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26.05.2010
Kicker: Sponsel bleibt in Erfurt/Drexler bislang einziger Neuzugang

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TA: FC Rot-Weiß kontaktierte Bochumer Staatsanwaltschaft

Die Vertragsverlängerung mit Torwart Andreas Sponsel bis 2012 geriet am Dienstag zur Nebensache. Auf allen Ebenen bemühte sich der FC Rot-Weiß, Licht ins Dunkel der Manipulations-Vorwürfe zu bekommen.

Erfurt. Der Verein beantragte nun offiziell bei der zuständigen Bochumer Staatsanwaltschaft Einsicht in die Ermittlungsakten. "Doch das kann Wochen dauern", sagte Rot-Weiß-Präsident Rolf Rombach und rechnet darum nicht mit schnellen Ergebnissen. Bestätigt wird diese Annahme von Oberstaatsanwalt Bernd Bienioßek. Mit einer Bekanntgabe von ersten Resultaten in dem Wett- und Manipulationsskandal sei "frühestens Ende des nächsten Monats zu rechnen", sagte der Sprecher der ermittelnden Justizbehörde. "Dann könnte es einen kleinen Schnitt geben. Vorher gibt es von unserer Seite weder Bestätigungen noch Dementis", meinte er gegenüber unserer Zeitung. Dass dadurch, auch im aktuellen Fall des FC Rot-Weiß, weitere Spekulationen forciert werden, könne er durchaus nachvollziehen. Das müsse man eben in Kauf nehmen.

Der Drittligist war durch einen MDR-Bericht mit Wettmanipulationen in Verbindung gebracht worden. Zwei Spiele stehen unter dem Verdacht, verschoben worden zu sein: das 2:2 am 23. Mai 2009 gegen Wuppertal und das 0:1 am 7. November 2009 bei Dortmund II. Wie Rombach bestätigte, sind drei Akteure aus dem aktuellen Kader verdächtig. Der im Fernseh-Interview mit den Vorwürfen konfrontierte Kapitän Samil Cinaz stand dem Präsidenten gestern telefonisch Rede und Antwort: "Er hat mir versichert, dass er nichts Strafbewehrtes getan hat", sagte Rombach über das Gespräch mit dem zum Zweitligisten FSV Frankfurt abwandernden 24-Jährigen. Die Frage, ob Cinaz zumindest den Kontakt zu mutmaßlichen Wettbetrügern eingeräumt hat, ließ der Klubchef unbeantwortet. Cinaz selbst weilt wie alle anderen Erfurter Spieler seit vergangenen Samstag im Urlaub.

Obwohl Rombach weiter von der Unschuld der verdächtigen Akteure ausgeht, stellt er klar: "Die Wahrheit liegt allein in den Akten der staatsanwaltlichen Ermittler." Um den langwierigen Verfahrensweg eventuell abzukürzen, wird ein Kollege aus seiner Anwaltskanzlei noch in dieser Woche in Bochum vorstellig. Der auf Wirtschaftsrecht spezialisierte Thomas Patschke soll vor Ort Akteneinsicht nehmen. Außerdem beabsichtigt der FC Rot-Weiß eine Konsultation in der DFB-Zentrale in Frankfurt.

Dort wurden gestern erstmals Urteile im Zuge des Manipulations-Skandals gesprochen und vier Akteure "wegen unsportlichen Verhaltens" gesperrt. Bei Tim Hagedorn, Ex-Spieler des Regionalligisten SC Verl, läuft die Halbjahres-Strafe nach DFB-Angaben in diesen Tagen bereits ab. Drei Nachwuchs-Kicker von Arminia Bielefeld müssen wegen Manipulations-Verabredungen für sechs, acht und 14 Monate zwangsweise pausieren.

Hagedorn war deswegen verurteilt worden, weil "er den Anschein einer Manipulationszusage gegenüber seinem damaligen Mitspieler Patrick Neumann erweckt" hatte. Das gegen Neumann eingeleitete Ermittlungsverfahren wurde ausgesetzt, da er aktuell keinem Verein angehört. Er hatte nach Angaben seines Anwalts zugegeben, 500 Euro für manipulierte Partien angenommen zu haben.

Nicht nur aufgrund dieser Fälle wollen die Erfurter die Vorwürfe nicht auf die leichte Schulter nehmen, wie Klubsprecher Wilfried Mohren betonte. Er selbst will mit seinem ehemaligen Kollegen des MDR in Verbindung treten, um einen Kontakt zu dem angeblichen Informanten herzustellen. "Wenn er tatsächlich ein Insider ist, könnte er uns bei der Aufarbeitung sicher weiterhelfen", sagte Mohren. In dem Fernseh-Bericht hatte eine anonyme Quelle behauptet, in Erfurt würden seit drei Jahren regelmäßig Spiele manipuliert. Mindestens drei Akteure seien involviert.

Gerüchte, die die sportlichen Planungen alles andere als erleichtern. Abgesehen von der Vertragsverlängerung von Ersatztorhüter Sponsel um zwei Jahre konnte Geschäftsführer Rainer Hörgl gestern nichts Neues vermelden. "Leider nein", lautete seine Antwort auf die Frage, ob der Verein vertraglich gebundene, aber perspektivlose Spieler mittlerweile losgeworden ist.

Marco Alles / 26.05.10 / TA

Quelle: http://www.thueringer-allgemeine.de
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