30.09.2011
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TLZ: FC Rot-Weiß will Heimserie fortsetzen
67 Fanclubs hat der FC Rot-Weiß Erfurt. Die meisten von ihnen werden morgen vor der Partie gegen SV Wacker Burghausen einen Spieler besonders begrüßen: Marcel Reichwein. Erfurt. Es ist das erste Heimspiel für den Angreifer nach den verbalen Entgleisungen einiger Zuschauer auf der Tribüne, nachdem der 25-Jährige gegen Wehen Wiesbaden zwölf Minuten vor dem Ende ausgewechselt wurde. Schon im Auswärtsspiel danach in Regensburg hatten die wahren Rot-Weiß-Fans mit Transparenten und aufmunternden Worten die richtige Reaktion gezeigt. Morgen soll noch deutlicher gezeigt werden, wie sehr die echten Fans hinter Reichwein stehen. "Über die Sache im Wehen-Spiel", sagt Stefan Emmerling, "ist Grad drüber gewachsen. Die Reaktion war in Regensburg positiv. Aber gerade gegen Burghausen brauchen wir unsere wirklichen Anhänger." Erfurts Cheftrainer ahnt, dass die Partie gegen Wacker Burghausen ein Geduldsspiel werden könnte. Seit neun Spielen sind die Bayern bereits ungeschlagen, haben dabei gleich acht Mal Remis gespielt. "Jeder einzelne Spieler von uns kann gegen den Tabellennachbarn für gute Stimmung sorgen", hofft Emmerling. Zu denen gehört auch Dominick Drexler - Publikumsliebling schlechthin, der sich in der Vorsaison vor allem durch seine Tore in den Derbys gegen Jena und Dresden in die Herzen der Zuschauer gespielt hat. Doch in dieser Saison blieb er bislang noch ohne einen Treffer, spielte auch nur in zwei seiner neun Spielen durch. "Ich bräuchte mal wieder einen Treffer für mein Selbstvertrauen", sagt der 21-Jährige, der zugibt, dass es ihm bislang noch an Konstanz mangelt. "Der Trainer hatte Recht, dass er nicht immer auf mich für die Startelf gesetzt hat." Drexler respektiert die starke Konkurrenz im Erfurter Angriff, weshalb er zuletzt eher auf den Außenbahnen zum Einsatz gekommen war. Gegen Wacker Burghausen könnte Drexler nach der Verletzung von Smail Morabit wieder im Angriff beginnen. "Ich habe sehr gut trainiert", sagt er, "und will wieder ins Team." Viel Druck verspricht Dominick Drexler für sein Angriffsspiel: "Wir wollen zu Hause weiter ungeschlagen bleiben und unbedingt einen Dreier einfahren." In der Erfolgsspur ist Rot-Weiß nun seit vier Spielen, in denen allerdings nur ein Sieg gelang. "Mit Remis allein", weiß Emmerling, "tritt man nur auf der Stelle." Ohnehin ist der Trainer mit der Ausbeute von bislang 13 Zählern nicht ganz zufrieden: "Uns fehlen die drei Punkte aus dem Spiel in Stuttgart, wo wir trotz großer Überlegenheit am Ende verloren haben." Personell gibt es einige Sorgen in Erfurt. Smail Morabits Chancen stehen nach seinem Muskelfaserriss bei 50:50. "Wir wollen bei ihm kein Risiko eingehen, weil wir nach dem Heimspiel mit Sandhausen und Saarbrücken zwei ganz schwere Auswärtsspiele vor uns haben. Letztmals fehlen wird nach seiner Sperre morgen Joan Oumari. Neben Igor Jovanovic fehlt auch Serge Yohoua, der an einem Knorpelabsplitterung im Knie leidet und dem sogar eine längere Pause droht. Droht dem 22-jährigen nach weiteren Untersuchungen in den nächsten zwei Wochen eine Operation, würde er bis zum Rückrundenstart ausfallen. Um so wichtiger, das die anderen beim FC Rot-Weiß jetzt zulegen. "Wir müssen unsere Überlegenheit besser nutzen als zuletzt", fordert Stefan Emmerling mehr Kaltschnäuzigkeit vor dem gegnerischen Tor. Da ist neben Dominick Drexler morgen unter anderen auch Marcel Reichwein angesprochen. Ein Tor gegen Burghausen von ihm, und die wahren Fans wären um so mehr aus dem Häuschen. Thomas Czekalla / 29.09.11 / TLZ Quelle: http://www.tlz.de ************************************************************************************ TA: Rot-Weiß Erfurt empfängt Remiskönige aus Burghausen Dominick Drexler blickt ernst, wenn er über seine Situation redet. Kein lockerer Spruch, kein verschmitztes Grinsen, was für einen 21-Jährigen ja nicht untypisch wäre. Doch die fehlende Lockerheit auf dem Spielfeld ist dem Rot-Weiß-Stürmer auch abseits des Rasens anzumerken. Erfurt. Es lief schon einmal besser. In der Rückrunde der vergangenen Saison war sein Stern beim 3:1-Erfolg in Jena aufgegangen. Da hatte Drexler mit einem Doppelpack die Rolle des ewigen Jokers abgestreift. Nach weiteren guten Auftritten sowie dem Siegtreffer in Dresden (3:1) war das Talent plötzlich nicht mehr aus der Startelf wegzudenken. "Da will ich wieder hin", sagt Drexler. Die nächste Chance erhält er im Heimspiel am morgigen Sonnabend gegen Burghausen (14 Uhr). Weil Smail Morabit mit einem Muskelfaserriss im Oberschenkel ausfällt und Gaetano Manno auf der rechten Seite ein neues Betätigungsfeld gefunden hat, darf sich Drexler von Beginn an beweisen. "Er ist jemand, den man immer im Kopf hat für die Anfangself", sagt Trainer Stefan Emmerling. In sechs der zehn bisherigen Partien schenkte er seiner Nummer 16 auch das Vertrauen. Doch durchgängig überzeugen konnte Drexler weder ganz vorn noch im Mittelfeld. "Mir fehlte die Konstanz. Ich konnte meine Leistung zu selten bestätigen", sagt er selbstkritisch und schiebt brav hinterher: "Vielleicht tat mir die Pause ja ganz gut." Angriffslustig wirkt Drexler dabei nicht, eher nüchtern-sachlich. Es gelingt ihm nicht, die eigene Unzufriedenheit zu verbergen. Wer sich schon einmal ins Rampenlicht gedribbelt hat, tut sich schwer mit einem Neuanfang. Doch dieser war es, nachdem der flinke Youngster wegen muskulärer Probleme am Hüftbeuger kaum ein Testspiel in der Saisonvorbereitung absolvieren konnte. Gegenüber den Konkurrenten verlor er so an Boden. Zudem schwand Woche für Woche jenes Selbstvertrauen, das ihn im Frühjahr stark gemacht hatte. "Ich habe zuletzt zwar gut trainiert, brauche aber mal ein Tor", sagt Drexler und bestätigt damit indirekt seinen Trainer. Emmerling verlangt von ihm "mehr Zug zum Tor, die Zielstrebigkeit in seinen Aktionen". Er dürfe sich nicht zufrieden geben, sondern müsse den nächsten Schritt gehen. Drexler nickt zustimmend und wischt die Selbstzweifel beiseite: "Wenn ich gute Leistungen bringe, führt der Weg genauso schnell wieder in die Mannschaft, wie er herausgeführt hat." Mit Burghausen treffen Drexler & Co. auf die Remis-Könige der Liga. Die Oberbayern blieben in den jüngsten neun Spielen unbesiegt, trennten sich davon aber achtmal unentschieden. Die einzige Niederlage datiert vom 2. Spieltag - beim 0:1 in Jena. 1500 Euro Strafe für Fan-Vergehen in Bielefeld "Das ist ein erfahrenes Team , das nur schwer zu knacken ist", schätzt Emmerling ein. Obwohl er neben Morabit auch den gesperrten Joan Oumari und Serge Yohoua ersetzen muss, sei nach drei Punkteteilungen hintereinander "ein Sieg das klare Ziel". Yohouas Verletzung hat sich indes als Knorpelabsplitterung im rechten Knie herausgestellt. Sollte eine Operation unumgänglich sein, wird er bis zum Rückrunden-Auftakt ausfallen. Zunächst unterzieht sich der Angreifer einer konservativen Behandlungsmethode mit Spritzen. Vom DFB wurde der Klub zu einer Geldstrafe von 1500 Euro verurteilt, nachdem im Erfurter Block beim Spiel in Bielefeld Pyrotechnik gezündet worden war. Mögliche Aufstellung: Rickert - Weidlich, Rauw, Bertram, Ströhl - Manno, Pfingsten-Reddig, Zedi, Caillas - Reichwein, Drexler. Marco Alles / 30.09.11 / TA Quelle: http://www.thueringer-allgemeine.de |
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