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elvis schrieb:Wen interessiert es in Deutschland wenn ein deutscher Soldat der für die Interessen der USA im Ausland kämpfen muß fallen tut.Kaum einem,die Trauer und Bestürzung verfliegt schnell. absolut richtig, deswegen finde ich auch diesen kommentar recht gut.
Es war falsch, Enke wie einen König aufzubahren
Noch immer hat der Trauer-Tsunami, der nach dem Selbstmord von Robert Enke über Deutschland und Hannover ging, etwas Rätselhaftes. Die Trauer um die in Afghanistan gefallenen Soldaten bleibt in engen Grenzen und weithin privat. Irgendwie sind uns da vielleicht die Maßstäbe entglitten.
Nein, das hätte nicht sein müssen, nicht sein sollen. Man kann Gesten der Trauer so überdehnen, dass sie das Ungehörige streifen. Robert Enke war ein populärer, charismatischer und wenig eitler Fußballspieler. Und er litt an einer schweren Krankheit, die tödlichen Verlauf nahm. Nicht Fußballbusiness und Leistungsdruck haben ihn getötet, die Krankheit hat seinem Leben ein Ende gesetzt. Sein Tod lehrt nichts.
Deswegen war es ein Fehlgriff, den toten Robert Enke wie einen König aufzubahren. Gewiss, es waren lautere Motive, die die Fans in das Stadion von Hannover 96 trieben. Und sie legten, allem – wem eigentlich? – gespendeten Beifall zum Trotz eine Zurückhaltung an den Tag, die durchaus stimmig war. Doch das hätte kein halber Staatsakt sein dürfen – der durch die Anwesenheit des Bundesinnenministers fast zum ganzen Staatsakt wurde. Noch immer hat der Trauer-Tsunami, der über Deutschland und Hannover ging, etwas Rätselhaftes. Und man hätte den Verantwortlichen – auch der Frau Robert Enkes – Kraft und Mut gewünscht, der sich selbst verstärkenden Trauerspirale nicht nachzugeben.
Der Zufall wollte es, dass der Tag, an dem auf dem Rasen in Hannover Robert Enkes gedacht wurde, zugleich der Volkstrauertag war. An dem wurde ganz früher der gefallenen deutschen Soldaten und später aller 55 Millionen Toten gedacht, die im Zweiten Weltkrieg ihr Leben verloren. Es war ein Tag, der den Krieg gegenwärtig machte und an dem sich die Gesellschaft derer vergewisserte, die fehlten, die nicht mehr da waren. Dieser Tag hat längst an Bedeutung verloren. Das Gemeinschaftshafte, das er hatte, scheint in die Gesellschaft der individuellen Wege nicht mehr zu passen. So kommt es, dass die Soldaten, die in Afghanistan ihr Leben verloren haben, im Traum nicht solche Wogen der Trauer auslösen wie der eine Robert Enke. Er, der Fußballspieler, stiftet Gemeinschaft auf höchstem Niveau. Die Trauer um die in Afghanistan gefallenen Soldaten bleibt in engen Grenzen und weithin privat. Irgendwie sind uns da vielleicht die Maßstäbe entglitten.
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ned schrieb:So tragisch wie der Todesfall ist,ich kann eins nicht verstehen.Wenn mein Partner ,den ich ja liebe an schweren Depressionen leidet,schaue ich als Ehefrau nicht zu sondern sorge dafür das dem Menschen geholfen wird.
In diesem Sinne...
Ein grosser Sportsmann ist von uns gegangen.
so siehts aus!
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16.11.2009, 14:00
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 16.11.2009, 14:01 von Axl Rose.)
MPKlostersee schrieb:Axl Rose schrieb:Das es ein tragischer Tod ist und das er ein klasse Sportsmann war mag ja alles stimmen und es tut mir ehrlich sehr leid,vor allem für seine Frau.Das er den Freitod wählt iss seine Angelegenheit.Aber warum schmeißt er sich vor einem Zug? Damit hat er dem Zugführer und Fahrgästen mit Sicherheit keinen Gefallen getan.Es wird für diejenigen nicht mehr einfach sein ein Zug zu führen oder zu besteigen.Schon mal an diese Leute gedacht?
So jetzt könnt ihr draufhauen,aber das ändert nicht meine Meinung.Man sollte auch in diesem tragischem Moment die andere Seite sehen.
Bevor du irgend einen St..s schreibst, solltest du dich erst einmal informieren, was Depression eigentlich sind.
Ich muss mich vor dir nicht rechtfertigen.Dies iss meine Meinung und die bleibt so stehen.Ich weis genau was Depressionen sind.Meine Schwester und mein Bruder sind erst neulich verstorben,nen guter Freund hat sich aufgehängt,da brauch ich deine ***** Belehrung nicht auch noch.Und wenn mir wieder einer mit dummen Sprüchen per PN kommt der kann mich mal kreuzweise.So jetzt können mich die Chefes sperren oder auch nicht,iss mir langsam Scheiss egal.Wenn mann keine Ahnung hat,soll man es lassen.
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Axl Rose schrieb:MPKlostersee schrieb:Axl Rose schrieb:Das es ein tragischer Tod ist und das er ein klasse Sportsmann war mag ja alles stimmen und es tut mir ehrlich sehr leid,vor allem für seine Frau.Das er den Freitod wählt iss seine Angelegenheit.Aber warum schmeißt er sich vor einem Zug? Damit hat er dem Zugführer und Fahrgästen mit Sicherheit keinen Gefallen getan.Es wird für diejenigen nicht mehr einfach sein ein Zug zu führen oder zu besteigen.Schon mal an diese Leute gedacht?
So jetzt könnt ihr draufhauen,aber das ändert nicht meine Meinung.Man sollte auch in diesem tragischem Moment die andere Seite sehen.
Bevor du irgend einen St..s schreibst, solltest du dich erst einmal informieren, was Depression eigentlich sind.
Ich muss mich vor dir nicht rechtfertigen.Dies iss meine Meinung und die bleibt so stehen.Ich weis genau was Depressionen sind.Meine Schwester und mein Bruder sind erst neulich verstorben,nen guter Freund hat sich aufgehängt,da brauch ich deine ***** Belehrung nicht auch noch.Und wenn mir wieder einer mit dummen Sprüchen per PN kommt der kann mich mal kreuzweise.So jetzt können mich die Chefes sperren oder auch nicht,iss mir langsam Scheiss egal.Wenn mann keine Ahnung hat,soll man es lassen.
genau richtig
hatte auch wie du weißt 2 schwere schicksalsschläge dieses jahr......wenn jeder so reagieren würde wie enke, da dann aber prima....!
es war ein super kerl keine frage, aber meine gedanken sind ebenso bei dem lokführer und seiner familie!
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16.11.2009, 15:24
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 16.11.2009, 15:31 von Lohengrin.)
Stuttgarter-RWE-Fan schrieb:Ich sage nur,Meinungsfreiheit!!!! Solltest Du mal drüber nachdenken. Korrekt, das gilt aber für beide Seiten.
Auch mir tut der Lokführer leid wie jeder, der so etwas erleben muss, aber bevor man Enke jetzt posthum des gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr, so heißt das wohl amtlich, bezichtigt, sollte man die moralische Gesichtspunkte ausblenden, denn die helfen bei dieser Krankheit absolut nicht. Wenn es ganz krass gekommen wäre, hätte er auch den erweiterten Suizid wählen können. Übrigens leiden auch viele Amokläufer an Depressionen.
Ich stimme Dresdner zu, es ist völlig falsch, ihn wie einen Volkshelden zu feiern, aber ebensowenig sollte man ihm jetzt Vorwürfe machen. Da kann man genauso gut einem Demenzkranken vorwerfen, dass er seinen Namen vergessen hat oder einem Diabetiker, dass er sich Insulin spritzen muss.
Trotzdem kann ich jeden verstehen und akzeptiere die Meinungen, dass er unverarantwortlich gehandelt hat, immerhin hat ja auch vielen Menschen große Schmerzen zugefügt. Aber man ja nicht sagen, es wäre besser gewesen, er hätte sich aufgehängt; es ist nun mal eine schlimme Krankheit, die für Außenstehende irrational scheinendes Verhalten hervorruft.
Ich habe mir die Trauerfeier nicht angetan, weil ich auch der Meinung bin, dass kein Mensch besser/wichtiger ist als andere; aber die Diskussion über die toten Bundeswehrsoldaten hatten wir schon im Politikthread, wo auch teilweise die Meinung herrschte, die Soldaten wüssten ja, worauf sie sich einlassen, wenn sie sich verpflichten. Dafür ist doch eine Community da, auch unterschiedliche Meinungen auszutauschen, und solange keiner den anderen beschimpft, ist es ok.
Ich meine das allgemein und auf niemanden speziell bezogen. Tut mir wirklich leid wegen eurer Schicksalsschläge, axl und schico. Ich weiß, wie das ist. Das Thema Volkskrankheit Depressionen wird bald wieder von der Schweinegrippe verdrängt, dann kommt die normale Grippe, dann gehts wieder um schwule Fußballer, die sich nicht outen...und der Ball wird trotzdem weiterrollen.
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Trauer ja; aber was da gestern abging - ich weiß nicht...
Hat das noch was mit Pietät zu tun??
Ich persönlich fand´s, bei aller Tragik, schon etwas überzogen...
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Aik schrieb:Trauer ja; aber was da gestern abging - ich weiß nicht...
Hat das noch was mit Pietät zu tun??
Ich persönlich fand´s, bei aller Tragik, schon etwas überzogen...
Es war ein Medienspektakel mehr nicht.Wenn ich seine Frau gewesen wäre hätte ich es nicht so gemacht.Robert Enke wollte nicht daß es an die Öffentlichkeit kommt und dann so eine Trauerfeier.Hauptsache der DFB hat sich wieder mal in den Vordergrund geschoben!!!! Ruhe in Frieden Robert Enke.
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16.11.2009, 15:56
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 16.11.2009, 16:00 von Lohengrin.)
Anscheinend halten bei uns auch in der Trauerkultur langsam amerikanische Verhältnisse Einzug. Ich fand schon die Umstände des Jackson-Todes, der vorher jahrelang zum Gespött der Medien gemacht wurde, schauderhaft. Das ist man von den Amerikanern gewöhnt. Der Rummel um Enke ist damit schon zu vergleichen. Ein Sarg im Mittelkreis? Ich weiß nicht...Ich glaube, da hat die Witwe überzogen, ich glaube auch nicht, dass sich Angehörige vom DFB so etwas vorschreiben lassen können.
Und was die moralischen Ansprachen wirklich wert sind, werden wir feststellen, wenn sich wirklich der erste homosexuelle Fußballprofi outet. Es werden sich dann trotz allem genügend Idioten finden, die in den Blöcken irgendwas abziehen.
Was mich immer noch fassungslos macht, ist, dass Enke am Vormittag noch einen Termin in der Klinik absagen und seinen Therapeuten täuschen konnte. Auch ein Beispiel für die Grenzen der Medizin.
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die awd- arena war ja nimma ausverkauft...
War schon eine echt harte Kiste, als ihn seine Mannschaftskameraden aus dem Stadion getragen haben. Sicher scheint die Trauerfeier im Stadion, auf den ersten Blick überzogen, aber ich denke man hat diesen Weg auch zum Selbstschutz gewählt. Nicht auszudenken, was sonst auf dem Dorffriedhof los wäre, die hätten dort doch alles platt gemacht.
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16.11.2009, 17:27
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 16.11.2009, 18:09 von Lohengrin.)
Daran hatte ich gar nicht gedacht, danke für dieses Argument. Das muss sowieso jede Familie für sich selbst entscheiden.
Ich möchte jetzt nicht zynisch klingen, aber versinkt Deutschland in so tiefe Trauer, weil es Selbstmord war? Und was geht dann ab, wenn z. B. mal Franz Beckenbauer von uns gehen sollte? Staatstrauer? 4 Wochen lang keine Fußballspiele?
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Sondershäuser schrieb:Ich möchte jetzt nicht zynisch klingen, aber versinkt Deutschland in so tiefe Trauer, weil es Selbstmord war? Und was geht dann ab, wenn z. B. mal Franz Beckenbauer von uns gehen sollte? Staatstrauer? 4 Wochen lang keine Fußballspiele?
Ich denke das hat sehr viel damit zutun, dass er zurzeit noch "in aller Munde" war, sogar vor einer Woche noch auf dem Platz stand.
Ich würde wetten, wäre Oliver Kahn jetzt gestorben, wäre sicher große Trauer gewesen, jedoch nicht so ein Abgang veranstaltet worden!
Nicht falsch verstehen, ich bin sehr bestürzt über Enkes Tod, und fand die Trauerfeier sehr schön und vielleicht auch angemessen.
Popularität der Person + Art und Umstände des Todes + Sensationsjournalismus = x
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Stuttgarter-RWE-Fan schrieb:Aik schrieb:Trauer ja; aber was da gestern abging - ich weiß nicht...
Hat das noch was mit Pietät zu tun??
Ich persönlich fand´s, bei aller Tragik, schon etwas überzogen...
Es war ein Medienspektakel mehr nicht.Wenn ich seine Frau gewesen wäre hätte ich es nicht so gemacht.Robert Enke wollte nicht daß es an die Öffentlichkeit kommt und dann so eine Trauerfeier.Hauptsache der DFB hat sich wieder mal in den Vordergrund geschoben!!!! Ruhe in Frieden Robert Enke.
Habt Ihr dazu auch den Allgemeinen Anzeiger von gestern gelesen?
(ich finde leider keine Onlineausgabe)
Auf S. 13 ist ein interessanter Beitrag mit Dipl.-Psychologe Georg Fiedler (stellvertretender Leiter des Therapiezentrums für Suizidgefährdete Hamburg)
Thema: "Macht der Worte"
Robert Enke, rücksichtslose Medien und die Frage: Können Texte töten?
Er sagt ganz deutlich:
"Es gibt einen Zusammenhang zwischen Art der Berichterstattung und Nachahmungstaten. Das größte Problem ist die konkrete Beschreibung des Ortes und der Methode in den Medien."
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Je-Pe schrieb:Habt Ihr dazu auch den Allgemeinen Anzeiger von gestern gelesen?
(ich finde leider keine Onlineausgabe)
Auf S. 13 ist ein interessanter Beitrag mit Dipl.-Psychologe Georg Fiedler (stellvertretender Leiter des Therapiezentrums für Suizidgefährdete Hamburg)
Thema: "Macht der Worte"
Robert Enke, rücksichtslose Medien und die Frage: Können Texte töten?
Er sagt ganz deutlich:
"Es gibt einen Zusammenhang zwischen Art der Berichterstattung und Nachahmungstaten. Das größte Problem ist die konkrete Beschreibung des Ortes und der Methode in den Medien."
Nicht nur das!
Ich denke auch, das spätestens in einem Monat keine Sau das Thema mehr erwähnt und es genauso weiter geht wie bisher.
Die ganze Berichterstattung der letzten Woche zu dem Thema war einfach nur pervers!
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NullZuNull schrieb:Je-Pe schrieb:Habt Ihr dazu auch den Allgemeinen Anzeiger von gestern gelesen?
(ich finde leider keine Onlineausgabe)
Auf S. 13 ist ein interessanter Beitrag mit Dipl.-Psychologe Georg Fiedler (stellvertretender Leiter des Therapiezentrums für Suizidgefährdete Hamburg)
Thema: "Macht der Worte"
Robert Enke, rücksichtslose Medien und die Frage: Können Texte töten?
Er sagt ganz deutlich:
"Es gibt einen Zusammenhang zwischen Art der Berichterstattung und Nachahmungstaten. Das größte Problem ist die konkrete Beschreibung des Ortes und der Methode in den Medien."
Nicht nur das!
Ich denke auch, das spätestens in einem Monat keine Sau das Thema mehr erwähnt und es genauso weiter geht wie bisher.
Die ganze Berichterstattung der letzten Woche zu dem Thema war einfach nur pervers!
Ich denke mal genau das ist auch die Meinung des Herrn Fiedler über Bild, RTL und wie sie alle heißen...
Ja, pervers ist wohl der richtige Ausdruck...
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