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29.12.2007
TA: Dotchev: Wandlung mit Kalkül


Mit Paderborn hat er es vorgemacht. Nun will er den FC Rot-Weiß in die 2. Liga führen. Im TA-Gespräch blickt Trainer Pavel Dotchev (42) aber auch über den Tellerrand des Fußballs hinaus.

35 Punkte nach 20 Spielen und Tabellenplatz zwei. Mit was haben Sie auf die erfolgreiche Hinrunde angestoßen?

Es gab nichts zu feiern. Wir haben, außer einer guten Ausgangslage, noch nichts erreicht.

Gönnen Sie sich nicht auch einmal etwas Besonderes?

Nach einem Sieg eine Zigarre zu rauchen - das hilft, den Stress abzubauen. Aber in der Regel sind Siege das beste Mittel zur Entspannung.

Blieb Weihnachten das Thema Fußball außen vor?

Nein. Von Fußball kriege ich nie genug - auch wenn die Feiertage natürlich ganz im Zeichen der Familie standen.

Wird in Bulgarien anders gefeiert als in Deutschland?

Wir gehören dem griechisch-orthodoxen Glauben an. Um sich von innen heraus zu reinigen essen wir an Weihnachten kein Fleisch. Ansonsten ist es wie hier - mit familiärer Atmosphäre und Geschenken.

Sie kamen 1992 nach Deutschland. Was haben Sie sich aus der Heimat bewahrt?

Ich trage nach wie vor ein rotes Bändchen um das linke Handgelenk. Das bekommen bei uns auch schon die neugeborenen Kinder. Es soll vor "schlechten Augen" schützen.

Was das Sportliche betrifft, hat es scheinbar gewirkt. . .

Mir war schon bewusst, dass wir in dieser Saison eine gute Rolle spielen können. Dass wir bislang nie schlechter als auf Platz vier standen, hat mich aber doch etwas überrascht.

2006 war Rot-Weiß vor der Winterpause mit 32 Punkten Dritter. Ist Ihnen vor dem erneuten Einbruch bange?

Nein, wir sind jetzt stärker und stabiler in den Leistungen, kamen nach Niederlagen immer wieder zurück. Letzte Saison war fünf Spieltage vor Schluss die Luft raus. Da habe ich mich gefühlt wie ein Trainer ohne Mannschaft. Spieler, deren Verträge ausliefen, waren gedanklich schon weg.

Aus den letzten vier Partien holte Ihr Team auch nur vier Punkte. Ging die Puste aus?

Konditionell waren wir bis zum Schluss absolut auf der Höhe. Vielleicht hat sich eine psychische Müdigkeit eingestellt nach den vielen Spielen. Man darf nicht vergessen, dass wir schon in der Vorbereitung sehr viele Partien absolviert hatten. Zuletzt fehlte uns die Leichtfüßigkeit, die uns lange ausgezeichnet hat. Da war alles sehr verbissen und teilweise verkrampft. Ich denke aber, dass wir die Spielfreude im neuen Jahr wiederfinden.

Auch ohne Kumbela?

Natürlich. Sportlich hinterlässt er zwar ein Riesenloch. Doch nach dem, was er sich alles geleistet hat, hat er bei uns nichts mehr zu suchen.

Er war ein Verlierer der ersten Saisonhälfte. Gab es auch sportliche Enttäuschungen?

Von Martin Pohl hatten wir uns mehr erhofft. Er ist ein guter Manndecker, aber kein Abwehrorganisator. Daher müssen wir auf dieser Position etwas machen - genauso wie im Sturm. Von Rockenbach und Wolf erwarte ich auch einiges. Sie haben ihr Potenzial bisher lediglich angedeutet. Da hat die Konstanz gefehlt.

Ist eine Rückkehr von Tom Bertram angedacht?

Für ihn steht die Tür immer offen. Er hat uns aber signalisiert, dass er in der Rückrunde bei Greuther Fürth noch einmal angreifen will. Dass er nicht gleich wieder wegrennt, wenn es nicht wie gewünscht klappt, spricht ja für ihn.

Wer gehört in Ihren Augen zu den Gewinnern?

Daniel Brückner, Albert Bunjaku und Samil Cinaz. Dessen tolle Entwicklung hat mich am meisten überrascht. Er räumt nicht nur im Mittelfeld ab, sondern organisiert von dort aus auch unser Spiel. Er ist zu einer festen Größe geworden.

Mit 41 Toren ist Erfurt das torgefährlichste Team der Liga. Entspricht das Ihrer Philosophie des Fußballs?

Ich passe mich den Spielern an, die mir zur Verfügung stehen. Da wir hinten immer für einen Fehler gut sind, setze ich lieber auf Offensive. Wichtig ist für mich die Schnelligkeit. Und da ich einige Spieler habe, die die 30 Meter unter vier Sekunden sprinten, wären sie viel zu schade fürs Mauern.

Ihr früherer Verein Paderborn ist Zweitliga-Schlusslicht. Empfinden Sie Schadenfreude, nachdem man Sie dort nach dem Aufstieg 2005 weggeschickt hatte?

Nein. Das war sicherlich der schmerzhafteste Moment meiner Karriere, weil man mir etwas weggenommen hat. Ähnlich muss jemand fühlen, der ein Haus gebaut hat und beim Einzug einen anderen Namen am Türschild liest. Doch jetzt würde ich mich freuen, wenn ich mit Erfurt im neuen Paderborner Stadion um Zweitliga-Punkte spielen könnte.

Sie formulieren Ihre Ziele mittlerweile offensiver. Woher rührt diese Wandlung?

Jetzt habe ich die Alternativen, um Druck zu erzeugen. Da kann ich Spieler auch öffentlich kritisieren. In den ersten beiden Jahren in Erfurt habe ich mich bewusst vor die Spieler gestellt. Ein Draufhauen hätte nichts gebracht, weil ich damit die Verunsicherung nur noch vergrößert und nichts zurückbekommen hätte.

Haben Sie ein Vorbild?

Ich mache niemanden nach, da man authentisch sein muss. Doch ich schaue mir bei einigen Trainern etwas ab - wie bei Huub Stevens, Mirko Slomka oder Jürgen Klopp. . .

Und wie lenken Sie sich vom fußballerischen Alltag ab?

Mit Jazz- und Soulmusik oder beim Fernsehen. Zum Lesen fehlt mir die Zeit. Ich greife höchstens zu Fachbüchern.

Gibt es Fehler, die Sie im Nachhinein noch ärgern?

Keine konkreten. Aber fehlerfrei ist niemand. Allerdings ist derjenige ein guter Trainer, der wenige Fehler macht.

Hätte Erfurt einen reichen Geldgeber wie Roman Abramowitsch - welche drei Spieler würden Sie verpflichten?

(überlegt lange). Ronaldinho. Der reicht, um aufzusteigen.

Und wo steht der FC Rot-Weiß am Saisonende?

Hoffentlich dort, wo wir im Moment stehen.

Gespräch: Marco ALLES .

28.12.2007

Quelle: http://www.thueringer-allgemeine.de

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TA Erfurt: Beliebtes Erfurter Eis


Das Jahr neigt sich dem Ende entgegen. Eines mit hochkarätigen Sportereignissen in der Landeshauptstadt. Und eines mit vielen Erfolgen, aber auch einigen Enttäuschungen. TA lässt 2007 im Zeitraffer Revue passieren.

Januar: Die neugierigen Blicke der knapp 2000 Fußballfans richten sich beim Erfurt-Cup vor allem auf Kubas Nationalmannschaft, die bei der Hallen-WM 2008 dabei sein will. Indes: Triumphieren kann Sachsen Leipzig.

Sparsamkeit heißt die Devise für den Erfurter Sportbetrieb. Gerade noch 250 000 Euro stellt die Stadt dem Eigenbetrieb zur Verfügung. Der vorläufige Tiefpunkt. Immerhin sind die Besucherzahlen beim öffentlichen Eislaufen gestiegen. Auch das Fremdtraining schafft mehr Einnahmen.

13 Jahre nach dem ersten Auftritt im Steigerwaldstadion ist Werder Bremen erneut zur einem Benefizspiel bei den Rot-Weißen zu Gast. 14 200 Zuschauer erleben einen 5:2-Sieg des Bundesligisten.

Februar: Zum vierten Mal ist Erfurt Schauplatz eines Eisschnelllauf-Weltcups, der Daniela Anschütz-Thoms lange in Erinnerung bleibt. Mit dem Sieg im Team, Platz drei über 5000 und Platz fünf über 1500 m Meter erlebt die Erfurterin vor 4000 Zuschauern das erfolgreichste Weltcup-Wochenende ihrer Karriere.

Für Furore sorgt auch Eric Rauschenbach (ESC) bei der Junioren-WM in Innsbruck. Nach einem Sturz über 3000 m und dem damit verpatzten Mehrkampf läuft der 19-Jährige zum Streckensieg über 1500 m. Der Vizetitel im Team mit Klubkamerad Patrick Beckert ist das i-Tüpfelchen.

März: Erfurts Eisschnellläuferin Daniela Anschütz-Thoms sorgt mit WM-Bronze im Team sowie Platz vier und fünf über 3000 und 5000 m einmal mehr für Weltklasseresultate.

Die für Winterberg startende Erfurter Olympiasiegerin Anja-Schneiderheinze-Stöckel möchte nach ihren Erfolgen als Anschieberin selbst an die Lenkseile wechseln.

Das Schach-Team des ESK steht zwei Runden vor Ende der zweiten Bundesliga bereits als Aufsteiger fest.

Zum vierten Mal ziehen die Eisspeedwayfans die waghalsigen Manöver der Spikeartisten in ihren Bann. Mit der DM kommt es erneut zu einer Premiere auf Erfurter Eis.

April: Der ETC Rot-Weiß verpflichtet mit Dominik Hrbaty (zu dem Zeitpunkt Nummer 25 der ATP-Rangliste) einen neuen Spitzenspieler für die Bundesliga-Saison.

Loks Herren schaffen rechtzeitig vor den Festlichkeiten zum 80-jährigen Bestehen des Vereins den Aufstieg in die 2. Regionalliga - wenn auch durch die Hintertür als zweitbester Zweiter aus fünf Oberligen.

Mai: "Erfurt rennt" zum vierten Mal für mehr Toleranz. 104 Staffel sorgen bei der Rundenjagd um den Dom für einen neuen Spendenrekord von knapp 6000 Euro, die dem Verein "Sprinboard to learning" zugute kommen.

Tiefe Enttäuschung ziert die Mienen bei der Rot-Weiß-Zweiten. Das 0:4-Debakel gegen Auerbach bedeutet den Schlusspunkt einer verkorksten Oberliga-Saison, an deren Ende der Abstieg steht.

Die Volleyballerinnen des SWE-Teams gewinnen den Thüringenpokal. Mit Rang fünf in der 2. Liga bleiben sie aber hinter den Erwartungen zurück.

Juni: Jubelnde Grün-Weiße, deprimierte Vieselbacher. Sie müssen sich in der Fußball-Stadtliga zum dritten Mal in Serie mit dem Vizerang begnügen. Der dritte Stadtpokalsieg bildet danach nur noch einen schwachen Trost.

Bischleben/Möbisburg verspielt den Aufstieg in die Fußball-Landesklasse in letzter Minute durch ein 0:2 beim daraufhin Staffelersten Eisenach.

Mit rund 550 Teilnehmern kann der USV beim 7. Kirschlauf durch die Fahner Höhen einen Rekord verbuchen. Mit Marcel Knape und Stefanie Kade stehen die Vorjahressieger im Hauptlauf erneut oben.

Der SSV Nord, der 1882 als TV Ilversgehofen in Industrievorort gegründet worden ist, feiert 125-jähriges Bestehen.

Tragik und Tränen bei Gebesees Landesklasse-Fußballern. Carl Zeiss Jena II bleibt durch einen NOFV-Beschluss in der Oberliga, doch die Blau-Weißen verpassen im zweiten Relegationsspiel gegen Schlotheim (1:3) den Landesligaaufstieg.

Juli: Die marode Turnhalle am Heckenrosenweg ist dem Abriss geweiht. Insgesamt weisen 19 der 53 dem Schulverwaltungsamt unterstehenden Sporthallen erhebliche Mängel auf und werfen ein unrühmliches Bild auf Erfurt.Genau 20 Jahre nach dem Erfolg Ulrike Apels lässt Anja Herrmann beim 42. Henner-Henkel-Gedächtnis-Turnier den ausrichtenden Tennis-Club 93 wieder jubeln. Bei den Männern siegt Andreas Weber (Rüsselsheim).Die Fußball-Ehe der SG Dachwig/Döllstädt mit dem TSV Großfahner ist endgültig gescheitert. Nach vier Jahren unter dem Dach des SV Fahner Höhe gehen beide Vereine wieder getrennte Wege.Gerätturner Daniel Wolf (MTV) wiederholt seinen Vorjahrestriumph beim Deutschland-Pokal und siegt vor Teamgefährte Markus Geidel.Sieben Nachwuchs-Leichtathleten vertreten die Erfurter Farben bei der U 20-EM in Hengelo. Julian Reus (ELAC) setzt zum großen Coup an. Mit zwei Goldenen (100 m, Staffel) und Silber über 200 m ist der Sprinter der herausragende Athlet der Titelkämpfe.Die Landeshauptstadt präsentiert sich zeitgleich einmal mehr als würdiger Schauplatz für die Deutschen Leichathletik-Meisterschaften. 20 000 Zuschauer füllen die Ränge des Steigerwaldstadions, wo 400-m-Hürdenläuferin Ulrike Urbansky das WM-Ticket für Osaka löst. Für Dreispringer Andreas Pohle (ASV) dagegen ist die Norm zu hoch.Nachdem in der Vorsaison einige Wünsche offen geblieben sind, verzücken die Rot-Weiß-Kicker ihre Fans zum Regionalliga-Start mit einem 6:3 gegen Namensvetter Ahlen.

August: 100 Jahre nach der Premiere feiert der Radklassiker "Rund um die Hainleite" seine 82 Auflage. Wiederum strömen Tausende Menschen an die Thüringenhalle, wo der Scharfrichter Arnstädter Hohle auf das Feld wartet und der Belgier Greg van Avermaet als Überraschungssieger gefeiert wird.Die Organisatoren des 22. Stotternheimer Langstreckenschwimmens schauen nicht gerade freudvoll drein. Nur 150 Unverdrossene wagen sich ins gut 18 Grad warme Nass.Unter neuem Trainer Stefan Kagerer begibt sich das Eishockeyteam der Black Dragons, das sich mit allen Nachwuchsteams aus dem ESC herausgelöst hat und unter dem EHC Thüringen firmiert, trotz sportlich verpasster Qualifikation auf Oberliga-Eis.Die B-Junioren des FC Rot-Weiß machen es den A-Junioren gleich, betreten in der Fußball-Bundesliga aber Neuland.Ein Jubilar mit Seltenheitswert. ASV-Leichtathlet Manfred Rittweger kann auch mit 80 Jahren nicht von den schweren Eisen lassen und freut sich auf die WM der Senioren.

September: Zirka 680 Querfeldeinfans erfüllen den siebten Erfurter Bike-Marathon mit Leben.Das Karate-Trio des USV mit Sabine Schneider, Kerstin Merkert und Franziska Krieg schreibt ein weiteres Kapitel der Erfolgsgeschichte und holt den WM-Titel. Franziska Krieg setzt sich zudem bei den Juniorinnen durch.Landtagsabgeordnete Birgit Pelke (SPD) wird von den Vereinen erneut als Stadtsportbundvorsitzende gewählt.

Oktober: Der ESK wird noch vor dem ersten Zug als krasser Außenseiter gehandelt, startet aber mit einem Sieg und einem Remis vielversprechend in die Bundesliga.In der Messehalle stehen einmal mehr internationale Box-Größen im Erfurter Seilquadrat. Olympiasieger Alexander Povetkin beeindruckt besonders, der unterlegene Ex-Weltmeister im Schwergewicht, Chris Byrd, erobert dafür die Herzen der 4000 Zuschauer.Feierlich läutet der USV die Bauphase eines Anbaus an der Dreifelderhalle auf dem Campus ein. 680 000 Euro fließen in das Projekt, das der Verein zu 20 Prozent mitfinanziert.

November: Bei den Black Dragons tauchen finanzielle Nöte bei der Absicherung der Eishockey-Oberliga auf. Fünf Akteure werden wegen der Sparzwänge frei gestellt, zwei weitere später gekündigt. Aufgrund seiner herausragenden Nachwuchsarbeit erhält der MTV als erster Stützpunkt Thüringens die Anerkennung als DTB-Talentschule.

Dezember: Rot-Weiß II setzt den Siegeszug in der Fußball-Landesliga fort, landet den 13. Sieg in Serie, schwächelt danach aber zweimal und gibt die Tabellenspitze ab. Der Erfurter Sportbetrieb übergibt das Haus der Athleten und zieht nach zehnmonatiger Bauzeit nebenan in sein altes Domizil in der Friedrich-Ebert-Straße zurück, das mit Millionenaufwand gleichzeitig mit saniert worden ist. Unter dem Motto "Blumen für den Erfurter Sport" feiert die Stadt in der Thüringenhalle ihre erfolgreichsten Athleten. Die Bahnrad-Asse Matthias John und Kristina Vogel werden zu den Sportlern des Jahres gekürt. Die Rot-Weiß-Fußballer, die als Regionalliga-Zweiter auf einem Aufstiegsrang überwintern, zur Mannschaft des Jahres 2007.

28.12.2007

Quelle: http://www.thueringer-allgemeine.de




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