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26.03.2010
TA: Rot-Weiß: Mittwoch neuer Trainer auf der Bank

Nächsten Mittwoch soll schon der Neue auf der Bank sitzen. Der FC Rot-Weiß Erfurt hat seinen Trainer Rainer Hörgl nach der 0:3-Pleite im Thüringenderby gegen Carl Zeiss Jena mit sofortiger Wirkung beurlaubt. Der Club reagierte damit auf den wachsenden Druck von außen. Gemeint sind damit vor allem die verärgerten Fans.

Erfurt. Hörgl wird ebenso von seiner Funktion als Manager entbunden, die er vor kurzem erst eingenommen hatte. Dies teilte der Drittligist heute Mittag auf einer Pressekonferenz mit. Bei der gestrigen 0:3-Niederlage gegen den Erzrivalen Jena geriet der 52-Jährige bereits ins Schussfeld des rot-weißen Fanblocks. "Wir haben die ***** voll." "Hörgl raus!" Die erbosten Anhänger machten sich lautstark Luft.

Hörgl selbst empfand die Stimmung gegen ihn sogar als grenzwertig. "Die Schmerzgrenze ist überschritten worde", sagte ein sichtlich angeschlagener Rainer Hörgl auf der Pressekonferenz.

"Wir sehen in der Beurlaubung von Herrn Hörgl die einzige Chance, um den Druck von der Mannschaft nehmen zu können", sagte Präsident Rolf Rombach. Am Samstag gegen Sandhausen werden Thomas Köhler und Henri Fuchs die Mannschaft betreuen. Bis zum Spiel nächsten Mittwoch gegen Bayern München (A) will die Mannschaft einen neuen Trainer präsentieren.

Jan Hollitzer / 25.03.10 / TA

Quelle: http://www.thueringer-allgemeine.de

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TA: Polizei zieht positive Bilanz nach Thüringen-Derby

Die Polizei hat am Donnerstag eine positive Bilanz des Thüringen-Derby am Abend zuvor in Erfurt gezogen. Es habe keine schweren Ausschreitungen oder Vorkommnisse gegeben, sagte Erfurts Polizeisprecher Manfred Etzel der Thüringer Allgemeine. Rot Weiß Erfurt hatte das Spiel gegen den FC Carl Zeiss Jena mit 0:3 verloren.

Erfurt. Allerdings werde in einem Fall wegen schwerer Körperverletzung ermittelt. Der Täter sei bisher aber nicht bekannt. Zudem wurden drei Polizeibeamte leicht verletzt. In zwei Fällen verdächtigt die Polizei Erfurter Fans Polizeiautos durch dagegentreten und einen Steinwurf beschädigt zu haben. Und in einem Fall muss sich wegen des Benutzen eines Feuerwerkskörpers ein Zuschauer wegen Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz verantworten.

Nach Spielende habe es keine größeren Probleme gegeben, sagte Etzel. Allerdings seien die Entlastungszüge nach Jena etwa 30 Minuten später gefahren, da die Jenaer Fans im Stadion noch ihren Sieg feiern wollten. Am Bahnhof hätten dann Erfurter Fußballanhänger auf die Jenaer Schlachtenbummler gewartet und vereinzelt Polizisten mit Flaschen und Steinen beworfen. Der Bereich des Bahnhofs war am Nachmittag und in der Nacht jeweils weiträumig abgesperrt worden.

Nach Polizeiangaben waren zu dem Spiel aus beiden Fangruppen jeweils 80 gewaltbereite Hooligans gekommen. Zudem registrierten die Beamten bei den Erfurter Anhängern noch weitere 300 und im Jenaer Fan-Block noch etwa 170 Personen, die in der Gruppe zu Aggressivität neigen.

Bereits vor Spielbeginn hatte es am Erfurter Hauptbahnhof kleinere Rangeleien beider Anhängergruppen mit der Polizei gegeben. Zudem wurden erste Feuerwerkskörper gezündet. Die Sperrung der Durchfahrt am Bahnhof und umliegender Straßen hatte im Berufsverkehr zu einem Verkehrschaos in der Landeshauptstadt geführt, da unter anderem das Gros der Straßenbahnen betroffen war.

In der zweiten Halbzeit des Spiels war durch das Einsetzen von Böllern und Bengalfeuern in den beiden Fanblocks fast ein Spielabbruch provoziert worden. Trotz Einlasskontrollen war es gelungen, Feuerwerkskörper mit in das Stadion zu schmuggeln.

Kai Mudra / 25.03.10 / TA

Quelle: http://www.thueringer-allgemeine.de

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TLZ: FC Rot-Weiß feuert Sportchef Rainer Hörgl

Die Sonne über dem Erfurter Steigerwaldstadion und die frühlingshaften Temperaturen täuschten am Tag nach der 0:3-Heimpleite am Abend zuvor gegen Erzrivalen FC Carl Zeiss Jena. Beim FC Rot-Weiß sind dunkle Wolken aufgezogen. Inzwischen hat der Verein reagiert - und den Trainer gefeuert.
Erfurt. Mit sofortiger Wirkung beurlaubte Rot-Weiß gestern seinen Sportchef Rainer Hörgl in seinen Funktionen als Cheftrainer und sportlicher Leiter. Sein Nachfolger soll am kommenden Mittwoch beim Auswärtsspiel bei Bayern München II auf der Bank sitzen. Am kommenden Sonnabend gegen Sandhausen werden Co-Trainer Henri Fuchs und Torwarttrainer Thomas Köhler die Mannschaft betreuen. Dann werden der an der Nase operierte Martin Pohl und Christopher Handke aufgrund eines Muskelfaserrisses fehlen.

«Wir haben höchsten Respekt für Rainer Hörgl und seinem hohen Fußballsachverstand», betonte Klubchef Rolf Rombach, der den 53-Jährigen trotz der Beurlaubung auch für die Zukunft weiter an den Verein binden will. In welcher Funktion das sein wird, ließ man gestern noch offen.

Unmittelbar nach dem Jena-Spiel saßen Vorstand und Hörgl lange im Stadion zusammen. Nicht verklungen waren da die Schmährufe eines Großteils der RWE-Fans gegen den Trainer, die der Bayer quasi schon seit seinem Amtsantritt in Erfurt im Sommer 2009 zu ertragen hat. «Es tut weh. Ein wenig mehr Respekt ihm gegenüber wäre angebracht gewesen», so Rombach gestern. Dessen Vize Detlef Goss gab gestern vor den Medienvertretern zu, in der Nacht zuvor über seinen Rücktritt nachgedacht zu haben: «Fünf Jahre arbeite ich hier mit Rolf Rombach ehrenamtlich für den Verein. Die Reaktionen von den Rängen und die abgeschossenen Feuerwerkskörper während des Jena-Spieles waren für mich nicht zu ertragen.»

An einen Rücktritt dachte zumindest Rombach nicht, auch wenn er sich sichtlich entsetzt über die jüngste verbale Eskalation im Stadion zeigt: «Viele Fans», sagt er, «glauben, nur sie hätten ein Herz für den FC Rot-Weiß. Dabei arbeiten Detlef Goss und ich über fünf Jahre hier ehrenamtlich für den Verein, der wie ein großes Unternehmen geführt werden muss.» Der Anwalt für Insolvenzrecht fordert künftig eine bessere Kommunikation zwischen Verein und Fans.

Rainer Hörgl hatte nach seiner Beurlaubung nicht wie sonst bei Trainern üblich seine Taschen gepackt und das Weite gesucht. Der 53-Jährige stellte sich gestern der Presse. «Ich habe keinen Grund, mich zu verstecken und habe nichts verbrochen», so Hörgl, dessen persönliche Schmerzgrenze nach den persönlichen Anfeindungen gegen ihn am Mittwochabend überschritten war. «Die Art der Schmährufe gegen mich», sagt er, «haben die Grenze überschritten. Mir war vor dem Spiel klar, wenn wir verlieren, bin ich wieder der Buhmann. Ich wurde regelrecht diskreditiert.»

Hörgl zieht ausdrücklich die Konsequenzen aufgrund der Stimmung der rot-weißen Anhänger gegen seine Person. «Jetzt hat Rot-Weiß die Chance für eine andere Stimmung im Stadion, wenn der Buhmann weg ist. Ich appelliere an alle Zuschauer: Unterstützt die Mannschaft jetzt im Abstiegskampf bedingungslos.» Der Bayer, der seine Zeit in Erfurt nicht als persönlich größte Enttäuschung sieht, glaubt für die restlichen zehn Saisonspiele fest an den Klassenerhalt des FC Rot-Weiß: «Die Mannschaft ist gefestigt und steht eng zusammen.» Eine Generalabrechnung mit dem Verein und dessen Umfeld wird es für Hörgl nicht geben. «Das ist nicht mein Stil», betont er und gibt zu: «Die Mannschaft wurde zu Saisonbeginn zu gut gesehen. Wir können vorne mitspielen. Doch um länger unter den besten acht Teams spielen zu können, muss einiges passen.» Es fehle beim FC Rot-Weiß, sagt Rainer Hörgl, «in der Breite, um permanent vorn dabei sein zu können.»

Ob der FC Rot-Weiß jetzt einen Trainer nur für die restlichen Saisonspiele oder auch darüber hinaus verpflichten wird, ließ Rolf Rombach gestern offen. Erste Gespräche sollen noch im Laufe des gestrigen Tages geführt worden sein. Zuletzt beim 0:2 in Wehen-Wiesbaden waren mit Gerd Dais, Rudi Bommer und Pavel Dotchev drei derzeit vereinslose Trainer vor Ort. Der frühere Erfurter Cheftrainer Dotchev aber wird, so Rombach, nicht wieder am Steigerwald anheuern. «So lange Detlef Goss und ich hier sind, schließe ich das definitiv aus.»

Neben der Suche nach einem neuen Trainer wartet man beim FC Rot-Weiß in diesen Tagen auch auf Post vom Deutschen Fußball-Bund (DFB). Die Vorfälle im Erfurter Fanblock mit den Feuerwerkskörpern und Böllern beim Derby, die zu einer kurzen Spielunterbrechung geführt hatten, werden auf jeden Fall ein Nachspiel haben. «Ich hoffe, dass es diesmal noch bei einer Geldstrafe bleibt und wir nicht mit einem Punktabzug bestraft werden, der unsere sportliche Situation noch verschlimmern würde», sagt Rombach, während sein Vize Detlef Goss betont: «Wir haben im Stadion eine Videoanlage und hoffen, diese Leute so ausfindig zu machen. Sie werden nie wieder unser Stadion betreten und auf das schärfste zur Verantwortung gezogen.»

Der Mittag nach dem Thüringenderby: Die wärmenden Sonnenstrahlen täuschen darüber hinweg, dass dem FC Rot-Weiß Erfurt im Liga-Endspurt stürmische Zeiten bevorstehen.

Thomas Czekalla / 25.03.10 / TLZ

Quelle: http://www.tlz.de

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TA: Dem Volkszorn gebeugt: FC Rot-Weiß sucht Nachfolger

Nach dem Debakel im Thüringenderby gegen Jena (0:3) und den Anfeindungen der eigenen Zuschauer gegenüber Rainer Hörgl zog der FC Rot-Weiß die Reißleine und trennte sich mit sofortiger Wirkung vom Sportchef. Damit ist auch das "Modell Magath" in Erfurt gescheitert.

Erfurt. Kurz nach ein Uhr in der Nacht zu gestern war das Ende von Rainer Hörgl besiegelt. Da verständigte sich der 52-Jährige mit dem Klubpräsidium auf eine Beurlaubung. Morgen, 14 Uhr, im Heimspiel gegen Sandhausen werden die bisherigen Assistenten Henri Fuchs und Thomas Köhler die Mannschaft betreuen. Bis kommenden Mittwoch und der Partie bei Bayern München II soll ein Trainer gefunden sein, "der uns vor dem Abstieg bewahrt", sagte Präsident Rolf Rombach.

Der mit forsch proklamierten Aufstiegsambitionen in die Saison gestartete Verein steckt mitten im Überlebenskampf. Nach der Pleite im Derby, der dritten Niederlage in Folge ohne eigenes Tor, beträgt der Vorsprung auf die Abstiegsplätze nur noch drei Punkte. "Wir sehen in der Trennung von Herrn Hörgl die letzte Chance, um den Druck von der Mannschaft zu nehmen", sagte der Klubchef und bestätigte damit, sich nun dem Volkszorn gebeugt zu haben. Schon während der gesamten Saison, aber vor allem gegen den FC Carl Zeiss war Hörgl zur Zielscheibe einer immer größer werdenden Fanschar geworden. Die schlimmen Anfeindungen hatten bei ihm die "Schmerzgrenze überschritten" und, wie unsere Zeitung erfuhr, auch Tränen fließen lassen.

Trotzdem bewies der Bayer in der Stunde des Abschieds Größe und machte seinen Spielern, die ihn im Stich gelassen hatten, keinen Vorwurf: "Enttäuscht bin ich von niemandem; außer von den Ergebnissen. Die Jungs haben sich nie hängen lassen." Die Darbietungen in den vergangenen Wochen belegten allerdings etwas anderes. Da schien es, als spielte ein Teil des Teams gegen den Trainer. Durch Hörgls Entlassung haben die Akteure nun kein Alibi und die Zuschauer keinen Buhmann mehr. Ob die Öffnung des Ventils den Spielfluss zurückbringt, wird sich morgen Nachmittag zeigen.

Gestern saß der Schock über den peinlichen und selbst in Jena Mitleid erregenden Auftritt bei allen Beteiligten noch tief. "Diese Niederlage tut sehr, sehr weh", sagte Rombach. Dennoch seien der respektlose Umgang mit dem Sportchef und die persönlichen Beleidigungen, die dem Präsidium entgegenschlugen, inakzeptabel gewesen. Vizepräsident Detlef Goss gab zu, erstmals in fünf Jahren daran gedacht zu haben, zurückzutreten. Zu sehr hätten ihm die hasserfüllte Atmosphäre und die Randale im Stadion zugesetzt. Das mehrfache Abbrennen von Feuerwerkskörpern und bengalischem Feuer wird dem Verein auf jedem Fall eine Geldstrafe durch den DFB einbringen; weil man unter Bewährung steht vielleicht sogar ein Geisterspiel oder einen Punktabzug.

"Das wäre fatal", sagte Rombach, der trotz der beängstigenden Talfahrt (vier Punkte aus den letzten sieben Spielen) das Vertrauen in die Mannschaft nicht verloren hat. "Ich bin überzeugt davon, dass sie in den noch ausstehenden zehn Partien die nötigen Punkte für den Klassenerhalt holen wird." Mit welchem Trainertypen das geschehen soll ob mit einem klassischen Feuerwehrmann, einem sogenannten "harten Hund" oder einer Lösung für die weitere Zukunft , blieb noch unbeantwortet. Auf eines legte sich der Klubchef jedoch fest: "Eine Rückkehr von Pavel Dotchev wird es unter unserer Führung nicht geben." Der Name des im Februar 2008 "geflüchteten" Ex-Trainers, der seit zehn Monaten ohne Job ist, wurde bereits nach dem Abpfiff des Derbys heiß gehandelt.

Die Beurlaubung Hörgls stellt auch für Rombach persönlich eine schwere Niederlage dar. Erst in der Winterpause hatte er neue Strukturen geschaffen, in dem er den Trainer zum Sportchef beförderte. Doch das dem Schalker Modell mit Felix Magath als starkem Mann ähnliche Experiment misslang aus mehreren Gründen. Hörgl besaß im Umfeld des Vereins keine Lobby und auch innerhalb des Teams nicht die volle Unterstützung. Zudem wich der anfangs so konsequente Trainer zunehmend von seiner Linie ab. Aufgrund des spielerischen Einbruchs nach der Winterpause erschien er immer ratloser.

Wie Rombach ankündigte, will der FC Rot-Weiß auf den "Fußball-Sachverstand des integren Menschen Rainer Hörgl" in Zukunft auch nicht verzichten. Da er noch einen Vertrag bis 30. Juni 2011 hat soll es im Sommer Gespräche über die mögliche Zusammenarbeit geben. Ob es sich dabei um den Posten des Sportdirektors oder eine andere Funktion im Verein handeln könnte, ließen beide Seiten offen. Hörgl, der nun zu Hause im Chiemgau einige Wochen ausspannen will, bekundete durchaus Lust an einer neuen Aufgabe: "Hier kann etwas entstehen. Das Verhältnis zum Präsidium, den Mitarbeitern der Geschäftsstelle und den Spielern war ja okay", sagte er.

Nicht nur seine zweite Chance in Erfurt hängt jedoch vom Klassenverbleib ab. Sondern in erster Linie die Existenz des Klubs.

Marco Alles / 26.03.10 / TA

Quelle: http://www.thueringer-allgemeine.de

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Kicker: Schwierige Phase endet für Hörgl

MDR: RWE beurlaubt Trainer Rainer Hörgl

Freies Wort: Nach Derby-Desaster: Rot-Weiß beurlaubt Trainer Hörgl

Freies Wort: Steinwürfe und Böller beim Fußballderby in Erfurt

Freies Wort: Ein Spaziergang im Steigerwald
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EyeP TV: Erfurt trennt sich von Rainer Hörgl [1/3]
EyeP TV: Erfurt trennt sich von Rainer Hörgl [2/3]
EyeP TV: Erfurt trennt sich von Rainer Hörgl [3/3]


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Bild Thüringen:

Direkt nach der Pleite warf Hörgl hin - RWE-Sportchef geht ohne Abfindung


Von MICHAEL WINDISCH
Er ging mit einem Lächeln auf den Lippen ...Rainer Hörgl (53) ist nicht mehr Sportchef von Drittligist Rot-Weiß Erfurt! Mittwoch, um 21.49 Uhr, nach der 0:3-Pleite im Thüringen-Derby gegen Jena, trat der Ex-Augsburger zurück. "Wenn es am Schönsten ist, soll man aufhören", lautet eine alte Weisheit. Bei Hörgl müsste es heißen: "Wenn es am Schlimmsten ist ..." Von den eigenen und den Gästefans verhöhnt und beleidigt, von der Mannschaft im Stich gelassen! So hatte sich Hörgl das in Erfurt nicht vorgestellt. Am 23. Januar noch bekam er alle Macht im Verein, wurde neben seiner Arbeit als Cheftrainer auch Sportdirektor. Deswegen musste Ex-Manager Stephan Beutel gehen.

Aus Hörgl wurde SUPERHÖRGL! Steiler Aufstieg - tiefer Fall. Sportlich lief in den letzten Wochen nicht mehr viel zusammen. Und bei den Fans
hatte der ruhige, besonnene und introvertierte Hörgl sowieso nie eine Chance. RWE-Boss Rolf Rombach meinte einmal: "Wenn wir mit Herrn Hörgl aufsteigen, sind die Fans sicher sauer, weil wir auf Platz zwei und nicht auf Platz eins gelandet sind." Diese Aussage bringt die Stimmung auf den Punkt. Als Hörgl kurz nach der Derby-Pleite Rombach seinen Rücktritt anbot, erbat sich dieser noch Bedenkzeit. Aber beide wussten bereits zu diesem Zeitpunkt: es geht nicht anders. Rombach geknickt: "Wir nehmen mit dieser Entscheidung Herrn Hörgl aus der Schusslinie. Die Verantwortung liegt nun bei der Mannschaft." Aber kann die damit überhaupt umgehen? Rombach: "Sie werden es müssen. Auch für Hörgl." Der war nach dem Spiel fix und fertig, den Tränen nah. Hörgl: "So eine Situation habe ich noch nie erlebt. So der Buhmann zu sein, ist schon hart."

Nach BILD-Informationen verzichtet Hörgl auf eine Abfindung. Gegen Sandhausen (Samstag, 14 Uhr) übernehmen Co-Trainer Henri Fuchs und Torwart-Coach Thomas Köhler. Bis Mittwoch soll Hörgls Nachfolger präsentiert werden.


RWE-Fans beschimpfen Spieler - "Ihr seid die Schande von Erfurt"

Nach dem Spielschickte RWE-Boss Rolf Rombach die Mannschaft noch mal zu den Fans. Das hätte er sich sparen können. Die bekamen nur das zu hören, was es schon nach dem 0:3 gab: "IHR SEID DIE SCHANDE VON ERFURT!" So wurde noch nie eine Erfurter Mannschaft abgestraft. Zu enttäuscht sind die Anhänger über die sportlichen (Fehl-)Leistungen. Die Häme ging sogar soweit, dass sich die RWE- und Jena-Fans gemeinsam gegen Rainer Hörgl verbündeten! "Nehmt den Hörgl mit", skandierten die RWE-Fans Richtung Jena-Block. Die riefen zurück: "Rainer Hörgl, du bist der beste Mann." Der Ex-Sportchef wurde gleich von beiden Vereinen verhöhnt. Weitere Gesänge der RWE-Fans: "Ohne Hörgl habt ihr keine Chance" oder "Wir sind Erfurter und DU nicht."


RWE-Fans riskieren Spielabbruch - Jetzt droht sogar Punktabzug

Für die Fans war die Erfurter Mannschaft eine Schande. Aber was einige Chaoten selber auf den Rängen zeigten, war nicht viel besser! Bereits vor dem Spiel zündelten und böllerten beide Mannschaften um die Wette. Das sah zwar schön aus - ist aber verboten! RWE-Boss Rolf Rombach: "Ich kann es einfach nicht verstehen. Die, die das machen, wollen dem Verein schaden. Ich hoffe auf eine Geldstrafe, aber da wir vorbelastet sind, ist von Geisterspiel bis Punktabzug alles drin." Schon während des Spiels bezogen gut 80 Polizisten und vier Mannschaftswagen Stellung vor der Geschäftsstelle. Es war durchgesickert, dass sie gestürmt werden soll. Passiert ist aber nichts. Rombach: "Wir müssen dringend an unserer Zuschauerkultur arbeiten. SO kann es nicht weitergehen."
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