35. Spieltag: Chemnitzer FC - FC Rot-Weiß Erfurt (1:1)

[Guerti]

Der Kader an sich ist schon der schwächste, den wir in den letzten Jahren hatten. Dazu kommt das Verletzungspech aus dem einiges folgt: eine höhere Belastung der verbliebenen Spieler, mangelnde (körperliche und mentale) Frische, höherer mentaler Druck, weniger Qualität im Training, eine höhere Anzahl an gelben Karten und somit Sperren, ... Wenn du dann auch noch monatelang Totalausfälle hast (Aydin, Bieber, Benamar), die du trotzdem bringen musst und die Fehlentscheidungen der Schiedsrichter berücksichtigst, kannst du froh sein, dass wir überhaupt noch über dem Strich stehen.

Wir hatten die diese/letzte Saison erstmalig seit fast 5 Jahren mehr als 80 gelbe Karten, Nikolaou verpasste bereits das 3. Spiel gelbgesperrt, wir sind auf dem besten Wege, diese Saison über 100 (!) gelbe Karten zu kassieren. Das klingt erstmal nicht schlimm (im Schnitt 3 pro Spiel), aber diese verteilen sich auf wenige brauchbare Spieler.

Eine Spirale nach unten, die nur durch mehr Qualität im Kader erreicht werden kann.
Bis zur Änderung kann es nur eins geben: Leidenschaft und Einsatzwille.

[ronry]

Also ich kann manchen Meinungen - zumindest teilweise - ebenfalls nicht zustimmen. Irgendwie hat man wohl andere Spiele gesehen.

Wenn hier einige schreiben, das unsere Spieler langsam mal raffen müssten,, das sie im Abstiegskampf sind zB - sorry - aber allerspätestens Chemnitz belegte wohl, das die Spieler seit Wochen sehr wohl wissen, um was es geht.
Freilich sind wir uns einig, das die Resultate eben auch seit Wochen nicht stimmen.
Aber hier ernsthaft Einstellungsfragen zu diskutieren - da kann ich nur mit dem Kopf schütteln.

HZ 1 - Chemnitz hat 1 ( in Worten : EINEN ) Torabschluß und insgesamt überhaupt 1 Torschuß - wie immer allerdings bei RWE geht der eben genau rein. Ob Klewin jetzt wirklich zu weit draußen stand - kann man trefflich diskutieren. Schwierig als Torwart, wenn mann nicht genau weiß - was macht der jetzt? Geht der weiter ins Dribbling und ich muss raus ? Schließt der flach ab ?
Okay - Grote hat ihn ausgeguckt - die Klasse hat der eben.
Zweite Situation Hansch - so ganz dramatisch war das jetzt auch nicht.
Ansonsten hatte RWE das in HZ 1 im Griff - mit sehr aggressivem Pressing. Teilweise stand man phasenweise bei RWE an der oder kurz hinter der Mittellinie mit der letzten Kette bei Chemnitzer Ballbesitz. Vielleicht kann sich ja der eine oder andere erinnern, wie oft die Chemnitzer in Form von Reinhardt, Mbende, Danneberg oder Jopek den Rückpaß auf Torwart Kunz spielten - weil sie keinerlei Anspielstation fanden. Und wie oft das Chemnitzer Publikum bereits in HZ 1 mit Pfiffen und Unmutsbekundungen reagierte auf das CFC-Spiel.
Offensiv scheitert RWE an eigenen Unzulänglichkeiten im letzten Drittel - wie immer.
Da verspringt Uzan bei einer klasse Situation im Strafraum beim Anspiel der Ball bei der Ballannahme vom Fuß bis ins Seitenaus ! Da will Vocaj eine gut getimte Flanke mit dem Rücken zum Tor im Strafraum annehmen mit der Brust und rutscht dann beim Versuch eines Abschlusses weg. Da schießt Vocaj ( als einer der wenigen RWE-ler überhaupt ) mal aus der Distanz und meterhoch drüber. Da wird viel über links initiiert - aber Odaks Flanken und Eingaben sind dermaßen fehlerbehaftet, das nichts davon ankommt im Strafraum.
Und ein Brückner hat zwar viel Übersicht und ordnet auch viel. Aber meiner Auffassung nach ist sein Alter unübersehbar - und zwar immer dann, wenn es eigentlich ins Tempo gehen muss. Dann hat Brückner mMn Probleme.
Es sind - wir spielen Liga 3 - die Schwächen durchaus guter Fußballer,die uns immer wieder aus dem Rennen nehmen.

HZ 2 - natürlich muss RWE mehr investieren, um hier zu punkten.
Das man Chemnitz in HZ 1 mit dem Pressing bißchen müder macht und einen ausgeruhten Kammlott bringt, macht schon Sinn.
Und das ein Trainer im Abstiegskampf auch vor einem "Erfurter Denkmal " nicht halt macht, wenn er nicht so gut drauf ist, macht auch Sinn. Was im Übrigen auch Kammlott selbst so sieht. Der war dann schon gallig, was man durchaus auf dem Platz merkte.
In HZ 2 hat für mich RWE lange Zeit klar die Initiative übernommen und auch ordentlich Druck gemacht. Das das am Ende kein Resultat hatte - entspricht leider den bereits geschilderten Schwächen wie in HZ 1 im Offensivspiel. Dazu kommen jedoch auch Situationen, wo ein Chemnitzer Torwart Kunz sich allerdings auch mehrfach auszeichnen durfte. Sonst wäre der Ausgleich wesentlich früher gefallen. Und da waren mehrere Phasen, in denen der CFC hinten überhaupt nicht heraus kam. Und wenn dann TW Kunz und seine Abwehrspieler stellenweise die Bälle einfach nur hinten raus dreschen ( teilweise ins Seitenaus) und die Chemnitzer in der Abwehr wie ein Hühnerhaufen wirkten - muss RWE - zumindest bis vor die Torlinie - irgendwas richtig gemacht haben.

Ganz abgesehen davon, das die Unmutsbekundungen des Chemnitzer Publikums adäquat dem Spiel in HZ 2 zunahmen wegen der hohen Fehlerquote der Chemnitzer, wenn RWE gegen den Ball arbeitete.

Die 3 Situationen, die der CFC in HZ 2 hatte - kurz vor dem Ausgleich und nach dem Ausgleich - sind Konter, die bei unserem sehr hoch angesiedelten und ungewohnt offensivem Spiel (teilweise 3 Stürmer, sogar ohne echten 6er nach Vocajs Auswechslung, das machte dann Brückner mit Bergmann ) durch eigene Ballverluste entstanden. Das ist dann eben das Risiko, das ich eingehe - sonst hole ich keine Punkte.
Da über glückliche Umstände zu sprechen finde ich müßig. So Glück muss man sich eben auch erarbeiten - und das hat man mMn in Chemnitz sich erarbeitet.
Wie oft wird hier rumgejammert, das wir Pech haben, unfähige Schiris und so weiter....

Das Spiel wird mit dem 1:1 total offen - weil beide gewinnen wollten.
Wenn die Chemnitzer Stürmer Fink und Frahn eben nicht in der Lage sind, den Big-Point zu setzen, dann dürfen sie sich über ein remis nicht beschweren.

Das ist dann genauso, wie RWE den Ausgleich hätte früher machen müssen oder nach dem 1:1 durchaus auch das 2:1 hätte machen können. Da brauchen wir uns auch nicht beschweren, wenn wir das nicht hinbekommen.

Wenn Kammlott ( und hier sehe ich das auch anders ) nicht hinter der letzten Linie der Chemnitzer herumtrabt und eben ein Abseits förmlich provoziert zB - im Übrigen mMn nicht das erste Mal in dieser Saison in etlichen Spielen , das Kammlott wegen Abseits zurück gepfiffen wird.

Eigentlich widerspricht er damit der Anweisung seines Trainers - das nämlich alle sofort wieder hinter den Ball zu kommen haben und die Mannschaft vollständig gegen den Ball arbeitet.
Bieber macht es eben -  kann bei der Attacke auf den Chemnitzer mit Rücken zu Kammlott überhaupt nicht sehen beim Ballgewinn, das Kammlott viel zu spät sich in Richtung eigene Hälfte begibt - damit kommt er aus dem Abseits. Und greift dann wieder ein...
Ob man unten auf dem Platz in der gespielten Situation tatsächlich das genauso sieht wie von einer Tribüne oder vor dem Fernseher, wage ich zu bezweifeln. Da dürfte man eine andere Perspektive haben.

Für mich hat die Mannschaft absolut verdient einen Punkt geholt in einem zum Schluß offenen Spiel, das beide Seiten hätten gewinnen können.
Und für mich hat diese Mannschaft als TEAM gearbeitet - wenn einer einen Fehler machte, hat er ihn entweder selbst ausgebügelt oder der Nebenmann hat es gemacht. Wenn ein Klewin eben das 0:1 auf seine Kappe nimmt, dann hält er eben bei Fink am Ende so, das das Ding eben nur gegen den Pfosten geht. Als ein Beispiel.
Mit dieser Qualität geht eben Abstiegskampf.

Wer garnicht passte, war für mich der Schiri. Das hab ich selten gesehen, das in einem an und für sich fairen Spiel ein Schiri sagenhafte 11 gelbe Karten an beide Mannschaften verteilt und teilweise äußerst unterschiedliche Auslegungen gleicher Situationen vornimmt. Da bekommt ein RWE-Spieler gelb für Drüberhalten. 5 Minuten später hält ein Chemnitzer ordentlich drüber und da kommt noch nicht einmal der Freistoßpfiff.

Freitagabend Regensburg - das wird eine harte Nummer. Der Jahn ist ein bißchen Wundertüte in der Liga. Auswärts wie daheim. Aber dafür eine Mansnchaft, die eher das Spielerische sucht. Liegt uns vielleicht eher.
Wichtig wäre, da mit Flutlicht ordentlich Fanstimmung reinzupacken und ordentlich Zuschauer beizuholen.

[kiwi1]

Wenn man aber sieht, wie geberfreudig manche Schieris sind, der Letzte z. B., dann relativiert sich Manches. Man hatte ja das Gefühl, er gibt vorsorglich erstmal für nahezu jedes Foul Gelb, damit es nur ja nicht hektisch wird. Was nicht heißt, dass die ein oder andere Karte unberechtigt war. Aber der Griff ging schon sehr schnell zur Tasche. Mit dem Highlight bei der Rudelbildung am Schluß, wo gefühlt jeder im Umkreis von 2m Gelb bekam, der den Ort des Geschehens nicht rechtzeitig verlassen konnte.

[ronry]

@kiwi - sicherlich gab es 4-5 Karten, die absolut berechtigt waren. Aber mMn mehr nicht.
Der Rest ist für meine Begriffe Unsicherheit des Schiris, der keine klare Spielleitung hat. Und eben selbst bei Kleinigkeiten schon mit der Karte in der Hand hinrennt. Da fehlte jegliche Souveränität.

[kiwi1]

Dito. Wie gesagt, mir kam der v.a. in Hz. 1 vor, als hätte er im Hinterkopf: oh ein Derby, da werd ich mal gleich paar Ansagen machen, damit es nicht hitzig wird. Und, wie immer in solchen Fällen, vorrangig die Gastmannschaft in's Visier nehmend, damit auch von außen alles schön ruhig bleibt. Und die Szene am Schluß, da kann man, wie schon mal erwähnt, einfach mal die Ohren zu klappen, die Gemüter beruhigen. Vor allem wenn man, wie er, die ursächliche Szene kaum selbst gesehen hat und sich dann ,,nur" auf den Assistenten verlässt.

[ronry]

Da gehe ich auch mit.
Die Szene zum Schluß - der Sportfreund Jopek weiß sicherlich nicht, warum er diese Theatralik entfaltet. die zur Rudelbildung führte.
Immerhin waren ja sofort beide Bänke inklusive Krämer, Köhler, Beutel und einige Ersatzspieler dabei und trennten die Streithähne. 2 Minuten ?? vor Feierabend muss ich da nicht wirklich Karten im Halbkreis von 2m drumherum erteilen.

Herzlichen Dank für die Unterstützung an die mitgereisten Fans