27.11.2008
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TLZ: "Den Zug hält jetzt keiner mehr auf"
Erfurt. (tlz) Rot-Weiß Erfurt spielt ab der Saison 2011/12 in einem neuen Stadion. Dieses wird auf dem Gelände des heutigen Steigerwaldstadions sein. Soviel steht für die Verantwortlichen des Fußball-Drittligisten bereits fest. Offen ist die Frage, wird die alte Arena durch eine neue Multifunktionsarena, in der die Leichtathletik auf eine Fläche östlich der Leichtathletikhalle ausgelagert wird (das Areal soll 3000 und bei Höhepunkten 15 000 Zuschauern Platz bieten), oder wird das Steigerwaldstadion bei eingeschränkter Funktionalität für das volle Leichtathletik-Programm in ein Zwei-Rang-Stadion umgebaut. "Wir favorisieren eindeutig die erste Variante", sagt RWE-Chef Rolf Rombach, dessen Vorstand im August den Erfurter Architekten Dr. Claus D. Woschech mit einer Studie beauftragt hatte. Am Ende blieben aus 16 möglichen Lösungen fünf übrig. Neben den beiden Lösungen im Steigerwaldstadion waren noch das Fiege Center Apfelstädt, das Gewerbegebiet Erfurt-Gispersleben-Viti und die Messe Erfurt ein Thema. Zwar erfüllt eine mögliche Anlage in Apfelstädt 74 Prozent der Kriterien (Steigerwaldstadion 62 Prozent), doch hier müssten die Kosten in Höhe von rund 23 Millionen Euro durch Privatinvestoren aufgebracht werden. Hinzu würden noch zehn Millionen Euro für das Umfeld anfallen. "Unsere beiden Varianten im Steigerwaldstadion", so Rombach, "werden rein öffentlich finanziert." Allein die Stadt Erfurt würde hier einen hohen einstelligen Millionenbetrag tragen. Auch das Land Thüringen hat bereits Fördermittel in Aussicht gestellt. Derzeit geht Worschech davon aus, dass eine neue Multifunktionsarena mit einem Fassungsvermögen von bis zu 29 210 Plätzen 39,4 Millionen Euro kosten würde, während sich die Kosten für die Bauform eines Zwei-Rang-Stadions für 22 090 Zuschauer auf 41,7 Millionen Euro belaufen. Für Rombach ist ein neues Stadion in Erfurt bitter nötig. Schon jetzt liegt der FC Rot-Weiß bei fehlenden Werbeeinnahmen mit 1,2 Millionen Euro hinter der Drittligakonkurrenz: "Wir haben weder Logen, noch Business-Plätze." Hinzu kommt, dass der Reparatur- und Investitionsstau des vor 77 Jahren errichteten Steigerwaldstadions mehr als fünf Millionen Euro beträgt. "Die Anlage stellt inzwischen einen städtebaulichen Missstand dar und ist nicht mehr zeitgemäß", sagt Worschech, der betont, dass in mordernen Arenen der Abstand zwischen Fans und Spielfläche sechs Meter betrage. Im Steigerwaldstadion sitzen die Fans am Marathontor ganze 32 Meter vom Spielfeld entfernt. Für Anhänger in der Fankurve ist die gegenüberliegende Eckfahne sogar 178 Meter weit weg. Worschech kommt zu dem Schluss: "Die Trainingsbedingungen, sicherheitstechnischen Anlagen, sanitären und gastronomischen Einrichtungen des Stadions sind unzureichend bzw. nicht mehr zumutbar." Für Rombach steht fest: "Ohne einen Neubau würde der FC Rot-Weiß in der Bedeutungslosigkeit versinken." Spätestens in zwei Jahren, so fordert der RWE-Chef im TLZ-Gespräch, "müssen wir in die 2. Bundesliga aufsteigen". Beim FC Rot-Weiß geht man nach den bisherigen Konsultationen mit Vertretern des Landes, der Stadt und den Sportverbänden fest davon aus, dass die Stadionpläne auf überwiegende Zustimmung und Unterstützung stoßen werden. In diesen Tagen nun wird eine Arbeitsgruppe installiert, die die Finanzierungsmöglichkeiten erarbeiten muss. Ende Januar 2009 soll der Erfurter Stadtrat eine Grundsatzentscheidung treffen, für Ende März wird mit einer Entscheidung des Stadtparlaments gerechnet. Der Baubeginn ist für März 2010 geplant. "Das Ziel ist realistisch, dass die neue Arena zum Beginn der Saison 2011/2012 eröffnet wird", sagt Rolf Rombach und fügt hinzu: "Wir haben den Zug auf das Gleis gestellt. Und den hält jetzt keiner mehr auf." 26.11.2008 Von Thomas Czekalla Quelle: http://www.tlz.de ________________________________________________ TA: FC Rot-Weiß: Standort Steigerwald Einen Umzug wird es nicht geben. Obwohl in einer Studie mehrere Standorte für den Bau einer neuen Fußball-Arena untersucht wurden (TA berichtete), sprach sich der FC Rot-Weiß bei der gestrigen Präsentation seiner Pläne für den Verbleib im Steigerwaldstadion aus. ERFURT. Rolf Rombach gab sich bei der gestrigen Präsentation der Stadionpläne offensiv wie selten zuvor: "Jetzt steht der Zug auf dem Gleis und nimmt Fahrt auf. Er wird erst anhalten, wenn das Eröffnungsspiel im neuen Stadion steigt." Seine Zuversicht gründet sich in den "vielversprechenden Gesprächen", die der Rot-Weiß-Präsident mit den Politikern von Stadt und Land in den vergangenen Wochen geführt hat. "Fast überall bin ich auf offene Ohren gestoßen", sagt Rombach.Nach der Analyse der vom Architekturbüro Worschech durchgeführten Studie sei man zu dem Entschluss gekommen, dass ein Neubau an der Stelle des Steiger-waldstadions "die beste Lösung" wäre. Der Klubchef wies auf die Tradition der 1931 errichteten Spielstätte hin und die günstige innerstädtische Lage. Schwerer dürfte aber das dadurch wegfallende Problem der Folgekosten gewogen haben. Wie Dr. Claus Worschech errechnete, beträgt der Reparatur- und Investitionsstau des Steigerwaldstadions bereits jetzt fünf Millionen Euro. Nach einem "Auszug" der Fußballer wäre die Sportstätte, die jährlich rund eine Million Euro Unterhaltungskosten benötigt, nicht mehr zu finanzieren.Deshalb hat der FC Rot-Weiß Überlegungen eines Neubaus an anderen Standorten - wie Apfelstädt, Wandersleben, Gispersleben oder das Messe-Gelände - verworfen. Zur Debatte stehen lediglich noch der Neubau einer Multifunktions-Arena oder der Umbau in ein Hybrid-Stadion. Beide Varianten würden etwa 40 Millionen Euro öffentliche Mittel verschlingen (siehe Grafik). Rombach betonte gestern: "Das Stadion müsste durch reine öffentliche Förderung entstehen." Die Stadt Erfurt habe, so der Präsident, "einen hohen einstelligen Millionenbetrag" in Aussicht gestellt. Was bedeutet: Land und EU müssen noch mindestens 30 Millionen Euro locker machen.Eine Summe, die verständlicherweise viele Kritiker auf den Plan rufen wird. Weil damit jede Menge soziale Einrichtungen errichtet und zahlreiche kleinere Sportanlagen modernisiert werden könnten. Rombach kennt diese Diskussion, entgegnet aber: "Wenn es Profifußball in Thüringen geben soll, muss ein neues Stadion gebaut werden." Er verwies gestern noch einmal auf die "erreichte wirtschaftliche Leistungsfähigkeit". Auf Grund der fehlenden Möglichkeiten im jetzigen Stadion würde der Verein bei seinen Werbeeinnahmen 1,2 Millionen Euro unter dem Drittliga-Durchschnitt liegen. "Ohne ein neues Stadion hätte der FC Rot-Weiß keine Zukunft, würde bald in der Bedeutungslosigkeit verschwinden", sagte er.Der Anwalt präferiert den Bau einer Multifunktions-Arena, deren Grundausbau 22 770 Besuchern Platz bietet (davon 16 570 Sitzplätze). Im Bedarfsfall könnte die Kapazität bei Spitzenspielen durch mobile Tribünen auf 29 210 Zuschauerplätze erhöht werden. Dieses Projekt würde allerdings die Ausgliederung der Leichtathletik-Anlagen bedeuten. Architekt Worschech schlug den Bau eines eigenen Leichtathletik-Stadions direkt neben der Leichtathletikhalle - auf dem Areal des Werferplatzes - vor. Die Kosten dafür seien in den veranschlagten 39,4 Millionen Euro bereits enthalten.Die Hybrid-Variante wäre den Leichtathleten aber wohl lieber. Sie sieht vor, dass das neue Stadion weiter von beiden Sportarten genutzt wird - wie in Nürnberg, Berlin oder dem Züricher Letzigrund. Sie hätte jedoch den Nachteil, dass es keine unmittelbare Nähe der Zuschauer zu dem Spielfeld geben kann. Die Sichtweiten, vor allem hinter den Toren, würden noch sehr groß sein.Es liegt jetzt an den Politikern, sich für ein Modell zu entscheiden. Rombach hofft, dass im Erfurter Stadtrat bis Ende Januar 2009 Einigkeit erzielt wird. Danach könnten die Ausschreibungen und Planungen für das Projekt beginnen. Der Baustart ist für März 2010 vorgesehen. Und pünktlich zum Auftakt der Saison 2011/12 soll der Ball in der neuen Arena rollen. Wenn Rombachs Zug nicht an Fahrt verliert. 26.11.2008 Von Marco ALLES Quelle: http://www.thueringer-allgemeine.de __________________________________________________ OTZ: Rot-Weiße Träume Erfurt hat konkrete Pläne für neues Fußballstadion, Jena noch nicht Von Andreas Rabel und Tino Zippel Erfurt/Jena (OTZ). Auf dem Papier sieht alles schön aus. Ab der Saison 2011/12 will der FC Rot-Weiß Erfurt in einem neuen Stadion spielen. Das ist zumindest die Vision von Klub-Präsident Rolf Rombach. Nach seinen Vorstellungen soll an der Stelle des alten Steigerwaldstadions eine reine Fußball-Arena neu entstehen. Bis dahin müsste Rot-Weiß wie die Dresdner jetzt auf einer Baustelle spielen. Erarbeitet hat die Pläne das Erfurter Architekturbüro worschech architects. "Wir haben das Büro beauftragt, weil wir das neue Stadion brauchen, um im Profifußball überlebensfähig zu sein", sagt Rombach. Das neue Stadion würde Platz für 16 000 Zuschauer bieten, kann aber bei Bedarf auf 22 000 und sogar 29 500 Plätze erweitert werden. Von einer "atmenden Lösung" spricht Architekt Dr. Claus D. Worschech. Die Leichtathleten würden im Falle eines Stadionneubaus in eine zu bauende Trainings- und Wettkampfstätte "umgesiedelt" werden. Insgesamt würde das Vorhaben laut Rot-Weiß-Präsident Rombach 39,4 Millionen Euro kosten. Bezahlen soll es die öffentliche Hand, also das Land und die Kommune. "Das Projekt wird komplett aus öffentlichen Geldern finanziert." Das neue Stadion bliebe städtisch, der Klub müsste wie jetzt auch für die Nutzung bezahlen. Für die Vergangenheit ließ Rot-Weiß den Mietzins sogar bei der Stadt stunden, um von den geschätzten 2,5 Millionen Euro Schulden herunter zu kommen. Rombach will auf der Mitgliederversammlung in 14 Tagen Zahlen zum Thema Entschuldung vorlegen. Dass etwas getan werden muss in der 1931 als Mitteldeutsche Kampfbahn eingeweihten Spielstätte, steht außer Frage. Das Steigerwaldstadion ist marode, die Sicht für die Zuschauer zum Teil schlecht - allein für Reparaturen wären fünf Millionen Euro fällig, ohne dass sich im Grunde genommen die Situation verbessert. "Anderswo", so Rombach, sagen die Kommunen "Ja zum Profifußball. Ja zu einem neuen Stadion". In der Dritten Liga seien Dresden, Emden, Paderborn Beispiele für Stadionneubauten. Im Fußball-Osten sind es Rostock, Leipzig und Magdeburg; Halle wird folgen. Doch es gibt in Thüringen nicht nur Fußball, der bestenfalls zweitklassig wäre. Der Landessportbund (LSB) beklagt schon jetzt einen Investitionsstau bei Sportstätten. Insgesamt gäbe es bereits für das nächste Jahr 201 angemeldete Vorhaben mit einem Förderbedarf von 19,5 Millionen Euro. "Zusagen gibt es für gerade einmal 16 Projekte", sagt LSB-Präsident Peter Gösel. Es bleibt abzuwarten, ob das Land den Erfurtern beim Stadionbau kräftig unter die Arme greift. Die Führung des FC Carl Zeiss verfolgt das Geschehen in Erfurt interessiert. "Wir schauen genau, wie sich der Freistaat engagiert und werden das Gleiche für Jena einfordern", sagt Zeiss-Präsident Peter Schreiber. In Jena sei man aber nie davon ausgegangen, "dass der Ausbau des Abbe-Sportfeldes nur mit öffentlichen Geldern zu realisieren ist". Schreiber spricht heute in Köln mit Experten zu Betreiberkonzepten und der Vermarktung eines Stadions. Konkrete Baupläne gibt es in Jena zwar noch nicht, dafür steckt Schreiber die Rahmenbedingungen ab. Der Umbau soll ein reines Fußballstadion sein, das 25 000 Zuschauern Platz bietet. Die Leichtathletik solle ein kleines Stadion neben dem Sportgymnasium erhalten. "Wichtig ist uns die Infrastruktur", sagt Schreiber und meint damit den Bau neuer Straßen und Parkplätze sowie eine separate Gästeanreise, die über eine neue Saalebrücke erfolgen könnte. 2009 hofft der Club, das Projekt auf den Weg zu bringen und 2012 abzuschließen. Erfurt ist schneller. Rombach legte sich gestern auf einen Zeitplan fest: Bis Ende Januar soll der Stadtrat eine Grundsatzentscheidung fällen, grünes Licht für den Stadionneubau geben. 2009 wird geplant, 2010 gebaut und 2011 soll gespielt werden in der neuen Arena. "Wir haben den Zug aufs Gleis gestellt. Er rollt. Von dem Projekt bringt uns niemand ab", sagt Rolf Rombach. 26.11.2008 Quelle: http://www.otz.de
Bild-Thüringen
ROT-WEISS ERFURT: Nach der Weihnachtspause ist am 3. Januar Trainingsauftakt. Am selben Abend tritt RWE beim Hallenturnier in Chemnitz an, einen Tag später in Erfurt sowie in Sömmerda (10.1.). Nach dem Camp in Weißensee (7.-10.1.) geht's vom 12. bis 19.?Januar ins Trainingslager nach Side (Türkei). Test-Gegner: Wehen-Wiesbaden (16.1.), Babelsberg (22.1.), Hannover II (25.1.) und Sachsen Leipzig (28.1.).
Bild-Thüringen
Jena will nicht für Randale-Schaden zahlen Das hört wohl nie auf! Der Derbyzoff zwischen Zeiss-Präsident Peter Schreiber (45) und Erfurt-Boss Rolf Rombach (54) geht weiter. Grund: Jena hat noch immer nicht die 14?000 Euro bezahlt, die als Schaden im Erfurter Steigerwaldstadion beim Derby im August (2:1 für Erfurt) im Gästeblock entstanden. Schreiber: "Herr Rombach hat sich nicht noch mal bei mir gemeldet. Für mich ist die Sache erledigt. Außerdem gibt es ja noch ein Rückspiel." Rombach schäumt vor Wut: "So ein Schwachsinn. Da wird die Stimmung schon vorher angeheizt. Ich habe Herrn Schreiber schriftlich von den Schäden informiert. Aber er hält es scheinbar nicht für nötig, darauf einzugehen." Kann man das nicht in einem Gespräch unter Männern klären? Rombach: "So lange Herr Schreiber keine Reaktion zeigt, wird auch von mir nichts kommen." sk |
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