Die Berliner Wochen gehen weiter für unseren RWE. Nach dem 2:1-Heimsieg gegen Hertha BSC II reisen wir am Samstag in die Hauptstadt zum Drittligaabsteiger FC Viktoria 1889 Berlin.
Um 13.00 Uhr ist Anstoß im Jahn-Sportpark an der Cantianstrasse.
Jenes Stadion, das ursprünglich schon lange abgerissen sein sollte. Der bisherige Nutzer VSG Altglienicke spielt inzwischen im Amateurstadion der Hertha.
Viktoria Berlin nutzt das Stadion seit 2021 und ihrem Auftritt in Liga 3.
Der deutsche Meister von 1907 und 1911 - darüber hinaus noch 2 weitere Finalteilnahmen - war vor dem zweiten Weltkrieg einer der erfolgreichsten Vereine in Deutschland. Nach dem zweiten Weltkrieg verschwand man in der Bedeutungslosigkeit des Westberliner Amateurfußballs in unteren Spielklassen.
Erst mit der Jahrtausendwende bewegte sich wieder etwas bei der Viktoria, die bis 2013 eher unter dem Namen BFC Viktoria bekannt war und in Fusion mit dem Lichtenfelder FC am 01.07.2013 den heutigen Namen annahm.
2011 stieg man in die Oberliga Nordost auf und erschien erstmalig wieder in einer überregionalen Spielklasse. 2013 gelang der Aufstieg in die Regionalliga Nordost. Dort spielte man über Jahre gut mit, rangierte aber meist im unteren Mittelfeld am Ende der Spielzeiten. 2015 entging man dem Abstieg nur, weil der VFC Plauen Insolvenz anmeldete und Union Berlin II aus der Regionalliga zurück gezogen wurde.
2018 ließ man in Lichterfelde aufhorchen, als man sich den chinesischen Milliardär Alex Zheng ins Boot holte. Viktoria Berlin stieg ein in den Kampf um die Nummer 3 in Berlin hinter Union Berlin und Hertha BSC. Auch der BFC , die VSG Altglienicke und besonders der Berliner AK hatten ebensolche Ambitionen.
Das ganze endete jedoch bereits im Dezember 2018 im Desaster eines Insolvenzverfahrens mit 9 Punkten Abzug und finanziellen Nöten. Immerhin hing am Verein eine der größten Fußballabteilungen Deutschlands mit über 1000 Spielern in über 60 Mannschaften. Der chinesische Milliardär hatte schlicht sämtliche Vereinbarungen platzen lassen und keine der vereinbarten Zahlungen mehr getätigt. Die genauen Gründe des Alex Zheng sind bis heute nie an die Öffentlichkeit gekommen.
Zum Sommer 2019 holte man sich den weitgehend unbekannten Benedetto Muzziccato als Trainer nach Lichtenfelde.
Der Unternehmer Karajic war als Investor eingestiegen, so das im Dezember 2019 auch das Insolvenzverfahren erfolgreich beendet werden konnte.
Ziel war jetzt der Aufstieg in Liga 3, die Nummer 3 in Berlin werden.
In der abgebrochenen Saison 2020/21 gelang dies auch nach der Quotientenregelung. In 11 Spielen holte Viktoria sagenhafte 33 Punkte.
Auch die Drittligasaison 2021/22 verlief zunächst sportlich überaus erfolgreich. Resultate wie ein 4:0 in Braunschweig oder ein 4:0 zu Hause gegen den 1.FC Kaiserslautern ließen aufhorchen. Vom 1. bis zum 11.Spieltag rangierten die Lichtenfelder immer auf den Plätzen 1-3 in Liga 3.
Danach begann jedoch ein dauerhafter und schleichender Abstieg. In 26 Spielen konnte Viktoria dann nur noch 5 mal gewinnen und 4 remis erreichen bei 15 Niederlagen. Am 38. und letzten Spieltag der Drittligasaison verlor man zu Hause gegen den SV Meppen 3:4, rutschte erstmalig in der gesamten Saison auf einen Abstiegsplatz und musste zurück in Liga 4.
Trainer Muzziccato war bereits Anfang 2022 entlassen worden, sein Nachfolger nicht minder glücklos.
Auch der Sieg im Berliner Landespokal konnte das kaum auffangen.
Zum 01.07.2022 übernahm der bisherige A-Juniorentrainer Semih Keskin die Regionalligamannschaft.
Der sportliche Leiter Rocco Teichmann hatte mit 23 Abgängen und 20 Neuzugängen ein komplett neues Team hingestellt. Mit 21 Jahren Durchschnitt ist das der jüngste Kader der Regionalliga überhaupt - noch vor Hertha II, RWE, Halberstadt, Tennis Borussia sowie dem BAK, die alle unter 23 Jahren liegen.
Der in der Qualität schmerzhafteste Abgang ist wohl der des brasilianischen Stürmers Luis Falcao, der in Liga 3 nachhaltig auf sich aufmerksam machte und schlußendlich in die zweite Liga Griechenlands wechselte. Auch Ex-RWE-Spieler Menz wechselte nach dem Abstieg, ging zum Verbandsligisten BFC Preußen.
Von der Drittligamannschaft blieben lediglich Kapitän Tobias Gunte (aktuell wieder einmal verletzt), Mittelfeldmann Christopher Theisen, Firat Sucsuz, Enes Küc (zur Zeit verletzt), Moritz Seifert sowie Shalva Ogbaize übrig.
Allein 6 A-Junioren wurden hochgezogen. Neuzugänge kamen vor allem von anderen Berliner Vereinen aus den Spielklassen der Regionalliga und Berlin-Liga. Externe Zugänge außerhalb Berlins gibt es nur 4.
Entsprechend etwas inkonstant spielte Viktoria bisher auch in der laufenden Saison. Nach dem 0:3 im ersten Saisonspiel - DFB-Pokal gegen den Bundesligisten VfL Bochum - waren ein 1:1 in Jena und 2:2 gegen Lok/H ein ordentlicher Saisonauftakt.
Gegen spielstarke Gegner - Hertha BSC II 2:3/A und Babelsberg 0:1/H - gab es Niederlagen. Nach einem 2:1 gegen den Tabellenletzten TeBe fing man sich auswärts beim Aufsteiger Greifswalder FC mit 0:5 eine deftige Klatsche ein.
Danach blieb man die letzten beiden Spiele ohne Niederlage - 1:1 gegen den BFC/H und ein 1:0-Sieg in Halberstadt..
So liegt der FC Viktoria aktuell mit 9 Punkten und 9:14 Toren auf Platz 13 der Tabelle.
Als Absteiger wird man wohl diese Saison kaum etwas mit dem Aufstiegskampf zu tun haben.
Dreh - und Angelpunkt im Berliner Spiel sind vor allem Christopher Theissen (2 Tore, 1 Vorlage) und Moritz Seifert (1 Tor, 3 Vorlagen).
Starker Rückhalt ist der von Austria Klagenfurt ausgeliehene Torwart Marcel Köstenbauer. Der ausgerechnet beim 0:5 in Greifswald fehlte.
Die Bilanz von RWE gegen Viktoria Berlin ist fast ausgeglichen.
In der Saison 2018/2019 gewann man in Berlin 1:0 (Kelbel).
In der teils grottigen Rückrunde gelang zu Hause nur ein 2:2, bei dem man eine 2:0-Pausenführung ( zweimal Rüdiger) noch verspielte.
In der Saison 2019/2020 schaffte RWE zwar noch beide Spiele gegen Viktoria Berlin vor dem Rückzug aus dem Spielbetrieb. Unter Brdaric wurde jedoch zum Saisonauftakt in einer äußerst schwachen Partie 0:2 bei Viktoria verloren.
Das letzte Regionalligaheimspiel in jener Saison brachte RWE einen 1:0-Heimsieg unter Robin Krüger mit einem Tor von Alexander Schmitt.
Einzig Ben Luca Moritz und Tobias Gunte sind von beiden damaligen Teams heute noch dabei.
Für beide Trainer und Mannschaften dürfte dieses Spiel ein wenig eine Wundertüte sein.
Zuletzt beide nach erfolglosen Spielen wieder etwas stabilisiert, ist die Partie auch angesichts der Kader und Stammmannnschaften sowie des Potentials der Spieler vollkommen offen.
Bei RWE dürfte der wieder genesene und erfolgreiche Remo Ciccarelli den Zehner geben, was der Struktur des RWE-Spiels gut tut. Offensiv sicherlich besetzt mit der gewohnten Formation um Seidemann, Mergel und Hajrulla dazu.
Auch an Biek und A.Startsev als defensive MF-Zentale kommt aktuell kaum jemand vorbei.
Sollte Ballo nicht fit werden, könnte wieder Cabral auf LV spielen, dem man gegen Hertha II allerdings seinen fehlenden Rhytmus teilweise deutlich anmerkte.
Nicht zur Verfügung stehen wird Til Linus Schwarz. Gerade erst wieder dabei sind Knieprobleme festgestellt worden, die ihn länger fehlen lassen werden.
Ein remis beider Mannschaften halte ich für am Wahrscheinlichsten.
Zuschauertechnisch wird das eher kein Höhepunkt der Liga 4.
Bei Viktoria kommen im Schnitt knapp 1.000 in den Jahn-Sportpark. Die Reisefreude der RWE-Anhänger wird wohl so bei 300-400 liegen, die bei dem zeitigen Anstoß den langen Weg in die Hauptstadt auf sich nehmen.
Zum Erwerb von Karten und alle wichtigen Infos für Gästefans könnt Ihr HIER nachlesen.
Um 13.00 Uhr ist Anstoß im Jahn-Sportpark an der Cantianstrasse.
Jenes Stadion, das ursprünglich schon lange abgerissen sein sollte. Der bisherige Nutzer VSG Altglienicke spielt inzwischen im Amateurstadion der Hertha.
Viktoria Berlin nutzt das Stadion seit 2021 und ihrem Auftritt in Liga 3.
Der deutsche Meister von 1907 und 1911 - darüber hinaus noch 2 weitere Finalteilnahmen - war vor dem zweiten Weltkrieg einer der erfolgreichsten Vereine in Deutschland. Nach dem zweiten Weltkrieg verschwand man in der Bedeutungslosigkeit des Westberliner Amateurfußballs in unteren Spielklassen.
Erst mit der Jahrtausendwende bewegte sich wieder etwas bei der Viktoria, die bis 2013 eher unter dem Namen BFC Viktoria bekannt war und in Fusion mit dem Lichtenfelder FC am 01.07.2013 den heutigen Namen annahm.
2011 stieg man in die Oberliga Nordost auf und erschien erstmalig wieder in einer überregionalen Spielklasse. 2013 gelang der Aufstieg in die Regionalliga Nordost. Dort spielte man über Jahre gut mit, rangierte aber meist im unteren Mittelfeld am Ende der Spielzeiten. 2015 entging man dem Abstieg nur, weil der VFC Plauen Insolvenz anmeldete und Union Berlin II aus der Regionalliga zurück gezogen wurde.
2018 ließ man in Lichterfelde aufhorchen, als man sich den chinesischen Milliardär Alex Zheng ins Boot holte. Viktoria Berlin stieg ein in den Kampf um die Nummer 3 in Berlin hinter Union Berlin und Hertha BSC. Auch der BFC , die VSG Altglienicke und besonders der Berliner AK hatten ebensolche Ambitionen.
Das ganze endete jedoch bereits im Dezember 2018 im Desaster eines Insolvenzverfahrens mit 9 Punkten Abzug und finanziellen Nöten. Immerhin hing am Verein eine der größten Fußballabteilungen Deutschlands mit über 1000 Spielern in über 60 Mannschaften. Der chinesische Milliardär hatte schlicht sämtliche Vereinbarungen platzen lassen und keine der vereinbarten Zahlungen mehr getätigt. Die genauen Gründe des Alex Zheng sind bis heute nie an die Öffentlichkeit gekommen.
Zum Sommer 2019 holte man sich den weitgehend unbekannten Benedetto Muzziccato als Trainer nach Lichtenfelde.
Der Unternehmer Karajic war als Investor eingestiegen, so das im Dezember 2019 auch das Insolvenzverfahren erfolgreich beendet werden konnte.
Ziel war jetzt der Aufstieg in Liga 3, die Nummer 3 in Berlin werden.
In der abgebrochenen Saison 2020/21 gelang dies auch nach der Quotientenregelung. In 11 Spielen holte Viktoria sagenhafte 33 Punkte.
Auch die Drittligasaison 2021/22 verlief zunächst sportlich überaus erfolgreich. Resultate wie ein 4:0 in Braunschweig oder ein 4:0 zu Hause gegen den 1.FC Kaiserslautern ließen aufhorchen. Vom 1. bis zum 11.Spieltag rangierten die Lichtenfelder immer auf den Plätzen 1-3 in Liga 3.
Danach begann jedoch ein dauerhafter und schleichender Abstieg. In 26 Spielen konnte Viktoria dann nur noch 5 mal gewinnen und 4 remis erreichen bei 15 Niederlagen. Am 38. und letzten Spieltag der Drittligasaison verlor man zu Hause gegen den SV Meppen 3:4, rutschte erstmalig in der gesamten Saison auf einen Abstiegsplatz und musste zurück in Liga 4.
Trainer Muzziccato war bereits Anfang 2022 entlassen worden, sein Nachfolger nicht minder glücklos.
Auch der Sieg im Berliner Landespokal konnte das kaum auffangen.
Zum 01.07.2022 übernahm der bisherige A-Juniorentrainer Semih Keskin die Regionalligamannschaft.
Der sportliche Leiter Rocco Teichmann hatte mit 23 Abgängen und 20 Neuzugängen ein komplett neues Team hingestellt. Mit 21 Jahren Durchschnitt ist das der jüngste Kader der Regionalliga überhaupt - noch vor Hertha II, RWE, Halberstadt, Tennis Borussia sowie dem BAK, die alle unter 23 Jahren liegen.
Der in der Qualität schmerzhafteste Abgang ist wohl der des brasilianischen Stürmers Luis Falcao, der in Liga 3 nachhaltig auf sich aufmerksam machte und schlußendlich in die zweite Liga Griechenlands wechselte. Auch Ex-RWE-Spieler Menz wechselte nach dem Abstieg, ging zum Verbandsligisten BFC Preußen.
Von der Drittligamannschaft blieben lediglich Kapitän Tobias Gunte (aktuell wieder einmal verletzt), Mittelfeldmann Christopher Theisen, Firat Sucsuz, Enes Küc (zur Zeit verletzt), Moritz Seifert sowie Shalva Ogbaize übrig.
Allein 6 A-Junioren wurden hochgezogen. Neuzugänge kamen vor allem von anderen Berliner Vereinen aus den Spielklassen der Regionalliga und Berlin-Liga. Externe Zugänge außerhalb Berlins gibt es nur 4.
Entsprechend etwas inkonstant spielte Viktoria bisher auch in der laufenden Saison. Nach dem 0:3 im ersten Saisonspiel - DFB-Pokal gegen den Bundesligisten VfL Bochum - waren ein 1:1 in Jena und 2:2 gegen Lok/H ein ordentlicher Saisonauftakt.
Gegen spielstarke Gegner - Hertha BSC II 2:3/A und Babelsberg 0:1/H - gab es Niederlagen. Nach einem 2:1 gegen den Tabellenletzten TeBe fing man sich auswärts beim Aufsteiger Greifswalder FC mit 0:5 eine deftige Klatsche ein.
Danach blieb man die letzten beiden Spiele ohne Niederlage - 1:1 gegen den BFC/H und ein 1:0-Sieg in Halberstadt..
So liegt der FC Viktoria aktuell mit 9 Punkten und 9:14 Toren auf Platz 13 der Tabelle.
Als Absteiger wird man wohl diese Saison kaum etwas mit dem Aufstiegskampf zu tun haben.
Dreh - und Angelpunkt im Berliner Spiel sind vor allem Christopher Theissen (2 Tore, 1 Vorlage) und Moritz Seifert (1 Tor, 3 Vorlagen).
Starker Rückhalt ist der von Austria Klagenfurt ausgeliehene Torwart Marcel Köstenbauer. Der ausgerechnet beim 0:5 in Greifswald fehlte.
Die Bilanz von RWE gegen Viktoria Berlin ist fast ausgeglichen.
In der Saison 2018/2019 gewann man in Berlin 1:0 (Kelbel).
In der teils grottigen Rückrunde gelang zu Hause nur ein 2:2, bei dem man eine 2:0-Pausenführung ( zweimal Rüdiger) noch verspielte.
In der Saison 2019/2020 schaffte RWE zwar noch beide Spiele gegen Viktoria Berlin vor dem Rückzug aus dem Spielbetrieb. Unter Brdaric wurde jedoch zum Saisonauftakt in einer äußerst schwachen Partie 0:2 bei Viktoria verloren.
Das letzte Regionalligaheimspiel in jener Saison brachte RWE einen 1:0-Heimsieg unter Robin Krüger mit einem Tor von Alexander Schmitt.
Einzig Ben Luca Moritz und Tobias Gunte sind von beiden damaligen Teams heute noch dabei.
Für beide Trainer und Mannschaften dürfte dieses Spiel ein wenig eine Wundertüte sein.
Zuletzt beide nach erfolglosen Spielen wieder etwas stabilisiert, ist die Partie auch angesichts der Kader und Stammmannnschaften sowie des Potentials der Spieler vollkommen offen.
Bei RWE dürfte der wieder genesene und erfolgreiche Remo Ciccarelli den Zehner geben, was der Struktur des RWE-Spiels gut tut. Offensiv sicherlich besetzt mit der gewohnten Formation um Seidemann, Mergel und Hajrulla dazu.
Auch an Biek und A.Startsev als defensive MF-Zentale kommt aktuell kaum jemand vorbei.
Sollte Ballo nicht fit werden, könnte wieder Cabral auf LV spielen, dem man gegen Hertha II allerdings seinen fehlenden Rhytmus teilweise deutlich anmerkte.
Nicht zur Verfügung stehen wird Til Linus Schwarz. Gerade erst wieder dabei sind Knieprobleme festgestellt worden, die ihn länger fehlen lassen werden.
Ein remis beider Mannschaften halte ich für am Wahrscheinlichsten.
Zuschauertechnisch wird das eher kein Höhepunkt der Liga 4.
Bei Viktoria kommen im Schnitt knapp 1.000 in den Jahn-Sportpark. Die Reisefreude der RWE-Anhänger wird wohl so bei 300-400 liegen, die bei dem zeitigen Anstoß den langen Weg in die Hauptstadt auf sich nehmen.
Zum Erwerb von Karten und alle wichtigen Infos für Gästefans könnt Ihr HIER nachlesen.