verein und aus der ersten Erregung heraus - teilweise noch mit Konsequenzen die rechtlich in keiner Form darstellbar sind ( "lebenslanges Stadionverbot") - ist es auch nicht verwunderlich, wenn das irgendwann niemand mehr ernst nimmt.
Zumal bis heute aus etlichen früheren Aktionen nicht bekannt ist, ob es je dafür Konsequenzen für Personen gab oder diese für angerichtete Schäden tatsächlich in Haftung genommen wurden, wie man das angekündigt hatte.

Noch bedenklicher ist jedoch die Haltung des Vereines, aus dieser Aktion der aktiven Fanszene heraus - die es alleinig betrifft - einen organisierten Fantalk im Vorfeld der Mitgliederversammlung zum Thema "Ausgliederung der Profiabteilung" allen Fans und Mitgliedern gegenüber abzusagen.
Dazu noch eine Veranstaltung, die nur durch die Absage überhaupt allen Fans bekannt wurde. Allein das ist ein Unding gegenüber vielen Fans und Mitgliedern, die genauso ein Anrecht auf Information haben.
Das wiegt auch keine Sendung im RWE-TV wieder auf.
Es bleibt ebenso die Frage offen, warum dieser Fantalk in der Spieltagspressekonferenz nicht angekündigt wurde, obwohl es dazu anscheinend eine Vereinbarung gegeben haben muss oder soll, das es an dem Tag öffentlich bekannt gemacht wird - und das war vor der Pyroaktion.

Sachlich, unemotional und die Dinge trennend - wäre man sicher in der Lage gewesen, diese Veranstaltung dann in Organisation des Vereines (auch kurzfristig) durchzuführen an vereinbartem Termin.

Die Ausgliederung der Profiabteilung ist eine schwerwiegende Entscheidung und Weichenstellung im Verein. Ein sehr komplexes Thema, zu dem sich Mitglieder -bevor sie auf einer Mitgliederversammlung ein Mandat erteilen - ganz berechtigt ihr Bild machen sowie ihre Meinung bilden möchten.
Ein derartiges Thema kann man nicht in 20 - 30 Minuten auf einer Jahreshauptversammlung abhandeln.
Das gehört eigentlich mit einer ordentlichen Diskussion zu allen Aspekten auf eine außerordentliche Mitgliederversammlung - einberufen vom Aufsichtsrat als handelndem Organ des Vereines. Dann gibt es eine Mandatserteilung, diese Maßnahme vorzubereiten oder bei Ablehnung nicht zu machen und Schritte zu überdenken, wie der eingetragene Verein anderweitig in sicheres Fahrwasser kommt.

Ebenso fragen sich viele Fans - bei aller berechtigten Ansage an die aktive Fanszene bezüglich Pyroaktion - ob es langfristig nicht ein Fehler ist, das Engagement der aktiven Fanszene in verschiedenen Städten Thüringens in Zusammenarbeit mit dem Verein aufzukündigen.
Was hat das Eine mit dem Anderen zu tun ?

Wer Miteinander redet, redet nicht Übereinander und Gegeneinander.
Wer Miteinander redet, hat zumindest die berechtigte Chance, auch in schwierigen Fragen und Verhältnissen immer wieder Kompromisse und Übereinkünfte zu finden, die allen Seiten gerecht werden.

Allerdings sollte die aktive Fanszene da endlich auch verstehen, das man da etwas zurückgeben muss und es nicht nur um den Streß mit dem DFB und Kosten für den Verein geht.

Miteinander hat auch etwas mit Vertrauen zu tun.
Die einen in Richtung - das Verlassen darauf, das Pyro im Stadion unterbleibt.
Die Anderen - das sie in Fragen Professionalisierung ins Boot geholt werden und ihre Bedenken,Ansichten und Ideen einbringen können.

Man wünscht sich zu vielen dieser Fragen, das da noch einmal manches in Ruhe überdacht und abgeklopft wird und auch einmal andere Aspekte gesehen werden.
Und mehr das Miteinander im Vordergrund steht.

Eigentlich soll das hier auch Provozieren zum Nachdenken und Miteinander reden - und nicht gegeneinander. In sachlicher Form von allen Seiten.
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