TA: Geringer Zuschauerzuspruch bei RWE zum Teil hausgemacht
Dem FC Rot-Weiß bleiben die Zuschauer fern. Schon im vergangenen Spieljahr sorgten die geringen Besucherzahlen für ein Minus in der Kasse. Und auch in dieser Saison ist der Zuspruch enttäuschend. Die Gründe dafür liegen nicht nur im maroden Steigerwaldstadion.
Erfurt. Durchschnittlich 6430 Zuschauer kamen in dieser Saison zu den neun Heimspielen des FC Rot-Weiß. Eine Quote, die trotz der günstigen Familien-Karte nach der Partie am Samstag gegen Koblenz (14 Uhr) nicht steigen wird. Ohne die drei publikumsträchtigen Ostderbys gegen Rostock, Jena und Dresden beträgt der Besucherschnitt gar nur 4340. An den Auftritten der Mannschaft kann dieser geringe Zuspruch nicht liegen.
Sieben der neun Partien vor eigener Kulisse gewannen die Erfurter, erzielten 20 Treffer und zeigten größtenteils attraktiven Fußball. Doch irgendetwas muss die Fans vom Gang ins Steigerwaldstadion abhalten. Präsident Rombach verweist gern auf die miserablen Zustände in der Spielstätte. Die Bedingungen seien längst nicht mehr zeitgemäß, würden "niemanden mehr hinter dem Ofen hervorlocken". Umso wichtiger wäre ein Stadionumbau.
Das mag stimmen. Das weite Rund versprüht den Charme der frühen 80er Jahre. Fans auf den Stehplätzen sind rund 30 Meter entfernt; viel zu weit, um echte Fußball-Atmosphäre zu entfachen. Auch auf der Tribüne ist der Wohlfühl-Faktor überschaubar. Sie ähnelt eher einer Terrasse mit Sonnensegel. So bald es regnet, schneit oder Wind aufkommt, ist es vorbei mit der Gemütlichkeit. Dafür steigt die Erkältungsgefahr rapide an.
Doch die geringe Anziehungskraft des Stadions ist nicht der einzige Grund für das Ausbleiben der Fans. Die Erhöhung der Eintrittspreise vor dieser Saison hat für Empörung bei weiten Teilen der Rot-Weiß-Anhänger gesorgt. Auf elf Euro hatte der Verein beispielsweise den Preis für einen Stehplatz geschraubt. Damit liegt Erfurt auf Platz zwei in der dritten Liga. Nur Dresden verlangt von seinen Fans fünfzig Cent mehr. Allerdings bietet dort eine hochmoderne Arena jeglichen Komfort.
Dieser ist auch im Jenaer Ernst-Abbe-Sportfeld größer: Ein Stehplatz-Ticket kostet beim FC Carl Zeiss - wie übrigens auch in Offenbach, Wiesbaden oder Unterhaching - nur neun Euro. Bei 19 Heimspielen pro Saison macht das 38 Euro Ersparnis aus. Nicht wenig für Jugendliche oder Fans mit niedrigem Einkommen.
Im Vergleich der Eintrittspreise zwischen den Vereinen der ersten bis dritten Liga liegt der FC Rot-Weiß nur knapp hinter Top-Adressen wie Hamburg, Stuttgart oder Wolfsburg. Um Bundesliga-Duelle sehen zu können, müssen die Zuschauer dort nur einen Euro mehr bezahlen als für Drittliga-Kost im Steigerwaldstadion. Bremen verlangt den gleichen Preis für den günstigsten Stehplatz. Und die aktuell so starken Freiburger sind sogar für einen Euro weniger zu bewundern.
Noch günstiger können die beiden Zweitligisten Hertha BSC und Cottbus live erlebt werden. 9,50 Euro kostet dort ein Ticket, wenn man keine Sitzgelegenheit benötigt. Es scheint, als würden die Profiklubs vor allem bei den Stehplatz-Preisen kleckern statt klotzen. Um zu gewährleisten, dass sich auch die weniger Betuchten einen Besuch ihrer Begegnungen leisten zu können.
Die Erfurter Verantwortlichen verweisen in der Diskussion um (zu) teuren Eintritt auf ihre Dauerkarten. Für diese hatte der Verein im Sommer attraktive Konditionen eingeführt. So kostet ein Stehplatz für die gesamte Saison 145 Euro - was 7,63 pro Heimspiel entspricht. Als Bonus können damit zusätzlich die Partien der U-23-, U-19- und U-17-Vertretungen verfolgt werden. Behinderte Menschen, Arbeitslose, Schüler und Studenten zahlen sogar nur 120 Euro - also nur 6,31 Euro pro Drittliga-Spiel. Beträge, die verlockend klingen; die Erfurts Fans offenbar aber noch nicht erreicht haben.
Marco Alles / 29.01.11 / TA
Quelle: http://www.thueringer-allgemeine.de
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Homepage TuS: Stefan Glasmacher heißt der Schiedsrichter am Samstag in Erfurt
Rhein Zeitung: Sander wagt einen zaghaften Blick nach oben
Rhein Zeitung: PK der TuS Koblenz vor dem Spiel gegen Rot Weiß Erfurt(Video)
Dem FC Rot-Weiß bleiben die Zuschauer fern. Schon im vergangenen Spieljahr sorgten die geringen Besucherzahlen für ein Minus in der Kasse. Und auch in dieser Saison ist der Zuspruch enttäuschend. Die Gründe dafür liegen nicht nur im maroden Steigerwaldstadion.
Erfurt. Durchschnittlich 6430 Zuschauer kamen in dieser Saison zu den neun Heimspielen des FC Rot-Weiß. Eine Quote, die trotz der günstigen Familien-Karte nach der Partie am Samstag gegen Koblenz (14 Uhr) nicht steigen wird. Ohne die drei publikumsträchtigen Ostderbys gegen Rostock, Jena und Dresden beträgt der Besucherschnitt gar nur 4340. An den Auftritten der Mannschaft kann dieser geringe Zuspruch nicht liegen.
Sieben der neun Partien vor eigener Kulisse gewannen die Erfurter, erzielten 20 Treffer und zeigten größtenteils attraktiven Fußball. Doch irgendetwas muss die Fans vom Gang ins Steigerwaldstadion abhalten. Präsident Rombach verweist gern auf die miserablen Zustände in der Spielstätte. Die Bedingungen seien längst nicht mehr zeitgemäß, würden "niemanden mehr hinter dem Ofen hervorlocken". Umso wichtiger wäre ein Stadionumbau.
Das mag stimmen. Das weite Rund versprüht den Charme der frühen 80er Jahre. Fans auf den Stehplätzen sind rund 30 Meter entfernt; viel zu weit, um echte Fußball-Atmosphäre zu entfachen. Auch auf der Tribüne ist der Wohlfühl-Faktor überschaubar. Sie ähnelt eher einer Terrasse mit Sonnensegel. So bald es regnet, schneit oder Wind aufkommt, ist es vorbei mit der Gemütlichkeit. Dafür steigt die Erkältungsgefahr rapide an.
Doch die geringe Anziehungskraft des Stadions ist nicht der einzige Grund für das Ausbleiben der Fans. Die Erhöhung der Eintrittspreise vor dieser Saison hat für Empörung bei weiten Teilen der Rot-Weiß-Anhänger gesorgt. Auf elf Euro hatte der Verein beispielsweise den Preis für einen Stehplatz geschraubt. Damit liegt Erfurt auf Platz zwei in der dritten Liga. Nur Dresden verlangt von seinen Fans fünfzig Cent mehr. Allerdings bietet dort eine hochmoderne Arena jeglichen Komfort.
Dieser ist auch im Jenaer Ernst-Abbe-Sportfeld größer: Ein Stehplatz-Ticket kostet beim FC Carl Zeiss - wie übrigens auch in Offenbach, Wiesbaden oder Unterhaching - nur neun Euro. Bei 19 Heimspielen pro Saison macht das 38 Euro Ersparnis aus. Nicht wenig für Jugendliche oder Fans mit niedrigem Einkommen.
Im Vergleich der Eintrittspreise zwischen den Vereinen der ersten bis dritten Liga liegt der FC Rot-Weiß nur knapp hinter Top-Adressen wie Hamburg, Stuttgart oder Wolfsburg. Um Bundesliga-Duelle sehen zu können, müssen die Zuschauer dort nur einen Euro mehr bezahlen als für Drittliga-Kost im Steigerwaldstadion. Bremen verlangt den gleichen Preis für den günstigsten Stehplatz. Und die aktuell so starken Freiburger sind sogar für einen Euro weniger zu bewundern.
Noch günstiger können die beiden Zweitligisten Hertha BSC und Cottbus live erlebt werden. 9,50 Euro kostet dort ein Ticket, wenn man keine Sitzgelegenheit benötigt. Es scheint, als würden die Profiklubs vor allem bei den Stehplatz-Preisen kleckern statt klotzen. Um zu gewährleisten, dass sich auch die weniger Betuchten einen Besuch ihrer Begegnungen leisten zu können.
Die Erfurter Verantwortlichen verweisen in der Diskussion um (zu) teuren Eintritt auf ihre Dauerkarten. Für diese hatte der Verein im Sommer attraktive Konditionen eingeführt. So kostet ein Stehplatz für die gesamte Saison 145 Euro - was 7,63 pro Heimspiel entspricht. Als Bonus können damit zusätzlich die Partien der U-23-, U-19- und U-17-Vertretungen verfolgt werden. Behinderte Menschen, Arbeitslose, Schüler und Studenten zahlen sogar nur 120 Euro - also nur 6,31 Euro pro Drittliga-Spiel. Beträge, die verlockend klingen; die Erfurts Fans offenbar aber noch nicht erreicht haben.
Marco Alles / 29.01.11 / TA
Quelle: http://www.thueringer-allgemeine.de
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Homepage TuS: Stefan Glasmacher heißt der Schiedsrichter am Samstag in Erfurt
Rhein Zeitung: Sander wagt einen zaghaften Blick nach oben
Rhein Zeitung: PK der TuS Koblenz vor dem Spiel gegen Rot Weiß Erfurt(Video)