TA: Rot-Weiß-Stürmer Tino Semmer will in die Zweite Liga
Nicht nur wegen seiner neun Tore machte Rot-Weiß-Angreifer Tino Semmer in dieser Saison auf sich aufmerksam und weckte Begehrlichkeiten anderer Klubs. TA-Redakteur Marco Alles sprach mit dem derzeit verletzten 25-Jährigen über dessen Zukunft.
Zuerst einmal: Was macht das beschädigte linke Knie?
Es wird besser, allerdings nur langsam. Jetzt kann ich zumindest wieder normal gehen. Aber diese Woche brauche ich noch für die Reha. Das Heimspiel gegen Heidenheim wird knapp.
Schon vier Tage später steht die Partie in Dresden an. . .
Das ist natürlich ein Highlight. Da will ich unbedingt dabei sein. Nicht nur, weil ich in der Jugend auf dem Dynamo-Internat war.
Sondern?
Ohne dass eine Entscheidung fällt, wird das Spiel beiden Vereinen eine Richtung vorgeben.
Auch Ihnen?
Stand jetzt bin ich ab 1. Juli arbeitslos. Ich habe weder bei Rot-Weiß noch anderswo einen Vertrag unterschrieben. Das wird bis zu diesem Spiel auch so bleiben.
Haben Sie schon bei Martin Pohl als gebürtigem Rostocker nachgefragt, wie viele schöne Ecken es an der Küste gibt?
Ich habe mich durchaus bei ihm erkundigt - allerdings nur nach seinem Gesundheitszustand. Sein Beispiel zeigt, wie schnell eine Karriere vorbei sein kann. Ich bin aber zuversichtlich, dass er wieder auf die Beine kommt.
Dennoch hat Hansa öffentlich Interesse an Ihnen angemeldet.
Das ehrt mich auch. Der Kontakt ist da. Aber genauso freut es mich, dass mir Stefan Emmerling und Rolf Rombach deutlich signalisiert haben, dass sie mich gern in Erfurt halten möchten.
Was muss passieren, dass Sie ein Rot-Weißer bleiben?
Puh, schwere Frage. . . Würden wir aufsteigen, stünden die Chancen sicher gut. Ich träume schon von kleinauf vom Profifußball - und wenn ich später einmal meinen Kindern von einem Zweitliga-Einsatz erzählen kann, hat das noch einen anderen Stellenwert als etliche Drittliga-Spiele.
Also wird die WG mit Jens Möckel bald aufgelöst?
Noch hat keiner von uns die Kündigung eingereicht. Ob ich weggehe, ist auch nicht klar. Fest steht lediglich, dass ich zu keinem anderen Drittligisten wechseln werde - nur, weil ich vielleicht tausend Euro mehr verdienen könnte. Das wäre es mir nicht wert. Dafür fühle ich mich in Erfurt einfach zu wohl. Hier hatte ich die schönsten drei Jahre meines Fußballer-Lebens.
Welche Aufstiegschancen hat der FC Rot-Weiß?
Gute - wie die anderen Mannschaften bis Koblenz auch. Die Favoriten auf Platz drei sind sicher Offenbach und Dresden. Sie sind, was den Fanzuspruch und das gesamte Umfeld betrifft, auch zweitligatauglicher als wir. Doch wir können mit der Außenseiterrolle ganz gut leben.
Weil das Team den Erfolgsdruck nicht verkraften würde?
Nicht unbedingt. Aber ich bin mit "Möcki" relegationserprobt. Und unsere Erfahrung ist, dass man die Sache am besten ganz entspannt angeht. Außerdem ist es mein drittes Vertragsjahr. . .
Was hat das zu bedeuten?
Bisher hat es zweimal geklappt, dass ich jeweils im dritten Jahr mit meinem Verein aufgestiegen bin: Erst mit Borea Dresden in die Junioren-Bundesliga, dann 2008 mit Sachsen Leipzig in die neu geschaffene Regionalliga.
Stefan Emmerling hört dies sicher gern. Verstehen Sie, dass er bis Ende März eine Reaktion, auch von Ihnen, fordert?
Absolut. Kein Verein und kein Spieler kann es sich leisten, bis zum letzten Spieltag zu warten. Jeder will so schnell wie möglich Planungssicherheit. Ich will meine Zukunft in den nächsten zwei, drei Wochen auch geklärt haben.
Spielt es für Sie dabei eine Rolle, dass sich Emmerling weiter an Rot-Weiß gebunden hat?
Er ist ein überragender Trainer, der uns weit gebracht hat; der jedoch das Geschäft auch ganz genau kennt. Egal, wie meine Entscheidung ausfällt: Es ist schön, dass er hier auch künftig arbeitet.
Marco Alles / 28.03.11 / TA
Quelle: http://www.thueringer-allgemeine.de
Nicht nur wegen seiner neun Tore machte Rot-Weiß-Angreifer Tino Semmer in dieser Saison auf sich aufmerksam und weckte Begehrlichkeiten anderer Klubs. TA-Redakteur Marco Alles sprach mit dem derzeit verletzten 25-Jährigen über dessen Zukunft.
Zuerst einmal: Was macht das beschädigte linke Knie?
Es wird besser, allerdings nur langsam. Jetzt kann ich zumindest wieder normal gehen. Aber diese Woche brauche ich noch für die Reha. Das Heimspiel gegen Heidenheim wird knapp.
Schon vier Tage später steht die Partie in Dresden an. . .
Das ist natürlich ein Highlight. Da will ich unbedingt dabei sein. Nicht nur, weil ich in der Jugend auf dem Dynamo-Internat war.
Sondern?
Ohne dass eine Entscheidung fällt, wird das Spiel beiden Vereinen eine Richtung vorgeben.
Auch Ihnen?
Stand jetzt bin ich ab 1. Juli arbeitslos. Ich habe weder bei Rot-Weiß noch anderswo einen Vertrag unterschrieben. Das wird bis zu diesem Spiel auch so bleiben.
Haben Sie schon bei Martin Pohl als gebürtigem Rostocker nachgefragt, wie viele schöne Ecken es an der Küste gibt?
Ich habe mich durchaus bei ihm erkundigt - allerdings nur nach seinem Gesundheitszustand. Sein Beispiel zeigt, wie schnell eine Karriere vorbei sein kann. Ich bin aber zuversichtlich, dass er wieder auf die Beine kommt.
Dennoch hat Hansa öffentlich Interesse an Ihnen angemeldet.
Das ehrt mich auch. Der Kontakt ist da. Aber genauso freut es mich, dass mir Stefan Emmerling und Rolf Rombach deutlich signalisiert haben, dass sie mich gern in Erfurt halten möchten.
Was muss passieren, dass Sie ein Rot-Weißer bleiben?
Puh, schwere Frage. . . Würden wir aufsteigen, stünden die Chancen sicher gut. Ich träume schon von kleinauf vom Profifußball - und wenn ich später einmal meinen Kindern von einem Zweitliga-Einsatz erzählen kann, hat das noch einen anderen Stellenwert als etliche Drittliga-Spiele.
Also wird die WG mit Jens Möckel bald aufgelöst?
Noch hat keiner von uns die Kündigung eingereicht. Ob ich weggehe, ist auch nicht klar. Fest steht lediglich, dass ich zu keinem anderen Drittligisten wechseln werde - nur, weil ich vielleicht tausend Euro mehr verdienen könnte. Das wäre es mir nicht wert. Dafür fühle ich mich in Erfurt einfach zu wohl. Hier hatte ich die schönsten drei Jahre meines Fußballer-Lebens.
Welche Aufstiegschancen hat der FC Rot-Weiß?
Gute - wie die anderen Mannschaften bis Koblenz auch. Die Favoriten auf Platz drei sind sicher Offenbach und Dresden. Sie sind, was den Fanzuspruch und das gesamte Umfeld betrifft, auch zweitligatauglicher als wir. Doch wir können mit der Außenseiterrolle ganz gut leben.
Weil das Team den Erfolgsdruck nicht verkraften würde?
Nicht unbedingt. Aber ich bin mit "Möcki" relegationserprobt. Und unsere Erfahrung ist, dass man die Sache am besten ganz entspannt angeht. Außerdem ist es mein drittes Vertragsjahr. . .
Was hat das zu bedeuten?
Bisher hat es zweimal geklappt, dass ich jeweils im dritten Jahr mit meinem Verein aufgestiegen bin: Erst mit Borea Dresden in die Junioren-Bundesliga, dann 2008 mit Sachsen Leipzig in die neu geschaffene Regionalliga.
Stefan Emmerling hört dies sicher gern. Verstehen Sie, dass er bis Ende März eine Reaktion, auch von Ihnen, fordert?
Absolut. Kein Verein und kein Spieler kann es sich leisten, bis zum letzten Spieltag zu warten. Jeder will so schnell wie möglich Planungssicherheit. Ich will meine Zukunft in den nächsten zwei, drei Wochen auch geklärt haben.
Spielt es für Sie dabei eine Rolle, dass sich Emmerling weiter an Rot-Weiß gebunden hat?
Er ist ein überragender Trainer, der uns weit gebracht hat; der jedoch das Geschäft auch ganz genau kennt. Egal, wie meine Entscheidung ausfällt: Es ist schön, dass er hier auch künftig arbeitet.
Marco Alles / 28.03.11 / TA
Quelle: http://www.thueringer-allgemeine.de