TA: RWE-Torhüter Rickert: "Ich will aufsteigen"
Torhüter Marcus Rickert spricht über seine Ziele mit dem FC Rot-Weiß, seinen riskanten Stil und seine Thüringer Wurzeln. Im Gespräch mit Marco Alles äußert er sich auch zu dem Jugendtrend auf seiner Position.
Ihnen müssen bestimmt die Hände schmerzen?
Nein, wieso?
Das freie Wochenende haben Sie doch sicher beim Kickboxen verbracht.
Ach, nein. Ich war etwas laufen. Ansonsten habe ich die Zeit mit der Familie genossen. Die war zu Besuch in Erfurt. Meine Mutter stammt ja von hier.
Wie machen sich Ihre Thüringer Wurzeln bemerkbar?
Die Bratwurst schmeckt mir jedenfalls sehr gut.
Was bringt das Kickbox-Training für einen Torhüter?
Jede Menge. Man trainiert Reflexe, Schnellkraft, Kondition - die Fitness insgesamt. Zwei-, dreimal pro Woche bin ich immer zum Training gegangen; hier in Erfurt noch nicht ganz so oft.
Keine Angst vor Verletzungen?
Ich mache ja keine Wettkämpfe. Und im Training gehe ich nur so weit, wie es mir auch guttut.
Haben Sie Ihren Fehler aus dem Regensburg-Spiel verdaut?
Er hat mich schon zwei, drei Tage gewurmt... Ich habe mir die Szene auch mehrmals angeguckt und überlegt, wie ich es anders hätte lösen müssen. Doch so etwas kann passieren, wenn man so viel Risiko geht wie ich.
Sie fungieren quasi als Libero. Wird das von einem Torhüter moderner Prägung verlangt?
Ich denke schon. Das Mitspielen und Abfangen von gegnerischen Bällen in die Spitze gehört dazu. Das ist auch mein Stil. Genauso hat das schnelle Umschalten, das sofortige Einleiten von Gegenangriffen, an Bedeutung gewonnen.
Der Trainer sprach Ihnen das Vertrauen aus. Tut gut, oder?
Klar. Als Spieler braucht man Vertrauen. Es wäre jedoch auch komisch, nach einem Fehler infrage gestellt zu werden. Bisher spiele ich ja eine gute Saison.
Wie ist Ihr Verhältnis zu Konkurrent Andreas Sponsel?
Normal, absolut okay. Ich kenne seine Situation, war früher in Rostock und dann in Koblenz auch die Nummer 2. Damals habe ich mich genauso loyal verhalten wie Andi heute.
Hatten Sie nach Ihrem Wechsel zu Rot-Weiß den Schatten von Dirk Orlishausen gespürt?
Ich wusste, dass er lange hier und sehr beliebt war. Doch beschäftigt hat mich das nicht. Ich konzentriere mich ausschließlich auf meine eigenen Leistungen.
Sie spielten in Emden, Koblenz, Lotte und Wilhelmshaven. Was ist das Spezielle an Rot-Weiß?
Die Fußballbegeisterung ist sehr groß. Man spürt, wie heiß die Menschen auf Erfolge sind.
Wie gefällt Ihnen die Stadt?
Sehr gut. Ich habe mit Phil Ofosu-Ayeh eine WG. Wir kennen uns aus Wilhelmshaven und verstehen uns prima. Wer an der Playstation verliert, muss putzen. Ich war noch nicht so oft dran.
Fehlt Ihnen nicht die Küste?
Im Sommer schon. Doch dafür hat Erfurt eine tolle Altstadt.
Sie waren von der U 15 bis zur U 19 Jugend-Nationaltorhüter. Warum blieb Ihnen der große Durchbruch verwehrt?
Weil mir auch das Glück gefehlt hat. Damals wurde nicht - wie es heute Mode ist - auf junge Torhüter gesetzt. Bei Hansa habe ich eine Klasse-Ausbildung genossen. Aber Matthias Schober galt als unantastbar, als ich zu den Profis aufrückte. Um seine Chance nutzen zu können, muss man sie erstmal kriegen. Aber es ist ja noch nicht zu spät.
Ist für Rot-Weiß der Zug nach oben bereits abgefahren?
Das ist alles so eng in der Liga. Da kann jeder jeden schlagen. Ich bin aber niemand, den es zufriedenstellt, einfach so mitzuschwimmen. Ich will immer das Bestmögliche erreichen, und das ist der Aufstieg. Ich bin noch nie aufgestiegen, daher wird es Zeit. Aber ich denke, der Weg dahin führt nur über die Saarbrücker. Deren Serie ist beeindruckend.
Am Samstag, 14 Uhr, gastiert Burghausen im Steigerwaldstadion. Wird dabei das vierte Remis in Folge herausspringen?
Auf gar keinen Fall. Bei unserer Heimstärke zählt nur ein Sieg. Die drei Unentschieden zuletzt reichen; da hätte ich lieber zweimal gewonnen und einmal verloren. "Remis-Könige" können gern andere Vereine werden.
Marco Alles / 26.09.11 / TA
Quelle: http://www.thueringer-allgemeine.de
================================================================================
TA (Erfurt): RWE-A-Junioren unterliegen Hamburger SV 1:3
So steigen die Ansprüche. Obwohl die Rot-Weiß- A-Junioren-Fußballer - eigentlich nicht unerwartet - beim unbefleckten Bundesliga-Spitzenreiter Hamburger SV mit 1:3 unterlegen waren, saß die Enttäuschung der Erfurter tief.
Hamburg. Rot-Weiß-Trainer Christian Preußer befand: "Wir haben Punkte verschenkt, weil wir vor der Pause die besseren Chancen besaßen, immer mithalten konnten und aus dem Spiel heraus absolut nichts zugelassen haben." Der Spielverderber trug einen Namen: Torben Wacker. Der HSV-Innendecker legte allerdings die Erfurter Mängel bei Standards - schon gegen Werder Bremen zu Tage getreten - gnadenlos offen. Nach der Pause war er nach Ecken zum Führungstor per Kopf (54.) und zum 2:1 per Fuß (73.) zur Stelle.
Der überragende Patrick Göbel hatte zuvor mit einem 18-m-Freistoß den Ausgleich besorgt (64.). Das 3:1 in der Schlussminute war dem Alles-oder-nichts der Rot-Weißen geschuldet. Sonntag (11 Uhr, Gebreite) kommt mit Rostock ein weiterer Titelaspirant. Eine Chance für Rot-Weiß, den Kopf-oben- Anspruch zu untermauern.
Manfred Höhner / 26.09.11 / TA
Quelle: http://www.thueringer-allgemeine.de
Torhüter Marcus Rickert spricht über seine Ziele mit dem FC Rot-Weiß, seinen riskanten Stil und seine Thüringer Wurzeln. Im Gespräch mit Marco Alles äußert er sich auch zu dem Jugendtrend auf seiner Position.
Ihnen müssen bestimmt die Hände schmerzen?
Nein, wieso?
Das freie Wochenende haben Sie doch sicher beim Kickboxen verbracht.
Ach, nein. Ich war etwas laufen. Ansonsten habe ich die Zeit mit der Familie genossen. Die war zu Besuch in Erfurt. Meine Mutter stammt ja von hier.
Wie machen sich Ihre Thüringer Wurzeln bemerkbar?
Die Bratwurst schmeckt mir jedenfalls sehr gut.
Was bringt das Kickbox-Training für einen Torhüter?
Jede Menge. Man trainiert Reflexe, Schnellkraft, Kondition - die Fitness insgesamt. Zwei-, dreimal pro Woche bin ich immer zum Training gegangen; hier in Erfurt noch nicht ganz so oft.
Keine Angst vor Verletzungen?
Ich mache ja keine Wettkämpfe. Und im Training gehe ich nur so weit, wie es mir auch guttut.
Haben Sie Ihren Fehler aus dem Regensburg-Spiel verdaut?
Er hat mich schon zwei, drei Tage gewurmt... Ich habe mir die Szene auch mehrmals angeguckt und überlegt, wie ich es anders hätte lösen müssen. Doch so etwas kann passieren, wenn man so viel Risiko geht wie ich.
Sie fungieren quasi als Libero. Wird das von einem Torhüter moderner Prägung verlangt?
Ich denke schon. Das Mitspielen und Abfangen von gegnerischen Bällen in die Spitze gehört dazu. Das ist auch mein Stil. Genauso hat das schnelle Umschalten, das sofortige Einleiten von Gegenangriffen, an Bedeutung gewonnen.
Der Trainer sprach Ihnen das Vertrauen aus. Tut gut, oder?
Klar. Als Spieler braucht man Vertrauen. Es wäre jedoch auch komisch, nach einem Fehler infrage gestellt zu werden. Bisher spiele ich ja eine gute Saison.
Wie ist Ihr Verhältnis zu Konkurrent Andreas Sponsel?
Normal, absolut okay. Ich kenne seine Situation, war früher in Rostock und dann in Koblenz auch die Nummer 2. Damals habe ich mich genauso loyal verhalten wie Andi heute.
Hatten Sie nach Ihrem Wechsel zu Rot-Weiß den Schatten von Dirk Orlishausen gespürt?
Ich wusste, dass er lange hier und sehr beliebt war. Doch beschäftigt hat mich das nicht. Ich konzentriere mich ausschließlich auf meine eigenen Leistungen.
Sie spielten in Emden, Koblenz, Lotte und Wilhelmshaven. Was ist das Spezielle an Rot-Weiß?
Die Fußballbegeisterung ist sehr groß. Man spürt, wie heiß die Menschen auf Erfolge sind.
Wie gefällt Ihnen die Stadt?
Sehr gut. Ich habe mit Phil Ofosu-Ayeh eine WG. Wir kennen uns aus Wilhelmshaven und verstehen uns prima. Wer an der Playstation verliert, muss putzen. Ich war noch nicht so oft dran.
Fehlt Ihnen nicht die Küste?
Im Sommer schon. Doch dafür hat Erfurt eine tolle Altstadt.
Sie waren von der U 15 bis zur U 19 Jugend-Nationaltorhüter. Warum blieb Ihnen der große Durchbruch verwehrt?
Weil mir auch das Glück gefehlt hat. Damals wurde nicht - wie es heute Mode ist - auf junge Torhüter gesetzt. Bei Hansa habe ich eine Klasse-Ausbildung genossen. Aber Matthias Schober galt als unantastbar, als ich zu den Profis aufrückte. Um seine Chance nutzen zu können, muss man sie erstmal kriegen. Aber es ist ja noch nicht zu spät.
Ist für Rot-Weiß der Zug nach oben bereits abgefahren?
Das ist alles so eng in der Liga. Da kann jeder jeden schlagen. Ich bin aber niemand, den es zufriedenstellt, einfach so mitzuschwimmen. Ich will immer das Bestmögliche erreichen, und das ist der Aufstieg. Ich bin noch nie aufgestiegen, daher wird es Zeit. Aber ich denke, der Weg dahin führt nur über die Saarbrücker. Deren Serie ist beeindruckend.
Am Samstag, 14 Uhr, gastiert Burghausen im Steigerwaldstadion. Wird dabei das vierte Remis in Folge herausspringen?
Auf gar keinen Fall. Bei unserer Heimstärke zählt nur ein Sieg. Die drei Unentschieden zuletzt reichen; da hätte ich lieber zweimal gewonnen und einmal verloren. "Remis-Könige" können gern andere Vereine werden.
Marco Alles / 26.09.11 / TA
Quelle: http://www.thueringer-allgemeine.de
================================================================================
TA (Erfurt): RWE-A-Junioren unterliegen Hamburger SV 1:3
So steigen die Ansprüche. Obwohl die Rot-Weiß- A-Junioren-Fußballer - eigentlich nicht unerwartet - beim unbefleckten Bundesliga-Spitzenreiter Hamburger SV mit 1:3 unterlegen waren, saß die Enttäuschung der Erfurter tief.
Hamburg. Rot-Weiß-Trainer Christian Preußer befand: "Wir haben Punkte verschenkt, weil wir vor der Pause die besseren Chancen besaßen, immer mithalten konnten und aus dem Spiel heraus absolut nichts zugelassen haben." Der Spielverderber trug einen Namen: Torben Wacker. Der HSV-Innendecker legte allerdings die Erfurter Mängel bei Standards - schon gegen Werder Bremen zu Tage getreten - gnadenlos offen. Nach der Pause war er nach Ecken zum Führungstor per Kopf (54.) und zum 2:1 per Fuß (73.) zur Stelle.
Der überragende Patrick Göbel hatte zuvor mit einem 18-m-Freistoß den Ausgleich besorgt (64.). Das 3:1 in der Schlussminute war dem Alles-oder-nichts der Rot-Weißen geschuldet. Sonntag (11 Uhr, Gebreite) kommt mit Rostock ein weiterer Titelaspirant. Eine Chance für Rot-Weiß, den Kopf-oben- Anspruch zu untermauern.
Manfred Höhner / 26.09.11 / TA
Quelle: http://www.thueringer-allgemeine.de