27.11.2006, 21:06
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 30.11.2006, 19:09 von Barniestar.)
TLZ:
Präventiv tätig werden
Erfurt. (tlz/uli) Fußballfans sind keine Waisenknaben. Kaum einer weiß das besser als Danilo Knieling, der Fanbetreuer des FC Rot-Weiß Erfurt. Dennoch ärgert er sich darüber, dass einige unbelehrbare Anhänger bei den letzten beiden Auswärtsspielen des Regionalligisten für Ärger sorgten. Beim 1:1 in Leverkusen flog ein Feuerzeug aus dem RWE-Fanblock in Richtung Spielfeld, während des ebenfalls 1:1 endenden Gastspiels beim FC St. Pauli wurden Feuerwerkskörper gezündet.
"Es gibt nun einmal Regeln, die das verbieten", erklärt Knieling. "Solche Vorkommnisse führen dazu, dass der Verein eine Geldstrafe aufgebrummt bekommt." Inzwischen sind nahezu alle Clubs dazu übergegangen, die Strafen nach Ermittlung der Übeltäter weiter zu reichen und die Fans für ihre Vergehen in Haftung zu nehmen. Auch Rot-Weiß Erfurt geht diesen Weg. "Das kann richtig teuer werden", stellt Knieling klar. "Außerdem drohen langjährige Stadionverbote."
Um die Anhänger über mögliche Folgen ihres Fehlverhaltens aufzuklären, geht das Erfurter Fanprojekt gemeinsam mit mehreren anderen Institutionen in die Offensive. Am Samstag wurde vor der Begegnung des FC Rot-Weiß gegen den Hamburger SV II (0:3) im Beisein von Vertretern der Stadt, des Innenministeriums, des RWE-Vereinspräsidiums und der Polizei eine Vereinbarung mit den Erfurter Sportbetrieben unterschrieben. "Wir haben damit eine Sicherheitspartnerschaft besiegelt", berichtet Knieling. "Darin ist auch die Polizei samt der szenekundigen Beamten einbezogen."
Ziel ist es, regelmäßige Gespräche zwischen aktiven Vertretern der Fanszene und der Ordnungsmacht zu initiieren. Dabei soll über den Strafenkatalog bei Randalen informiert werden. Knieling: "Viele Fans wissen gar nicht, dass vermeintlich kleine Vergehen ein umfangreiches Verfahren nach sich ziehen können. Deshalb wollen wir präventiv tätig werden."
27.11.2006
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STZ:
Am Donnerstag steigt Jubiläums-Fete
Es hätte so schön sein können. Am Donnerstag lädt der FC Rot-Weiß Erfurt zur großen Geburtstagsfeier anlässlich des 40-jährigen Vereinsjubiläums. Die Veranstaltung vor geladenen Gästen im Victors Residenz-Hotel der Landeshauptstadt sollte eine rauschende Party werden, doch seit Samstag hat Vizepräsident Detlef Goss daran leichte Zweifel.
ERFURT So ein Mist, schimpfte er nach der deftigen 0:3-Heimniederlage gegen den Hamburger SV II. Eigentlich wollten wir neben dem runden Geburtstag auch das Anhalten der Siegesserie feiern. Das fällt nun leider weg.
Dennoch muss sich Goss nicht grämen. Zwar bot die Erfurter Mannschaft gegen die Hansestädter eine dürftige Vorstellung und enttäuschte die mehr als 4600 Zuschauer. Trotzdem steht Rot-Weiß mit dem 8. Tabellenplatz absolut im Soll und verfügt über einen beruhigenden Vorsprung auf das hintere Ende der Regionalliga Nord. Wir sollten dennoch nicht leichtsinnig werden, rät Mittelfeldspieler Thorsten Görke. Wir wissen ja noch aus der vergangenen Saison, wie schnell man in Gefahr geraten kann. Er hat solch eine Situation gleich doppelt erlebt. Zum einen bei seinem früheren Verein Chemnitzer FC, mit dem er im vorigen Spieljahr in die Oberliga abstürzte. Zum anderen verfolgte er aus der Ferne, dass die Erfurter den Klassenerhalt erst am allerletzten Spieltag sichern konnten.
Der Zwischenspurt mit zehn Spielen ohne Niederlage dürfte dafür gesorgt haben, dass das Abstiegsgespenst in der laufenden Saison nicht wieder im Steigerwaldstadion auftaucht. Dennoch sollten wir bis Weihnachten so viele Punkte wie möglich sammeln, um auf der sicheren Seite zu sein, weiß Görke. Wir dürfen uns nicht die Augen verwischen lassen, nur weil wir erfolgreiche Wochen hinter uns haben.
Trainer Pavel Dotchev gehört seit jeher zu denjenigen, die auf den Tabellenstand wenig Wert legen. Dass seine Mannschaft bis vor zehn Tagen nur zwei Zähler Rückstand auf die Aufstiegsplätze hatte, nahm er ebenso zurückhaltend zur Kenntnis wie die Tatsache, dass nach dem 0:3 gegen den HSV II nun fünf Punkte zu Rang zwei fehlen und eventuelle Aufstiegsträume damit vorerst zu den Akten gelegt werden müssen. Viel wichtiger ist mir, dass wir uns stetig verbessern und an Effektivität gewinnen, stellt der Bulgare klar. Gegen Hamburg war von beidem nicht viel zu sehen.
Am Sonntag tritt Erfurt bei den schwächelnden Kielern an, ehe das Fußballjahr 2006 eine Woche später mit dem Gastspiel bei Borussia Mönchengladbach II zu Ende geht. In beiden Spielen muss der FC Rot-Weiß auf das Sturmduo Dominick Kumbela und Albert Bunjaku verzichten. Sie fallen wegen Knieverletzungen bis zur Winterpause aus. Ich hoffe, dass wir sie in den beiden verbleibenden Auswärtsbegegnungen besser ersetzen können als im Hamburg-Spiel, erklärt Dotchev und kündigte gleichzeitig an, die Besetzung des Angriffs zu überdenken. Die Variante mit Ronny Hebestreit und Danny Cornelius war am Samstag nämlich alles andere als erfolgversprechend.
Zum Glück verfügt der Trainer beim nächsten Spiel seiner Elf wieder über größere Variationsmöglichkeiten. Alexander Schnetzler hat die Sperre wegen seiner 5. Gelben Karte abgesessen. Er könnte in Kiel im rechten Mittelfeld für Betrieb sorgen, während der sonst dort spielende Björn Brunnemann nach vorn in den Sturm gezogen wird. Wie weit Dotchevs Gedankenspiele in dieser Hinsicht gediehen sind, ließ er noch offen. Detlef Goss würde diese Variante wohl begrüßen. Denn dann hätte er drei Tage nach der Rot-WeißenNacht womöglich einen erneuten Grund zum Feiern, falls mit einem veränderten Sturmduo ein Auswärtssieg in Kiel gelingen sollte. (ukl)
Präventiv tätig werden
Erfurt. (tlz/uli) Fußballfans sind keine Waisenknaben. Kaum einer weiß das besser als Danilo Knieling, der Fanbetreuer des FC Rot-Weiß Erfurt. Dennoch ärgert er sich darüber, dass einige unbelehrbare Anhänger bei den letzten beiden Auswärtsspielen des Regionalligisten für Ärger sorgten. Beim 1:1 in Leverkusen flog ein Feuerzeug aus dem RWE-Fanblock in Richtung Spielfeld, während des ebenfalls 1:1 endenden Gastspiels beim FC St. Pauli wurden Feuerwerkskörper gezündet.
"Es gibt nun einmal Regeln, die das verbieten", erklärt Knieling. "Solche Vorkommnisse führen dazu, dass der Verein eine Geldstrafe aufgebrummt bekommt." Inzwischen sind nahezu alle Clubs dazu übergegangen, die Strafen nach Ermittlung der Übeltäter weiter zu reichen und die Fans für ihre Vergehen in Haftung zu nehmen. Auch Rot-Weiß Erfurt geht diesen Weg. "Das kann richtig teuer werden", stellt Knieling klar. "Außerdem drohen langjährige Stadionverbote."
Um die Anhänger über mögliche Folgen ihres Fehlverhaltens aufzuklären, geht das Erfurter Fanprojekt gemeinsam mit mehreren anderen Institutionen in die Offensive. Am Samstag wurde vor der Begegnung des FC Rot-Weiß gegen den Hamburger SV II (0:3) im Beisein von Vertretern der Stadt, des Innenministeriums, des RWE-Vereinspräsidiums und der Polizei eine Vereinbarung mit den Erfurter Sportbetrieben unterschrieben. "Wir haben damit eine Sicherheitspartnerschaft besiegelt", berichtet Knieling. "Darin ist auch die Polizei samt der szenekundigen Beamten einbezogen."
Ziel ist es, regelmäßige Gespräche zwischen aktiven Vertretern der Fanszene und der Ordnungsmacht zu initiieren. Dabei soll über den Strafenkatalog bei Randalen informiert werden. Knieling: "Viele Fans wissen gar nicht, dass vermeintlich kleine Vergehen ein umfangreiches Verfahren nach sich ziehen können. Deshalb wollen wir präventiv tätig werden."
27.11.2006
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STZ:
Am Donnerstag steigt Jubiläums-Fete
Es hätte so schön sein können. Am Donnerstag lädt der FC Rot-Weiß Erfurt zur großen Geburtstagsfeier anlässlich des 40-jährigen Vereinsjubiläums. Die Veranstaltung vor geladenen Gästen im Victors Residenz-Hotel der Landeshauptstadt sollte eine rauschende Party werden, doch seit Samstag hat Vizepräsident Detlef Goss daran leichte Zweifel.
ERFURT So ein Mist, schimpfte er nach der deftigen 0:3-Heimniederlage gegen den Hamburger SV II. Eigentlich wollten wir neben dem runden Geburtstag auch das Anhalten der Siegesserie feiern. Das fällt nun leider weg.
Dennoch muss sich Goss nicht grämen. Zwar bot die Erfurter Mannschaft gegen die Hansestädter eine dürftige Vorstellung und enttäuschte die mehr als 4600 Zuschauer. Trotzdem steht Rot-Weiß mit dem 8. Tabellenplatz absolut im Soll und verfügt über einen beruhigenden Vorsprung auf das hintere Ende der Regionalliga Nord. Wir sollten dennoch nicht leichtsinnig werden, rät Mittelfeldspieler Thorsten Görke. Wir wissen ja noch aus der vergangenen Saison, wie schnell man in Gefahr geraten kann. Er hat solch eine Situation gleich doppelt erlebt. Zum einen bei seinem früheren Verein Chemnitzer FC, mit dem er im vorigen Spieljahr in die Oberliga abstürzte. Zum anderen verfolgte er aus der Ferne, dass die Erfurter den Klassenerhalt erst am allerletzten Spieltag sichern konnten.
Der Zwischenspurt mit zehn Spielen ohne Niederlage dürfte dafür gesorgt haben, dass das Abstiegsgespenst in der laufenden Saison nicht wieder im Steigerwaldstadion auftaucht. Dennoch sollten wir bis Weihnachten so viele Punkte wie möglich sammeln, um auf der sicheren Seite zu sein, weiß Görke. Wir dürfen uns nicht die Augen verwischen lassen, nur weil wir erfolgreiche Wochen hinter uns haben.
Trainer Pavel Dotchev gehört seit jeher zu denjenigen, die auf den Tabellenstand wenig Wert legen. Dass seine Mannschaft bis vor zehn Tagen nur zwei Zähler Rückstand auf die Aufstiegsplätze hatte, nahm er ebenso zurückhaltend zur Kenntnis wie die Tatsache, dass nach dem 0:3 gegen den HSV II nun fünf Punkte zu Rang zwei fehlen und eventuelle Aufstiegsträume damit vorerst zu den Akten gelegt werden müssen. Viel wichtiger ist mir, dass wir uns stetig verbessern und an Effektivität gewinnen, stellt der Bulgare klar. Gegen Hamburg war von beidem nicht viel zu sehen.
Am Sonntag tritt Erfurt bei den schwächelnden Kielern an, ehe das Fußballjahr 2006 eine Woche später mit dem Gastspiel bei Borussia Mönchengladbach II zu Ende geht. In beiden Spielen muss der FC Rot-Weiß auf das Sturmduo Dominick Kumbela und Albert Bunjaku verzichten. Sie fallen wegen Knieverletzungen bis zur Winterpause aus. Ich hoffe, dass wir sie in den beiden verbleibenden Auswärtsbegegnungen besser ersetzen können als im Hamburg-Spiel, erklärt Dotchev und kündigte gleichzeitig an, die Besetzung des Angriffs zu überdenken. Die Variante mit Ronny Hebestreit und Danny Cornelius war am Samstag nämlich alles andere als erfolgversprechend.
Zum Glück verfügt der Trainer beim nächsten Spiel seiner Elf wieder über größere Variationsmöglichkeiten. Alexander Schnetzler hat die Sperre wegen seiner 5. Gelben Karte abgesessen. Er könnte in Kiel im rechten Mittelfeld für Betrieb sorgen, während der sonst dort spielende Björn Brunnemann nach vorn in den Sturm gezogen wird. Wie weit Dotchevs Gedankenspiele in dieser Hinsicht gediehen sind, ließ er noch offen. Detlef Goss würde diese Variante wohl begrüßen. Denn dann hätte er drei Tage nach der Rot-WeißenNacht womöglich einen erneuten Grund zum Feiern, falls mit einem veränderten Sturmduo ein Auswärtssieg in Kiel gelingen sollte. (ukl)