(24.03.2015, 21:51)Dresdner schrieb: jez mal unabhängig vom jeweiligen verein, aber einen co- trainer zum chef- trainer zu befördern, ist doch der größte Irrsinn. rennt jeden tag wie ein lemming dem Chef hinterher, stellt hütchen auf und sonstwas. WENN er ne ne EIGNE Vorstellung bezüglich der mannschaft gehabt hätte, dann muss er das auch mit dem chef kommunizieren. passiert das nicht und er nimmt das Desaster stillschweigend hin, dann ist der definitiv nicht der richtige als nachfolger. oder schlottern der mannschaft jez die knie?
Alter, jetzt muss ich mal ein wenig süffisant werden. Nemec hatte wieviele Cheftrainer vor sich ??? Da stellt sich mir auch die Frage nach diversen zwischenmenschlichen Aspekten. Aber das beantwortet ja nicht Deine Frage.
Da ich einen Christian Preußer hier und da persönlich kennenlernen durfte und man sich auch mal über Fußballansichten unterhalten hat, glaube ich schon, daß er geeignet ist.
Ich würde es auch für vollkommen normal halten, wenn er mit Kogler auch mal Gespräche hatte, wo beide unterschiedlicher Ansicht waren.
Letztlich trägt der Cheftrainer auch bei unterschiedlichen Ansichten dann die Verantwortung für seine Entscheidungen - auch wenn seine Co-Trainer an manchem Punkt das anders sehen.
Er ist hier in Erfurt mitnichten als Co-Trainer nur der "Hütchenaufsteller " gewesen. Preußer ist einmal taktisch recht beschlagen und einer, der sehr konzeptionell arbeitet - sonst hätte er hier neben seinen Trainertätigkeiten bei den A-Junioren und der Zeit, als er seinen Fußballehrer gemacht hat, kein Nachwuchsleistungszentrum aufbauen können.
Wenn man so etwas macht, braucht man nämlich eine klare Spielidee - die vom Nachwuchs ab etwa U15 bis hoch zur Ersten umgesetzt wird, um die Durchlässigkeit der Talente bis in die erste Mannschaft sicherzustellen.
Preußer selbst bevorzugt taktisch eigentlich auch ein etwas anderes System - eher geht das bei ihm in Richtung 4-3-3 - jedenfalls wurde das im Nachwuchs unter ihm oft gespielt. Bleibt sicher die Frage, ob das derzeit in der Ersten mit der bisherigen Ausrichtung und den Spielern machbar ist. Immerhin haben sie unter Kogler ansatzweise gelernt, auch mal zwischen einem 4-4-2 und einem 4-2-3-1 zu wechseln und das auch teilweise ordentlich zu spielen. Das war vorher nicht so in Erfurt, weil die vorherigen Trainer in aller Regel das 4-4-2 bevorzugt haben.
Ich gehe mal davon aus, dass diese takischen Veränderungen auch ein Ergebnis des Austausches von Kogler und Preußer gewesen sind.
Ich denke, daß hinter den Kulissen oft mehr passiert und gemacht wird, was sich nicht immer gleich erfolgreich auf dem Platz zeigt.
Zu Deiner letzten Frage - ob der Mannschaft die Knie schlottern weiß keiner so genau. Eher dürfte bei vielen der Eindruck entstanden sein, daß nach 4 Siegen am Stück - und alle vorrangig gegen Mannschaften des oberen Drittels - möglicherweise statt Selbstbewusstsein unterschwellig ein wenig Selbstüberschätzung eingetreten ist.
Nicht ohne Grund wird vor allem kritisiert, daß man - in den 4 Siegspielen eindrucksvoll gezeigt - dieses energische Pressing nicht mehr spielte.
Der User @Nummer13 hat das hier in einem anderen Thread sehr schön analysiert.
Dann kam die erste Niederlage - kann passieren. Nach gutem Beginn gegen Wehen nach Kiel war dieser nicht gegebene Freistoß für uns und der 11m im Gegenzug mit einem Rückstand der Knackpunkt in der Manschaft. Von da an gab es anscheinend Unsicherheit, wie man jetzt reagiert und spielen soll. Die Selbstsicherheit war weg und steigerte sich dann von Spiel zu Spiel - im Rest gegen Wehen, in Regensburg und jetzt gegen die SGS.
Es ist doch nicht normal, daß ich in der Gesamtheit von sogar 7 Spielen am Stück ( beginnend gegen BVB II) bis Osnabrück langsam spielerisch besseres gezeigt habe. Und in den letzten 4 Spielen selbst einfachste Dinge wie eine Ballannahme, ein Kurzpaß, Laufwege , das Nutzen von Räumen, das verschieben und nachrücken garnicht mehr funktionierten und man in planloses Gebolze verfiel. Und man den Spielern ansah, daß sie nicht wußten, was sie spielen sollen - bei 3-4 Optionen in einer Situation wurde dann zu 80% meist die falsche Option gezogen.
Ich denke, daß Preußer mit seinem Sachverstand das kann, der Mannschaft neue Impulse zu geben und ihr wieder Sicherheit zu geben. Und auch den ein oder anderen mal -volkstümlich ausgedrückt - in den Allerwertesten zu treten und wieder in die Spur zu bringen.
Er hat - gemessen an dem, was er bisher hier im Verein geleistet hat - auf jeden Fall die Chance verdient, die erste Mannschaft zu übernehmen und die Chance, sich längerfristig zu empfehlen. Und so wie ich ihn kenne, gehe ich davon aus, daß er sie nutzen wird. Ohne jetzt gleich Wunderdinge zu erwarten. Denn letztlich wird auch für ihn das ein hartes Stück Arbeit werden.