600km muss der Greifswalder FC mit dem Bus zurücklegen, um in der Thüringer Landeshauptstadt Erfurt am Sonntag um 16:00 Uhr erstmalig überhaupt seine Visitenkarte im Steigerwaldstadion zu hinterlegen.
Aufsteiger trifft Aufsteiger, Hansestadt in Vorpommern vs. Thüringer Landeshauptstadt.
Die Männer vom Greifswalder Bodden erscheinen seit der deutschen Einheit 1990 erstmalig wieder in einer überregionalen Spielklasse.
Vom 1911 gegründeten Greifswalder Turnerbund bis zum 1926 gegründeten Vorgängerverein Greifswalder SC gibt es einige Namen und Zusammenschlüsse bis hin zur 1944 erfolgten Fusion mit der Fliegerabwehrschule Greifswald. 1945 wurde der Verein nach Kriegsende aufgelöst.
Als SG Greifswald fing man 1945 neu an. Über Greif Greifswald, Einheit Greifswald wurde es 1968 das älteren Fußballfreunden noch bekannte KKW Nord Greifswald.
Zur Wende wieder Greifswalder SC erfolgte 2003 Insolvenz und Auflösung.
Erneuter Start als Greifswalder SV in 2004, dem sich die anderen örtlichen Fußballinien von Lok (später Empor) Greifswald und der Greifswalder FV 98 in 2004 anschlossen. 2015 kam der 2010 gegründete FC Pommern Greifswald dazu in Fusion und die Umbenennung in den heutigen Namen Greifswalder FC.
Der neue Verein behielt das Spielrecht in der Verbandsliga Mecklenburg-Vorpommern seitens des Greifswalder SV, das höhere Oberligaspielrecht des mitfusionierten und aufgelösten FC Pommern Greifswald wurde nicht gezogen.
Nach den Jahren Verbandsliga von 2015 bis 2018 erfolgte der Aufstieg zur Oberliga Nordost und in 2022 der erstmalige Aufstieg in die Regionalliga Nordost. Statt mecklenburgischer Dörfer und Kleinstädte wie Pampow, Malchin oder das legendäre Trinwillershagen nun also Städte wie Berlin, Cottbus, Leipzig, Erfurt und andere mit ihren Vereinen als Gegner für die Vorpommerschen.
Der inzwischen auf 30 Mann angewachsene - Kader der Hansestädter ist mit 25,8 Jahren der drittälteste der Regionalliga Nordost.
Unerfahren sind die Greifswalder trotz dem Status "absoluter Neuling " nicht wirklich.
Teamchef war Roland Kroos bis 28.02.2023.
Dem 62-jährigen Vater der Kroos-Brüder ( Sohn Toni bei Real Madrid, Sohn Felix hat sich aus dem Profifußball zurückgezogen und spielt als Amateur bei Fortuna Pankow in Berlin Kreisklasse) fehlet die nötige Lizenz für die Regionalliga. Nach 8 Jahren im Hansa-Nachwuchs und einem Jahr bei St.Pauli als Scout war er seit 2017 für den Heimatverein in Greifswald da.
Neuer Cheftrainer ist seit 01.03.2023 der eigentlich erst für den Sommer verpflichtete 49-jährige gebürtige Frankfurter Roland Vrabec, da Roland Kroos sich wegen gesundheitlicher Probleme vorfristig zurückzog.
Vrabec hat die UEFA-Pro-Lizenz, ist studierter Sportwissenschaftler und außerdem ebenfalls Sportmediziner.
Bemerkenswert also, was seine Ausbildung betrifft.
Vrabec begann seine Trainerlaufbahn als Frankfurter natürlich beim FSV Frankfurt/Main im Nachwuchs.
Später auch von 2007 bis 2011 beim FSV Mainz tätig im Nachwuchs und als Co-Trainer von Martin Schmidt in der Bundesliga.
Unter Christian Ziege betreute er als Co-Trainer die deutsche U19 und U18 mit.
In der Saison 2012/13 war er unter dem heutigen RB-Trainer Marco Rose Co-Trainer des 1.FC Lok Leipzig sowie gleichzeitig bei Christian Ziege Co für die deutsche U19-Auswahl.
Zwischen 2013 und 2014 arbeitete er für den FC St.Pauli als Co unter Michael Frontzeck, später als Interims - und Cheftrainer des Zweitligisten.
Von Januar 2015 bis Februar 2016 gehörte er als Co zum Trainerteam des Schweizer Bundesligisten FC Luzern unter Markus Babbel.
Der FSV Frankfurt in der Drittligaabstiegssaison 2016/17 war seine nächste Trainerstation - diesmal als Chef. Dabei unterlag er mit dem FSV zweimal gegen RWE.
Nach einer Auszeit trainierte er von März 2017 bis September 2018 den Liechtensteiner Spitzenvrein FC Vaduz in der 2.Schweizer Liga, von Juli 2019 bis November 2020 den Luxemburger Erstligisten Progres Niederkorn.
Von August 2021 bis März 2022 war er dann mit nur wenig Erfolg für den dänsichen Erstligisten Esbjerg FB tätig.
Eine durchaus illustre Trainerkarriere bisher.
Nach Greifswald geholt, um die Mecklenburger in der Regionalliga zu etablieren und mit dem Ziel, den Greifswalder Bodden auf die Landkarte von Liga 3 zu bringen.
Ein offen erklärtes, ehrgeiziges Ziel seitens der Greifswalder. Dazu möchte man dauerhaft Nummer 2 im Land sein hinter Hansa Rostock.
Mit inzwischen Co-Trainer Danny König - gebürtige Ascherslebener - hat er einen ebenfalls durchaus erfahrenen Mann an der Seitenlinie, den es als Spieler beim DSC, Halberstadt, Lok Stendal, Goslarer SC bis zu River Plate Asuncion nach Paraguay führte.
Als Trainer dann vor allem in Torgelow, beim 1.FC Magdeburg, BSV Rheden, FSV Zwickau und Halberstadt tätig unter Trainern wie Andreas Petersen, Torsten Ziegner oder Joe Enochs.
Als Co-Trainer arbeiten ebenfalls Marcel Rüh sowie Ex-RWE-Spieler Velimir Jovanovic im Trainerteam mit.
Jovanovics Karriere - einst in der Jugend von Neubrandenburg begonnen - endete also wieder im Norden nach geschafftem Aufstieg mit dem GFC und vielen Stationen als Profi in Liga 3 und 4.
Mit David Wagner holte man sich den einstigen Sportdirektor des Drittligisten FSV Zwickau als Geschäftsführer Sport an den Bodden,
Fußballexpertise besitzen also genügend der Verantwortlichen in der Hansestadt und recht breit aufgestellt - dazu gesellen sich noch 2 Torwarttrainer - ist man durchaus.
9 Abgänge aus der Aufsteigermannschaft - bis auf Peterson Appiah (Altglienicke) und Lovro Sindik (BSW Rheden) in die Liga 4 - kamen andere Abgänge nur in unteren Spielklassen unter.
Routinierte Akteure wie Velimir Jovanovic und Ronny Garbuschewski beendeten dazu ihre Karrieren.
Also schaute man sich um und verstärkte den Kader deutlich mit interessanten Personalien, die vielfach Erfahrungen aus der Bundesliga bis Liga 4 mitbringen.
Da wäre der bemerkenswerte Transfer von Tom Weilandt (VfL Bochum) in die Hansestadt.
Linksaußen Guido Kocer - früher mal Babelsberg und Erzgebirge Aue, mehrere türkische Vereine der ersten und zweiten Liga sowie türkischer U-Nationalspieler.
Abu Kargbo als Stürmer - kennen wir aus früheren Vergleichen mit dem BAK.
Janik Bandowski (TSV Steinbach), Pascal Schmedemann, Daniel Eidtner (beide H96 II), Aleksandar Bilbija (TeBe), Maksim Kowal (Halberstadt), Torwart Kamenz (FSV Zwickau), dazu noch 3 Oberligaspieler.
Und dann wäre da noch der bis August vereinslose Soufian Benyamina. Der Deutsch-Algerier hat ja nun von der Jugend bei Hertha über Carl Zeiss, VfB II, Dynamo Dresden, Preußen Münster, Wehen Wiesbaden, Hansa Rostock, Pogon Stettin, VfB Lübeck und zuletzt Viktoria Berlin 2 BL-Spiele, 4 x 2.BL und vor allem 285 Drittligaspiele mit 69 Toren eingesammelt plus 25 Spiele in der ersten polnischen Liga. Erfahrung satt für den Aufsteiger.
Im Winter wurde personell noch einmal nachgelegt.
Verpflichtet wurde Fabian Schneider (Union Berlin), ausgeliehen Theo Martens (Hansa Rostock).
Völlig überraschend vermeldete man dann den Zugang Nico Granatowski - Wolfsburg, Groß Aspach, Lotte, Meppen, VfL Osnabrück/Hansa Rostock (Leihe), 1.FC Magdeburg. Der Mann hat genügend Spiele in der zweiten Liga, Liga 3 und diversen Regionalligen iinklusive Aufstiege hinter sich.
Der nächste Knaller kam gleich hinterher, als man den Zugang von Antony Syhre verkündete. Der gebürtige Berliner - bei Hertha ausgebildet - sammelte die Stationen Osnabrück, Würzburg, Fortuna Sittard/Holland, HFC, FSV Zwickau inklusive Spielpraxis in den entsprechenden Ligen.
Wenn medial immer wieder kolportiert wird, das der FC Rot-Weiß Erfurt kein normaler Aufsteiger sei, trifft das aus anderem Blickwinkel definitiv auch für den Greifswalder FC zu.
Allein die Kaderzusammenstellung wie oben geschildert unterstreicht den Anspruch der Vorpommerschen auf das Fernziel Liga 3.
Die Norddeutschen haben sich schnell akklimatisiert in der neuen Spielklasse.
Die ersten 3 Spiele waren Eingewöhnung - BAK 0:2/A, Chemnitz 0:0/H und FCC 0:1/A.
Erster Sieg am 4.ST gegen Lok Leipzig -3:1/H, bei Hertha II ein 1:2/A.
Danach kam das klare 5:0 über Drittligaabsteiger Viktoria Berlin zu Hause, 3:0 bei Tebe gewonnen.
Nach einer Flaute von 6 sieglosen Spielen im Oktober/November gab es dann wieder erfolgreichere Zeiten. Seit Ende November bis jetzt holten die Vorpommerschen in 14 Spielen 6 Siege, 3 remis und unterlagen 5mal.
Die letzten Ergebnisse waren ein 2:1-Auswärtssieg bei Babelsberg, ein 5:0 über TeBe daheim, ein 0:5 beim BFC und letztes Wochenende ein 2:2 gegen Halberstadt..
48 Stunden später gewann man dann noch ein Landespokalspiel bei Anker Wismar mit 1:0.
Allerdings holten sich im Halberstadt-Spiel Guido Kocer eine rote Karte und Rechtsverteidiger Jannis Farr eine gelbrote Karte ab. Beide sind in Erfurt gesperrt. Dazu gesellt sich der erfahrene Tom Weilandt - Sperre nach der 5. Gelben, ebenfalls gegen Halberstadt.
Auch das Lazarett der Greifswalder ist aktuell recht umfangreich.
Torwart Marczuk, Innenverteidiger Robert Müller (bereits die gesamte Saison), Linksverteidiger Bandowski, Stürmer Soufian Benyamina, Neuzugang Anthony Syhre - alle fehlen verletzt.
Ein doch recht großer Anteil an Sperren und Verletzungen gerade der erfahrenen Spieler, auf die beim GFC gesetzt wird.
Aktuell belegen die Norddeutschen Platz 13 der Tabelle.
Aus 27 Spielen heißt die Bilanz - 9 Siege, 7 remis, 11 Niederlagen, 40:39 Tore und 34 Punkte mit deutlichem Abstand auf mögliche Abstiegsplätze.
Auswärts sind sie nicht unbedingt eine Macht.
In 13 Partien ist die Bilanz eher betrüblich - nur 3 Siege, 2 remis, aber 8 Niederlagen und 13:24 Tore.
Offensiv auffällig bei den Norddeutschen ist der fehlende Benyamina - 8 Tore.
Noch mehr von sich reden macht jedoch der erst 21-jährige US-Amerikaner Joe Joe Richardson. 7 Tore, 9 Auflagen - der Dreh-und Angelpunkt.
Ein Mann den man sich mit Blickwinkel Aufstieg Liga 3 durchaus auch auf RWE-Seite ernsthaft ansehen sollte.
In dieser Rubrik darf natürlich nicht Abu Kargbo fehlen - 5 Tore, 7 Vorlagen.
Andere Spieler von Bedeutung - Kocer und Weilandt - fehlen in Erfurt.
Das Duell der beiden Aufsteiger hat für Rot-Weiß durchaus eine richtungsweisende Bedeutung.
Gewinnt man das Duell gegen die Norddeutschen, dann hat man sich die erarbeitete Ausgangsposition - Teilnahme am Aufstiegskampf - erhalten.
Gibt man den Mecklenburgern Punkte mit nach Hause, bringt man den Mitbewerber Energie Cottbus in eine formidable Ausgangslage vor dem in vier Wochen stattfindenden direkten Duell.
RWE wird also mit sehr viel Konzentration, Engagement und sehr guter Defensivarbeit in dieses Spiel gehen müssen angesichts vorhandener individueller Klasse der Gäste.
Der schwer erungene Auswärtssieg bei TeBe sollte wieder Selbstvertrauen gegeben haben und hoffentlich auch manchen Spieler nach kleinen Denkpausen - wie Ciccarelli zb - beflügeln.
Mergel und Moritz werden wieder dabei sein nach abgesessenen Sperren.
Bekanntermaßen fehlen Biek und Hajrulla weiter - die jedoch unter der Woche wohl erstmalig wieder auf dem Trainingsplatz gesichtet wurden.
Der Spieleinsatz ernsthaft gefährdet ist aktuell bei Osawe (Oberschenkelzerrung/Infekt) und Manu (Rippenprellung gegen TeBe geholt).
Das Hinspiel in Greifswald hatte RWE 2:0 durch Tore von Hajrulla und Seidemann gewonnen.
Die Gäste werden sich mit Sicherheit in Erfurt defensiv gut aufstellen und wissen, was kommt, wenn man RWE spielen lässt.
Da sich die Mannschaft aktuell durchaus schwer tut beim Bespielen defensiver Gegner und in der Chancenverwertung dürfte von den Fans Ruhe, Geduld und bedingungslose Unterstützung gefordert sein. Auch durchaus oft lautstärker und spielbezogener als sonst.
Ich bin überzeugt - wir fangen den Fisch, auch wenn es eine schwierige Plackerei wird.
2:0 - vor hoffentlich mal über 5.000 Zuschauern angesichts der Tabellensituation.
Wohlwollend wünsche ich den Gästen anschließend eine gute Heimfahrt ohne Punkte und Topform am nächsten Samstag gegen Energie Cottbus.
Aufsteiger trifft Aufsteiger, Hansestadt in Vorpommern vs. Thüringer Landeshauptstadt.
Die Männer vom Greifswalder Bodden erscheinen seit der deutschen Einheit 1990 erstmalig wieder in einer überregionalen Spielklasse.
Vom 1911 gegründeten Greifswalder Turnerbund bis zum 1926 gegründeten Vorgängerverein Greifswalder SC gibt es einige Namen und Zusammenschlüsse bis hin zur 1944 erfolgten Fusion mit der Fliegerabwehrschule Greifswald. 1945 wurde der Verein nach Kriegsende aufgelöst.
Als SG Greifswald fing man 1945 neu an. Über Greif Greifswald, Einheit Greifswald wurde es 1968 das älteren Fußballfreunden noch bekannte KKW Nord Greifswald.
Zur Wende wieder Greifswalder SC erfolgte 2003 Insolvenz und Auflösung.
Erneuter Start als Greifswalder SV in 2004, dem sich die anderen örtlichen Fußballinien von Lok (später Empor) Greifswald und der Greifswalder FV 98 in 2004 anschlossen. 2015 kam der 2010 gegründete FC Pommern Greifswald dazu in Fusion und die Umbenennung in den heutigen Namen Greifswalder FC.
Der neue Verein behielt das Spielrecht in der Verbandsliga Mecklenburg-Vorpommern seitens des Greifswalder SV, das höhere Oberligaspielrecht des mitfusionierten und aufgelösten FC Pommern Greifswald wurde nicht gezogen.
Nach den Jahren Verbandsliga von 2015 bis 2018 erfolgte der Aufstieg zur Oberliga Nordost und in 2022 der erstmalige Aufstieg in die Regionalliga Nordost. Statt mecklenburgischer Dörfer und Kleinstädte wie Pampow, Malchin oder das legendäre Trinwillershagen nun also Städte wie Berlin, Cottbus, Leipzig, Erfurt und andere mit ihren Vereinen als Gegner für die Vorpommerschen.
Der inzwischen auf 30 Mann angewachsene - Kader der Hansestädter ist mit 25,8 Jahren der drittälteste der Regionalliga Nordost.
Unerfahren sind die Greifswalder trotz dem Status "absoluter Neuling " nicht wirklich.
Teamchef war Roland Kroos bis 28.02.2023.
Dem 62-jährigen Vater der Kroos-Brüder ( Sohn Toni bei Real Madrid, Sohn Felix hat sich aus dem Profifußball zurückgezogen und spielt als Amateur bei Fortuna Pankow in Berlin Kreisklasse) fehlet die nötige Lizenz für die Regionalliga. Nach 8 Jahren im Hansa-Nachwuchs und einem Jahr bei St.Pauli als Scout war er seit 2017 für den Heimatverein in Greifswald da.
Neuer Cheftrainer ist seit 01.03.2023 der eigentlich erst für den Sommer verpflichtete 49-jährige gebürtige Frankfurter Roland Vrabec, da Roland Kroos sich wegen gesundheitlicher Probleme vorfristig zurückzog.
Vrabec hat die UEFA-Pro-Lizenz, ist studierter Sportwissenschaftler und außerdem ebenfalls Sportmediziner.
Bemerkenswert also, was seine Ausbildung betrifft.
Vrabec begann seine Trainerlaufbahn als Frankfurter natürlich beim FSV Frankfurt/Main im Nachwuchs.
Später auch von 2007 bis 2011 beim FSV Mainz tätig im Nachwuchs und als Co-Trainer von Martin Schmidt in der Bundesliga.
Unter Christian Ziege betreute er als Co-Trainer die deutsche U19 und U18 mit.
In der Saison 2012/13 war er unter dem heutigen RB-Trainer Marco Rose Co-Trainer des 1.FC Lok Leipzig sowie gleichzeitig bei Christian Ziege Co für die deutsche U19-Auswahl.
Zwischen 2013 und 2014 arbeitete er für den FC St.Pauli als Co unter Michael Frontzeck, später als Interims - und Cheftrainer des Zweitligisten.
Von Januar 2015 bis Februar 2016 gehörte er als Co zum Trainerteam des Schweizer Bundesligisten FC Luzern unter Markus Babbel.
Der FSV Frankfurt in der Drittligaabstiegssaison 2016/17 war seine nächste Trainerstation - diesmal als Chef. Dabei unterlag er mit dem FSV zweimal gegen RWE.
Nach einer Auszeit trainierte er von März 2017 bis September 2018 den Liechtensteiner Spitzenvrein FC Vaduz in der 2.Schweizer Liga, von Juli 2019 bis November 2020 den Luxemburger Erstligisten Progres Niederkorn.
Von August 2021 bis März 2022 war er dann mit nur wenig Erfolg für den dänsichen Erstligisten Esbjerg FB tätig.
Eine durchaus illustre Trainerkarriere bisher.
Nach Greifswald geholt, um die Mecklenburger in der Regionalliga zu etablieren und mit dem Ziel, den Greifswalder Bodden auf die Landkarte von Liga 3 zu bringen.
Ein offen erklärtes, ehrgeiziges Ziel seitens der Greifswalder. Dazu möchte man dauerhaft Nummer 2 im Land sein hinter Hansa Rostock.
Mit inzwischen Co-Trainer Danny König - gebürtige Ascherslebener - hat er einen ebenfalls durchaus erfahrenen Mann an der Seitenlinie, den es als Spieler beim DSC, Halberstadt, Lok Stendal, Goslarer SC bis zu River Plate Asuncion nach Paraguay führte.
Als Trainer dann vor allem in Torgelow, beim 1.FC Magdeburg, BSV Rheden, FSV Zwickau und Halberstadt tätig unter Trainern wie Andreas Petersen, Torsten Ziegner oder Joe Enochs.
Als Co-Trainer arbeiten ebenfalls Marcel Rüh sowie Ex-RWE-Spieler Velimir Jovanovic im Trainerteam mit.
Jovanovics Karriere - einst in der Jugend von Neubrandenburg begonnen - endete also wieder im Norden nach geschafftem Aufstieg mit dem GFC und vielen Stationen als Profi in Liga 3 und 4.
Mit David Wagner holte man sich den einstigen Sportdirektor des Drittligisten FSV Zwickau als Geschäftsführer Sport an den Bodden,
Fußballexpertise besitzen also genügend der Verantwortlichen in der Hansestadt und recht breit aufgestellt - dazu gesellen sich noch 2 Torwarttrainer - ist man durchaus.
9 Abgänge aus der Aufsteigermannschaft - bis auf Peterson Appiah (Altglienicke) und Lovro Sindik (BSW Rheden) in die Liga 4 - kamen andere Abgänge nur in unteren Spielklassen unter.
Routinierte Akteure wie Velimir Jovanovic und Ronny Garbuschewski beendeten dazu ihre Karrieren.
Also schaute man sich um und verstärkte den Kader deutlich mit interessanten Personalien, die vielfach Erfahrungen aus der Bundesliga bis Liga 4 mitbringen.
Da wäre der bemerkenswerte Transfer von Tom Weilandt (VfL Bochum) in die Hansestadt.
Linksaußen Guido Kocer - früher mal Babelsberg und Erzgebirge Aue, mehrere türkische Vereine der ersten und zweiten Liga sowie türkischer U-Nationalspieler.
Abu Kargbo als Stürmer - kennen wir aus früheren Vergleichen mit dem BAK.
Janik Bandowski (TSV Steinbach), Pascal Schmedemann, Daniel Eidtner (beide H96 II), Aleksandar Bilbija (TeBe), Maksim Kowal (Halberstadt), Torwart Kamenz (FSV Zwickau), dazu noch 3 Oberligaspieler.
Und dann wäre da noch der bis August vereinslose Soufian Benyamina. Der Deutsch-Algerier hat ja nun von der Jugend bei Hertha über Carl Zeiss, VfB II, Dynamo Dresden, Preußen Münster, Wehen Wiesbaden, Hansa Rostock, Pogon Stettin, VfB Lübeck und zuletzt Viktoria Berlin 2 BL-Spiele, 4 x 2.BL und vor allem 285 Drittligaspiele mit 69 Toren eingesammelt plus 25 Spiele in der ersten polnischen Liga. Erfahrung satt für den Aufsteiger.
Im Winter wurde personell noch einmal nachgelegt.
Verpflichtet wurde Fabian Schneider (Union Berlin), ausgeliehen Theo Martens (Hansa Rostock).
Völlig überraschend vermeldete man dann den Zugang Nico Granatowski - Wolfsburg, Groß Aspach, Lotte, Meppen, VfL Osnabrück/Hansa Rostock (Leihe), 1.FC Magdeburg. Der Mann hat genügend Spiele in der zweiten Liga, Liga 3 und diversen Regionalligen iinklusive Aufstiege hinter sich.
Der nächste Knaller kam gleich hinterher, als man den Zugang von Antony Syhre verkündete. Der gebürtige Berliner - bei Hertha ausgebildet - sammelte die Stationen Osnabrück, Würzburg, Fortuna Sittard/Holland, HFC, FSV Zwickau inklusive Spielpraxis in den entsprechenden Ligen.
Wenn medial immer wieder kolportiert wird, das der FC Rot-Weiß Erfurt kein normaler Aufsteiger sei, trifft das aus anderem Blickwinkel definitiv auch für den Greifswalder FC zu.
Allein die Kaderzusammenstellung wie oben geschildert unterstreicht den Anspruch der Vorpommerschen auf das Fernziel Liga 3.
Die Norddeutschen haben sich schnell akklimatisiert in der neuen Spielklasse.
Die ersten 3 Spiele waren Eingewöhnung - BAK 0:2/A, Chemnitz 0:0/H und FCC 0:1/A.
Erster Sieg am 4.ST gegen Lok Leipzig -3:1/H, bei Hertha II ein 1:2/A.
Danach kam das klare 5:0 über Drittligaabsteiger Viktoria Berlin zu Hause, 3:0 bei Tebe gewonnen.
Nach einer Flaute von 6 sieglosen Spielen im Oktober/November gab es dann wieder erfolgreichere Zeiten. Seit Ende November bis jetzt holten die Vorpommerschen in 14 Spielen 6 Siege, 3 remis und unterlagen 5mal.
Die letzten Ergebnisse waren ein 2:1-Auswärtssieg bei Babelsberg, ein 5:0 über TeBe daheim, ein 0:5 beim BFC und letztes Wochenende ein 2:2 gegen Halberstadt..
48 Stunden später gewann man dann noch ein Landespokalspiel bei Anker Wismar mit 1:0.
Allerdings holten sich im Halberstadt-Spiel Guido Kocer eine rote Karte und Rechtsverteidiger Jannis Farr eine gelbrote Karte ab. Beide sind in Erfurt gesperrt. Dazu gesellt sich der erfahrene Tom Weilandt - Sperre nach der 5. Gelben, ebenfalls gegen Halberstadt.
Auch das Lazarett der Greifswalder ist aktuell recht umfangreich.
Torwart Marczuk, Innenverteidiger Robert Müller (bereits die gesamte Saison), Linksverteidiger Bandowski, Stürmer Soufian Benyamina, Neuzugang Anthony Syhre - alle fehlen verletzt.
Ein doch recht großer Anteil an Sperren und Verletzungen gerade der erfahrenen Spieler, auf die beim GFC gesetzt wird.
Aktuell belegen die Norddeutschen Platz 13 der Tabelle.
Aus 27 Spielen heißt die Bilanz - 9 Siege, 7 remis, 11 Niederlagen, 40:39 Tore und 34 Punkte mit deutlichem Abstand auf mögliche Abstiegsplätze.
Auswärts sind sie nicht unbedingt eine Macht.
In 13 Partien ist die Bilanz eher betrüblich - nur 3 Siege, 2 remis, aber 8 Niederlagen und 13:24 Tore.
Offensiv auffällig bei den Norddeutschen ist der fehlende Benyamina - 8 Tore.
Noch mehr von sich reden macht jedoch der erst 21-jährige US-Amerikaner Joe Joe Richardson. 7 Tore, 9 Auflagen - der Dreh-und Angelpunkt.
Ein Mann den man sich mit Blickwinkel Aufstieg Liga 3 durchaus auch auf RWE-Seite ernsthaft ansehen sollte.
In dieser Rubrik darf natürlich nicht Abu Kargbo fehlen - 5 Tore, 7 Vorlagen.
Andere Spieler von Bedeutung - Kocer und Weilandt - fehlen in Erfurt.
Das Duell der beiden Aufsteiger hat für Rot-Weiß durchaus eine richtungsweisende Bedeutung.
Gewinnt man das Duell gegen die Norddeutschen, dann hat man sich die erarbeitete Ausgangsposition - Teilnahme am Aufstiegskampf - erhalten.
Gibt man den Mecklenburgern Punkte mit nach Hause, bringt man den Mitbewerber Energie Cottbus in eine formidable Ausgangslage vor dem in vier Wochen stattfindenden direkten Duell.
RWE wird also mit sehr viel Konzentration, Engagement und sehr guter Defensivarbeit in dieses Spiel gehen müssen angesichts vorhandener individueller Klasse der Gäste.
Der schwer erungene Auswärtssieg bei TeBe sollte wieder Selbstvertrauen gegeben haben und hoffentlich auch manchen Spieler nach kleinen Denkpausen - wie Ciccarelli zb - beflügeln.
Mergel und Moritz werden wieder dabei sein nach abgesessenen Sperren.
Bekanntermaßen fehlen Biek und Hajrulla weiter - die jedoch unter der Woche wohl erstmalig wieder auf dem Trainingsplatz gesichtet wurden.
Der Spieleinsatz ernsthaft gefährdet ist aktuell bei Osawe (Oberschenkelzerrung/Infekt) und Manu (Rippenprellung gegen TeBe geholt).
Das Hinspiel in Greifswald hatte RWE 2:0 durch Tore von Hajrulla und Seidemann gewonnen.
Die Gäste werden sich mit Sicherheit in Erfurt defensiv gut aufstellen und wissen, was kommt, wenn man RWE spielen lässt.
Da sich die Mannschaft aktuell durchaus schwer tut beim Bespielen defensiver Gegner und in der Chancenverwertung dürfte von den Fans Ruhe, Geduld und bedingungslose Unterstützung gefordert sein. Auch durchaus oft lautstärker und spielbezogener als sonst.
Ich bin überzeugt - wir fangen den Fisch, auch wenn es eine schwierige Plackerei wird.
2:0 - vor hoffentlich mal über 5.000 Zuschauern angesichts der Tabellensituation.
Wohlwollend wünsche ich den Gästen anschließend eine gute Heimfahrt ohne Punkte und Topform am nächsten Samstag gegen Energie Cottbus.