Freies Wort
Erfurt - Seit Saisonbeginn sitzt Jürgen Raab auf der Trainerbank des FC Carl Zeiss Jena. Die bisherige Bilanz des 20-fachen DDR-Nationalspielers liest sich ernüchternd, denn unter seiner Regie gelangen in zehn Spielen bisher nur zwei Siege und zwei Unentschieden. Nach dem Thüringenderby stellte sich der 51-Jährige den Fragen unserer Zeitung.
Wie lautet Ihre Spieleinschätzung?
Wir haben in der Anfangsphase um Sicherheit gerungen. Der völlig unnötige Elfmeter gegen uns war Ausdruck unserer Verunsicherung. Danach haben wir von Minute zu Minute an Stabilität gewonnen, hatten den Gegner im Griff und haben nur wenig zugelassen. Doch dann schießen wir uns mit dem 1:2 ein Eigentor. Was wir da gemacht haben, ist fast schon Selbstmord, zumal aufgrund des Spielverlaufes ein Unentschieden gerecht gewesen wäre.
Befüchten Sie, dass in Jena eine Trainerdiskussion bevorsteht?
So bitter diese Niederlage in Erfurt auch ist, wir müssen jetzt alle die Ruhe behalten. Spielerisch war es nach den zuletzt wenig berauschenden Auftritten ein weiterer Schritt nach vorn. Angst um meinen Job hab ich jedenfalls nicht. Wenn man immer wieder Hals über Kopf den Trainer wechselt, sieht man ja gerade in Jena, was dabei herauskommt.
Glauben Sie, dass Ihre Mannschaft den erneuten Rückschlag verdaut?
Wenn wir den Kopf jetzt oben behalten und das Positive aus diesem Spiel mitnehmen, wird sich auch der Erfolg einstellen. Davon bin ich absolut überzeugt. Ich bin lange genug im Fußball dabei und habe schon mehrfach solche Phasen erlebt. Es gibt viele Beispiele dafür, dass ein Erfolgserlebnis alles ändern kann.
Marco Riemer, der den Fehlpass vor dem Erfurter Siegtreffer gespielt hat, wurde kurz zuvor von Ihnen eingewechselt. Bereuen Sie im Nachhinein diese Entscheidung?
Marco Riemer habe ich deshalb gebracht, weil Tobias Kurbjuweit bereits verwarnt war und Gefahr lief, beim nächsten Foul vom Schiedsrichter die Gelb-Rote Karte zu sehen. Außerdem hat mir Felix Holzner angezeigt, dass es bei ihm nicht mehr geht. Deshalb wollte ich die Deckung nicht mehr als nötig umbauen und habe mich für Abwehrspieler Riemer entschieden. Außerdem: Wen hätte ich denn sonst bringen sollen? Wir haben in dieser Saison eben nur einen relativ kleinen Kader. Diese Situation war mir von vornherein bewusst, als ich den Trainerposten beim FC Carl Zeiss Jena übernommen habe. Wir müssen nun damit leben und versuchen, das Bestmögliche daraus zu machen.
Interview: Frank Hamatschek
Erfurt - Seit Saisonbeginn sitzt Jürgen Raab auf der Trainerbank des FC Carl Zeiss Jena. Die bisherige Bilanz des 20-fachen DDR-Nationalspielers liest sich ernüchternd, denn unter seiner Regie gelangen in zehn Spielen bisher nur zwei Siege und zwei Unentschieden. Nach dem Thüringenderby stellte sich der 51-Jährige den Fragen unserer Zeitung.
Wie lautet Ihre Spieleinschätzung?
Wir haben in der Anfangsphase um Sicherheit gerungen. Der völlig unnötige Elfmeter gegen uns war Ausdruck unserer Verunsicherung. Danach haben wir von Minute zu Minute an Stabilität gewonnen, hatten den Gegner im Griff und haben nur wenig zugelassen. Doch dann schießen wir uns mit dem 1:2 ein Eigentor. Was wir da gemacht haben, ist fast schon Selbstmord, zumal aufgrund des Spielverlaufes ein Unentschieden gerecht gewesen wäre.
Befüchten Sie, dass in Jena eine Trainerdiskussion bevorsteht?
So bitter diese Niederlage in Erfurt auch ist, wir müssen jetzt alle die Ruhe behalten. Spielerisch war es nach den zuletzt wenig berauschenden Auftritten ein weiterer Schritt nach vorn. Angst um meinen Job hab ich jedenfalls nicht. Wenn man immer wieder Hals über Kopf den Trainer wechselt, sieht man ja gerade in Jena, was dabei herauskommt.
Glauben Sie, dass Ihre Mannschaft den erneuten Rückschlag verdaut?
Wenn wir den Kopf jetzt oben behalten und das Positive aus diesem Spiel mitnehmen, wird sich auch der Erfolg einstellen. Davon bin ich absolut überzeugt. Ich bin lange genug im Fußball dabei und habe schon mehrfach solche Phasen erlebt. Es gibt viele Beispiele dafür, dass ein Erfolgserlebnis alles ändern kann.
Marco Riemer, der den Fehlpass vor dem Erfurter Siegtreffer gespielt hat, wurde kurz zuvor von Ihnen eingewechselt. Bereuen Sie im Nachhinein diese Entscheidung?
Marco Riemer habe ich deshalb gebracht, weil Tobias Kurbjuweit bereits verwarnt war und Gefahr lief, beim nächsten Foul vom Schiedsrichter die Gelb-Rote Karte zu sehen. Außerdem hat mir Felix Holzner angezeigt, dass es bei ihm nicht mehr geht. Deshalb wollte ich die Deckung nicht mehr als nötig umbauen und habe mich für Abwehrspieler Riemer entschieden. Außerdem: Wen hätte ich denn sonst bringen sollen? Wir haben in dieser Saison eben nur einen relativ kleinen Kader. Diese Situation war mir von vornherein bewusst, als ich den Trainerposten beim FC Carl Zeiss Jena übernommen habe. Wir müssen nun damit leben und versuchen, das Bestmögliche daraus zu machen.
Interview: Frank Hamatschek