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30.08.2010
Freies Wort: Den Ex-Verein abgeschossen

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TLZ: Der Glaube hat Berge versetzt

In einem gutklassigen Drittligaspiel hat Rot Weiß Erfurt Aufsteiger Babelsberg 4:2 besiegt und dabei eine große Moral bewiesen.

Erfurt. Für Sekunden war Denis-Danso Weidlich nach dem Schlusspfiff mit dem Herrgott verbunden, als er auf dem Rasen kniend ein Stoßgebet gen Himmel schickte. "Das mache ich immer vor und nach dem Spiel", klärte er sein Tun auf. Diesmal muss der himmlische Segen vor dem Anpfiff gegen Babelsberg, seinen früheren Verein, für ihn besonders reichlich ausgefallen sein. Der 24-Jährige wurde mit seinen zwei Treffern zum Matchwinner und gefeierten Helden.

Dabei waren alle Blicke zu Beginn auf Neuzugang Olivier Caillas gerichtet, den das Publikum fast wie einen Heilsbringer begrüßt hatte. Endlich war das linke Mittelfeld wieder mit einem Mann vom Fach besetzt. Endlich durfte Tino Semmer wieder dort agieren, wo er sich am wohlsten fühlt, im Sturmzentrum. Semmer merkte man es von Beginn an, welche Lust er im Strafraum verspürt - und welche Lust er darauf hatte, seine seit Oktober 2009 (beim 2:0 gegen Osnabrück traf er letztmals!) anhaltende Torflaute endlich zu beenden.

In der fünften Minute kam Semmer dem Tor ganz nah, als sein Kopfball nach Freistoß von Nils Pfingsten-Reddig nur am Pfosten landete. Sekunden vor dem Pausenpfiff war der Bann dann endgültig gebrochen. Erst traf der 24-Jährige erneut den Pfosten, um den Nachschuss aus spitzem Winkel zu versenken. Nach exakt 2035 erfolglosen Minuten durfte er sich wieder einmal als Torschütze feiern lassen.

Der Treffer bedeutete zu diesem Zeitpunkt das 2:1 in einer Partie, in der Rot-Weiß durch viel Einsatz und ein deutliches Plus an Chancen glänzte, durch Weidlich (zuvor traf Marcel Reichwein per Kopfball den Pfosten) in Führung ging (30.) und sechs Minuten später den unverhofften Ausgleich kassierte. Jens Möckel hatte im Strafraum den Babelsberger Tom Schütz gefoult, Anton Müller verwandelte den fälligen Elfer sicher.

Hochverdient war die Pausenführung. Doch nach dem Wechsel glichen die Gäste erneut aus. Hendrik Hahne nutzte mit Flachschuss eine nun sich mehrende Unsicherheit in der Erfurter Hintermannschaft (57.). Doch wieder blieb Erfurt die Antwort nicht schuldig. Nur drei Minuten später stellte erneut Weidlich die Führung wieder her. Sein Volleyschuss aus 14 Metern gehörte in die Rubrik "Tor des Monats". Der 24-Jährige krönte damit seine überragende Leistung im rechten Mittelfeld, wo er seinem Gegenüber Caillas die Show stahl.

Der Deutsch-Franzose hatte zwei gute Aktionen, wurde nach 76 Minuten ausgewechselt. Sein Trainer fand später dennoch Lob: "Man hat seine mangelnde Spielpraxis gesehen. Wir werden noch viel Spaß mit ihm haben."

Als Babelsberg nach dem Rückstand erneut mit viel Druck auf den Ausgleich drängte, war es ausgerechnet der für Caillas eingewechselte Martin Hauswald, der mit dem Schlusspfiff nach Pass von Dennis Malura alles klar machte. Rot-Weiß hatte in dieser teilweise mitreißenden Partie alles gezeigt: zu Beginn spielerischen Glanz, später dann vor allem eine hohe Moral. Denis-Danso Weidlich bedankte sich dafür zu allererst mit seinem Stoßgebet, während Tino Semmer feststellte: "Der Glaube hat heute bei uns Berge versetzt."

Erfurt: Orlishausen - Malura, Pohl, Möckel, Hillebrand - Zedi - Weidlich, Pfingsten-Reddig, Caillas (76. Hauswald) - Semmer (90.+2 El Haj Ali), Reichwein (70. Stenzel).

Babelsberg: Unger - Evers, Surma (73. Engler), Hoffmann, Paul - Schütz, Civa (55. Kocer) - Makarenko (55. Hahne), Müller, Koc - Stroh-Engel.

Schiedsrichter: Günther Perl (Pullach) - Zuschauer: 3517 - Tore: 1:0 Weidlich (30.), 1:1 Müller (36., Foulelfmeter), 2:1 Semmer (44.), 2:2 Hahne (57.), 3:2 Weidlich (60.).

Thomas Czekalla / 29.08.10 / TLZ

Quelle: http://www.tlz.de
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Märkische Allgemeine: Erfurts Zugang Denis Weidlich verdirbt den Babelsbergern den Traum vom Punktgewinn

Potsdamer Neueste Nachrichten: Moral bewiesen und Lehrgeld gezahlt

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TA: Weidlich lässt Rot-Weiß aufatmen

Mit 4:2 landete der FC Rot-Weiß über Babelsberg den zweiten Heimsieg. Da er seinen Ex-Klub fast im Alleingang bezwang, erhielt Denis-Danso Weidlich Lob von allen Seiten - aber auch einen Klaps auf den Hinterkopf.

Erfurt. Dietmar Demuth gilt als Ziehvater von Weidlich. Zwei Jahre hatte er den Deutsch-Ghanaer unter seinen Fittichen. "Es war eine enge Beziehung", verrät dieser. In 55 Regionalliga-Einsätzen für Babelsberg ist Weidlich aber nie ein Tor gelungen. Umso ungläubiger schaute Demuth drein, als ausgerechnet sein ehemaliger Schützling mit zwei Treffern die kurzweilige Partie entschied. Babelsbergs Coach "bedankte" sich beim Vorbeigehen im Kabinengang mit einem leichten Klaps und einem grimmigen Blick.

"Er wurde bei euch gut ausgebildet. Wir haben ihm noch beigebracht, wie man Tore macht", witzelte Rot-Weiß-Trainer Stefan Emmerling in Richtung seines Kollegen. Dem war jedoch nicht zum Lachen zumute. Während sein Team in den fünf vorangegangenen Spielen nur zwei Gegentore zugelassen hatte, waren es diesmal doppelt so viele. "Und es hätten sogar noch mehr sein können", sagte Demuth.

Das lag einerseits am schwachen Abwehrverhalten der Babelsberger, die im Zentrum den trickreichen Tino Semmer nie in den Griff bekamen und auf den Außenbahnen sehr anfällig waren. Das bestrafte Weidlich beim 1:0 (30.), als er nach Reichweins Pfosten-Kopfball am schnellsten reagierte, und beim 3:2 (59.). Da knallte er den Ball nach Möckels Kopfball-Ablage mit gefühlten 200 km/h in die Maschen - und ging anschließend auf die Knie. "Ich bin sehr gläubig und habe Gott gedankt", verriet er später.

Nach seinem Führungstor hatten den 24-Jährigen die Emotionen noch übermannt. "Ich wusste gar nicht wohin, dachte nur: Wo ist meine Mama?", sagte er. Weil Mutter Cesilia diesmal jedoch nicht im Stadion zuschaute, rannte Weidlich zu Emmerling und umarmte den Trainer. "Er glaubt an mich und meine Stärken in der Offensive. Früher habe ich ja nur rechts verteidigt", sagte er und sieht in seiner Umfunktionierung den Grund für den Erfolg. Verblüfft waren vor allem die Ex-Kollegen nach seiner tollen Vorstellung. "Diesen Weidlich habe ich noch nicht gekannt", meinte Babelsbergs Torhüter Marian Unger hinterher. "Es freut mich für ihn. Schade nur, dass er ausgerechnet gegen uns so stark spielten musste..."

Aber die Rot-Weißen, bei denen Neuzugang Caillas ein ordentliches Debüt gab, hatten in Semmer einen weiteren Schlüsselspieler in ihren Reihen. Der Angreifer beschäftigte die Gäste-Deckung pausenlos und markierte das Tor des Tages: Kurz vor der Pause setzte er sich im Strafraum gegen vier (!) Gegner durch, spielte dann mit dem Innenpfosten Doppelpass, um den Ball aus spitzem Winkel zum 2:1 einzuschieben. Für den Schlusspunkt sorgte der eingewechselte Hauswald nach schönem Konter über Semmer und Malura.

Erst dann konnten Spieler und Fans aufatmen. Der Aufsteiger erwies sich als unbequemer, ballsicherer Kontrahent, der stets die Offensive suchte und zweimal verdient ausgleichen konnte. Beide Male stand Möckel Pate. Zunächst verursachte er mit einem Foul an Schütz einen Elfmeter (36.). Dann fälschte er Hahnes Flachschuss unhaltbar zum 2:2 ab (56.). Weil auch Hillebrand, trotz guter Szenen im Spiel nach vorn, auf der linken Seite oft ausgespielt wurde, wankte die Erfurter Deckung mehrfach bedenklich. "Uns fehlt hinten noch die Stabilität, um auch mal zu null zu spielen", gestand Emmerling.

Trotzdem freute er sich natürlich über die "drei überlebensnotwendigen Punkte" nach dem Fehlstart in die Saison. Sie sorgen für ein angenehmeres Tabellenbild und etwas Ruhe in der Landespokal-Pause. Am Samstag, 13.30 Uhr, gastiert Rot-Weiß in Pößneck, wo im letztjährigen Halbfinale 1:2 verloren und die Qualifikation für den DFB-Pokal leichtfertig verspielt wurde.

Doch damals fehlte Weidlich. Und der hat jetzt Appetit...

Marco Alles / 30.08.10 / TA

Quelle: http://www.thueringer-allgemeine.de
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