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24.05.2011
TA: Für Dirk Orlishausen beginnt Zweitliga-Abenteuer in Karlsruhe

Während Innenverteidiger Joan Oumari (22/Vertrag bis 2013) aus Babelsberg kommt, verlässt Dirk Orlishausen (28) den FC Rot-Weiß nach sechs Jahren in Richtung Karlsruher SC. Dort unterzeichnete er einen Zweijahresvertrag. Zum Abschied spricht er über Neider, Fans und Trainer; über Sponsel, Nulle und Pohl.


Im Gespräch mit Marco Alles äußert sich der Torhüter zu seinen Beweggründen und Zielen; zu den süßesten und bittersten Momenten:

Haben Sie mit dem früheren Erfurter Marco Engelhardt bereits Kontakt aufgenommen?

Nein, bislang noch nicht. Aber ich werde ihn sicher noch um einen Tipp bitten - bei der Wohnungssuche oder wenn es um einen Job für meine Freundin geht.

Was gab für Sie den Ausschlag, zum Karlsruher SC zu gehen?

Die Perspektive, in der zweiten Liga zu spielen, womit ich mir einen Traum erfüllen kann.

Das stand zum Zeitpunkt Ihrer Absage an Rot-Weiß aber noch nicht fest. Im Gegenteil...

Stimmt. Im Falle einer Relegation hätte ich wohl auch nur verlieren können egal, wie es ausgegangen wäre. Doch wenn ich eine Entscheidung gefällt habe, stehe ich dazu - voll und ganz.

Wäre es nicht bequemer gewesen, im sicheren Erfurter Hafen langfristig zu ankern?

Zum Leben gehört aber auch, etwas Neues auszuprobieren. Der Neuaufbau beim KSC ist eine große Herausforderung. Mit 28 und nach zwei guten Jahren ist es der perfekte Zeitpunkt für mich, den Sprung zu wagen.

Keine Angst vorm Scheitern?

Sicher gibt es einige, die sich totlachen, wenn ich es nicht packe. Aber das interessiert mich nicht. Ich weiß, was ich kann, und will den nächsten Schritt machen.

Fühlten Sie sich bei Rot-Weiß immer richtig wertgeschätzt?

Es gab sicher Neider. Und ich war in den Augen einiger immer der Junge von hier, den darum alle gern haben. Aber ich will allein wegen meiner Leistung anerkannt werden. Und die Chance habe ich nun beim KSC.

Wie schwer fällt Ihnen der Abschied von dem Klub, in dessen Fankurve Sie einst standen?

Ich bin nicht so der emotionale Typ, dem so etwas nahe geht. Im Gegensatz zu meiner Freundin, der das Ganze echt schwer fällt. Ich hatte eine geile Zeit, wurde von den Fans ordentlich verabschiedet das wars aber auch.

Welches war der schönste Moment in den sechs Jahren?

Mein erstes Drittliga-Spiel gegen Hertha II, die DFB-Pokalspiele gegen Leverkusen und Bayern - und natürlich die Derbysiege.

Und worüber haben Sie sich am heftigsten geärgert?

Über das 3:4 in Ahlen vor zweieinhalb Wochen. Dort die Aufstiegschance noch verspielt zu haben, hat sehr, sehr wehgetan.

Dotchev, Baumann, Hörgl oder Emmerling: Von welchem Trainer nehmen Sie das meiste mit?

Ganz ehrlich: Von jedem. Baumann war menschlich überragend. Er behandelte jeden gleich, ob Stammspieler oder Reservist. Aber fachlich waren alle absolut in Ordnung - auch Hörgl.

Warum ist er dann gescheitert?

Er ist Perfektionist, wollte alles mit einem Mal umkrempeln und stieß dadurch ständig auf Gegenwehr. Er führte beispielsweise ein, dass wir uns täglich acht Uhr zum gemeinsamen Frühstück treffen. Für mich war das kein Problem, ich stehe immer zeitig auf. Aber bring das mal einem Rockenbach bei...

Auch die Ernährungs-Richtlinien sorgten für Wirbel...

Es hat jedoch jeder etwas davon mitgenommen. Ich achte seitdem auf fettarmes Essen, verzichte möglichst auf Schweinefleisch und nehme, statt Joghurt, nur noch Magerquark. Und das tut mir gut. Körperlich fühle ich mich derzeit so gut wie noch nie.

Bei Rot-Weiß steht ein personeller Umbruch bevor. Gehen Sie mit einem guten Gefühl?

Das Gerüst der Mannschaft steht doch; und mit Zedi, Caillas oder Rauw gibt es auch erfahrene Spieler, die die Truppe gut führen können. Ich hoffe nur, dass das Zusammenfinden nicht ganz so lange dauert wie bei uns.

Trauen Sie Ihrem Stellvertreter Andreas Sponsel zu, sich in der dritten Liga durchzusetzen?

Absolut. Er ist der perfekte Profi, der mustergültig für den Beruf lebt - von der Trainingseinstellung bis zur Ernährung. Und er hat einen Riesensprung gemacht in seinen Leistungen. Der Zweikampf hat uns beide gepuscht.

Ihr langjähriges Jenaer Pendant ist auf das Abstellgleis geraten. Was sagen Sie zum Fall Nulle?

An seiner sportlichen Leistung kann es nicht gelegen haben, dass er suspendiert wurde. Doch er ist jemand, der auch mal Sachen anspricht, die nicht gehört werden wollen. Und solche unbequemen Typen haben es nicht leicht. Da gab es ja auch bei uns das eine oder andere Beispiel.

Welches denn?

Martin Pohl ist auch so ein Typ, der sagt, wenn ihm etwas nicht passt; ohne an die Folgen zu denken. Ich mag diese Art, doch hilfreich ist sie nicht immer.

Schon am 1. Juni startet Karlsruhe in die Saisonvorbereitung. Bleibt da Zeit für Urlaub?

Am Mittwoch gehts mit Monique für eine Woche nach Kühlungsborn an die Ostsee. Nochmal Kraft tanken. Es ist ja nicht nur der Ball, der neu ist für mich.

Auf wen werden Sie treffen: Osnabrück oder Dresden?

Von der Stimmung im Stadion her gehören beide Vereine in die zweite Liga. Vorher hatte ich gedacht, dass es Dynamo schafft. Nach dem 1:1 im Hinspiel glaube ich aber nun an Osnabrück.

Marco Alles / 24.05.11 / TA

Quelle: http://www.thueringer-allgemeine.de

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TA (Erfurt): Rot-Weiß II nach 3:0 gegen Leipzig mit Chancen auf Rang drei

Letzter Saison-Heimauftritt. Anlass zur feierlichen Verabschiedung der scheidenden Spieler Grohs, Langer, Strauß, Griebel, Kaiser und Walter - von Rot-Weiß-Sportmanager Traub vorgenommen. Auch für die bereits "oben" verabschiedeten Handke und Heidrich wars der letzte Heimauftritt im Rot-Weiß-Trikot.


Erfurt. Für Keeper Heidrich schloss sich gar ein Kreis: "Heute einen Elfer gehalten, bei meinem allerersten Einsatz 2004 für Rot-Weiß, damals noch bei den B-Junioren, konnte ich auch einen Elfmeter entschärfen."

Der gegen Lok Leipzig rund eine Viertelstunde vor Schluss beim Stande von 2:0 war sicher ein für den am Ende sicheren 3:0-Erfolg wichtiger. Das sah Trainer Schönberg genauso: "Wäre Lok da der Anschluss geglückt, hätte es noch einmal eng werden können."

Im Gegenzug aber klärte der stark spielende Hauck mit dem 3:0 im Nachschuss alle Eventualitäten (74.). Bis dahin hatten die 542 Zuschauer eine farbige Partie erlebt, in der die in allen Reihen spielfreudigen Rot-Weißen gegen ebenfalls stets nach vorn orientierte Messestädter überlegen und chancenreicher agierten. Die Tore, ohnehin das die Suppe verfeinernde Salz, besaßen Gourmet-Niveau. Beim 1:0 ließ Langer über die linke Bahn seinen Gegenspieler Kunert uralt aussehen und knallte das Runde ins Eckige (43.). Defensiv- Allrounder Grohs durfte diesmal den Offensiven auf der rechten Seite geben. Er tat das mit einer Menge Tatendrang und einem tollen Tor eine Minute später. Langners Langpass über den Gäste-Strafraum nahm er mit dem Rücken zum Tor mit Rechts an und knallte den Ball mit Links in den Winkel zum 2:0-Pausenstand (44.).

Die Gäste, die ihren Anteil am ansehenswerten Spiel besaßen, wollten genau den nach dem Wechsel mit eigenen Treffern veredeln.

Hildebrandt zwang Heidrich zu einer tollen Parade (46.) und ließ auch Schulz bei dessen Elfmeterversuch verzweifeln (72.). Rot-Weiß-Center Hauck, zuvor mit einigen tollen Aktionen, denen nur der Abschluss fehlte (63., 65., 76.), krönte nicht nur seine starke Vorstellung, sondern die der Mannschaft mit dem 3:0. Das Bonbon: Rang drei ist im Saisonfinale nun doch wieder drin.

Manfred Höner / 23.05.11 / TA

Quelle: http://www.thueringer-allgemeine.de

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TA (Erfurt): RWE-A-Junioren nach 7:0 fast sicher in Bundesliga aufgestiegen

Die A-Junioren des FC Rot-Weiß stehen unmittelbar vor der Rückkehr ins Oberhaus des deutschen Jugendfußballs. Nach einem 7:0 bei den Reinickendorfer Füchsen Berlin beträgt das Punktepolster des Regionalliga-Ersten zwei Spieltage vor Ultimo 6 Zähler und 15 Tore auf Carl Zeiss Jena.


Erfurt. Was kann da noch schieflaufen? Rot-Weiß-Trainer Preußer war ob der Leistung seiner Elf regelrecht entzückt: "Die beste Saisonleistung meiner Mannschaft." Um aber sofort anzumahnen: "Vorsicht! Wir sind noch nicht durch!" Er spielt auf eine mögliche neue Konstellation an: "Es kann sein, dass die Punkte und Tore aus den Spielen gegen die Greifswalder angesichts ihres bisher zweimaligem Nichtantretens beim möglichen drittem Mal annulliert werden. Dann beträgt unser Toreplus nur noch acht Treffer."

Auch dann noch ein dickes Polster, mit dem sich am Sonntag, 12 Uhr, im Gebreite gegen Staaken nach zumindest einem Punktgewinn mit vielen Fans bei freiem Eintritt gebührend feiern lässt. Die Tore gegen die Berliner erzielten Odenwald per Doppelpack sowie Scheffel, Paradies, Baumgarten, Fisher und Möhwald.

Manfred Höner / 23.05.11 / TA

Quelle: http://www.thueringer-allgemeine.de
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