(16.05.2011, 00:38)Weiser Helge schrieb: Und auch zuhause nicht verlieren (gegen vermeintlich schwächere Gegner).
Wie schonmal irgendwo geschrieben, habe ich bei den letzten Heimspielen, wo ich dabei sein konnte, 1 Unentschieden und 3! Niederlagen erlebt!
Einfach katastrophal!!!
Zum Ende der Rückrunde haben wir unsere Heimstärke stark vermissen lassen!
Wenn ich wüsste, dass es an meiner Anwesenheit gelegen hat, würde ich eben nicht mehr kommen - alles für den Club!
Aber es waren ja sicher noch einige Tausend jedesmal zu den gleichen Spielen wie ich - also wer hat nun Schuld?
Wir teilen uns die und sind (wie schon lange) weiterhin zu allen machbaren Spieltagen im Stadion!!
Leute, bleibt doch mal ruhig.
Was wollt ihr denn???
Seht das Ganze doch mal im Kontext vom vorigen Frühjahr bis heute.
Vor ca. 12 Monaten sind wir haarscharf an einem möglichen Abstieg vorbeigesegelt, der Verein stand fast vor der Spaltung in diverse Lager ( AR - Vorstand, Mannschaft - Fans, Ex-Trainer und Sportdirektor Hörgl die "Unperson" höchstselbst, eine katastrophale Rückrunde mit dem unrühmlichen Derby zu Hause als absoluten Tiefpunkt der letzten Saison, eine Pokalniederlage beim Oberligisten Pößneck, ein marodes Stadion und dazu keine Bewegung).
Der Vorstand hat da mittendrin und danach Weichen gestellt für eine andere Zukunft des Vereines.
Darüber wurde heftigst auch hier diskutiert, wer sich einen weiteren Blick über den Tellerrand erlaubte im Zusammenhang mit den Entscheidungen des Vorstandes wurde hier angegiftet und als " Rombachfreunde " und als kritiklos angesehen.
1 Jahr später würde ich sagen, das vieles von diesen Weichenstellungen anfängt zu greifen.
Klare Kompetenzen im sportlichen Bereich ohne wenn und aber.
Der Trainer musste teilweise mit Personal arbeiten, das nie anwesend war wegen dauerhafter Verletzungen, aber Vertrag besaß und konnte nur in einem sehr eingeschränkten Mass neue Spieler verpflichten. Aber die Neuen - allen voran Zedi, Caillas, Pfingsten-Reddig, Reichwein - schlugen doch im wesentlichen ein.
Sicher begann die neue Saison mühsam.Da musste sich erst einiges zusammenfinden.
Aber mit fortschreitender Dauer der Saison wurde die Mannschaft immer besser.
Und lieferte neben glücklichen und richtig dreckigen Siegen auch richtig gute Spiele ab.
In der Rückrunde brach man nach langen Jahren erstmals nicht ein wie sonst immer. Im Gegenteil, da wurde oben mit angegriffen. Das es letztlich zu den Träumen von 2. Liga oder Relegation nicht gereicht hat und am Ende auch nicht zu Platz 4, heisst auch, das dieser Kader sportlich fast permanent am oberen Level gespielt hat und den nicht konstant bis zum Schluss halten konnte.
Es gab Kandidaten in dieser Liga, die im Kader einiges besser besetzt sind wie wir und sich frühzeitig oder auf der Zielllinie von ihren Ambitionen verabschieden mussten ( Sandhausen, Offenbach, zT. auch Wehen-Wiesbaden).
Über die Primusse Hansa Rostock und Braunschweig muss man sich nicht unterhalten, die waren der Liga um einiges voraus. Und gerade gegen diese beiden haben so einige ganz satte Klatschen kassiert.
Auch etwas, was bei uns dieses Jahr - ausser in Braunschweig - nicht mehr vorgekommen ist im Vergleich zu früheren Jahren, wo es schon mal derbe Sachen des öfteren setzte.
Den Platz im DFB-Pokal muss man sich in Thüringen verdienen und nicht auf den 4.Platz schielen. Das VF in J*** musste nicht verloren werden, da wurde ein Spiel aus der Hand gegeben.
Das die Qualität des Kaders nicht für ganz oben reichte, zeigten die Punktverluste gegen Teams aus der unteren und mittleren Tabellenhälfte, gerade in der Rückrunde auch daheim.
Vorher war ja das SWS so etwas wie eine Festung gewesen.
Aber gerade diese Spiele ( Stuttgart II, Burghausen, Heidenheim, Saarbrücken, Regensburg) oder auswärts in Babelsberg, Heidenheim, Burghausen, Bayern II, Regensburg, Offenbach, Ahlen sind es gewesen, die unsere Schwächen gezeigt haben.
Entweder haben wir gut mitgespielt, waren aber nicht in der Lage, das Spiel zu reissen ( bestes Beispiel Offenbach) oder waren unkonzentriert und halbherzig ( Ahlen !!) oder wir spielten gegen äußerst defensive Gegner ( besonders in den Heimspielen der Rückrunde), wo es uns an spielerischer Qualität mangelte, sich dort erfolgreich durchzusetzen, an Ideen und an der Präzision im Angriffsspiel.
Die brisanten Spiele, die wir gewannen - Braunschweig, 2mal J*** oder 2mal Dresden - waren Partien, wo die Gegner mitspielen wollten. Leider kamen ein teil dieser Siege zu Zeitpunkten, wo auch die Konkurrenz schwächelte und uns gute Ausgangspositionen brachten an der Tabellenspitze um Platz 3 und 4.
Vielleich haben diese Siege zuviel Euphorie erzeugt und über manche sportlichen Schwächen im Laufe der Saison ( insbesondere zum Anfang in den ersten Spieltagen) hinweg getäuscht.
Das die Mannschaft es an guten Tagen echt kann, hat sie bewiesen, das ist ein erfreulicher Fortschritt. Die sportliche Leitung wird sicher daran arbeiten, hier Konstanz hinein zu bringen und einige Baustellen - besonders in der Defensive - zu beseitigen.
Es kann in der neuen Saison nur darum gehen, diese Mannschaft weiter zu entwickeln unter den Bedingungen der 3.Liga und Schritt für Schritt sich an das große Ziel heranzuarbeiten.
Und das dann hoffentlich mit einem umgebauten, modernisierten Stadion - auch ein Punkt, den der nimmermüde Vorstand nie aufgegeben hat und genug Häme und Spott, auch von Möchtegern-RWE-Fans, einstecken musste.
Und das Mannschaft und Fans seit langem wieder eine Einheit sind, hat wohl insbesondere die Rückrunde gezeigt. Wenn ein Caillas oder der Capitano auf dem Feld - daheim wie auswärts - gesten an das Publikum machen, das Radau gemacht wird, zeigt das wohl auch, wie sehr diese Mannnschaft von den Emotionen und der Stimmung der Fans gelebt hat.
Wenn wir zwar einen qualitativ nicht so hochwertigen Kader hatten - aber eines - und ein Trainer brachte das mal in einem Interview auf den Punkt - haben alle Gegner von RWE vor allem gefürchtet - das diese Mannschaft wie selten ein anderer Verein dieser Liga eine kompakte Einheit war, ein echtes Team, wo jeder für jeden kämpfte und das zunehmend die Stärke von RWE im Verlaufe der Saison war. Nicht in jedem Spiel sicher, aber immer häufiger.
Man hat einen sicher glücklosen Platz 5 erreicht. Das ist für meine Begriffe mehr, als man vor der Saison zugetraut hatte.
Mit 61 Punkten - so viele hatten wir noch nie in der 3.Liga., über 20 Tore mehr geschossen als sonst die Jahre vorher in der 3.Liga, erstmalig ein positives Torverhältnis von + 18 in der 3.Liga, einer insgesamt starken Heimbilanz mit 39 Punkten ( Bestwert in 3 Jahren 3.Liga) und respektablen 22 Punkten auswärts ( einer weniger wie voriges Jahr, was uns aber voriges Jahr ein wenig gerettet hat bei der letztjährigen Heimbilanz).
Es hat sich etwas entwickelt in dem einen Jahr in der abgelaufenen Saison.
Und dafür Danke an alle Beteiligten - den Vorstand, die Mitarbeiter des Vereines, die sportliche Leitung, die Mannschaft und die Fans, die mal haben kurzzeitig träumen dürfen, wie es sein könnte.
Aufgeschoben ist nicht aufgehoben.
Also- auf in die neue Saison mit dem Elan, der hier vor allem zum Schluss herrschte.
Dann gibt es eine gute Zukunft RWE !!