Freies Wort: Den Ex-Verein abgeschossen
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TLZ: Der Glaube hat Berge versetzt
In einem gutklassigen Drittligaspiel hat Rot Weiß Erfurt Aufsteiger Babelsberg 4:2 besiegt und dabei eine große Moral bewiesen.
Erfurt. Für Sekunden war Denis-Danso Weidlich nach dem Schlusspfiff mit dem Herrgott verbunden, als er auf dem Rasen kniend ein Stoßgebet gen Himmel schickte. "Das mache ich immer vor und nach dem Spiel", klärte er sein Tun auf. Diesmal muss der himmlische Segen vor dem Anpfiff gegen Babelsberg, seinen früheren Verein, für ihn besonders reichlich ausgefallen sein. Der 24-Jährige wurde mit seinen zwei Treffern zum Matchwinner und gefeierten Helden.
Dabei waren alle Blicke zu Beginn auf Neuzugang Olivier Caillas gerichtet, den das Publikum fast wie einen Heilsbringer begrüßt hatte. Endlich war das linke Mittelfeld wieder mit einem Mann vom Fach besetzt. Endlich durfte Tino Semmer wieder dort agieren, wo er sich am wohlsten fühlt, im Sturmzentrum. Semmer merkte man es von Beginn an, welche Lust er im Strafraum verspürt - und welche Lust er darauf hatte, seine seit Oktober 2009 (beim 2:0 gegen Osnabrück traf er letztmals!) anhaltende Torflaute endlich zu beenden.
In der fünften Minute kam Semmer dem Tor ganz nah, als sein Kopfball nach Freistoß von Nils Pfingsten-Reddig nur am Pfosten landete. Sekunden vor dem Pausenpfiff war der Bann dann endgültig gebrochen. Erst traf der 24-Jährige erneut den Pfosten, um den Nachschuss aus spitzem Winkel zu versenken. Nach exakt 2035 erfolglosen Minuten durfte er sich wieder einmal als Torschütze feiern lassen.
Der Treffer bedeutete zu diesem Zeitpunkt das 2:1 in einer Partie, in der Rot-Weiß durch viel Einsatz und ein deutliches Plus an Chancen glänzte, durch Weidlich (zuvor traf Marcel Reichwein per Kopfball den Pfosten) in Führung ging (30.) und sechs Minuten später den unverhofften Ausgleich kassierte. Jens Möckel hatte im Strafraum den Babelsberger Tom Schütz gefoult, Anton Müller verwandelte den fälligen Elfer sicher.
Hochverdient war die Pausenführung. Doch nach dem Wechsel glichen die Gäste erneut aus. Hendrik Hahne nutzte mit Flachschuss eine nun sich mehrende Unsicherheit in der Erfurter Hintermannschaft (57.). Doch wieder blieb Erfurt die Antwort nicht schuldig. Nur drei Minuten später stellte erneut Weidlich die Führung wieder her. Sein Volleyschuss aus 14 Metern gehörte in die Rubrik "Tor des Monats". Der 24-Jährige krönte damit seine überragende Leistung im rechten Mittelfeld, wo er seinem Gegenüber Caillas die Show stahl.
Der Deutsch-Franzose hatte zwei gute Aktionen, wurde nach 76 Minuten ausgewechselt. Sein Trainer fand später dennoch Lob: "Man hat seine mangelnde Spielpraxis gesehen. Wir werden noch viel Spaß mit ihm haben."
Als Babelsberg nach dem Rückstand erneut mit viel Druck auf den Ausgleich drängte, war es ausgerechnet der für Caillas eingewechselte Martin Hauswald, der mit dem Schlusspfiff nach Pass von Dennis Malura alles klar machte. Rot-Weiß hatte in dieser teilweise mitreißenden Partie alles gezeigt: zu Beginn spielerischen Glanz, später dann vor allem eine hohe Moral. Denis-Danso Weidlich bedankte sich dafür zu allererst mit seinem Stoßgebet, während Tino Semmer feststellte: "Der Glaube hat heute bei uns Berge versetzt."
Erfurt: Orlishausen - Malura, Pohl, Möckel, Hillebrand - Zedi - Weidlich, Pfingsten-Reddig, Caillas (76. Hauswald) - Semmer (90.+2 El Haj Ali), Reichwein (70. Stenzel).
Babelsberg: Unger - Evers, Surma (73. Engler), Hoffmann, Paul - Schütz, Civa (55. Kocer) - Makarenko (55. Hahne), Müller, Koc - Stroh-Engel.
Schiedsrichter: Günther Perl (Pullach) - Zuschauer: 3517 - Tore: 1:0 Weidlich (30.), 1:1 Müller (36., Foulelfmeter), 2:1 Semmer (44.), 2:2 Hahne (57.), 3:2 Weidlich (60.).
Thomas Czekalla / 29.08.10 / TLZ
Quelle: http://www.tlz.de
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TLZ: Der Glaube hat Berge versetzt
In einem gutklassigen Drittligaspiel hat Rot Weiß Erfurt Aufsteiger Babelsberg 4:2 besiegt und dabei eine große Moral bewiesen.
Erfurt. Für Sekunden war Denis-Danso Weidlich nach dem Schlusspfiff mit dem Herrgott verbunden, als er auf dem Rasen kniend ein Stoßgebet gen Himmel schickte. "Das mache ich immer vor und nach dem Spiel", klärte er sein Tun auf. Diesmal muss der himmlische Segen vor dem Anpfiff gegen Babelsberg, seinen früheren Verein, für ihn besonders reichlich ausgefallen sein. Der 24-Jährige wurde mit seinen zwei Treffern zum Matchwinner und gefeierten Helden.
Dabei waren alle Blicke zu Beginn auf Neuzugang Olivier Caillas gerichtet, den das Publikum fast wie einen Heilsbringer begrüßt hatte. Endlich war das linke Mittelfeld wieder mit einem Mann vom Fach besetzt. Endlich durfte Tino Semmer wieder dort agieren, wo er sich am wohlsten fühlt, im Sturmzentrum. Semmer merkte man es von Beginn an, welche Lust er im Strafraum verspürt - und welche Lust er darauf hatte, seine seit Oktober 2009 (beim 2:0 gegen Osnabrück traf er letztmals!) anhaltende Torflaute endlich zu beenden.
In der fünften Minute kam Semmer dem Tor ganz nah, als sein Kopfball nach Freistoß von Nils Pfingsten-Reddig nur am Pfosten landete. Sekunden vor dem Pausenpfiff war der Bann dann endgültig gebrochen. Erst traf der 24-Jährige erneut den Pfosten, um den Nachschuss aus spitzem Winkel zu versenken. Nach exakt 2035 erfolglosen Minuten durfte er sich wieder einmal als Torschütze feiern lassen.
Der Treffer bedeutete zu diesem Zeitpunkt das 2:1 in einer Partie, in der Rot-Weiß durch viel Einsatz und ein deutliches Plus an Chancen glänzte, durch Weidlich (zuvor traf Marcel Reichwein per Kopfball den Pfosten) in Führung ging (30.) und sechs Minuten später den unverhofften Ausgleich kassierte. Jens Möckel hatte im Strafraum den Babelsberger Tom Schütz gefoult, Anton Müller verwandelte den fälligen Elfer sicher.
Hochverdient war die Pausenführung. Doch nach dem Wechsel glichen die Gäste erneut aus. Hendrik Hahne nutzte mit Flachschuss eine nun sich mehrende Unsicherheit in der Erfurter Hintermannschaft (57.). Doch wieder blieb Erfurt die Antwort nicht schuldig. Nur drei Minuten später stellte erneut Weidlich die Führung wieder her. Sein Volleyschuss aus 14 Metern gehörte in die Rubrik "Tor des Monats". Der 24-Jährige krönte damit seine überragende Leistung im rechten Mittelfeld, wo er seinem Gegenüber Caillas die Show stahl.
Der Deutsch-Franzose hatte zwei gute Aktionen, wurde nach 76 Minuten ausgewechselt. Sein Trainer fand später dennoch Lob: "Man hat seine mangelnde Spielpraxis gesehen. Wir werden noch viel Spaß mit ihm haben."
Als Babelsberg nach dem Rückstand erneut mit viel Druck auf den Ausgleich drängte, war es ausgerechnet der für Caillas eingewechselte Martin Hauswald, der mit dem Schlusspfiff nach Pass von Dennis Malura alles klar machte. Rot-Weiß hatte in dieser teilweise mitreißenden Partie alles gezeigt: zu Beginn spielerischen Glanz, später dann vor allem eine hohe Moral. Denis-Danso Weidlich bedankte sich dafür zu allererst mit seinem Stoßgebet, während Tino Semmer feststellte: "Der Glaube hat heute bei uns Berge versetzt."
Erfurt: Orlishausen - Malura, Pohl, Möckel, Hillebrand - Zedi - Weidlich, Pfingsten-Reddig, Caillas (76. Hauswald) - Semmer (90.+2 El Haj Ali), Reichwein (70. Stenzel).
Babelsberg: Unger - Evers, Surma (73. Engler), Hoffmann, Paul - Schütz, Civa (55. Kocer) - Makarenko (55. Hahne), Müller, Koc - Stroh-Engel.
Schiedsrichter: Günther Perl (Pullach) - Zuschauer: 3517 - Tore: 1:0 Weidlich (30.), 1:1 Müller (36., Foulelfmeter), 2:1 Semmer (44.), 2:2 Hahne (57.), 3:2 Weidlich (60.).
Thomas Czekalla / 29.08.10 / TLZ
Quelle: http://www.tlz.de