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25.09.2010
TA: Löchrige Abwehrreihen versprechen torreiches Thüringer Derby

12.000 Zuschauer werden am Samstag ab 14 Uhr erwartet, wenn Jena zum 126. Derby in Erfurt gastiert. Und die Fans dürfen sich auf jede Menge Tore freuen. Keine anderen Drittligisten ließen bisher so viele Gegentreffer zu wie die Thüringer Vereine.

Erfurt. Geht es nach den kassierten Toren, müssten der FC Rot-Weiß und der FC Carl Zeiss aus der 3. Liga absteigen: 17 bzw. 18 Gegentreffer kassierten Thüringens Klubs in den bisherigen neun Duellen. "Bestmarken", die vor allem den beiden Keepern schwer im Magen liegen. Dirk Orlishausen (Erfurt) und Carsten Nulle (Jena) gehören zu den Besten ihrer Zunft, wurden allerdings von den Vorderleuten häufig allein gelassen. Während Nulle beim 0:0 gegen Aalen wenigstens zum zweiten Mal in dieser Saison unbezwungen blieb, stand bei Orlishausen noch nie die Null.

"Das ist ärgerlich und muss am Samstag unser Ziel sein", fordert der Rot-Weiß-Torhüter und ist sich dabei mit Verteidiger Jens Möckel einig: "Die Situation ist sehr unbefriedigend für uns. Wir müssen es endlich mal schaffen, den Kasten sauber zu halten." Ob er überhaupt mitwirken kann, entscheidet sich kurzfristig. Die Adduktoren machen dem 22-Jährigen zu schaffen. Fragezeichen stehen zudem hinter den angeschlagenen Rudi Zedi (Fußprellung) und Denis-Danso Weidlich (Wadenprobleme). Auch der Einsatz von Tino Semmer ist wegen dessen Blutergusses im Trommelfell immer noch offen.

Die seit sechs Spielen sieglosen Jenaer hoffen auf die Rückkehr von Marco Riemer, um die angespannte Personalsituation in der Defensive etwas zu entschärfen. Doch Erfurts Trainer Stefan Emmerling weiß: "Im Derby ist es egal, wer auf dem Platz steht. Da will jeder alles aus sich herausholen." Und er hätte auch nichts gegen weitere Gegentore: "Aber nur, so lange wir mindestens einmal mehr als die Jenaer treffen." Dann wäre auch geklärt, wer die Schießbude der Liga ist.

Marco Alles / 23.09.10 / TA

Quelle: http://www.thueringer-allgemeine.de

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TA: Erfurt gegen Jena: Die Mutter aller Spiele

Wer ist die Nummer 1 im Thüringer Fußball? Ab 14 Uhr wird am Samstag die Frage zumindest für die nächsten Monate beantwortet. Doch das 126. Derby könnte auch richtungsweisend für die sportliche Entwicklung der leidgeprüften Vereine sein.

Hier geht's zum Live-Ticker: http://arm.in/k7a

Erfurt/Jena. "Solche Spiele sind doch das, worauf sich jeder Fußballer freut", meint Rot-Weiß-Trainer Stefan Emmerling. Trotz der Drucksituation, in die seine Mannschaft ihn und sich selbst durch das 0:4-Debakel in Braunschweig manövriert hatte, fiebert er dem "Spiel der Spiele" entgegen. Und ist sich sicher: "Wenn wir an die Leistungen der letzten Heimspiele anknüpfen, ist die Chance groß, erneut zu gewinnen." Die Darbietung gegen Offenbach vor einer Woche sei der Maßstab.

Kurioserweise hat der Verlauf und der Ausgang des jüngsten Derbys erst dafür gesorgt, dass Emmerling überhaupt Trainer in Erfurt ist. Am 24. März diesen Jahres waren die Rot-Weißen im eigenen Stadion vom Erzrivalen vorgeführt worden (0:3). Rainer Hörgl wurde daraufhin als Trainer beurlaubt und kurz darauf durch den Ex-Profi ersetzt.

Dieser setzt auf jene Startformation, die gegen Offenbach begeistert hatte. Was bedeutet: Die Versager von Braunschweig erhalten eine zweite Chance. "Es ist aber egal, wer auf dem Platz steht", sagt Emmerling. "In einem Derby gibt jeder Vollgas. Da ist alles offen." Vielleicht habe sein Team einen kleinen Vorteil, "weil wir zu Hause antreten". Allerdings liegt der letzte Derby-Heimsieg schon mehr als zwei Jahre zurück: Im August 2008 gewann Rot-Weiß mit 2:1.
In der Gesamtbilanz hat indes Jena die Nase vorn. Die Saalestädter verbuchten in den bisherigen 125 Duellen seit 1903 insgesamt 47 Siege, Erfurt kommt auf 46 - und hat sich für heute den Ausgleich vorgenommen. Und dieser könnte gleichzeitig die Initialzündung für den weiteren Saisonverlauf sein. Bisher wechselten sich Licht und Schatten bei Rot-Weiß regelmäßig ab - von Konstanz keine Spur.

Wissenswertes rund um das Thüringenderby

Die Stadiontore öffnen für den Gästebereich bereits 12 Uhr, für den Bereich der heimischen Fans 12.30 Uhr.

An der Tageskasse, die ab 12 Uhr geöffnet ist, sind noch Restkarten für den Marathontor-Bereich sowie Stehplatz-Tickets erhältlich.

Es wird keine Kasse für Jena-Fans geben. Eine Anreise ohne Karte ist zwecklos.

Der Eingang Marathontor bleibt aus Sicherheitsgründen geschlossen. Der Zu- und Abgang zu bzw. von den Blöcken H und I erfolgt über den Eingang Thüringenhalle.

Für Jena-Fans steht das Parkhaus "Am Stadion" zur Verfügung, Erfurter Fans der Parkplatz Thüringenhalle.

Jenaer Fans, die mit dem Sonderzug anreisen, dürfen weder Glasflaschen noch Getränkedosen mit sich führen.

Nicht mit ins Stadion genommen werden dürfen Blockfahnen, Druckluft-Fanfaren, Doppelhalter, Choreografie-Material und pyrotechnische Erzeugnisse aller Art.

Erlaubt sind nur Fahnen von bis zu 1,50 m-Stablänge, fünf Trommeln und zwei Vorsänger mit Megafon.

Marco Alles; Holger Zaumsegel / 25.09.10 / TA; OTZ

Quelle: http://www.thueringer-allgemeine.de

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TLZ: Rüdiger Schnuphase: Derby-Verlierer vor schweren Zeiten

Als Aktiver erlebte der frühere DDR-Fußball-Nationalspieler Rüdiger Schnuphase 26 Thüringenderbys - in den Trikots sowohl des FC Rot-Weiß Erfurt als auch des FC Carl Zeiss Jena. Am Sonnabend steigt das 126. Derby beider Kontrahenten.

Erfurt. Kaum einer kennt das Flair des Thüringenderbys so wie er. 26 Mal war Rüdiger Schnuphase dabei, sechs Jahre mit dem FC Rot-Weiß, acht mit den Jenaern. "Die Stimmung war immer prächtig", erinnert sich der heute 56-jährige frühere 45-fache DDR-Nationalspieler, der 1982 für ein Kuriosum in der damaligen Oberliga gesorgt hatte, als er als Libero in Jena mit 19 Treffern in einer Saison Torschützenkönig geworden war.
"Ich erinnere mich noch genau", sagt er, "wie wir 1982 in Lissabon mit Jena das Europapokalfinale erreicht und danach in Erfurt ein braves 0:0 abgeliefert hatten." Trost für Schnuphase, in jener Saison wurde er zum "DDR-Fußballer des Jahres" gewählt.

Heute ist wieder Derby-Zeit. Rüdiger Schnuphase aber wird nicht auf der Tribüne im Steigerwaldstadion sitzen. Er wird stattdessen fast zeitgleich mit einstigen Jenaer und Erfurter Spielern zusammen in einem Team in Bad Blankenburg anlässlich des 20. Geburtstages des Landessportbundes (LSB) gegen eine dortige Regionalauswahl spielen.

Der "Hase", wie er von vielen genannt wird, ist dem Fußball bis heute treu geblieben und arbeitet nach seiner Nachwuchstrainerzeit in Erfurt seit zwölf Jahren als Landestrainer im Nachwuchs beim Thüringer Fußball-Verband (TFV). "Es macht Spaß, mit den jungen Spielern zu arbeiten, die alle die Hoffnung haben, irgendwann einmal groß rauszukommen", sagt er. Dass es aber nur die wenigsten dann auch wirklich schaffen, weiß Rüdiger Schnuphase nur zu gut. Clemens Fritz, Marco Engelhardt oder Carsten Linke aber sind Paradebeispiele von Spielern, die einst unter seinen Fittichen waren und die es geschafft haben.

Doch Schnuphase betreut seit geraumer Zeit nebenbei auch junge Fußballer, deren Ziel nicht die Bundesliga ist. Es sind junge Strafgefangene aus der Haftanstalt in Ichtershausen. Jungs zwischen 17 und 23 Jahren, die einiges auf dem Kerbholz haben. Einige von ihnen sitzen ein paar Jahre ab. "Ich will nicht wissen", sagt Rüdiger Schnuphase, "was die getan haben. Wenn man sie anschaut, sind die ganz brav und mit Eifer beim Training dabei." Das ganze ist eine Initiative der Sepp-Herberger-Stiftung des DFB, die bis vor kurzem deutschlandweit nur in Nordrhein-Westfalen umgesetzt wurde. Einmal in der Woche ist Schnuphase zum Training in der Anstalt. Ab kommender Woche will er zwei Mal mit den Jungs, "die meine Söhne sein könnten", trainieren. Ihm macht es Spaß, den Jugendlichen auch. Gestern durften sie sogar erstmals die Gefängnismauern kurzzeitig verlassen und unter Aufsicht der Bediensteten in Gräfentonna gegen dort inhaftierte Jugendliche spielen.

Rüdiger Schnuphase geht dabei das Herz auf. Wie früher in den Thüringenderbys, "in denen wir uns als Erfurter oder Jenaer Fußballer gegenseitig nur sportlich etwas getan haben. Brisant sind diese Spiele immer nur für die jeweiligen Fans gewesen". Nein, tippen will er nicht, wie die heutige Partie im Steigerwaldstadion ausgehen wird.

Eines aber vermutet Rüdiger Schnuphase ganz stark: "Der Verlierer dieses Derbys wird ganz schweren Zeiten entgegen gehen."

Thomas Czekalla / 24.09.10 / TLZ

Quelle: http://www.tlz.de

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TLZ: FC Carl Zeiss: Als Außenseiter ins Derby

Vor dem 126. Thüringenderby sieht Jenas Trainer Jürgen Raab die Rollen klar verteilt.

Jena. "Das ist die Mutter aller Derbys", sagte Jenas Pressesprecher Andreas Trautmann bei der gestrigen Pressekonferenz im Ernst-Abbe-Sportfeld. Gemeint ist das Gastspiel des FC Carl Zeiss Jena heute im Erfurter Steigerwaldstadion gegen den FC Rot-Weiß Erfurt. Reichlich 12 000 Besucher lockt die brisante Partie an, etwa 2000 davon reisen aus der Saalestadt an.

"Wir sind der absolute Außenseiter. Aber das hat nicht viel zu sagen. In der vergangenen Saison kam Erfurt nach Jena, und hier ging es nur um die Höhe unseres Sieges. Was dabei herausgekommen ist, weiß ich noch. Mit 0:3 hat Jena verloren. Meine Jungs sind jedenfalls heiß auf das Spiel. Sie wollen zeigen, dass sie mehr drauf haben, als zuletzt gezeigt. Auch wollen wir unsere Fans, die viel gelitten haben, wieder ein wenig erfreuen", sagte Jenas Chef-Trainer Jürgen Raab.

Apropos Fans: Raabs Aussagen nach dem 0:0 gegen Aalen, die in Fankreisen nicht gut angekommen sind und polarisiert haben, reagierte der Coach nach einer Medienschelte in Richtung schreibende Zunft so: "Meine Aussagen waren keine Beleidigung in Richtung unserer Anhänger. Ich wünsche mir einen Schulterschluss. Wir müssen wieder ein Wir-Gefühl entwickeln - und das auf allen Ebenen. Wir befinden uns in einer komplizierten Situation. Da kommen wir nur gemeinsam heraus."

Dazu beitragen will auch Sören Eismann. der 22-Jährige wird gegen Erfurt wohl wieder in der Verteidigung zum Einsatz kommen. "Ich bekomme genug Rückendeckung von der Mannschaft und vom Trainer. Wichtig ist, was in den 90 Minuten auf dem Platz passiert. Nur das zählt", sagte der gebürtige Rudolstädter den Vertretern der Medien. "Ich konzentriere mich voll auf meinen Job beim FC Carl Zeiss Jena", sagt Eismann, der Ex-Profi Mehmet Scholl als fußballerisches Vorbild hat. "Der hat zwar nicht auf meiner Position im defensiven Bereich gespielt, aber er hat mich mit seiner Art, Fußball zu spielen, immer fasziniert", sagte der seit zwei Jahren in Jena kickende Eismann der TLZ.

Personell wird Raab wohl auf die Anfangself vom Spiel gegen den VfR Aalen setzen. Alexander Voigt ist zwar wieder zurück, doch sein Trainingsrückstand erlaubt wohl keinen Einsatz von Beginn an. Auf Raabs Bauchgefühl vor dem Derby angesprochen, sagte der Coach: "Wenn wir an uns glauben und das Positive aus dem letzten Spiel mitnehmen, dann ist eine Überraschung drin. Aber Favorit in dem Spiel ist ganz klar der Gastgeber."

Die Zeiss-Verantwortlichen machten gestern nochmals klar, dass eine Anreise in die Landeshauptstadt ohne Tickets sinnlos ist. der Entlastungszug fährt übrigens ab 11.40 Uhr vom Paradies-Bahnhof ab. Die Sonderbusse sind alle ausverkauft.

Jens Pachmann / 24.09.10 / TLZ

Quelle: http://www.tlz.de
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Punkte-Not und Krisengipfel im Steigerwald
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TA (Erfurt): Keine Scheu vor Auerbach

Fünf Spiele in Folge ohne Niederlage. Da ist die Brust der Rot-Weiß-Zweiten breit, sind Fuß und Kopf auf Erfolg justiert. Selbst wenn am Sonntag ab 14 Uhr mit dem VfL Auerbach der derzeitige Tabellenzweite an die Grubenstraße kommt.

Erfurt. "Wir wollen immer gewinnen. Da bildet die Partie gegen die Auerbacher keine Ausnahme", lässt Trainer Piet Schönberg keinen Zweifel am Vorhaben, nach dem 2:1-Erfolg gegen den VfL Halle vor zwei Wochen den zweiten Heimsieg in dieser Saison einzufahren.

Dass ihm aus der 0:0-Partie zuletzt bei Sachsen Leipzig neben dem grippekranken Stürmer El Haj Ali aus der Ersten mit dem rotgesperrten Torhüter Jonas Heidrich und dem per Ampelkarte eliminierten Regisseur Toni Jurascheck zwei weitere Akteure nicht zur Verfügung stehen, versetzt den Trainer nicht in Unruhe: "Wir haben genügend Spieler. Da müssens eben andere richten." Die anderen sollten schnell gefunden sein. Karl Grohs gibt auf der Sechserposition den Jurascheck neben Matti Langer. "Darin hat er schon Übung. Das macht er nicht zum ersten Mal", vertraut Schönberg seinem sonstigen rechten Außendecker. Und für Keeper Heidrich könnte der zweite Mann von oben, Andreas Sponsel, im Kasten stehen. Der hatte, wenn im U-23-Team aufgeboten, immer bärenstark gehalten. Auch Ex-A-Junior Benedikt Kaiser durfte in Leipzig ab der 64. Minute für den aus einem unübersichtlichen Gewühl heraus vom Schiri per "Rot" zum Duschen geschickten Heidrich schon mal eine runde halbe Stunde probehalten. Nicht schlecht, wie das finale Zu-Null belegt. Ihn zu bringen wäre alles andere als ein Risiko.

Da zudem Halbdutzend-Torschütze Julian Lüttmann infolge seiner tollen Oberliga-Torquote in drei Spielen wieder ins Aufgebot der Ersten gerückt ist, gegen Offenbach dünne fünf, in Braunschweig rund eine halbe Stunde ran durfte, steht er mit hoher Wahrscheinlichkeit am Samstag auch im Landesderby gegen Carl Zeiss Jena im Aufgebot des Rot-Weiß-Eliteteams. Bei Einsatz wäre er für die Zweite gegen Auerbach einen Tag später tabu.

Obwohl die Vogtländer Momentan-Vize sind, darf nicht erwartet werden, dass sie ihr Heil in der Offensive suchen. Ihr karges Torverhältnis von 8:7 nach sechs Partien spricht Bände. So bleibt wie stets die Spielregie in den Händen der Rot-Weißen. So hängt deren Erfolg zum einen davon ab, wie ihnen die Umsetzung gelingt. Vor allem aber, ob ihre Defensivaufgaben gegen gewiefte Gäste vor individuellen Schnitzern gefeit sein werden.

Manfred Höner / 24.09.10 / TA

Quelle: http://www.thueringer-allgemeine.de
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