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28.07.2008
TA: Ohne ordnende Hand


Nach dem heutigen trainingsfreien Tag konzentriert sich der FC Rot-Weiß ab morgen auf das erste Auswärtsspiel der neuen 3. Liga am Sonntag in Braunschweig (14 Uhr). Doch aus den Köpfen wird der verpatzte Saisonstart gegen Dresden noch nicht sein.

ERFURT. Tino Semmer spukte auch zwei Tage später noch die Szene im Kopf herum, die der Liga-Premiere im Steigerwaldstadion wohl einen anderen Verlauf gegeben hätte. "Den muss ich machen", sagte der Neuzugang und verwies auf jene Situation nach fünf Minuten, als er an Dynamo-Torwart Keller vorbei gesprintet war, anstatt ins leere Tor jedoch nur das Außennetz getroffen hatte.

Ein Fehlschuss mit Folgen. Einen Vorwurf wollte Karsten Baumann dem 22-Jährigen allerdings nicht machen. "Er hat auf der für ihn ungewohnten Position ganz ordentlich gespielt", meinte der Trainer. Doch ein Ersatz für den nach Fürth gewechselten Daniel Brückner war Semmer im linken Mittelfeld nicht. Konnte er auch nicht. Aber die Notlösung auf dieser Position stellte trotzdem eine von vielen Baustellen innerhalb des Teams dar.

Im Spielaufbau haperte es gewaltig. Da leisteten sich in der Zentrale Cinaz und vor allem Peßolat haarsträubende Ballverluste. Verwertbare Pässe in die Spitze hatten Seltenheitswert, so dass die Stürmer zu keinen Chancen kamen. Auch über die Außen ging kaum etwas. Flanken konnte man an einer Hand abzählen. "Dresden hatte sich gut auf Denis Wolf eingestellt", anerkannte Baumann. Dass jedoch geschicktes Verengen der Räume und kompromissloses Zweikampfverhalten des Kontrahenten ausreichten, um das Offensivspiel der Rot-Weißen lahmzulegen, kann auch dem Ex-Bundes-ligaprofi nicht entgangen sein.

Zudem passt es in der Innenverteidigung noch nicht. Martin Pohl und Norman Loose offen-barten in verschiedenen Situationen Abstimmungsprobleme - beim Gegentreffer rächte sich das bitter. Und in punkto Zweikampfhärte waren alle Erfurter dem Gegner unterlegen. "Dresden hat uns den Schneid abgekauft", befand auch Präsident Rolf Rombach, der von einer "katastrophalen Leistung" nach dem Wechsel sprach. Nie hätte er das Gefühl gehabt, dass der Ausgleich noch fallen könnte.

Vor allem eine ordnende Hand wurde schmerzlich vermisst. Es gab niemanden, der die Angriffe initiierte und das Tempo bestimmte. Kapitän Alex Schnetzler hatte nach seiner langen Verletzungspause spürbar mit sich selbst zu tun. Thiago Rockenbach, über den im ersten Durchgang alles lief, war nicht mehr zu sehen. Ob Torsten Judt, der wegen muskulärer Probleme kurzfristig passen musste, diese Rolle einnehmen kann, ist abzuwarten. "Auf Grund seiner Erfahrung und Ballsicherheit könnte er das", meinte Baumann.

Sein Präsident fordert nun in Braunschweig eine Wiedergutmachung für den schwachen Auftritt. "Dort dürfen wir auf keinen Fall verlieren", appelliert er an die Akteure. Denen stand die Enttäuschung nach dem Spiel ins Gesicht geschrieben. "Ich bin richtig gefrustet", sagte Massimo Cannizzaro und gestand: "Keine echte Ausgleichschance zu haben, ist schon bitter." Und Semmer gab zu: "Die Niederlage tut verdammt weh." Derweil nahm Manager Stephan Beutel seine Elf trotz aller Enttäuschung in Schutz: "Wir haben eine junge Mannschaft, die aus solchen Partien lernen muss", sagte er. "Dass sie nicht gewollt hätte, konnte man ihr nicht vorwerfen."

Der Wille allein reicht jedoch in der Liga nicht. Wie hoch das Niveau ist, haben die ersten Spiele bereits gezeigt. Und dass die Erfurter es besser können, haben sie zu Beginn ja auch bewiesen.

27.07.2008 Von Marco ALLES

Quelle: http://www.thueringer-allgemeine.de

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TA Erfurt: Fußball: Maßstab erste Halbzeit


Obwohl Oberliga-Aufsteiger Rot-Weiß II beim Regionalligisten Greuther Fürth II in seinem fünften Test mit 2:3 über die erste Niederlage quittieren musste, zeigte sich Co-Trainer Horst Linde mit der Vorstellung seiner Mannschaft zufrieden.

FÜRTH (hö). "Aber nur mit der ersten Halbzeit", schob Linde, der letztmalig den urlaubenden Albert Krebs auf dem Chefstuhl vertrat, einschränkend nach. Da verstanden es die Rot-Weißen, die neue Strategie bei gegnerischem Ballbesitz mit einer komplex zu verschiebenden Defensive ab der Mittellinie aufmerksam einzuhalten. Gar nicht so leicht, weil man gegen den Höherklässler bereits nach zehn Sekunden ins Hintertreffen geraten war. Rot-Weiß hatte Anstoß. Der Ball wurde auf Innendecker Möckel zurückgepasst. Der rutschte aus - und schon war´s passiert.

Wie die Gäste, die mit Nowak, Möckel, Hampf und Montabell vier Drittliga-Akteure einsetzten, den Schock wegsteckten, nötigte in der Folge Respekt ab. Sie bekamen Spiel und Gegner in den Griff. Hilfreich dabei der schnelle Ausgleich, den Hampf nach Innenschwenk gekonnt mit seinem nicht so starken rechten Fuß erzielte (6.). Die Rot-Weißen setzten nach. Unglücksrabe Möckel tilgte sein Pech, als er nach Kinnes Ecke per Kopf zur Führung traf (13.). Die Hitze, etliche Wechsel und vor allem die bissiger agierenden Greuther mit den nun größeren Spielanteilen sorgten dafür, dass der Rot-Weiß-Motor nach der Pause etwas ins Stottern geriet. Die Folge: Die Einheimischen drehten die Partie zum 3:2-Sieg (71. Flachschuss, 86. Kopfstoß).

27.07.2008

Quelle: http://www.thueringer-allgemeine.de

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TLZ: "Ob Jena mir das übel nimmt, ist mir egal ..."


Erfurt. (tlz) Der Auftakt ging für den FC Rot-Weiß am Freitagabend im Heimspiel beim 0:1 gegen Dynamo Dresden gründlich daneben. Die TLZ sprach gestern mit dem Vorstandschef des Drittligisten, Rolf Rombach.

Haben Sie mit dem Abstand von zwei Tagen das Spiel schon etwas verdaut?

Das habe ich nicht. Und darüber wird auch noch zu reden sein müssen.

Sie klingen noch immer sauer? Worüber sind Sie das am meisten?

Weil von unserer Mannschaft in der zweiten Halbzeit überhaupt keine Gegenwehr kam. Und das in einem Heimspiel, indem ganz Fußball-Deutschland auf uns schaut.

Vielleicht kamen einige gerade damit nicht klar ...

Das ist möglich, weil wir auch einige junge Spieler haben. Aber das ist überhaupt keine Entschuldigung. Das wird der Trainer jetzt analysieren und ansprechen. So wie am Freitag will ich Rot-Weiß in dieser Saison jedenfalls nicht wieder sehen.

In Erfurt herrschte zuletzt eine regelrechte Fußball-Euphorie. Hat die nun einen Knacks bekommen?

Einen leichten, ja. Deswegen sind wir in der Pflicht, uns jetzt in Braunschweig die Punkte zurückzuholen. Einen kompletten Fehlstart wollen wir hier alle nicht haben. Ich bin mir sicher, dass die Mannschaft begriffen hat, dass das Dresden-Spiel nur ein Ausrutscher sein darf.

Nach Braunschweig kommen die Bayern, dann Jena zum Derby. Das sind heiße Wochen für Rot-Weiß.

Die jeder im Verein mit voller Hingabe angeht. Wenn ich nur an die Mitarbeiter der Geschäftsstelle denke, die vor dem Bayern-Spiel seit Wochen teilweise bis in die Nachtstunden arbeiten. Eigentlich hätten die Spieler auch denen am Freitag mit einem Sieg dafür Danke sagen sollen. Wir müssen unbedingt in Braunschweig gewinnen, und so die Euphorie in Erfurt wieder hochhalten.

Apropos Euphorie: Bei der Saisoneröffnung sprachen Sie am Freitag vor den Vertretern aller 20 Vereine davon, der FC Rot-Weiß sei die Nummer eins in Thüringen ...

Ja, das habe ich gesagt. Warum denn auch nicht?

Bei Jenas Präsident Peter Schreiber und Sportdirektor Carsten Linke soll das nicht gut angekommen sein.

Ob mir das von denen übel genommen wird oder nicht, ist mir egal. Fakt ist, dass wir vom Image und dem Mitgliederzuwachs her wieder die Nummer eins in Thüringen sind. Und sportlich werden wir es auch sein.

Der erste Spieltag der neuen 3. Liga ist vorbei. Gab es für Sie Überraschungen?

Eigentlich nicht, auch wenn Paderborns deutlicher Sieg in Düsseldorf etwas überraschte. Ich denke, diese Liga wird sehr ausgeglichen sein und es wird darin keinen Verein geben, der sich deutlich vor den anderen absetzen wird.

Für Paderborn hat der Ex-Erfurter Kumbela gestern zwei Mal getroffen. Einen Torriecher wie er, hat momentan bei Rot-Weiß keiner ...

Über Kumbela verliere ich kein Wort mehr. Und was das andere angeht, wir werden schon sehr bald richtig viel Freude an unseren Stürmern und dem Team haben.

27.07.2008 Von Thomas Czekalla

Quelle: http://www.tlz.de

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OTZ: Positive Vorzeichen


Wenn Rot-Weiß Erfurt mit einer Niederlage begann, dann wurde es eine gute Saison
Von OTZ-Redakteur Sebastian Helbing Erfurt. Vielleicht hat Halil Savran dem FC Rot-Weiß Erfurt in der 43. Minute auch einen Gefallen getan.

Mit seinem Tor, dem ersten in der Geschichte der neuen 3. Liga, hat der Dresdner Rot-Weiß am Freitag beim 0:1 im Ostderby zwar den Saisonstart vermasselt, aber womöglich eine erfolgreiche Saison eingeläutet.

Ein Blick in die Statistik verrät: Nur einmal in den vergangenen zehn Jahren schaffte es Erfurt, nach einem Sieg im Auftaktspiel am Ende der Saison auch auf einen einstelligen Tabellenplatz zu landen. Nur in der vergangenen Spielzeit war das so. RWE schlug Ahlen daheim in einem denkwürdigen Spiel mit 6:3 und wurde Siebter.

An ein denkwürdiges Spiel erinnerte am Freitag weder der Auftritt der Dresdner noch der der Erfurter. "Wir haben beste Chancen nicht genutzt", wusste auch RWE-Trainer Karsten Baumann, woran es schließlich lag. Dazu kam noch, "dass Dresden nach dem Seitenwechsel das Ergebnis gut verwaltet hat". Erfurts Coach sprach von einer gerechten Niederlage - einer, der eben auch etwas Positives zu entlocken ist.

Denn, was passiert, wenn der Auftakt gelang, haben die Jahre vor 2007 gezeigt. In der Saison 2000/01 gewann man gegen den VfB Stuttgart II im heimischen Steigerwaldstadion mit 3:2. Zum Saisonschluss fand man sich auf einem Abstiegsplatz wieder und hielt nur die Klasse, weil der SSV Ulm die Lizenz nicht bekam. Vier Jahre später siegte das Team in Saarbrücken und stieg am Ende sang- und klanglos als 18. aus der Zweiten Liga ab. Ein Jahr danach, nach dem 4: 3-Auftaktsieg gegen den 1. FC Köln II, rettete Erfurt nur das bessere Torverhältnis vor der Oberliga.

Anders war es bei Niederlagen zum Auftakt: 1999 verlor Erfurt das Ost-Derby im Steigerwald gegen Union Berlin mit 0:1 und wurde am Ende 7., vier Jahre danach fuhr man aus München vom FC Bayern II sogar mit einer 0: 2-Niederlage im Gepäck nach Hause und stieg schließlich als Regionalliga-Zweiter in die Zweite Bundesliga auf.

"Die Chancen auf einen guten Start standen vorher bei 50:50", sagt Trainer Baumann im Nachhinein. Nun weiß er, dass noch viel Arbeit vor ihm liegt. So wie das in den Jahren 1999 und 2003 auch seine Vorgänger nach dem Auftakt feststellen mussten.

1999 verlor Erfurt auch das zweite Spiel, vier Jahre später gelang da bereits der erste Sieg - gegen Siegen - hinterher der Aufstieg. Wenn Baumann nun vorausblickt, sagt er nur: "Das wird ein anderes Spiel werden als am Freitag, da müssen die Braunschweiger kommen." Erfurt kann reagieren und womöglich den Grundstein für eine erfolgreiche Saison legen.

27.07.2008

Quelle: http://www.otz.de
STZ: Missglückter Auftakt trotz großartiger Stimmung

Freies Wort: Die Sehnsucht nach den zwei „großen B“ im Sturm
Bild-Thüringen

Jena: Kein Stadion mit Erfurt

In Erfurt demonstrierten die Fans zum Liga-Auftakt für ein neues Stadion. In Jena ist man einen Schritt weiter. Carl-Zeiss-Präsident Peter Schreiber (44): „Wenn im Herbst etwas Ruhe eingekehrt ist, werden wir uns intensiv mit dem Thema befassen.“ Wird es ein Um- oder Neubau? Schreiber: „Wir sind für alle Seiten offen, werden uns mit der Stadt besprechen.“ Eins steht für ihn aber fest: „Das Stadion wird eine echte Jena-Arena und nicht in Nohra stehen.“ RWE-Boss Rombach hatte ja angeregt, ein gemeinsames Stadion zwischen beiden Städten an der Autobahn zu bauen. fels

Hat Rombach Größenwahn?
Erfurt-Boss: „Wir sind die Nummer 1 in Thüringen“
Von STEFAN KRAUSE


Als Rechtsanwalt wählt Rolf Rombach (54) seine Worte in der Öffentlichkeit eigentlich ganz genau. Doch zur Saisoneröffnung am Freitag durchzuckte den Präsidenten von Rot-Weiß Erfurt wohl ein Anfall von Größenwahn. Vor dem 0:1 gegen Dynamo Dresden verkündete Rombach über die Stadionlautsprecher: „Wir sind die Nummer 1 in Thüringen und wollen das auch bleiben!“ Gejohle und Applaus bei den RWE-Fans. Doch einige DFB-Offizielle und Vertreter anderer Drittliga-Klubs schüttelten nur die Köpfe. Klar! Schließlich spielte Lokalrivale Jena die letzten beiden Jahre 2. Liga, schoss sich vorige Saison im DFB-Pokal bis ins Halbfinale. Und schaltete dabei reihenweise Bundesligisten aus, wurde deutschlandweit bekannt. Nur Rombach ist das ziemlich egal. Der sagt: „Wir haben ein Wahnsinns-Image in Thüringen, zudem unsere Mitgliederzahl in den letzten Monaten auf 1500 hochgeschraubt.“ Der RWE-Boss weiter: „Jetzt setzen wir alles daran, auch in der sportlichen Endabrechnung vor Jena zu stehen. Das wir es schaffen, sagt mir mein Bauchgefühl.“ Nach dem ersten Spieltag steht man allerdings hinter Carl Zeiss. Und was sagt man in Jena zu Rombachs Äußerungen? Sportdirektor Carsten Linke: „Mir fehlen dazu die Worte. Aber wir werden die Antwort am 15. August auf dem Rasen geben.“ Dann steigt das Thüringen-Derby in Erfurt...

JUDT: RWE-Debüt in Braunschweig

Er litt auf der Tribüne mit: Erfurts Last-Minute-Einkauf Thorsten Judt (37) musste gegen Dynamo wegen Oberschenkel-Problemen passen. Jetzt hofft Trainer Karsten Baumann, dass der Linksfuß am Sonntag in Braunschweig spielen kann. „Er ist einer, der das Tempo bestimmen kann, der Regie führt. So einer hat uns gegen Dynamo gefehlt“, sagt Baumann. Mit Lymph-Drainagen und Reizstrom wird Judt fit gemacht. sk
Dresdner Neuste Nachrichten: Dynamo genießt den Triumph

Sächsiche Zeitung: Erleichterung statt Euphorie

Morgenpost: ´Für Euphorie ist es noch zu früh´




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